Bio-Lebensmittel: Der ungeliebte Wachstumsmarkt
Der Anbau ökologischer ausgewogener Nahrungsmittel – der Bio-Produkte – erlebt in Deutschland seit Jahren einen Boom. Im Rahmen des Dioxin-Skandals hatten die Bio-Lieferanten bereits Engpässe, dem Hunger der Deutschen nach gesunden Lebensmitteln nachzukommen.

Zeitgleich streicht die Politik Förder- und Forschungsgelder für die Produzenten von Bio-Lebensmitteln zusammen. Die Lage hat sich derart zugespitzt, dass Bio-Lebensmittel mittlerweile aus Ländern wie China und der Ukraine nach Deutschland importiert werden müssen, um den Bedarf der hiesigen Bevölkerung zu decken.

Der Trendwechsel in der Finanzierung geschah mit dem Antritt der großen Koalition. Es war erst Horst Seehofer und dann die amtierende Verbraucherschutzministerin Ilse Aigner, die begannen, die Mittel für die Bio-Bauern immer weiter zu kürzen. Beide CSU-Politiker sind offene Verfechter der konventionellen Landwirtschaft.

Das Problem für die Politik: Bio-Hunger vs. Milliardengeschäft

Der Hintergrund: Die althergebrachte Agrar-Produktion setzt auf Pestizide, künstliche Düngemittel und weiter verwertbares Saatgut. Für die deutsche Chemie-Industrie (einer der größten Wirtschaftszweige innerhalb der Bundesrepublik überhaupt) ist dies ein Milliarden-Geschäft. Die Bio-Produzenten verzichten auf all diese Zusätze. Für jeden Prozent Marktanteil, die von den Bio-Bauern gewonnen werden, verlieren die Konzerne Millionen von Euro.

Die Agrar-Wirtschaft steht am Scheideweg. Die Bio-Landwirtschaft ist der größte Wachstumsmarkt innerhalb des Sektors. Die Verbraucher nehmen höhere Preise für importierte Waren in Kauf, um die Bio-Ware zu bekommen. Die konventionelle Landwirtschaft hat seit Jahren riesige Probleme und ist darauf angewiesen, günstiger zu produzieren (wie der wiederkehrende Streit um die Milchpreise beweist). Auch für ihre Waren gibt es noch eine Nachfrage.

Doch, so, wie die Politik derzeit ihre Fördergelder verteilt, scheint es so, als würde in Deutschland kein Bauer profitieren – egal, ob Bio oder konventioneller Produzent, sondern nur ausländischen Produzenten.

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Beitragsbild: pixabay.com – Sponchia