Eine Studie von Sheri Hinchey vom Tripler Army Medical Centre in Honolulu und Jeffrey Jackson vom Zablocki VA Medical Centre in Milwaukee beschäftigt sich mit dem Arzt-Patientenverhältnis und damit, wie sich dieses gegenseitige Verhältnis auf die Behandlungsergebnisse auswirkt.
Die Studie (Originaltitel: „A cohort study assessing difficult patient encounters in a walk-in primary care clinic; predictors and outcomes“), die in der Online Ausgabe des Journal of General Internal Medicine veröffentlicht wurde, ergab, dass das Verhältnis zwischen ‚schwierigen’ Patienten und Ärzten negative Auswirkungen auf das Behandlungsergebnis hat.
Nahezu 18 Prozent der Patienten wurden laut Studie von ihren Ärzten als sogenannte “Problempatienten” eingestuft. Die Patienten selbst sind in diesen Fällen meist sehr skeptisch und unzufrieden mit ihrem behandelnden Arzt. Besondere Aufmerksamkeit erregte bei den Forschern die Tatsache, dass sich bei diesen Patienten die Symptome zwei Wochen nach der Untersuchung meist eher verschlimmert hatten als verbessert.
In ihrer Untersuchung beschäftigen sich die Forscher jedoch nicht nur mit ‚schwierigen’ Patienten, sondern auch mit Verhaltensweisen der Ärzte, die den Behandlungserfolg mindern können. Gegenstand der Studie waren 750 Erwachsene, welche eine hausärztliche Behandlung in Anspruch nahmen. Kurz vor der Untersuchung wurden die Patienten unter anderem zu ihren Symptomen, ihrem körperlichen und psychischen Befinden und ihren Erwartungen an den Arzt befragt. Direkt nach der Untersuchung sollten sie Auskunft über ihre Zufriedenheit mit der Behandlung und dem Arzt geben. Zusätzlich wurden auch die Ärzte befragt; sie sollten Schwierigkeiten im Umgang mit den Patienten beschreiben.
Als nach 14 Tagen die Symptome der Teilnehmer erneut untersucht wurden, war bei denjenigen, die zuvor als ‚schwierig’ eingestuft worden waren, zumeist eine Verschlimmerung der Symptome zu erkennen. Gleichzeitig bringen sie ihrem Arzt weniger Vertrauen entgegen und fühlen sich häufiger in ihren Erwartungen enttäuscht als ‚nicht schwierige’ Patienten. Auch ergab die Studie, dass sie häufiger unter psychischen Störungen leiden, in einem schlechteren körperlichen Zustand sind und daher öfter ärztliche Behandlungen in Anspruch nehmen müssen.
Ob der Arzt wiederum den Patienten als schwierig einstuft oder nicht, hängt unter anderem mit seiner eigenen Erfahrung und seinem Kommunikationsverhalten zusammen.
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