Wie Sie Ihr Cortisol effektiv senken und Stress abbauen können

Cortisol, unser Stresshormon. Es ist wie ein stiller Dirigent, der im Hintergrund unser Orchester des Lebens leitet – und manchmal aus dem Takt gerät.

Chronisch erhöhte Cortisolspiegel sind eine stille Epidemie unserer Zeit. Sie kommen nicht mit Trompeten und Fanfaren, sondern schleichend. Eine leichte Gewichtszunahme um die Mitte hier, ein bisschen Müdigkeit da. Doch die Folgen sind tiefgreifend und reichen weit über das hinaus, was wir auf den ersten Blick wahrnehmen.

Cortisol ist essentiell. Es hilft uns, in Notsituationen zu überleben. Wenn wir aber in einer Welt leben, in der jeder Tag eine einzige Notsituation zu sein scheint – sei es durch beruflichen Druck, ständige Erreichbarkeit oder den subtilen Stress sozialer Medien – dann wird aus diesem Helfer ein stiller Saboteur.

Die Liste der Symptome ist so lang wie alarmierend: Gewichtszunahme, insbesondere am Bauch, Schwäche in den Muskeln, erhöhter Blutzucker, Bluthochdruck, Stimmungsschwankungen, Konzentrationsprobleme. Manche Patientinnen und Patienten kommen mit dem Gefühl zu mir, ihr Körper sei aus dem Gleichgewicht geraten, ohne zu wissen, dass Cortisol oft der „Übeltäter“ ist.

Warum wir Cortisol ernst nehmen sollten

Stellen Sie sich vor, Ihr Körper sei ein fein abgestimmtes Uhrwerk. Cortisol ist wie ein Schmiermittel, das den Betrieb aufrechterhält. Bei zu viel Schmiermittel beginnen die Zahnräder zu rutschen und greifen nicht mehr ineinander. Chronisch erhöhte Cortisolspiegel bringen genau diesen Effekt: sie stören die natürliche Balance des Körpers.

Die schwerwiegendsten Folgen sind oft die am wenigsten offensichtlichen: Chronische Entzündungen, die Entstehung von Diabetes oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Diese Krankheiten scheinen oft aus dem Nichts zu kommen, doch sie haben ihre Wurzeln tief in unserem Alltag vergraben – in unserem Umgang mit Stress, Schlafmangel und der Nahrung, die wir zu uns nehmen.

Wo wird Cortisol gebildet?

Gebildet wird Cortisol oder Hydrocortison den Nebennierenrinden. Es ist eines der Glucocorticoiden und beeinflusst den Fettstoffwechsel und den Blutzuckerspiegel, wirkt entzündungshemmend und verzögernd auf die Ausscheidungen von Wasser.

Was sind „optimale“ Cortisolwerte und wie kann dieser gemessen werden?

Der Cortisongehalt kann im Urin, im Speichel oder im Blut gemessen werden. Dabei muss jedoch berücksichtigt werden, dass er tagesrhythmischen Schwankungen unterlegen ist. So ist die Konzentration im Blut beispielsweise am frühen Morgen – zwischen sechs und acht Uhr am höchsten, gegen Mitternacht am niedrigsten. Neben den rhythmischen Schwankungen können auch Erkrankungen und / oder die Einnahme von bestimmten Medikamenten (Kortisonpräparaten) den Cortisolspiegel beeinflussen.

Wird der Cortisolwert über den Speichel bestimmt, muss beachtet werden, dass die Konzentration morgens gegen acht Uhr ihren Höchstwert von 0,15 bis 1,00 µg/dl erreicht, gegen 22 Uhr zwischen 0,07 und 0,22 µg/dl liegt. Im Serum des Blutes beträgt die Konzentration morgens hingegen 37 bis 195 µg/dl, abends (gegen 17 und 19 Uhr) bei 29 bis 172 µg/dl. Um den Cortisolwert über den Urin zu bestimmen, wird eine 24 Stundenprobe entnommen und in dieser liegt der Werte zwischen 4,3 und 178 µg/dl.

Welche Art der Bestimmung des Cortisolwertes vom behandelnden Arzt gewählt wird, bleibt diesem überlassen. Keine der Methoden zeigt irgendwelche ergebnisrelevanten Vorzüge; da die Blutentnahme für manchen Patienten jedoch mit Ängsten verbunden ist, kann hier die Wahl einer anderen Bestimmungsart gewählt werden.

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Wann sind Cortisolwerte erhöht?

Der Cortisolwert liegt innerhalb der normalen Schwankungen am frühen Morgen auf seinem höchsten Niveau. Unterzuckerung, Stress oder eine Schwangerschaft kann die Cortisolwerte unabhängig vom Tagesrhythmus erhöhen. Neben diesen leichten meist ungefährlichen Ursachen können jedoch eine Überfunktion der Nebennierenrinde (durch Tumorenbildung etc.) auch eine Werterhöhung zur Folge haben. Zudem führen auch Adipositas (starkes Übergewicht), Alkoholismus, Depressionen und Lungentumoren zu einem Anstieg der Cortisolkonzentration im menschlichen Organismus.

Folge eines erhöhten, unbehandelten Cortisolspiegels ist häufig das Cushing-Syndrom. Dieses ist gekennzeichnet durch Elektrolytstörungen, pathologischem Mondgesicht und Stammfettsucht und mündet in verschiedene Symptome, wie zum Beispiel Herz-Kreislauf-Störungen.

Wann sind Cortisolwerte zu niedrig?

Ein erniedrigter Cortisolwert kann durch eine Funktionsstörung der Nebennierenrinde oder durch eine Fehlfunktion der Hypophysenvorderlappen entstehen.

Das Adrenogenitale Syndrom (führt zu einer vermehrten Bildung von Androgenen in der Nebennierenrinde) oder die Einnahme von bestimmten Kortikosteroiden können ebenfalls zu einem Abfall der Cortisolwerte führen.

Folgen eines zu niedrigen Cortisolwertes

Ist eine Funktionsstörung der Nebennierenrinde für den niedrigen Cortisolgehalt verantwortlich, können sich Entzündungen, Ödeme und / oder Blutzuckerabfall bilden.

Jedoch sollte man sich bei einem einmalig abweichenden Wert noch keine Sorgen machen. Erst, wenn nach mehreren Bestimmungen des Cortisolwertes und einer Bestimmung des ACTH, eines Stresshormons, immer noch erniedrigte Werte auftreten, muss in Absprache mit dem behandelnden Arzt nach Auffindung der Ursache eine Therapie eingeleitet werden.

Dabei ist meist die Grunderkrankung, die zu den veränderten Werte geführt hat, zu therapieren; die Cortisolwerte regeln sich bei erfolgreicher Behandlung im Normalfall von alleine.

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Kleine Anmerkung: Die Sache mit den „5 Wundermitteln“ ist mit Abstand der beliebteste Newsletter, den meine Patienten gerne lesen…

Cortisol ins Gleichgewicht bringen

Glücklicherweise zeigt uns der Körper, dass er in der Lage ist, zu heilen, wenn wir ihn lassen.

Im Folgenden konkrete und erprobte Tipps aus der Naturheilkunde, die Sie in Ihren Alltag integrieren können:

  • Schlaf optimieren: Gehen Sie jeden Abend zur gleichen Zeit ins Bett und stehen Sie zur gleichen Zeit auf. Vermeiden Sie elektronische Geräte mindestens eine Stunde vor dem Schlafengehen. Nutzen Sie bei Bedarf eine Schlafmaske und Ohrstöpsel, um eine optimale Schlafumgebung zu schaffen. Der Schlaf ist derart wichtig, dass ich dazu extra eine eigene Webseite erstellt habe: Schlafstörungen verstehen: Praktische Tipps aus der Naturheilpraxis und auch ein Buch veröffentlicht habe: Besser und Gesund Schlafen – „Die biologische Therapie von Schlafstörungen und Schlafproblemen“
  • Ernährung anpassen: Reduzieren Sie Zucker und stark verarbeitete Lebensmittel konsequent. Integrieren Sie stattdessen Lebensmittel mit niedrigem glykämischen Index wie Haferflocken, grünes Gemüse und Beeren. Trinken Sie ausreichend Wasser – mindestens 20ml pro Kilogramm Körpergewicht pro Tag.

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  • Gezielte Bewegung: Setzen Sie auf moderate Bewegung wie Yoga, Pilates oder Spaziergänge. Vermeiden Sie übermäßig intensives Training, das die Cortisolproduktion erhöhen kann. Planen Sie dreimal pro Woche 30 Minuten Aktivität ein.
  • Atemübungen: Praktizieren Sie täglich 5 Minuten die Box-Atmung: 4 Sekunden einatmen, 4 Sekunden halten, 4 Sekunden ausatmen, 4 Sekunden halten. Nutzen Sie diese Technik auch in akuten Stresssituationen. Mehr zu Atemübungen hier: Atemtherapie – Was ist das?
  • Adaptogene einsetzen: Beginnen Sie mit bewährten Adaptogenen wie Ashwagandha (300-500 mg pro Tag) oder Rhodiola Rosea (200-400 mg pro Tag). Von diesen Adaptogenen halte ich sowieso sehr viel. Lesen Sie auch unbedingt meinen Beitrag: Regulation der TH1/Th2 Immunachse & die Rolle der Heilpilze [2025]
  • Stressoren identifizieren: Führen Sie ein Tagebuch, in dem Sie festhalten, was Sie besonders stresst. Entwickeln Sie gezielte Strategien, um diese Stressoren zu minimieren oder zu eliminieren. Zum Beispiel könnte das Delegieren von Aufgaben oder das Setzen klarer Grenzen im Arbeitsalltag helfen. Mehr zum Thema Stress: Stress und mentale Gesundheit: Wege aus der modernen Tretmühle

Progesteron und seine umfassende Bedeutung für die Cortisolregulierung

Progesteron spielt eine wesentliche Rolle bei der Regulierung von Cortisol und der Unterstützung der allgemeinen Gesundheit. Es wirkt als natürlicher Gegenspieler von Cortisol, indem es dessen Konzentration im Blut reduziert und so die negativen Auswirkungen von Stress abmildert. Gleichzeitig reguliert Progesteron die Aktivität der Nebennieren, was zu einer stabileren Ausschüttung von Stresshormonen wie Cortisol und Adrenalin führt und übermäßige Stressreaktionen verhindert.

Eine weitere wichtige Funktion von Progesteron liegt in der Verstärkung der Wirkung von GABA (Gamma-Aminobuttersäure), einem Neurotransmitter, der für Entspannung und Stressabbau zuständig ist. Dadurch können Angstgefühle und Reizbarkeit gemindert sowie die Schlafqualität verbessert werden. Dies ist entscheidend, da ein erholsamer Schlaf zur Regulierung des Cortisolspiegels beiträgt. Zudem stabilisiert Progesteron die Stimmung, reduziert Angstzustände und fördert die kognitive Leistungsfähigkeit in Stresssituationen, was zu besserem Denken und erhöhter Konzentration führt. Ausführlich zum GABA habeich hier veröffentlicht: GABA: Anwendung, Wirkung und Nutzen

Die Anwendung von natürlichem Progesteron gilt als sicher und kostengünstig. Besonders effektiv ist die transmukosale Anwendung, bei der Progesteron direkt auf das Zahnfleisch aufgetragen wird. Diese Methode umgeht den First-Pass-Effekt der Leber und ermöglicht eine optimale Aufnahme. Alternativ kann auch eine transdermale Anwendung erfolgen, wobei hier ein Teil des Progesterons in Allopregnanolon umgewandelt werden kann.

Die empfohlene Dosierung liegt bei 25 bis 50 mg, vorzugsweise 30 Minuten vor dem Schlafengehen. Progesteron ist als reines Pulver oder in einer mit Vitamin E und MCT-Öl gemischten Form verfügbar. Frauen sollten Progesteron während der lutealen Phase ihres Zyklus verwenden, während Männer und nicht-menstruierende Frauen es täglich für vier bis sechs Monate anwenden können, gefolgt von einer einwöchigen Pause.

Für optimale Ergebnisse sollte die Einnahme von Progesteron mit einer bioenergetischen Ernährung, Stressreduktionstechniken und regelmäßiger Bewegung kombiniert werden. Durch diese Synergie trägt Progesteron zu einer effektiven Stressbewältigung, einer verbesserten Schlafqualität und einer allgemeinen Verbesserung der Gesundheit bei.

Der Blick in den Spiegel

Vielleicht erkennen Sie sich in diesen Zeilen wieder. Vielleicht spüren Sie die Auswirkungen von chronisch erhöhtem Cortisol, ohne es bislang benennen zu können. Es ist nie zu spät, den Kurs zu ändern. Der erste Schritt ist immer, sich selbst bewusst wahrzunehmen und ehrlich zu fragen: Was stresst mich wirklich? Wie könnte ich anders damit umgehen?

In meiner Praxis habe ich oft erlebt, dass schon kleine, gezielte Veränderungen Großes bewirken können. Der Körper ist ein Meister der Selbstheilung – wir müssen ihm nur die Chance geben, diese Fähigkeit zu entfalten.

Dieser Beitrag wurde im Jahr 2018 erstmalig erstellt und letztmalig am 9.1.2025 überarbeitet und ergänzt.

Beitragsbild: pixabay.com – mrpixel000

Blutzucker und HbA1c: Was Diabetiker über die regelmäßige Kontrolle wissen müssen

Für einen an Diabetes mellitus-Erkrankten sind die regelmäßigen Kontrollen des Blutzucker-Wertes lebensnotwendig. Dies dient der Vermeidung einer Unter- oder Überzuckerung, wodurch es zu weitreichenden Störungen des gesamten Organismus kommen kann.

Die regelmäßige Kontrolle erfolgt mittels Auswertung eines Bluttropfens, hauptsächlich über ein Blutzucker-Messgerät. Hiermit wird eine Momentaufnahme des Blutzuckerspiegels gemacht, die jeweils abhängig ist von verschiedenen Faktoren. Dazu zählen u.a. die Nahrungs- und Flüssigkeitsaufnahme, die körperliche Tätigkeit, die Tageszeit, möglicher Stress, der Hormonhaushalt, Medikamente sowie der allgemeine Zustand (z.B. Erkältung, Fieber, weitere Erkrankungen).

Möchte sich der behandelnde Arzt einen weitreichenden Überblick über den Blutzuckerspiegel-Verlauf der vergangenen Wochen machen, kann er den HbA1c-Wert im Vollblut bestimmen lassen.

Der HbA1c Wert: Das „Blutzuckergedächtnis“

Bei HbA1c handelt es sich um Glykohämoglobin, an Glukose (Zuckermoleküle) gebundenes Hämoglobin (roter Blutfarbstoff). Vereinfacht gesagt bedeutet das: je mehr Zucker im Blut vorhanden ist, desto mehr Bindungen lassen sich im Blut nachweisen (= höherer HbA1c-Wert).

Daher spricht man in Zusammenhang mit dem HbA1c-Wert auch von einem „Blutzuckergedächtnis“. Der Wert erlaubt Rückschlüsse auf den Blutzuckerwert der letzten acht bis zwölf Wochen. Dies ist der Zeitraum, den ein gebundenes Zuckermolekül benötigt, bevor es vollständig abgebaut ist. Besonders wertvoll sind die Ergebnisse bei der Behandlung (Einstellung) des Diabetes mellitus vom Typ II (früher: Altersdiabetes, Alterszucker). Zudem lassen sich so „kleinere Sünden“ bei einem Kontrollbesuch nicht mehr verbergen.

Nach der seit 2010 eingeführten, neuen internationalen Einheit (in Promille) liegt der HbA1c-Wert bei gesunden Menschen zwischen etwa 30 und 45 mmol/mol, mit zunehmendem Alter kann dieser Wert auch noch etwas höher sein. Beim Diabetes-Kranken liegt dieser Wert im Bereich zwischen 48 und 58 mmol/mol, bei älteren Patienten kann dieser Wert auf über 65 mmol/mol ansteigen. Zur Vervollständigung werden hier noch einmal die allgemein gebräuchlichen Werte (die weiterhin ihre Gültigkeit haben) in Prozent erwähnt. Diese liegen bei einem Gesunden zwischen fünfeinhalb und sechseinhalb Prozent, bei dem an Diabetes Erkrankten liegen die Werte oberhalb der sechseinhalb Prozent.

Der HbA1c-Wert liefert wichtige Erkenntnisse über die vorangegangenen Wochen. Er besitzt jedoch keine alleingültige Aussagekraft in Hinblick auf den Blutzuckerspiegel und sollte daher immer nur in Kombination mit weiteren Untersuchungen betrachtet werden. Bei alleiniger Betrachtung ist die Gefahr von Fehlinterpretationen des Wertes gegeben. Kurzfristige Blutzuckerspitzen (eine deutliche Erhöhung des Spiegels über zwei bis vier Stunden) lassen sich nicht immer nachweisen, da kleine Blutzuckererhöhungen z.T. rasch wieder abgebaut werden können. Über einen langfristigen Zeitraum betrachtet, können aber bereits diese kleinen Blutzuckerveränderungen zu einer Schädigung des Gefäß- und Nervensystems führen.

Bestimmte Erkrankungen können zu einer Veränderung des HbA1c-Wertes führen, die eine reale Bewertung des Blutzuckerspiegel-Verlaufes nicht zulassen. Auch hier ist die Gefahr einer Fehlinterpretation zu groß. So kommt es u.a. zu einem erniedrigten Wert bei Nierenerkrankungen oder auch bei Blutverlust. Eine Erhöhung über den Referenzbereich lässt sich unter anderem feststellen bei Eisenmangel oder auch einer Milzentfernung.

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Kritik am HbA1c Wert

Trotz seiner weiten Verbreitung hat der HbA1c-Wert auch Schwächen. Er gibt zwar einen Durchschnittswert wieder, aber keine Informationen über kurzfristige Blutzuckerschwankungen, Hypoglykämien (Unterzuckerungen) oder Hyperglykämien (Überzuckerungen). Diese Schwankungen können jedoch erhebliche Auswirkungen auf das Wohlbefinden und das Risiko für Komplikationen haben.

Ein Beispiel: Zwei Patienten mit identischem HbA1c-Wert von 6,5 % können völlig unterschiedliche Stoffwechselverläufe haben. Der eine könnte stabile Werte um den Durchschnitt aufweisen, während der andere zwischen extremen Blutzuckerhöhen und -tiefen schwankt. Beide haben jedoch unterschiedliche Risiken für Komplikationen und benötigen eine andere Therapieanpassung.

Je kleiner desto besser gilt nicht immer

Bislang galt der Grundsatz: je kleiner der HbA1c-Wert, desto besser ist dies für die Gesundheit des Getesteten – und desto geringer ist das Risiko einer durch Zucker verursachten Folgeerkrankung. Immer wieder wurde auf die Wichtigkeit hingewiesen, den Blutzuckerspiegel unter dem kritischen Grenzwert von 6,5 Prozent zu halten.

Die Erfassung und Auswertung der Ergebnisse langjähriger Messungen bei einer großen Zahl von Diabetikern scheinen diese Vorgabe zunächst zu bestätigen. Bei der Untersuchung des Diabetes-Risikos kam heraus, dass über die Hälfte der Patienten, die meisten mit Typ-II-Diabetes, einen HbA1c-Wert über 7 Prozent hatten. Werte also, die landläufig als zu hoch angesehen werden, weil sie das Risiko für die bekannten Spätfolgen erhöhen und damit die Gesundheit zumindest auf lange Sicht erheblich beeinträchtigen.

Wie sinnvoll ist der strenge Grenzwert?

Aber wie sinnvoll ist es, in jedem Fall an einem strengen HbA1c-Grenzwert festzuhalten? Diese Frage wird in Fachkreisen intensiv diskutiert. Das hat die deutsche Ärzteschaft veranlasst, ihre Leitlinie zur Behandlung des Diabetes Typ II zu ändern.

Galt bis 2013 die Empfehlung, den HbA1c-Wert unter 6,5 zu senken, so sieht die aktualisierte Fassung einen Wert – je nach Alter des Patienten – zwischen 6,5 und 7,5 vor. Die neuen Vorgaben berücksichtigen die Ergebnisse einiger Studien, wonach strengere Blutzuckerwerte den Patienten wenig nutzen und ihnen sogar schaden können.

Neue Parameter: Kontinuierliche Glukosemessung (CGM) und „Time in Range“ (TiR)

Die technologischen Fortschritte der letzten Jahre haben die Diabetesbehandlung revolutioniert. Mit kontinuierlichen Glukosemesssystemen (CGM) können Patienten ihren Blutzucker in Echtzeit überwachen. Ein besonders nützlicher Parameter, der sich aus diesen Daten ergibt, ist die sogenannte „Time in Range“ (TiR). Diese gibt an, wie viel Prozent der Zeit der Blutzucker innerhalb eines festgelegten Zielbereichs liegt (meist 70–180 mg/dl).

Vorteile von CGM und TiR:

  • Präzise Erkennung von Hypo- und Hyperglykämien: Diese bleiben beim HbA1c-Wert unbemerkt.
  • Verbesserte Lebensqualität: CGM-Systeme ermöglichen eine personalisierte Therapie und helfen, extreme Blutzuckerschwankungen zu vermeiden.
  • Therapieanpassung in Echtzeit: TiR bietet eine unmittelbar greifbare Basis für Optimierungen der Behandlung.

Allerdings ist CGM nicht ohne Herausforderungen. Sensoren messen den Gewebezucker, was bei schnellen Blutzuckeränderungen zu Verzögerungen führen kann. Zudem sind CGM-Systeme teuer und erfordern technisches Know-how.

HbA1c und TiR: Ergänzend statt konkurrierend

Die aktuelle Diskussion zeigt, dass der HbA1c-Wert nicht als alleiniger Parameter ausreicht, um die Stoffwechsellage umfassend zu beurteilen. Er bleibt jedoch ein unverzichtbares Instrument, insbesondere für Langzeitvergleiche und wissenschaftliche Studien. TiR und CGM ergänzen ihn sinnvoll, indem sie detaillierte Einblicke in den Blutzuckerverlauf ermöglichen.

Ein kombiniertes Modell ist der Schlüssel zur optimalen Therapie:

  • Der HbA1c-Wert liefert einen robusten Langzeitüberblick.
  • CGM und TiR helfen, die Blutzuckerwerte in Echtzeit zu überwachen und Schwankungen zu minimieren.

Die kritische Perspektive: Einfluss der Lebensmittelindustrie auf die Forschung

Eine kritische Betrachtung der Rolle von HbA1c führt auch zur Frage nach der Unabhängigkeit von Studien und Leitlinien. Historisch betrachtet, hat die Zuckerindustrie in den 1960er-Jahren Studien finanziert, um die gesundheitlichen Risiken von Zucker zu verschleiern und Fett als Hauptverursacher von Herz-Kreislauf-Erkrankungen darzustellen. Dies zeigt, wie anfällig die Wissenschaft für wirtschaftliche Interessen sein kann.

Die Manipulation solcher Studien hat möglicherweise dazu beigetragen, dass Parameter wie HbA1c zu stark fokussiert wurden, während andere Faktoren – etwa die Bedeutung kurzfristiger Blutzuckerschwankungen – lange vernachlässigt wurden.

Fazit: Mehr als nur eine Zahl

Der HbA1c-Wert bleibt ein wichtiges Instrument in der Diabetesbehandlung, aber seine Grenzen sind unübersehbar. Neue Technologien wie CGM und TiR eröffnen zusätzliche Perspektiven und ermöglichen eine personalisierte, präzisere Therapie. Gleichzeitig ist es unerlässlich, die Unabhängigkeit und Qualität wissenschaftlicher Forschung zu gewährleisten, um den besten Nutzen für die Patienten sicherzustellen.

Eine erfolgreiche Therapie erfordert ein ausgewogenes Zusammenspiel von Langzeitwerten, Echtzeitdaten und einer kritischen Betrachtung der verfügbaren Erkenntnisse. Nur so kann Diabetes optimal behandelt werden – nicht als abstrakte Zahl, sondern als lebensverändernde Realität für Millionen Betroffene weltweit.

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Beitragsbild: pixabay.com – stevepb

Dieser Beitrag wurde 2016 erstmalig erstellt und letztmalig am 9.12.2024 umfassend ergänzt und überarbeitet.

Blutfette verstehen: Cholesterin, Triglyceride und ihre Rolle für Herz und Gefäße

Bei der Entstehung von Herz- und Gefäßerkrankungen spielen v.a. die Blutfette eine wesentliche Rolle.

Blutfette zählen zu den Lipiden (= in Wasser unlöslich). Sie dienen hauptsächlich als Energielieferant und müssen daher über den Blutweg zu allen Organen transportiert werden. Dazu stehen Transportmoleküle zur Verfügung, sog. Lipoproteine, die im Blut als Partikelchen (Chylomikronen) kreisen.

Zur genauen Diagnostik bedient man sich verschiedener Werte im Serumspiegel, u.a. auch der einiger dieser Transportmoleküle. Sie geben Aufschluss über das Vorhandensein, sowie die jeweilige Menge der Blutfette und erlauben Rückschlüsse auf mögliche Erkrankungen sowie das Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall.

Besonderer Bedeutung werden in der Schulmedizin beigemessen:

 

Cholesterin (Vorläufer der Gallensäuren) findet sich in Geweben und Organen des menschlichen Organismus. V.a. Nervenfasern und Myelinscheiden sind auf das Angebot angewiesen. Daneben wirkt Cholesterin bei der Synthese der Vitamin D-Vorstufe mit und dient der Herstellung von Hormonen in Nebennierenrinde, Hoden und Eierstöcken. Neben der Synthese aus Gallensäuren wird Cholesterin mit der Nahrung zugeführt und in der Leber gespeichert, bis es benötigt wird. Physiologische Mengen Cholesterin richten sich nach dem Lebensalter.

Bis zur Pubertät sind Werte um die 180 mg/dl normal. Ab dem 20. Lebensjahr liegen die Werte noch unterhalb 200 mg/dl, bis zum 40. Lebensjahr sind Werte unterhalb 220 mg/dl physiologisch, danach steigen sie weiter an (ca. auf 240 mg/dl). Bei zu hohen Werten spricht man von Hypercholesterinämie (z.B. durch Schilddrüsenunterfunktion oder falsche Ernährung). Eine Hypocholesterinämie zeigt sich v.a. bei Lebererkrankungen und Schilddrüsenüberfunktion.

Triglyceride sind nichts anderes als Fette

Triglyceride setzen sich aus Glycerin und Fettsäuren zusammen, wobei man gesättigte und ungesättigte Fettsäuren unterscheiden kann. Gesättigte Fettsäuren werden sofort in den Fettdepots gespeichert, während ungesättigte Fettsäuren für Umbau- und Abbauprozesse zur Verfügung stehen und damit für wesentlich wertvoller für den Organismus gehalten werden.

Physiologische Werte sollten beim Erwachsenen unterhalb von 200 mg/dl liegen. Eine Erhöhung des Wertes spricht u.a. für NierenfunktionsstörungenDiabetes, Gicht, Alkoholmissbrauch oder auch Fettsucht.

Der besondere Unterschied: LDL und HDL

LDL transportiert Cholesterin von der Leber zu den Geweben und Organen. Bei einem Überangebot an Cholesterin wird dieses auch ins Blut abgegeben, führt so zu Verschlüssen von Gefäßen durch Plaquebildung. Der LDL-Wert wird aus der Menge des Cholesterins in Abhängigkeit zum HDL errechnet. Daraus ergeben sich Normwerte um die 155 mg/dl. Eine Erhöhung des LDL-Wertes steigert angeblich das Risiko für eine Gefäßerkrankung.

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HDL ist in der Lage, überschüssiges Cholesterin aus dem Blutkreislauf und aus Organen aufzunehmen und zur Leber zurück zu transportieren. Zusätzlich verringert es die Plaquebildung (und somit die Entstehung einer Arteriosklerose) durch Abbau von Cholesterin aus diesen Ansammlungen – so die gängige Meinung. Normwerte des HDL gelten als geschlechtsspezifisch verschieden. Bei Frauen liegen die Werte zwischen 35 und 30 mg/dl, bei Männern zwischen 45 und 35 mg/dl. Darunterliegende Werte stellen ein erhöhtes Risiko für Plaquebildung dar.

Welche Fett- und Cholesterin-Werte gehören zum Routinelabor?

Der früher gängige Calcium-Score ist so gut wie überholt, beziehungsweise ist kein guter Indikator für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. 2024 erschien das Ergebnis einer 30-järigen Langzeitstudie mit fast 28.000 Frauen. Die Forscher suchten nach Bluttests, mit denen man Herzinfarkt und Schlaganfall genauer prognostizieren kann. Die Teilnehmerinnen wurden vor Studienbeginn untersucht und die in den folgenden Jahren auftretenden Ereignisse (Herzinfarkt, Schlaganfall, Tod) registriert. Im Fokus standen dabei drei Blutwerte:

1: Das hochempfindliche C-reaktive Protein (hs-CRP, CRP-Wert): Der Wert ist allgemein ein Indikator für schleichende Entzündungen im Körper. Solche Prozesse beeinflussen die Entstehung einer Vielzahl von Erkrankungen. Unter anderem sind Entzündungen die „eigentliche“ Ursache für Gefäßveränderungen. Ein hs-CRP von 0,7 Milligramm pro Deziliter (mg/dl) gilt als maximal tolerabler Wert. 0,2 mg/l werden von vielen Ärzten für optimal gehalten.

Laut den Studiendaten ergibt sich für diesen Marker folgendes Bild: Spitzenwerte des hs-CRPs erhöhen die Wahrscheinlichkeit, einen Herzinfarkt oder Schlaganfall zu erleiden, um 77 % im Vergleich zu Frauen mit extrem niedrigen hs-CRP-Werten. Dieser Marker scheint daher der Favorit unter den Indikatoren für die Erkrankungen zu sein.

2: Low Density Lipoprotein (LDL): Dieser Blutwert ist inzwischen als das „böse Cholesterin“ bekannt. Obwohl der Wert ebenfalls als guter Prädikator für Kreislaufkrankheiten gilt, ist seine Aussagekraft mit Unsicherheiten behaftet. Das liegt daran, dass die LDL-Partikel in unterschiedlichen Anzahlen im Blut flottieren.

Auf die Gesamtmenge des Gewichtes kommt es gar nicht so sehr an. Eine hohe Zahl der Partikel bedeutet, dass sie kleiner sind. Mit der Folge, dass sie leichter oxidieren. Dann entsteht das sogenannte „ox-LDL“, dem eine Hauptrolle in der Entstehung der Arteriosklerose zugeschrieben wird.

Die Studie kommt zu folgendem Resultat: Die Frauen mit extrem hohen LDL-Werten erleiden mit einer um 36 % erhöhten Wahrscheinlichkeit einen Herzinfarkt oder Schlaganfall, verglichen mit den Teilnehmerinnen mit den niedrigsten Werten.

3: Lipoprotein a (Lp-a) sollte nicht höher sein als 30 mg/dl. Denn die Partikel verursachen nicht nur Gefäßablagerungen, sondern auch Blutgerinnsel, die Gefäße verstopfen können. Im Laufe der Studie ergab sich eine 33 % höhere Wahrscheinlichkeit  für Schlaganfall und Herzinfarkt, wenn die Lp-a-Konzentration im obersten Bereich lag. Die Prognose ergab sich aus dem Vergleich mit Frauen, die sehr niedrige Lp-a-Werte hatten.

Was schlussfolgern wir daraus?

Nimmt man alle 3 Werte zusammen, lässt sich laut Studienleiter Paul M. Ridker Folgendes sagen: Frauen mit den höchsten Werten der 3 Marker sind um das Anderthalbfache stärker für die Kreislaufkrankheiten gefährdet.

Frühzeitig vorbeugen

Die Blutfettwerte medikamentös anzugehen, wenn es im Grunde schon zu spät ist, ist sicher nicht der Königsweg. Effektiver ist die frühzeitige Vorbeugung. Dass man nicht rauchen sollte, wissen wir, und auch Sport ist ein Gesundbrunnen für Herz und Kreislauf. Der Wert einer gesunden Ernährung hat sich inzwischen auch herumgesprochen. Bio-Lebensmittel ohne toxische Inhaltsstoffe sind den industriell verarbeiteten vorzuziehen.

Unsere Ernährung ist generell zu reichhaltig. Das betrifft vor allem die hohen Fettanteile, insbesondere die Pflanzenöle mit zu viel mehrfach ungesättigten Fettsäuren („PUFAS“: (polyunsaturated fatty acids). Besonders die riskante Linolsäure neigt dazu, LDL zu oxidieren. Der hohe ox-LDL-Wert bedeutet dann ein sehr hohes Risiko. Zucker ist als Diabetes-Verursacher ein weiteres Nahrungsmittel, das wir reduzieren oder meiden sollten.

Daneben sind weitere Vorbeugemaßnahmen empfehlenswert. Der Aufenthalt im Freien versorgt uns mit UV-Licht, das die Bildung von NO (Stickstoffmonoxid) induziert. Die einfache Verbindung ist ein Botenstoff, der die Gefäße erweitern lässt. Daneben verstärkt NO die Produktion von Melatonin in den Mitochondrien. Das kommt der Energieerzeugung im Stoffwechsel zugute.

Der Darm erweist sich zunehmend als „Mittelpunkt unserer Gesundheit“. Inzwischen ist besonders die Darmflora als wichtiger Faktor für viele Organe und deren Stoffwechsel erkannt. Eine Darmsanierung und geeigneter Aufstockung positiver Keime sind für den gesundheitsbewussten Menschen heute schon selbstverständlich.

Statt teurer Produkte kann man auch viel Fermentiertes essen, wie beispielsweise Sauerkraut, Joghurt, und Kimchi. Spezialpräparate sind allerdings keineswegs abzulehnen. Eine dichte Besiedlung mit Oscillibacter korreliert mit niedrigen Cholesterinwerten. Die Bakterienart Akkermansia ist als sauerstoffintolerante Spezies ebenfalls nützlich.

Das Seelenleben nicht vergessen

Die meisten Schulmediziner und auch viele Alternativmediziner “glauben”, dass durch ein ausgewogenes Verhältnis von LDL und HDL arteriosklerotische Veränderungen an Gefäßen vermieden werden können. Gegen zu hohe Cholesterinspiegel werden sehr häufig sog. Cholesterinsenker verordnet, deren Wirkung bezweifelt wird. Mehr dazu im Beitrag: Nutzen der Statine wird bezweifelt.

In der ganzheitlichen Betrachtungsweise werden Körper, Geist und Seele als wechselwirkende Anteile gesehen. Körperliche Erscheinungen reflektieren stets auch seelische Tatbestände. Die Regulations-Medizin nach Köhler/Lutz/Scholz widmet sich auch dem Thema „Cholesterin“. Dabei wird von der Funktion des Cholesterins für die Zellmembranen ausgegangen, die durch die Einlagerung des Steroids stabiler werden.

Steht der Organismus unter Stress, stellen die Leber mehr Cholesterin bereit, damit die Körperzellen sich besser schützen können. Wenig Cholesterin heißt auch weniger Zellschutz. Wer Stress besser bewältigt, senkt damit den Cortisolspiegel. Das Hormon wirkt der Zellteilung der Endothelzellen in den Blutgefäßen entgegen. Damit wird die Regeneration der Blutgefäße eingeschränkt.

Gleichbedeutend dazu sind auch Menschen mit niedrigen Cholesterin-Werten weniger gegen psychischen und sozialen Stress gewappnet. Dafür sind sie besser aufnahmefähig gegenüber ihren Mitmenschen und stärker mitfühlend.

Das beste Beispiel sind Kinder, die stets sehr wenig Cholesterin im Blut-Serum haben. Die Heranwachsenden sind immer aufgeschlossener gegenüber ihrer Umwelt und versuchen, alles zu verstehen. Führt dies zur Hypersensibilität, können homöopathische  Mittel helfen.

Ein hoher Cholesterin-Spiegel kann in dieser Deutung Menschen veranlassen, sich ins Innenleben zurückzuziehen. Das körperliche Zeichen dessen ist die Arteriosklerose.

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Beitragsbild: KI generiert

Dieser Beitrag wurde im Oktober 2020 erstellt und letztmalig am 02.12.2024 aktualisiert.

Cholesterinspiegel – Verständlich erklärt

Cholesterin, ein lebenswichtiges, so genanntes „Nahrungsfett“, und ist für viele Funktionen im Körper unentbehrlich. Die Verbindung gehört eigentlich nicht zu den Fetten im Sinne der Triglyceride in Ölen und festen Fetten. Cholesterin zählt gehört zur Gruppe der als solches Bestandteil der Zellmembranen. Das Steroide, die jede stabilisiert die Zellmembran höherer Organismen stabilisiert. Unter Bedingungen, die eiene höhere Resilienz erfordern bauen Zellen mehr Cholesterin in die Membranen ein.  Die Leber kurbelt die Cholesterin-Synthese daher bedarfsweise an.  Daneben ist Cholesterin aber auch für die Produktion verschiedener Hormone, die Fettverdauung und die Bildung von Vitamin D unentbehrlich.

Cholesterin wird zum größten Teil vom Körper selbst hergestellt, es wird aber zusätzlich über tierische Nahrung aufgenommen. Dennoch hängt der Cholesterinspiegel im Blut nur zu 15 % von der Ernährung ab. Wird viel Cholesterin mit der Nahrung aufgenommen, so senken Leber und andere Organe die eigene Produktion.

Da der Cholesterinspiegel im Alter natürlicherweise ansteigt und auch von Körpergröße, Geschlecht und Gewicht abhängt, kann eine Aussage über die Erhöhung des Cholesterinwerts nur in Verbindung mit diesen Faktoren getroffen werden. Außerdem haben verschiedene Länder unterschiedliche Normwerte, und selbst in Deutschland wurde dieser in den letzten Jahrzehnten immer wieder angepasst und verändert. Dies hat zur Folge, dass Personen, denen cholesterinsenkende Mittel und eine cholesterinarme Ernährung empfohlen werden, in einem anderen Land als völlig gesund gelten können.

Da Cholesterin wasserunlöslich ist, wird es im Blutkreislauf an Proteine gebunden. Während das Lipoprotein LDL das Cholesterin zu den Geweben transportiert, nimmt HDL überschüssiges Cholesterin auf und führt es der Leber zu. Dem LDL-Cholesterin wird nachgesagt, dass es die Arterien verkalkt, während HDL durch den Abtransport der Fette davor schützen soll. Oft werden im Zusammenhang mit Cholesterin auch die Werte der Triglyceride, Neutralfette genannt, im Blut gemessen. Sie dienen im Körper als Energiespeicher.

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Zwar wird noch immer davor gewarnt, dass ein erhöhter LDL-Spiegel bzw. Cholesterinspiegel zu Arteriosklerose und dadurch zu Herzinfarkt oder anderen Kreislaufproblemen führen kann. Doch ist dies mittlerweile sehr umstritten und viel diskutiert – was niemanden davon abhält, fleißig die Blutfettwerte zu bestimmen.

Übrigens können Störungen des Fettstoffwechsels, sowie Lebererkrankungen und Nierenkrankheiten (z.B. Nierenversagen) den Cholesterinspiegel erhöhen, selbst wenn auf eine gesunde und fettarme Ernährung geachtet wird.

Was sagen die einzelnen Cholesterinwerte aus?

Ein Herzinfarkt- und Schlaganfallrisiko sind deshalb immer in Zusammenhang mit anderen Körperfetten und Faktoren – wie familiärer Veranlagung, Bluthochdruck oder allgemeiner Lebensweise – zu betrachten.

Die Diskussion um LDL und HDL wird uns wohl noch lange begleiten. Nicht alle wissenschaftlichen Arbeiten darüber sind hieb- und stichfest. Doch 1992 starteten Wissenschaftler eine Langzeitstudie, deren Abschluss 2024 vorlag.

Rund 28.000 Frauen gaben Blutproben ab, um 3 verschiedene Blutwerte zu bestimmen. Dann schauten sich die Forscher 30 Jahre an, wie es den Teilnehmerinnen erging. Dabei interessierten sich die Forscher natürlich für die Fälle von Herzinfarkten oder Schlaganfällen. a

Lipoprotein a (Lp-a)

Lipoprotein a (Lp-a) sagt viel über die Plaquebildung in den Gefäßen aus. Auch für die Entstehung von Blutgerinnseln im Kreislauf ist Lp-a mit verantwortlich. Der obere Grenzwert beträgt 30 mg/dl.

Die groß angelegte Studie zeigt, dass die Frauen mit den höchsten Lp-a-Werten mit 33 % höherer Wahrscheinlichkeit einen Infarkt oder Schlaganfall erlitten als Teilnehmerinnen mit den niedrigsten Konzentrationen.

hs-CRP-Wert

Der hs-CRP-Wert ist ein Entzündungsindikator. Die schleichenden und oft unbemerkt ablaufenden Reizungen des Immunsystems können etliche Krankheiten nach sich ziehen. Leider gehört auch die Arteriosklerose dazu.

Die wissenschaftliche Arbeit zeigte, wie hoch das Risiko bei zu hohen hs-CRP-Werten ist: Frauen mit den höchsten Werten hatten hier ein um 77 % höheres Infarkt- und Schlaganfallrisiko. Der Grenzwert des hs-CRPs wird allgemein auf 0,7 mg/dl festgelegt.

LDL (Low Density Lipoprotein)

LDL gilt, wie schon gesagt, als das „schlechte Cholesterin“. Doch der Wert sagt nur wenig über das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen aus. Denn entscheidend ist nicht nur die Menge des Materials, sondern auch die Anzahl der Partikel.

Sind viele Partikel bei einer Menge „X“ vorhanden, sind sie auch kleiner und können leicht oxidieren. Dabei entsteht oxLDL, das die Arteriosklerose enorm ankurbelt. Die Studie zeigt ein um 36 % gesteigertes Risiko bei den Teilnehmerinnen mit den höchsten LDL-Werten.

Zusammenfassende Betrachtung

Der in die Jahre gekommene Calcium-Score scheint nicht der Weisheit letzter Schluss zu sein, wenn es um die Risikoeinschätzung geht. Der federführende Wissenschaftler der umfassenden Studie plädiert daher für die Anwendung der drei Blutwerte. Paul M. Ridker merkt nach seiner Arbeit an, dass Frauen mit den höchsten Werten dieser Marker um den Faktor 1,5 stärker für Herz-Kreislauf-Krankheiten gefährdet sind.

Wenn das Risiko erhöht ist

Je früher prophylaktische Maßnahmen erfolgen, umso besser. Dazu gehört alles, was einen gesunden Lebensstil charakterisiert. Sport und gesunde Ernährung ohne zu viel „PUFAS“ (polyunsaturated fatty acids) aus billigen Pflanzenölen. Sonnenblumenöl besteht rund zur Hälfte aus Linolsäure, die LDL-Partikel in die riskanten oxLDLs oxidiert.

Gesund ist der Aufenthalt im Freien. Die UV-Insolation erhöht die Synthese von NO (Stickstoffmonoxid), das die Gefäße erweitert. NO regt auch die Mitochondrien zur Produktion von Melatonin an, wodurch der Energiestoffwechsel angekurbelt wird.

Die Darmgesundheit darf nicht vernachlässigt werden. Darmsanierungen fördern eine gesunde Besiedlung der Darmflora. Der Verzehr von fementierten Produkten wie Sauerkraut, Joghurt und Kimchi lenkt das Mikrobiom des Darmes in eine günstige Richtung. Natürlich können auch Präparate die Darmflora verbessern.

Eine optimales Vorkommen von Oscillibacter hat sich als positiv für die Cholesterinwerte erwiesen. Ein anderes für die Blutwerte positives Bakterium soll Akkermansia sein.

Der ganzheitliche Ansatz

In der Aus ganzheitlicher Sicht Betrachtung wird der Zusammenhang von Körper, Geist und Seele berücksichtigt. Die Wechselwirkungen dieser Anteile reflektierent jeweils Zustände und Eigenschaften der anderen wider. Labor-Werte lassen daher gemäß der Regulations-Medizin nach Köhler/Lutz/Scholz auch Rückschlüsse auf die seelische Verfassung zu.

In Anlehnung an die Zellschutz-Funktion von Cholesterin sind Menschen mit geringem Cholesterin-Spiegel seelisch weniger geschützt als Menschen mit hohem. Dies bedeutet freilich auch, dass sie gegenüber ihrem sozialen Umfeld sensibler sind und mehr Mitgefühl empfinden.

Kinder beispielsweise haben meistens einen sehr niedrigen Cholesterin-Spiegel und sie sind aufgeschlossen und neugierig, reagieren aber auch sehr empfindlich auf alle Reize. Homöopathische Präparate können ihnen Schutz bieten.

Umgekehrt zeigt ein hoher Cholesterin-Spiegel den Rückzug ins innere Ich an. Dieser Prozess kondensiert sich symptomatisch in der Arteriosklerose. Entspannungsübungen im Rahmen einer ausgewogenen Work-Life-Balance halten den Cortisolspiegel niedrig. Zu viel des Stresshormons bremst die Entstehung neuer Endothelzellen in den Blutgefäßen aus.

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Dieser Beitrag wurde im Oktober 2020 erstellt und letztmalig am 02.12.2024 aktualisiert.

Eisenmangel erkennen: Symptome, Ursachen und Lösungen für ein gesundes Leben

Eisen spielt im menschlichen Körper vor allem beim Sauerstofftransport eine entscheidende Rolle. Das in den roten Blutkörperchen befindliche Hämoglobin könnte ohne Eisen keinen Sauerstoff binden, gleiches gilt für das in Muskelzellen vorhandene Myoglobin. Eisen ist daneben für den oxidativen Abbau der Kohlenhydrate unbedingt erforderlich.

Es ist Bestandteil des Cytochroms C der Elektronentransport-Kette in den Mitochondrien. Damit hilft es dem Organismus auch, Kohlenhydrate und Fette zu metabolisieren und für die Energiegewinnung zu nutzen.  Auch Enzyme für den Schutz gegen oxidative Zellschäden (Katalasen) tragen Eisen im katalytischen Zentrum. Ebenso mindestens ein Enzym des genetischen Stoffwechsels.

Die Elektronentransport-Kette liefert im Rahmen des Citrat-Cyclus Stoffwechsel-Energie. So ist jede biologische Aktivität direkt auch von Eisen abhängig. Bewegung und Nerven-Funktionen, Zellwachstum und Differenzierung sowie die Immunfunktionen sind ohne die Metall-Ionen undenkbar.

Ferritin-Messung wichtig

Leitwert für die Bestimmung der Eisenwerte ist die Messung von Ferritin. Dies ist ein Protein, das Eisen im Körper innerhalb der Zellen speichern kann.

Auch im Blut ist Ferritin (Serum-Ferritin) gelöst. Der Normwert wird allgemein mit einer großen Spannbreite angegeben und ist abhängig vom Alter und Geschlecht:

AlterSerum-Ferritin in  µg/l
AlterSerum-Ferritin in  µg/l
0 bis 14 Tage              90 – 600
15 Tage bis 2 Monate              87 – 430
3 bis 11 Monate              37 – 430
11 Monate bis 2 Jahre                1 – 200
3 bis 15 Jahre                9 – 160
 

16 bis 50 Jahre

Frauen: 10 – 150

Männer:  2 – 300

51 bis 65 JahreFrauen:   7 – 240

Männer:  9 – 430

65 bis 87 Jahre                4 – 660

 

Die oberen Grenzwerte sind möglicherweise zu hoch angesetzt, weswegen die Risiken für zu hohe Eisen-Werte wahrscheinlich unterschätzt werden. Die ideale Ferritin-Konzentration liegt einigen Meinungen zufolge bei Erwachsenen mittleren Alters zwischen 40 und 60 µg/l.

Auch der Hämoglobin-Wert sollte bestimmt werden

Ein entscheidender Parameter ist natürlich auch der Hämoglobin-Wert, der als Indikator dafür gilt, inwieweit der Körper das Eisen effektiv nutzen kann. Bei Männern sind 13,5 bis 17,5 g/dl (Gramm pro Deziliter) im Normbereich und bei Frauen 12 bis 16 g/dl.

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Serum-Transferrin klärt weitere Fragen

Transferrin ist ein Protein, das Eisen im Blut transportiert. Die Transferrin-Konzentration ist bei Eisenmangel und Lebererkrankungen sowie in der Schwangerschaft erhöht. Bei zu niedrigen Werten besteht den Verdacht auf Tumore, Leberzirrhose, und Eisenüberschuss (Hämochromatose). Ob Infektionen vorliegen, kann mit der Bestimmung der CRP-Wertes abgeklärt werden. Selten liegen genetische Störungen des Eisenstoffwechsels zugrunde.

AlterNorm-Wert in mg/dl
Bis 14 Tage160 – 270
Bis 6 Monate200 – 300
Bis 12Monate260 – 350
Bis 14 Jahre240 – 360
Ab 14 Jahre200 – 400

 

Aus dem wenig aussagekräftigen Serum-Eisen (Norm: 6 bis 200 µg/dl, altersabhängig) und dem Serum-Transferrin ergibt sich die Transferrin-Sättigung (Tf-Sat). Das ist das Verhältnis von Serum-Eisen zu Serum-Transferrin, multipliziert mit dem Faktor 70,6 (Serum-Eisen in µg/dl / Serum-Transferrin in mg/dl x 70,9). Die Berechnung zeigt, ob bei zu hohem Serum-Transferrin tatsächlich eine Eisenüberladung vorliegt und nicht etwa eine Eisenverteil-Störung.

Der Lösliche Transferrin-Rezeptor beantwortet spezielle Fragen

Der Transferrin-Rezeptor (TfR) ist ein in Zellmembranen angesiedeltes Protein, das die Eisenaufnahme der Zellen ermöglicht. Abweichungen der Konzentration vom Normwert (0,9-2,8 mg/l) im Blut-Serum können verschiedene Erkrankungen anzeigen. Zu hohe Werte kennzeichnen diverse Formen der Anämie sowie Störungen der Blutzellerneuerung.  Daneben kann eine Schwangerschaft vorliegen oder ein Vitamin-B12-Mangel.

Die Bestimmung der Eisenbindungs-Kapazität ist durch diese modernen Analyse-Methoden inzwischen überholt.

Einige Risikogruppen sind anfälliger für Eisenmangel

Da Eisen über die Nahrung aufgenommen wird, kann sich ein Mangel durch vegetarische Lebensweise, Alkoholismus oder Diäten ergeben. Aber auch ein erhöhter Bedarf – während der Wachstumsphasen, Schwangerschaft oder Stillzeit – führt zu einer Eisenmangelanämie. Starke Blutverluste kommen ebenfalls als Ursache in Frage, ebenso wie Verdauungsstörungen (Darmerkrankungen).

Vitalstoffe wirken wechselseitig

Sind Vitamin B12 oder Folsäure nicht in ausreichender Menge im Körper verfügbar, so kann das Eisen nicht verwertet werden. Ebenso ist die Versorgung mit genügend Schwefel erforderlich, der in vielen Co-Faktoren von Eisen-Enzymen benötigt wird. Das Element kann am besten mit optimalem Eiweißverzehr aufgenommen werden. Schwefel und Eisen arbeiten ohnehin eng zusammen. Schwefel ist im Rahmen von Immun-Reaktionen mit verantwortlich, indem entzündliche Abwehr-Reaktionen ausgelöst werden. Wie Eisen auch, braucht der Körper das Element, um sich vor Infektionen zu schützen. Nicht zu verwechseln ist dieser gesundheitliche Aspekt mit den chronifierten, unterschwellig ablaufenden Entzündungen, die zu vielen Krankheiten führen können.

Für die körperliche Leistungsfähigkeit, besonders im Sport oder bei anderen Tätigkeiten, wo es auf körperliche Fitness ankommt, spielen die Bluteisenwerte eine besonders große Rolle. Neben einer ausgewogenen Grundernährung mit ausreichenden Mengen an Kohlehydraten und Proteinen sollte immer dann auf die Ernährung besonders geachtet werden, wenn es darum geht, Spitzenleistungen zu erbringen.

Während der Trainingszeit ist es immer eine besondere Herausforderung für den Sportler, den Anforderungen an die Ernährung gerecht zu werden. Denn hier ist eine gesunde Balance von Kalorien, Flüssigkeiten, Vitaminen und Mineralien gefragt. Und genau hier spielt die Aufnahme von Eisen eine gleichwertige Rolle, wenn die körperliche Leistungsfähigkeit optimiert werden soll. Allerdings wird diesem Faktum noch zu wenig Beachtung geschenkt.

Laut einer von der Firma Segterra durchgeführten Studie über Biomarker ist der Eisenmangel ein häufiges  Problem bei Athleten, besonders bei Frauen. Aber auch männliche Athleten haben eine 6 mal höhere Wahrscheinlichkeit, ein Eisendefizit zu entwickeln als Nicht-Sportler (12 gegen 2 %). Aber was macht denn Eisen so wertvoll für die Leistungsfähigkeit?

Symptome und Verbreitung des Eisenmangels

Bei einem Eisenmangel ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass der Betroffene weniger rote Blutkörperchen und/oder Hämoglobin hat, was den Sauerstofftransport und die Energiegewinnung einengt. Damit verliert der Körper die Fähigkeit während der Belastungsphase, effektiv seine Energien und deren Reserven zu nutzen. Kern-Symptom des Eisenmangels ist immer die ungenügende Sauerstoffversorgung der Organe, durch Anämie.  In den meisten Fällen ist das Defizit des Metalls die Ursache der Hypoxie, weshalb die Untersuchung der Eisenwerte zur Routinekontrolle bei der Blutuntersuchung zählt.

Die Symptome für einen lang anhaltenden Eisenmangel sind eine erhöhte Verletzungsanfälligkeit, ein schwächelndes Immunsystem mit einer erhöhten Erkrankungsbereitschaft, chronische Müdigkeit, Haarausfall, Gereiztheit und hohe Herzfrequenzen unter Belastung. Diese Anzeichen sollten ernst genommen werden, denn es drohen einige Erkrankungen, die oft nicht mit dem Eisenmangel in Verbindung stehen. Dazu zählen eine sich manifestierende Muskelschwäche, das Restless-Legs-Syndrom (RLS), Fibromyalgie sowie Morbus Parkinson. Auch das Zentral-Nerven-System leidet unter der Mangelversorgung, sodass Depressionen, Gedächtnis-Probleme und das Aufmerksamkeits-Defizit-Hyperaktivitäts-Syndrom (ADHS) entstehen können oder gefördert werden. Sogar Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes wie Zöliakie und Darmentzündungen sind mit Eisenmangel assoziiert.

Sportler haben aufgrund ihrer „Tätigkeit“ eine höhere Neigung, ihren Eisenvorrat schneller zu verausgaben als Nicht-Sportler. Grund dafür ist Schwitzen aufgrund der körperlichen Belastung, bei dem viele Mineralien, unter anderen auch Eisen, verloren gehen. Aber die körperliche Belastung führt zur verstärkten Ausscheidung von Mineralien über den Urin und den Stuhl. Bei intensiven Trainingseinheiten kann es zu kleinen gastrointestinalen Blutungen kommen, die keine weitere Gefahr darstellen, aber ursächlich zur Ausbildung eines Eisenmangels beitragen. Von daher ist es wichtig, genau auf seinen Eisenhaushalt zu achten, um Einbrüche in der körperlichen Leistungsfähigkeit zu vermeiden.

Frauen vor der Menopause (Wechseljahre) haben durch die Menstruation einen noch höheren Eisenverlust zu kompensieren. Laut Segterra haben junge Athletinnen ein dreimal höheres Risiko für eine Eisenmangelanämie als Nicht-Sportlerinnen. Und laut Statistik sind rund 20 Prozent der Freizeitsportler anämisch, ein Drittel von ihnen zeigt einen Eisenmangel. Es hat sich auch gezeigt, dass körperlich aktive nicht-anämische Frauen mit einem Eisendefizit dann ihre 5-km-Laufzeit um 30 Sekunden verbessern konnten, wenn sie zweimal täglich 8 Milligramm eines Eisensupplements einnahmen. Solche Ergänzungen bestehen meistens aus Carbonyleisen, das aber niemals überdosiert werden sollte. Auch in die Reichweite von Kindern sollte es nie gelangen.

Für Vegetarier ist es wichtig zu wissen, dass Eisen, das aus tierischen Nahrungsprodukten kommt, eine Resorptionsrate von 15 Prozent hat. Im Vergleich dazu hat Eisen aus pflanzlicher Nahrung nur eine 5-prozentige Resorptionsrate. Frühstückscerealien z.B. und auch bestimmte Brotsorten sind mit Eisen angereichert, besonders wenn es sich um Vollkornbrot handelt.

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Überdosierungen vermeiden

Zu hohe Eisenwerte sind ebenfalls gefährlich. Grund dafür ist die verstärkte Entstehung von Hydroxyradikalen die die inneren Strukturen der Mitochondrien beschädigen. Ein Teil der Proteine der Elektronentransport-Kette und die DNA der Zell-Organellen können dann teilweise funktionslos werden.

Das führt zu einer Reihe von Krankheiten wie Herzmuskelschäden, Anorexie, erhöhtem Cholesterinspiegel und Atherosklerose, Morbus Basedow und Krebs. Auch Leberschäden drohen im Verlauf der zu hohen Eisenwerte. Hinweise auf die Überladung liefert daher der Gamma-GT (Gamma-Glutamyltransferase). Das Leber-Eynzym gerät durch erhöhten Zelltod in der Leber verstärkt ins Blut.

Den Eisenüberschuss bezeichnen Ärzte als Hämochromatose oder Hämosiderose. Bei der genetischen Form dieser Eisenspeicherkrankheit kann es sogar zur Leberzirrhose kommen.

Bei hereditärer Hämochromatose ist die Aufnahme von Eisen im Darm enorm erhöht. Die erworbene Hämochromatose kann mehrere Ursachen haben. Alkoholabusus führt zu verstärkter Eisen-Resorption, wodurch sich Eisen im Körper ablagert. Grund kann aber auch die übermäßige Zufuhr von Eisen mit der Nahrung sein.

Eisernes Kochgeschirr gibt das Metall ins Essen frei, wenn mit sauren Zutaten gekocht wird. Oft sind Fertiggerichte oder Multivitaminsäfte mit Eisen angereichert, was vor diesem Hintergrund nicht sinnvoll erscheint. Auch über Wasserleitungsrohre kann Eisen im Übermaß in den Körper gelangen. Ein erhöhtes Risiko für Hämochromatose haben Frauen nach der Menopause.

Bei Hämochromatose muss die Eisenaufnahme diätetisch eingeschränkt werden. Alkohol dürfen die Patienten dann nicht trinken und Vitamin C nie zusammen mit eisenhaltigen Lebensmitteln verzehren. Besser sind kalziumhaltige Nahrungsmittel, die die Eisenaufnahme herabsetzen.

Die Folgen einer Hämochromatose können durch die Begrenzung des Kohlenhydrat-Verzehrs gelindert werden, weil so weniger reaktive Sauerstoff-Spezeis entstehen.

Gleichzeitig sollte Eisen aus dem Körper entfernt werden. Dies geschieht durch Aderlass (Phlobotomie), den der Patient  auch durch regelmäßiges Blutspenden bewerkstelligen kann.

Die Eisen-Versorgung sicherstellen

Die RDA (recommended dietary allowance oder die täglich empfohlene Menge einer Substanz) von Eisen für erwachsene Frauen und Teenager liegt bei 15 Milligramm, bei Schwangeren bei 27 mg und für Männer bei 10 Milligramm täglich. Athleten dagegen sind gut beraten, diese Werte leicht zu erhöhen, um dem gesteigerten Sauerstoff- und Energiebedarf während des Sports gerecht zu werden.

Um die RDA-Werte zu erreichen, können Nahrungsergänzungsmittel mit hohem Eisengehalt genommen werden. Aber es gibt auch die Möglichkeit, seine RDA über ganz normale eisenreiche Nahrungsmittel zu decken, z.B. über den Verzehr von rotem Fleisch, Geflügel, Fisch und Leber. Dies ist oft preiswerter und unter Umständen gesünder, da das in den Nahrungsmitteln enthaltene Eisen auf jeden Fall in einer organischen Form vorliegt. Anorganisches Eisen dagegen ist für den Organismus toxisch.

Einige Nahrungsmittel können den Eisenspiegel senken oder die Resorption von Eisen im Gastrointestinaltrakt einschränken. Koffein, Hülsenfrüchte, Vollkornhaferflocken, Kalzium und Zink sollten nicht gleichzeitig mit eisenhaltigen Nahrungsmitteln eingenommen werden, da die gleichzeitige Einnahme die Eisen-Resorption beeinträchtigt.

Eisen kann auch mit entsprechenden Präparaten supplementiert werden. Optimal ist Studien zufolge die Aufnahme von Lactoferrin. Die Resorption des Eisen-Proteins ist derart hoch, dass die absolute Eisen-Dosis in den Mitteln niedrig gehalten werden kann. Schon 6 % der Menge, die in Eisensäften, Kapseln oder Tabletten enthalten sind, können den Eisenmangel beheben.

So werden die Nebenwirkungen hoher Dosierungen vermieden. Dazu zählen Kopfschmerzen, Verstopfung, Durchfall, Bauschmerzen und Bauchkrämpfe. Die Beschwerden im Magen-Darm-Trakt sind auch dann weniger zu erwarten, wenn mit einer niedrigen Anfangs-Dosierung begonnen wird.

Bei nur 20 mg täglich (dann schrittweise auf bis zu 100 mg) kann sich die Darmflora an den höher werdenden Eisen-Gehalt anpassen. Das schont die Mikroben der Gattungen Bifidobacterium und Lactobacillus, die von eisenliebenden Bakterien leicht verdrängt werden können. Deswegen ist auch eine Eisen-Supplementation mit zweiwertigem Eisen (Fe II) sinnvoller als mit dreiwertigem (Fe III). Die römische Zahl verweist auf den Oxidations-Zustand, also die elektrische Ladung (Fe II: zweifach positiv, Fe II: dreifach positiv). Fe II heißt nicht ohne Grund die „synbiotische“, Fe II die „antibiotische“ Form des Elements.

Die Dysbiose der Darmflora durch fehlerhafte Eisengabe hat mehrere Konsequenzen: Unerwünschte Keime produzieren Mercaptane und Thiole, die Darmentzündungen auslösen. Wenn dann noch ein Mangel an Magensäure vorliegt, kann sich schnell der Keim Helicobacter duodenii im Zwölffingerdarm ausbreiten und schließlich die Bauchspeicheldrüse schädigen.

Selbst wenn Fe II supplementiert wird, kann es zu diesen Problemen kommen. Bei einer zu niedrigen reduktiven Kapazität im Stoffwechsel wird Fe II zu Fe III oxidiert. Das kann umgangen werden, indem Mittel eingenommen werden, die das verhindern. Geeignet sind dann Kombi-Präparate, die neben weiteren Vitalstoffen auch Vitamin C enthalten (z.B. Anthozym). Besser noch ist die Zugabe eines Probiotikums (wie in Ferrofem), das Bacillus subtilis enthält, das im Dünndarm seine Wirkung entfaltet.

Um eine Beschädigung der Darmflora zu vermeiden, geben manche Ärzte Infusionen mit Eisen zu verabreichen. Das erscheint allerdings übertrieben, weil dies die Gefahr allergischer Reaktionen birgt. Sogar ein lebensbedrohlicher anaphylaktischer Schock ist nicht ausgeschlossen.

Diesem Risiko gegenüber sollen gefährliche Darm-Infektionen stehen. Doch es gibt nur eine Studie, die eine Shigellen-Ruhr nach Eisen-Supplementationen belegt. Freilich wurde die wissenschaftliche Arbeit in Korea durchgeführt, das zu den Risiko-Regionen für die bakterielle Infektion zählt.

Ein niedrigschwelliger Eisenmangel kann mit dem Schüßler-Salz Ferrum phosphoricum (Nr. 3; in den Potenzen D3 und  D4) auf sanfte Art behoben werden. Gute Eisenquellen sind auch Rote Beete und grünes Blattgemüse, Linsen und Bohnen (2 bis 3,8 g/100 g). Den höchsten Eisengehalt hat Rinderleber (18 mg/100 g). Muscheln beinhalten rund 6 mg/100 g).

Vitamin C fördert die Eisen-Resorption und kann verhindern, dass Eisen II zu Eisen II oxidiert wird. Daher ist ein gleichzeitiger Verzehr von Zitrusfrüchten und Paprika zu befürworten ist. Das Kochen oder Braten in einem Eisentiegel erhöht ebenfalls den Eisengehalt von vielen Nahrungsmitteln. Säuerliche Nahrungsmittel haben einen höheren Gehalt an Feuchtigkeit und resorbieren somit signifikant mehr Eisen. Spaghettisoße ist hierfür ein gutes Beispiel.

Überdosierungen vermeiden

Zu hohe Eisenwerte sind ebenfalls gefährlich. Grund dafür ist die verstärkte Entstehung von Hydroxyradikalen die die inneren Strukturen der Mitochondrien beschädigen. Ein Teil der Proteine der Elektronentransport-Kette und die DNA der Zell-Organellen können dann teilweise funktionslos werden.

Das führt zu einer Reihe von Krankheiten wie Herzmuskelschäden, Anorexie, erhöhtem Cholesterinspiegel und Atherosklerose, Morbus Basedow und Krebs. Auch Leberschäden drohen im Verlauf der zu hohen Eisenwerte. Hinweise auf die Überladung liefert daher der Gamma-GT (Gamma-Glutamyltransferase). Das Leber-Enzym gerät durch erhöhten Zelltod in der Leber verstärkt ins Blut.

Den Eisenüberschuss bezeichnen Ärzte als Hämochromatose oder Hämosiderose. Bei der genetischen Form dieser Eisenspeicherkrankheit kann es sogar zur Leberzirrhose kommen.

Bei hereditärer Hämochromatose ist die Aufnahme von Eisen im Darm enorm erhöht. Die erworbene Hämochromatose kann mehrere Ursachen haben. Alkoholabusus führt zu verstärkter Eisen-Resorption, wodurch sich Eisen im Körper ablagert.

Grund kann aber auch die übermäßige Zufuhr von Eisen mit der Nahrung sein. Eisernes Kochgeschirr gibt das Metall ins Essen frei, wenn mit sauren Zutaten gekocht wird. Oft sind Fertiggerichte oder Multivitaminsäfte mit Eisen angereichert, was vor diesem Hintergrund nicht sinnvoll erscheint. Auch über Wasserleitungsrohre kann Eisen im Übermaß in den Körper gelangen. Ein erhöhtes Risiko für Hämochromatose haben Frauen nach der Menopause.

Bei Hämochromatose muss die Eisenaufnahme diätetisch eingeschränkt werden. Alkohol dürfen die Patienten dann nicht trinken und Vitamin C nie zusammen mit eisenhaltigen Lebensmitteln verzehren.

Störungen des Eisenhaushaltes ganzheitlich betrachtet

Die ganzheitliche Naturheilkunde kann die Eisen-Parameter gut mit 2 Ansätzen erklären. Einmal mit der 4-Farben-Theorie nach Lüscher und zum anderen mit der Regulations-Medizin nach Köhler/Lutz/Scholz.

Demnach sagen die Eisenwerte viel über die psychologische Konstitution aus. Eine hohe Konzentration an Ferritin steht für Menschen mit einer gefestigten Persönlichkeit. Eigene Pläne und Ziele werden sinnvoll umgesetzt und das Leben zur Zufriedenheit gestaltet.

Überwiegt hingegen das freie Serum-Eisen, neigt der Mensch eher dazu, eine Rolle nach gesellschaftlich vorgegebenen Normvorstellungen zu spielen.

Die eigene Identität bleibt dabei auf der Strecke, wodurch eine innere Unzufriedenheit aufkommt. Parallel dazu sind die Kupfer-Werte zu niedrig, die ebenfalls mit einer vernachlässigten Selbstverwirklichung einhergehen. Präparate aus der Wegwarte (Cichorium intybus) können dabei helfen, zum eigenen Ich zurückzufinden.

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Beitragsbild: KI generiert

Dieser Beitrag wurde im Oktober 2020 erstellt und letztmalig am 29.08.2024 aktualisiert und ergänzt.

Testosteronwerte – Verständlich Erklärt

Testosteron ist ein männliches Geschlechtshormon und kommt sowohl im männlichen wie auch weiblichen Körper vor. Beim Mann wird es zum größten Teil in den Leydigzellen im Hoden (ca. 95%) und in der Nebennierenrinde (ca. 5%), bei Frauen hauptsächlich in der Nebennierenrinde (ca. 98%) produziert.

Die Bestimmung des Testosteronwerts erfolgt über die Blutabnahme. Diese sollte am Morgen zwischen 8.00 Uhr und 10.00 Uhr vorgenommen werden, da Testosteron einem zirkadianen Rhythmus unterliegt und morgens in der höchsten Konzentration ausgeschüttet wird.

Die Normwerte für den Testosterongehalt sind abhängig vom Alter und dem Geschlecht des Patienten.

Normwerte beim Mann

Bei einem männlichen Neugeborenen liegt der Normwert zwischen 5,27 und 11,8 pg/ml (Picogramm per Milliliter). In der zweiten bis siebten Lebenswoche reduziert sich der Gehalt dann auf 4,04 bis 8,46 pg/ml und später bis zum 7. Lebensjahr auf Werte unter 0,29 pg/ml. Nach Vollendigung des 7.Lebensjahres steigt der Testosteronspiegel wieder an und zwischen dem 18. und 39. Lebenjahr sollte er zwischen 8,8 und 27,0 pg/ml liegen. Mit dem 40. Lebensjahr baut sich der Testosteronspiegel wieder ab (zwischen 40. und 59. Jahren liegt er bei 7,2-23,0 pg/ml) und liegt ab dem 60. Lebensjahr bei Werten zwischen 5,6 und 19,0 pg/ml.

Der erhöhte oder erniedrigte Testosteronwert bei Männern

Liegt bei einem Mann ein erhöhter Testosteronspiegel vor, kann dies auf verschiedene Erkrankungen wie eine Regulationsstörung der Hormonproduktion aufgrund eines genetischen Defektes (z.B. Androgen-Rezeptor-Defekte oder Androgenresistenz), Tumore, die hormonell aktiv sind (Tumore im Hoden oder in den Nebennieren), eine Schilddrüsenüberfunktion, eine zusätzliche Zufuhr von Testosteron oder eine Leberzirrhose hinweisen.

Einem niedrigen Testosteronwert bei Mann können Erkrankungen wie ein primärer oder sekundärer Hypogonadismus, Leberzirrhosen, Unterernährung oder ein Abusus von Drogen und Medikamenten zu Grunde liegen.

Entscheidend ist das Gleichgewicht zwischen Testosteron und Östrogen, das auch der männliche Organismus produziert. In diese diffizile Balance spielen Umweltbelastungen durch Kunststoffweichmacher hinein. Pthalate und Bisphenole sind sogenannte „Disruptoren“, die an Östrogenrezeptoren binden. Diese effektive, verstärkte Östrogen-Wirkung mindert die Fertilität. Kunststoffweichmacher im Mikroplastik sind hier zu einem immensen Problem geworden, zumal die mikroskopisch kleinen Partikel auch im Hoden gefunden wurden:

Plastik und in der Atemluft und in Organen– Unsere Körper werden zu Plastik

Normwerte bei der Frau

Bei Frauen ist der Testosteronwert lebenslang erheblich niedriger als beim Mann. Folgende Richtwerte können hierbei angenommen werden:
In der ersten Lebenswoche liegt der Testosteronwert bei weiblichen Neugeborenen bei bis zu 9,74 pg/ml. Bis zum 7.Lebensjahr reduziert sich dieser Wert auf Werte unter 0,34 pg/ml. In der Zeit zwischen dem 8.ten und 17. Lebensjahr pendelt der Testosteronspiegel zwischen 0,55 pg/ml und 2,12 pg/ml. In der frühen Adoleszenz lassen sich Werte bis zu 2,57 pg/ml feststellen, ab dem 40. Lebensjahr nimmt der Testosteronspiegel wieder ab, bis er ab dem 60. Lebensjahr unter 1,55 pg/ml liegt.

Weitere Themen: Bilirubin – Blutdruckwerte – Nierenwerte – Urinuntersuchung – FSH Blutwerte

Der erhöhte oder erniedrigte Testosteronwert bei Frauen

Für einen erhöhten Testosteronwert können bei einer Frau folgende Erkrankungen und Umstände verantwortlich sein: Das Adrenogenitales Syndrom, eine autosomal-rezessiv vererbte Stoffwechselkrankheit, die zu einem Mangel an Aldosteron und Cortisol führt; ein androgenproduzierendes Nebennierenkarzinom; ein testosteronproduzierender Tumor oder ein Tumor oder Zysten an den Eierstöcken (Eierstockkrebs); ein Großwuchs der Nebenniere (Nebennierenhypertrophie); eine Überfunktion der Schilddrüse oder eine Leberzirrhose. Aber auch eine verfrühte Pubertät, eine Schwangerschaft oder das Klimakterium können für einen erhöhten Testosteronwert verantwortlich sein.

Ein niedriger Testosteronspiegel bei einer Frau kann hingegen folgende Ursachen haben:
Primäre Gonadeninsuffizienz (Präpubertär; Postmenopause); Nebenniereninsuffizienz; Unterernährung; eine medikamentöse Therapie mit Antiandrogenen, Östrogenen oder Anabolika oder die Einnahme von Anabolika.

Messgrößen für den Testosteronspiegel

In verschiedenen Laboratorien werden unterschiedliche Messgrößen für den Testosteronwert genutzt. Am häufigsten sind die Angaben in pg/ml (Millionstel Gramm pro Milliliter), in ng/ml (Nanogramm pro Milliliter) oder mmol/l (Millimol pro Liter).

Die Umrechnung der einzelnen Werte in ein anderes Messsystem ist ein kompliziertes Verfahren und bringt meist keine vergleichbaren Ergebnisse. Die beste Möglichkeit die Werte zu vergleichen ist die Nutzung eines „Laborwerte-Visualisierers“.

Dieser errechnet eine Prozentzahl, die die Lage aller Werte innerhalb des Normbereiches angibt, unabhängig von Zahlenwerten und Einheiten.

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Der Rückgang der Testosteronspiegel bei Männern

Jetzt kommt ein brisanter Punkt. Der Rückgang des durchschnittlichen Testosteronspiegels in der männlichen Bevölkerung und die Anpassung der Referenzwerte sind gut dokumentierte Phänomene – es weiß aber kaum jemand etwas dazu.

Wir haben im Wesentlichen zwei „Probleme“:

Erstes Problem: Langfristiger Rückgang der Testosteronspiegel

Verschiedene Studien haben gezeigt, dass die durchschnittlichen Testosteronspiegel bei Männern im Laufe der Zeit gesunken sind. Eine oft zitierte Studie von Travison et al. (2007) analysierte Daten von Männern in den USA über mehrere Jahrzehnte und fand heraus, dass die Testosteronwerte bei Männern im gleichen Alter in den 1980er Jahren höher waren als in den 2000er Jahren. Andere Studien aus verschiedenen Ländern bestätigen diesen Trend.

Die gleiche Studie von Travison et al. zeigte, dass der Rückgang etwa 1% pro Jahr beträgt. Das bedeutet, dass der Testosteronspiegel bei einem 50-jährigen Mann im Jahr 2004 etwa 17% niedriger war als bei einem gleichaltrigen Mann im Jahr 1987.

Eine weitere Studie die ich finden konnte zeigt, dass die Testosteronspiegel bei Männern zwischen 1982 und 2002 deutlich mehr gesunken sind als es allein durch das Altern zu erwarten wäre. Diese Abnahme war sogar bei Männern festzustellen, die im Beobachtungszeitraum nicht an Gewicht zugenommen haben, was darauf hindeutet, dass der Rückgang nicht ausschließlich durch den Anstieg des BMI (Body Mass Index) erklärt werden kann​.

Daten aus dem Jahr 2020 deuten darauf hin, dass selbst bei jüngeren Männern (im Alter von 15 bis 39 Jahren) ein deutlicher Rückgang der Testosteronspiegel zu verzeichnen ist. Diese Abnahme könnte auf eine Vielzahl von Faktoren zurückzuführen sein, darunter veränderte Lebensgewohnheiten, erhöhte Belastung durch Umweltgifte, Veränderungen in der Ernährung und einen Rückgang der körperlichen Aktivität​.

Zweites Problem: Anpassung der Referenzwerte

Das Labor-Referentwerte „angepasst“ werden ist bekannt. Beim Blutdruck oder den Cholesterinwerten können wir ein Lied davon singen. Aber auch beim Testosteron!

Aufgrund des beobachteten Rückgangs (den ich unter Punkt 1 beschrieben habe) haben einige medizinische Fachgesellschaften und Labore die Referenzwerte für Testosteron nach unten angepasst. Offiziell heißt es, dass sei auch eine Reaktion auf die erhöhte Sensitivität und Präzision moderner Messmethoden, die niedrigere Testosteronspiegel genauer erfassen können. Aha.

Einige Labore und medizinische Institutionen haben den unteren Grenzwert für normalen Testosteronspiegel herabgesetzt. Dies bedeutet, dass Männer, die früher als Testosteron-defizient (Hypogonadismus) eingestuft worden wären, nun innerhalb des „normalen“ Bereichs liegen.

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Beitragsbild: pixabay.com – DarkoStojanovic

Blutdruckwerte im Wandel der Zeit

Ein angemessener Blutdruck ist für die reibungslose Funktion aller Organe und Gewebe notwendig, er dient der Zirkulation des Blutes und letztendlich auch der Versorgung des gesamten Organismus mit Sauerstoff und Nährstoffen.

Bis Mitte des 19. Jahrhundert ermittelte man den Blutdruck direkt durch Einführen von Messsonden in die Blutbahnen.

Diese Methode wurde durch spezielle Pulsmesser abgelöst, die eine wage Angabe der Druckverhältnisse zuließen. Zum Ende des Jahrhunderts entwickelte der italienische Arzt Riva-Rocci ein Gerät, das detaillierte Angaben zum Druck in den Gefäßen ermitteln konnte und dabei unblutig angewendet wurde.

Dies war der Prototyp des heute gebräuchlichen Blutdruck-Messgerätes. Dieser staute auf einfache Weise die Armarterie (Arteria brachialis) und verfügte über ein Quecksilberbarometer. Aus dieser Zeit stammt die heute weiterhin gebräuchliche Schreibweise RR für Blutdruck (in Anlehnung an Riva-Rocci).

Mit zunehmender Technisierung wurden die Messgeräte in ihrer Bauweise immer feiner, die Angaben immer präziser. Die heute zum Einsatz kommenden Blutdruckmessgeräte verfügen meist über eine Digitalanzeige und können neben dem Blutdruck auch den Puls bestimmen.

Die früher von Hand aufgepumpte Blutdruckmanschette wird heute automatisch gespannt. Ein Stethoskop wird dabei nicht mehr verwendet. Diese Geräte finden auch immer mehr Einsatz im Hausgebrauch und können so Menschen mit Herzproblemen bei der Ermittlung einer genauen, tagesaktuellen Medikation dienlich sein.

Zur Ermittlung des Blutdrucks wird das Blut in der Arteria brachialis (durch eine aufgepumpte Staumanschette) am Weiterfluss gehindert. Durch langsames Ablassen der Luft aus der Manschette wird der Blutweg Schritt für Schritt wieder freigegeben. Hierdurch entstehen Klopfgeräusche (= Verwirbelungen des Blutes, Korotkow-Geräusche), die sich mit einem Stethoskop hören lassen. Vereinfacht beschreibt das erste Klopfen den langsam freiwerdenden Weg, das letzte Klopfen den wieder ausgeglichenen Blutstrom im Gefäß.

Der normale Blutstrom ist vor allem abhängig von der Schlagkraft des Herzens. Dieses kontrahiert (Systole) und erschlafft (Diastole). Hierbei wird gleichzeitig Blut in den Körperkreislauf ausgestoßen und wellenförmig weitergeleitet. Herznah ist der Druck dabei am höchsten, herzfern am niedrigsten. Durch die Blutdruckmessung ist medizinisch geschultes Personal in der Lage, diese beiden Werte durch Hören der Klopfgeräusche zu bestimmen. Dabei entspricht das erste Klopfgeräusch der Systole (und somit der Kraft des Herzens), das letzte Klopfgeräusch der Diastole (= Druck im Kreislauf zwischen zwei Herzschlägen).

So wie sich auch die Messmethoden entwickelt und verändert haben, wurden auch die Normwerte des Blutdrucks den jeweiligen Epochen und Jahrzehnten angepasst. Dabei fanden neben dem Alter (Kinder haben einen wesentlich niedrigeren Blutdruck, mit zunehmendem Alter steigt dieser) und dem Geschlecht die jeweiligen Lebensstandards und Ernährungsgewohnheiten im Mittel sowie die Kultur und das Land Berücksichtigung.

Das Maß des Blutdrucks ist mm Hg (Millimeter Quecksilbersäule). In vielen europäischen Ländern gelten Werte um 120/80 mm Hg als optimal, wobei leichte Abweichungen nach oben oder unteren tolerierbar sind.

Werte unterhalb des Normbereichs werden als Hypotonie (niedriger Blutdruck), darüber als Hypertonie (Bluthochdruck) bezeichnet.

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Die Amplitude im Fokus

In den 70er Jahren sah man vor allem in der Amplitude (Wert von der Systole bis zur Diastole) eine hohe Wertigkeit in Bezug auf den Kreislauf und drohenden Erkrankungen. Je geringer die Amplitude, desto größer die Gefahr von Gefäßerkrankungen, Klappeninsuffizienzen, einem Herzinfarkt oder Schlaganfall.

Die Idealwerte lagen etwas höher als heute, ein Wert um 140/80 mm Hg war als gut anzusehen. In den 80er Jahren ließ man von dieser Theorie ab, widmete sich der Systole und der Diastole, um sich in den frühen 90er Jahren erneut mit der Amplitude zu beschäftigen.

Seit Ende des letzten Jahrtausends betrachtet man wieder hauptsächlich beide Werte. In Europa wurde der Normbereich des Blutdrucks zwischen 120/80 mm Hg und 140/90 mm Hg festgesetzt. In Amerika z.B. galten Werte um 140/90 mm Hg bereits als Prähypertonie.

Dann rieten Ärzte ab Werten um 130/85 mm Hg zu einer medizinischen Abklärung (in Anlehnung an die amerikanischen JNC-VII-Richtlinien) und unterteilt die Hypertonie in mehrere Kategorien, die mit einer zunehmenden Lebensgefährdung einhergehen.

Neue Erkenntnisse führen stetig zur Überarbeitung dieser Werte. Besonders eine zunehmende Fehlernährung in Verbindung mit Übergewicht hat hierzu beigetragen. Man definiert den Bluthochdruck als Wohlstandskrankheit. Zusätzlich haben auch viele Organerkrankungen und Stoffwechselstörungen (z.B. Diabetes mellitus, Schilddrüsenerkrankungen) sowie Medikamente, Nikotinkonsum, Alkohol, Temperatur- und Klimaschwankungen Einfluss auf den Blutdruck.

Die Nationalen Versorgungsleitlinie seit 2023

Für die Hypertonie I bis III und die Isolierte Systolische Hypertonie gelten ab 2023 neue Richtlinien als Empfehlung für die ärztliche Behandlung. Diese NVL wurden neu bearbeitet durch das Ärztliche Zentrum für Qualität der Medizin (ÄZQ), das unter dem Dach der Arbeitsgemeinschaften der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF),  der Kassenärztliche Bundesvereinigung und der Bundesärztekammer beheimatet ist. Nach der neuen Definition gelten diese Grenzwerte:

Die Leitlinien weichen leicht von den zugrundeliegenden Empfehlungen der European Society of Hypertension (ESC/ESH-Guidelines for the Management of Arterial Hypertension) aus dem Jahr 2018 ab. So legt die europäische Definition einen optimalen diastolischen Wert bei 80 mm Hg fest, die NVL hingegen bei 90. Im Zuge der ESC/ESH-Festlegung schien die Problematik der Nierenschädigung durch Hypertonie stärker berücksichtigt worden zu sein. Denn eine erhöhte Diastole bedeutet vor allem für die Nieren ein besonderes Risiko. Daher betonen die europäischen Richtlinien auch eine regelmäßige Kontrolle der Nierenfunktion während der Therapie.

Laut den Empfehlungen der NVL sollen Blutdruckentgleisungen (über 180/110 mm Hg) nicht automatisch im Krankenhaus behandelt werden. Vielmehr soll nach einer Notfall-Medikation erst abgewartet werden, ob sich der Blutdruck normalisiert.

Laut der NVL soll auch eine Art ganzheitliche Sichtweise der Behandlung zugrundeliegen, die nicht nur streng auf die gemessenen Werte schaut. Beachtet werden soll auch, ob der Patient die Medikamente gut verträgt oder mit einem etwas höheren Blutdruck eher zurechtkommt als mit Dosis-Erhöhungen. Auch sollen die Zielwerte bei älteren Patienten nicht so streng gehandhabt werden. Die alte Regel „100 plus Lebensalter“ für den systolischen Wert gilt heute allerdings so nicht mehr.

Geografische Unterschiede

Im Vergleich mit anderen Ländern (ermittelt durch das Robert Koch Institut, RKI, 2005) zeigt sich, dass der durchschnittliche Blutdruck bei Probanden um das 35. Lebensjahr in Deutschland, England, Finnland, Italien, Schweden und Spanien bei 136/83 mm Hg und in den USA sowie Kanada bei 127/77 mm Hg liegt. Gleichzeitig steigt der Blutdruck mit dem Alter in europäischen Ländern höher an als in Nordamerika. Dort finden sich die höchsten Blutdruckwerte bei Menschen mit schwarzer Hautfarbe.

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Dieser Beitrag wurde letztmalig am 13.08.2023 aktualisiert und ergänzt.

Homocystein: Auswirkungen, Ursachen und Grenzwerte für Herz-Kreislauf-Erkrankungen

Homocystein ist eine alpha-Aminosäure, die allerdings vom menschlichen Organismus nicht zur Proteinsynthese verwertet werden kann. Homocystein ist ein homologer „Abkömmling“ der proteinogenen Aminosäure Cystein. Der Unterschied zwischen beiden besteht darin, dass Homocystein eine zusätzliche CH2-Gruppe (Methylen-Brücke) besitzt.

Die Biosynthese von Homocystein beruht auf einer Umwandlung von Methionin, einer weiteren proteinogenen und essenziellen Aminosäure. Homocystein kann seinerseits wieder zurückgeführt werden zu Methionin oder zu Cystein umgewandelt werden. Für diese Schritte sind Vitamine aus dem B-Komplex notwendig: B-Vitamine senken den Homocystein-Spiegel.

Aus dem eben zitierten Artikel wird ersichtlich, dass Homocystein nicht nur für den Organismus kaum an Wert besitzt, sondern darüber hinaus durchaus schädigend sein kann. Hohe Homocysteinwerte im Blut sind über einen längeren Zeitraum assoziiert mit Gefäßschädigungen und Arteriosklerose[1]. Dieses Szenario wird begünstigt, wenn gleichzeitig ein Mangel an den Vitaminen B6, B12 und B9 (Folsäure) vorliegt.

Von daher ist es bei der Diagnose von Herz-Kreislauf-Erkrankungen, besonders von Arteriosklerose, mehr als empfehlenswert, neben der üblichen Diagnose-Routine auch Homocysteinwerte untersuchen zu lassen. Da dies in der Regel nicht durchgeführt wird, bleiben hohe Homocysteinwerte unentdeckt und damit untherapiert.

Stattdessen kommt eine Standardtherapie bei Arteriosklerose zum Einsatz, die Gabe von Statinen, da ja Arteriosklerose von zu hohen Cholesterinwerten verursacht wird – so der Glaubenssatz der Schulmedizin.

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Homocysteinwerte

Homocysteinwerte zeigen die Tendenz, bei Männern höher auszufallen als bei Frauen. Zusätzlich erhöhen sich die Werte mit zunehmendem Alter.

Die üblichen Werte in westlichen Ländern liegen zwischen 10-12 Mikromol pro Liter (μmol/L). Ein Vitamin-B-Mangel lässt diese Werte auf 20 Mikromol pro Liter ansteigen. Ähnliche Werte werden auch bei älteren Menschen gesehen.

Homocysteinwerte zeigen also kein einheitliches Bild. Sie sind vielmehr abhängig vom Geschlecht und vom Alter. Die empfohlenen Grenzwerte werden allerdings nicht durchgängig so differenziert dargestellt.

„Emedicinehealth“[2] unterscheidet die Hyperhomocysteinämie (erhöhte Homocysteinwerte im Blut) in drei Kategorien: leicht, mittelmäßig, schwer. Leicht erhöhte Werte liegen zwischen 15 bis 30 Mikromol pro Liter; mittelmäßig erhöhte Werte zwischen 30-100 und schwer erhöhte Werte 100 und höher.

Viele andere Webseiten[3] sind noch unspezifischer und erwähnen nur kurz, wie ein normaler Homocysteinwert auszusehen hat, der dann zum Beispiel zwischen 4,4 und 10,8 Mikromol pro Liter liegt.

„MedicineNet“[4] bespricht Homocystein als „Problem-Substanz“ relativ ausführlich, gibt allerdings keine sehr exakte Beschreibung von Grenzwerten an. Hier wird ganz allgemein von „erhöhten Werten“ gesprochen, wenn der Homocysteinwert 15 Mikromol pro Liter überschreitet. Wenig verständlich ist hier die Empfehlung, Homocysteinwerte von unter 100 Mikromol pro Liter durch die Gabe von B-Vitaminen zu erreichen.

Wir hatten bereits erfahren, dass die 100-Grenze zwischen mäßig erhöhten und extrem erhöhten Homocysteinwerten unterscheidet. Ziel sollte hier eine Normalisierung der Homocysteinwerte sein, nicht jedoch eine Kosmetik dieser Werte.

Der sehr bekannte „WebMD“[5] dagegen bespricht Homocystein und sein Einfluss auf Arteriosklerose auffallen kurz. Zur Frage der Werte gibt es keine wirklich aussagekräftigen Informationen.

Es wird nur vermerkt, dass es angeblich keine universellen Empfehlungen für Homocystein-Tests gibt. Selbige seien relativ teuer und nicht immer verfügbar. Krankenversicherungen scheinen diese Tests nicht zu bezahlen.

Interessante Wikipedia-Werte

Wikipedia[6] hat zum Homocystein eine sehr interessante und vor allem differenzierte Tabelle veröffentlicht, die sich aus einigen Studien ableiten lässt. Eine dieser Studien ist die berühmte „Framingham-Studie“. Sie kommt zu folgendem Ergebnis:

Die „Normalwerte“ für Frauen/Mädchen im Alter zwischen 12 und 19 Jahren liegen bei 3,3 als unterster Wert und 7,2 als Höchstwert. Bei Frauen über 60 Jahre liegt der unterste Wert bei 4,9, der Höchstwert bei 11,6. Erhöhte Werte beginnen hier bei 10,4 (alle Werte in Mikromol pro Liter).

Bei den Männern sieht es so aus, dass die 12-19-Jährigen einen unteren Wert von 4,3 und Höchstwert von 9,9 haben. Die über 60-Jährigen liegen minimal bei 5,9 und maximal 15,3. Der durchschnittlich erhöhte Wert wird ab 11,4 und höher veranschlagt.

Interessant ist, dass für alle Gruppen, männlich oder weiblich, jung oder alt, das therapeutische Ziel bei 6,3 Mikromol pro Liter und darunter angegeben wird.

Laut Merck-Handbuch[7] werden Serumkonzentrationen von 15 Mikromol pro Liter und höher als „anormal erhöhte Werte“ definiert und werden als behandlungsbedürftige Hyperhomocysteinämie gewertet. Ab diesem Wert scheint sich das Risiko für eine Reihe von Erkrankungen signifikant zu erhöhen, als da wären Thrombosen, neurologische und psychiatrische Störungen und Frakturen.

Eine andere Beziehung besteht zur Mikroalbuminurie. Hierunter versteht man die Ausscheidung von relativ geringen Mengen an Albumin im Urin. Die Mikroalbuminurie ist ein unabhängiger Risikofaktor für Nierenerkrankungen, aber auch Herz-Kreislauf-Erkrankungen, wie Herzinfarkt, Schlaganfall und Durchblutungsstörungen.

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Quellen:

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Dieser Beitrag wurde am 18.01.2021 erstellt.

Zonulin im Serum und Stuhl – Verständlich Erklärt

Der Darm des Menschen ist ein hochkomplexes Gebilde, welches vor allem der Verdauung von Nahrung sowie der Resorption essentieller Nährstoffe dient.

Daneben besitzt der Darm eine Fülle an weiteren Funktionen. Über spezielle Rezeptoren kann er Signale, wie zum Beispiel das Hungergefühl, aussenden, die anschließend das Hormonsystem in Gang setzen.

In seiner Darmschleimhaut befinden sich Immunabwehrzellen gegen Fremd- und Schadstoffe, die über die Nahrung aufgenommen werden. Und er unterstützt die vom vegetativen Nervensystem gesteuerte Darmperistaltik.

Die verschiedenen Regelprozesse des Darms bedürfen eines ausgefeilten Überwachungssystems. Zum einen müssen verschiedene Stoffe den Darm verlassen, um den Körper mit wichtigen Nährstoffen versorgen zu können. Zum anderen dürfen zum Beispiel schädigende Stoffe diesen Darm nicht verlassen.

Hierzu dienen sogenannte Tight junctions. Vereinfacht dargestellt sind dies Schleusen, sehr feine Kanälchen, die über bestimmte Mechanismen den Ein- und Ausstritt von verschiedenen Stoffen (unter anderem FettsäurenAminosäuren, Zuckermoleküle) kontrollieren und regeln. Die Kanälchen sind in Spalten zwischen den Darmzellen eingelassen, abgedichtet durch spezielle Proteine. Wann diese Tight junctions sich öffnen und für welche Bestandteile der Nahrung sie permeabel sind, wird durch einen Botenstoff geregelt, das Zonulin.

Das im Jahr 2000 identifizierte Protein Zonulin reagiert auf bestimmte, im Darm vermittelte Reize. Es befindet sich in der Darmschleimhaut (Mukosa) und bindet sich als Reaktion auf diese Reize an spezielle Rezeptorzellen im Epithel der Darmwand. Dadurch wird eine Signalkaskade in Gang gesetzt, die als Ergebnis eine Öffnung der feinen Kanälchen bewirkt. Zonulin reguliert nicht allein den Austausch bestimmter Stoffe zwischen Darm und Blutgefäßen, es schützt daneben auch die subepithelialen Schichten.

Zonulin gilt, neben Alpha-1-Antitrypsin, Beta-Defensin und PMN-Elastase, als guter Marker für die Permeabilität der Darmschleimhaut. Der Nachweis des Regulatorproteins findet sowohl im Stuhl als auch im Blut statt. Die Kontrolle der Darmpermeabilität ist von besonderer Bedeutung, da eine zu offene Darmwand verantwortlich gemacht werden kann für verschiedene Erkrankungen.

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Durch eine andauernd erhöhte Permeabilität droht das „Leaky gut“-Syndrom (Darmepithelzellen verlieren ihre Barrierefunktion). Der Organismus ist nicht mehr ausreichend geschützt vor pathogenen Keimen (zum Beispiel Bakterien, Schimmelpilzen, Hefen). Zusätzlich kommt es zu einer vermehrten Aufnahme von Nahrungsbestandteilen, die zum Teil noch nicht ausreichend verdaut sind. Sie fördern die Entstehung von Nahrungsmittelunverträglichkeiten, allergischen Reaktionen sowie Entzündungsprozessen, die bei bereits bestehender Autoimmunerkrankung zu einer Verschlechterung des Krankheitsbildes beitragen können.

Eine zu geringe Anwesenheit von Zonulin dahingegen scheint keinen negativen Einfluss auf den Organismus zu besitzen.

Als Referenzbereich für Zonulin gelten Werte im Stuhl bis 78 ng/ml sowie Werte im Blut bis 48 ng/ml. Zu hohe Werte lassen sich u.a. feststellen bei chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen, Autoimmunerkrankungen (zum Beispiel Diabetes mellitus Typ I, Zöliakierheumatoide Arthritis), Erkrankungen des Nervensystems (zum Beispiel Multiple Sklerose, Guilain-Barré-Syndrom) oder einer Fettleber. Auch eine Therapie mit Antibiotika kann sich unter Umständem negativ auf den Zonulin-Spiegel auswirken. Aktuell wird der Zusammenhang von Erkrankungen wie zum Beispiel Asthma bronchiale, bestimmten Tumoren sowie verschiedenen Allergien und damit eventuell verbundenen erhöhten Zonulinwerten diskutiert.

Die Erhöhung von Zonulin bei einer Glutenunverträglichkeit ist auf die Anwesenheit von Gliadin zurückführen. Gliadin ist ein Bestandteil des Glutens, welcher über einen Anstieg von Zonulin für eine erhöhte Durchlässigkeit der Darmwand sorgt und so allergische Reaktionen provoziert. Ein Teil dieser Wirkung lässt sich auch bei Gesunden nachweisen. Auch bei ihnen steigt der Zonulin-Spiegel nach Genuss weizenhaltiger Nahrungsmittel an. Jedoch ist diese Erhöhung nur kurzfristig. Nach Verdauung der Bestandteile sinkt der Spiegel wieder in den Referenzbereich zurück.

Bei Nahrungsmittelunverträglichkeiten kann eine spezielle Diät dazu beitragen, die Darmpermeabilität in geregelten Bahnen zu halten bzw. einen zu hohen Zonulin-Spiegel zu reduzieren. Aktuell beschäftigen sich Wissenschaftler mit der Frage, in wie weit probiotische Lebensmittel Einfluss besitzen auf Zonulin. In verschiedenen Untersuchungen konnte bereits eine positive Wirkung nachgewiesen werden.

Bei Erkrankungen, die einhergehen mit einem erhöhten Wert (zum Beispiel Autoimmunerkrankungen) steht die Behandlung der Erkrankung im Vordergrund. Eine ausgewogene Diät sowie der Verzicht auf den Organismus schädigende Substanzen (zum Beispiel Alkohol, Nikotin) können dazu beitragen, dass sich die Zonulin-Werte dem Referenzbereich wieder annähern.

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Eiweißwerte im Urin

Ein krankhafter Überschuss an Eiweiß im Urin wird medizinisch als Proteinurie bezeichnet. Damit ein Proteinüberschuss als krankhaft bezeichnet werden kann, muss er den Grenzwert von 150 mg pro täglicher Ausscheidungen deutlich überschreiten. Wenn eine Proteinurie den Normwert um mehr als das 20fache überschreitet, liegt eine große Proteinurie vor, die schwerwiegende, gesundheitliche Folgen haben kann. Kommen hohe Überschreitungen jedoch nur sporadisch in unregelmäßigen Abständen vor, wird in der Medizin von einer benignen reversiblen Proteinurie gesprochen, die gesundheitlich absolut unbedenklich ist.

Ursachen

Die Ursachen für einen erhöhten Proteingehalt im Urin sind sehr vielfältig. Ursächlich können neben den verschiedensten Infektionen oder der Einnahme bestimmter Medikamente oder Gifte auch (fortschreitenden) Nieren- oder Leberschädigungen sein.

Eine sehr bekannte Ursache für eine Proteinurie ist der Diabetes mellitus. Das Protein findet sich im Urin, da die oben erwähnten Erkrankungen immer mit einer Schädigung oder negativen Beeinflussung der Nieren einhergehen. Dies kann ihre Filteraufgabe dann nicht mehr ausreichend erfüllen und lässt viele Proteine, die sie im Normalfall herausfiltern würde, passieren. So gelangen diese in die Blase.

Diagnose

Eiweiße im Urin werden mit Hilfe eines Teststreifens, der kurz in eine Urinprobe eingetaucht wird, heute schnell und unkompliziert nachgewiesen. Sollte ein solcher Test positiv ausfallen, beginnt die eigentliche „Detektivarbeit“. Denn nun gilt es herauszufinden, ob es sich um eine anhaltende Erhöhung handelt und welche Ursachen zugrunde liegen. Wird eine Proteinurie nicht behandelt, kann dies zu einem Mangel an Albumin führen: Dieser wiederum kann ThrombosenÖdeme, Infektionen, Herzinfarkte oder Nierenversagen zur Folge haben.

Therapieformen

Wurde eine Proteinurie festgestellt, muss schnellstens mit der Behandlung begonnen werden, um das Fortschreiten des Verlaufes zu verlangsamen. Eine Proteinurie kann in den meisten Fällen nicht vollständig geheilt werden. Durch schnelles Handeln jedoch kann die Wahrscheinlichkeit der schwerwiegendsten Folgen minimiert werden. Der behandelnde Arzt wird eine eiweißarme Ernährung im Zusammenhang mit der Gabe bestimmter Medikamente einleiten und begleiten. Zudem muss selbstverständlich auch die ursächliche Erkrankung, die zur Proteinurie geführt hat, in die Behandlung integriert werden.

Prävention

Um einer krankhaften Erhöhung der Eiweißwerte in Urin vorzubeugen, kann ein gesunder und verantwortlicher Lebensstil hilfreich sein. Denn so kann der Organismus vor dem Auftreten einiger Erkrankungen bestmöglich geschützt werden.

Eine Garantie, niemals an einer Proteinurie zu erkranken, gibt es jedoch nicht. Zudem muss immer zwischen einer krankhaften Proteinurie und einer kurz auftretenden Erhöhung der Eiweißwerte im Urin unterschieden werden. Dies jedoch kann nur in einer vertrauensvollen Zusammenarbeit mit dem behandelnden Arzt gewährleistet werden.

weitere Themen sind: Eiweißwerte im Blut – Blutdruckwerte – Direktes Bilirubin

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