Entgiftung durch Chelattherapie?

Die Chelat-Therapie ist eine alternative Therapieform die unter anderem bei Arteriosklerose (Gefäßverkalkung) sowie gegen ein Zuviel an Kalzium- sowie Übergangs- und Schwermetall-Ablagerungen innerhalb des Körpers angewendet wird.

Besonders die Schwermetalle, die durch Umweltbelastungen und Lebensmittelverunreinigung sowie Amalgam-Füllungen zu Intoxikationen führen, haben erhebliche Auswirkungen. Sie schädigen den Organismus durch Enzym-Hemmungen, beeinträchtigen die Nerven und schädigen die Nieren.

Die Metall-Ionen blockieren die Bindungsstellen einiger Spurenelemente und lösen so Mangelerscheinungen aus. Diese toxischen Wirkungen verursachen Krankheiten, verzögern Heilungsvorgänge und verstärken die Beschwerden vieler Erkrankungen.

Eine Chelat-Therapie kann solchen Störungen vorbeugen. Namentlich bei Arteriosklerose können bereits existierende Ablagerungen in den Gefäßen abgebaut werden. Bei anderen Erkrankungen ist es sinnvoll, schon vor dem Eintreten einer manifesten Schädigung einzugreifen, da die Chelat-Therapie sonst nicht mehr helfen kann.

Inzwischen ist die Chelat-Therapie nicht nur in den USA, sondern auch in Europa verbreitet.

Am häufigsten werden Chelatbildner wie EDTA, DMSA oder DMPS verwendet. Die Verabreichung erfolgt mittels einer Infusion mit einer sehr dünnen Nadel, welche 2 bis 5 Stunden dauern sollte, um den Körper langsam zu durchspülen.

Bei EDTA handelt es sich um einen Wirkstoff, der ähnlich auch in Nahrungsmitteln vorkommt, welche ein hohes Maß an Eiweiß enthalten. EDTA wird, in Ergänzung durch Vitamine und Mineralstoffe, auf dem Wege der Infusion mittels einer kleinen Nadel in die Vene verabreicht.

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Ablauf der Behandlung

Die Anwendung selbst ist vollkommen schmerzfrei und kann im Sitzen verabreicht werden. Pro Woche sollten nicht mehr als 2 Infusionen gegeben werden. Im ersten Jahr werden 20 bis 30 Gaben notwendig sein, um ein Krankheitsbild wirkungsvoll zu bekämpfen. In den Folgejahren reduziert es sich auf 8 bis 12 Behandlungen.

Den Ablauf der Therapie und das Mittel der Wahl legt ein erfahrener Therapeut fest. Dafür sind Untersuchungen erforderlich, um den Allgemeinzustand des Patienten festzustellen. Daneben müssen Art und Umfang der Metallkontamination bekannt sein, auch um den Erfolg der Entgiftung im weiteren Verlauf der Behandlung zu kontrollieren.

Deswegen führt der Therapeut körperliche Untersuchungen, ein EKG, Blut-, Stuhl- und Urin-Analysen durch. Es gilt die Regel, dass die Chelat-Therapie bei schwer erkrankten Patienten langsamer und vorsichtiger erfolgen soll als bei Menschen mit besserer Kondition.

Während der Behandlung steigen in den Ausscheidungen zunächst die Konzentrationen der Metalle an, die sich stärker an den Chelat-Bildner binden. Danach sind diejenigen Metalle in höherem Maße nachweisbar, die vor Behandlungsbeginn relativ niedrig konzentriert waren. Dabei handelt es sich um die Elemente mit schwächerer Bindung zum Chelat-Bildner.

Die Chelat-Therapie wird vorrangig bei Vergiftungen durch Schwermetalle und Verkalkungserscheinungen, wie Durchblutungsstörungen der Beine oder des Herzens, sowie Rheuma oder Arthritis angewandt.

Erfahrungen bestätigen, das bei 80 % der Patienten mit einer angezeigten Bypass-Operation der geplante Eingriff nach der Chelattherapie nicht mehr nötig war.

Eine Verbesserungen der Symptomatik tritt auch ein bei TinnitusParkinsonMultipler SkleroseHypertonieHerzinsuffizienz, Schmerzzuständen bei Eisen-Kontamination, Depressionen, Angststörungen, DemenzSklerodermie, Immun-Schwäche, AsthmaAltersflecken, kreisrundem Haarausfall, Kryptopyrrolurie und Diabetes.

Ratsam ist die Entgiftung auch bei Tumor-Befall, weil diese Erkrankungen oft eine hohe Schwermetallbelastung mit sich bringen.

Die Risiken der Chelat-Therapie werden immer wieder diskutiert, weshalb sich die Frage stellt:

Muss bei einer Chelat-Therapie mit Nebenwirkungen gerechnet werden?

Grundvoraussetzung für eine erfolgreiche, risikoarme Behandlung ist zunächst die Wahl eines mit der Chelat-Therapie gut vertrauten Mediziners, der sich überdies im Vorab ein umfassendes Bild vom Allgemeinzustand und insbesondere der Nierenfunktion seines Patienten macht.

Bei sehr schweren Einschränkungen der Nierentätigkeit ist die Chelat-Therapie kontraindiziert. Dasselbe gilt auch für Herzrhythmusstörungen, frischem Herzinfarkt, Blutgerinnungsstörungen, Kalium-Mangel, Lungen-TBC und Leberschwäche.

Vorliegende Funktionsstörungen der Nieren könnten sich im Verlauf der Therapie gravierend verschärfen. Auch wird vereinzelt über Brennen an der Einstichstelle der Infusion berichtet, das aber zumeist verschwindet, sobald der behandelnde Arzt den Vorgang des Infundierens verlangsamt.

Während der Infusion können leichte Nebenwirkungen wie Fieber, Frösteln, Schwindel oder Kopfschmerz auftreten, welche aber relativ schnell wieder abklingen.

Eventuell auftretende Hypoglykämien können durch die Überwachung des Patienten schnell erkannt und behandelt werden.

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Die Wirkungsweise

Die chelatbildenden EDTA-Moleküle greifen quasi die zu beseitigenden, unlöslichen Stoffe, kapseln diese ein (daher der Begriff Chelat, von gr. Chele für Klaue, Kralle) und überführen sie in eine lösliche Form; die Blutgefäße werden wieder durchgängig. Nachgewiesenermaßen ist EDTA imstande, die Hormonproduktion der Nebenschilddrüse anzuregen.

Jenes sogenannte Parat-Hormon soll abgelagertes Kalzium von den Innenwänden der Gefäße lösen und erneut den Knochen zuführen. Außerdem bindet EDTA den Organismus belastende Schwermetall-Ionen, sodass diese anschließend über die Nieren wieder ausgeschieden werden können. Auch wurden mit EDTA gute Erfahrungen im Kampf gegen freie Radikale gemacht.

Die gesetzlichen Krankenkassen stehen der Chelat-Therapie derzeit noch skeptisch gegenüber und übernehmen keine Behandlungskosten. Im Kampf gegen Arteriosklerose setzen die Kassen nach wie vor auf Präventionsmaßnahmen: Auf eine gesunde Ernährung sowie Sport und Bewegung.

Bei der Chelat-Therapie fallen Kosten für die Medikamenten-Bestandteile wie Vitamine und Elektrolyte, Infusionsmittel, Infusionsverabreichung sowie Laborkosten an. Pro mehrstündiger Infusionssitzung sollten um die 100 Euro angesetzt werden, die sich als besondere Belastung steuerlich geltend machen lassen – sofern die Krankenkassen die Leistung nicht übernehmen.

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Beitragsbild: pixabay.com – qimono