Homöopathie wirkt! Studien und sogenannte “Kritik”

Die Kritiker der Homöopathie stützten sich einige Jahre lang vor allem auf eine Metaanalyse der medizinischen Fachzeitschrift The Lancet. In dieser Metaanalyse wurden angeblich 110 kontrollierte Studien zur Homöopathie ausgewertet.

Die Analyse der Studien ergäbe, dass es sich bei den Wirkeffekten der Homöopathie “nur um Placeboeffekte” handeln könne, so der Schweizer Studienleiter und Sozial- und Präventivmediziner Matthias Egger. Unter Berufung auf diese Arbeit wurde die Homöopathie “als großer Bluff” in vielen Medien abgewertet.

Das ist nichts Neues. Die Anfeindungen gegenüber der Homöopathie haben indes noch weiter zugenommen.

Dr. Friedrich Dellmour hat sich die Metaanalyse genauer angesehen und die Schlussfolgerungen, zu denen Herr Egger gekommen ist.

Dabei ergaben sich einige Fragestellungen, auf die Herr Egger bislang keine Antwort geben konnte. Inzwischen sind es die Kritiker, welche sich den Vorwurf der wissenschaftlichen Irreführung (v.a. bei der sog. Homöopathie-Lancet-Studie) gefallen lassen müssen.

Die selbst für Laien ersichtliche Merkwürdigkeit, dass The Lancet das Ende einer ganzen Therapierichtung auf der Grundlage von sage und schreibe nur 8 Studien ausrief (obwohl 110 Studien herangezogen wurden), spielt dabei kaum noch eine Rolle. Im Vordergrund der Kritik stehen stattdessen die intransparenten Bewertungskriterien die Herr Egger einbrachte.

Eine weitere Bewertung der Studie finden Sie unter: Stellungnahme des Schweizer Verein Homöopathischer Ärztinnen und Ärzte SVHA zur sog. “Lancet Homöopathie Studie”

Die Kritik von Herrn Dellmour an der Studie finden Sie in der deutschen Zeitschrift für klinische Forschung (DZKF) in der Ausgabe 5/6 aus dem Jahr 2006 unter: Klinische Studien und Metaanalysen in der Homöopathie

Die Veröffentlichung im Lancet finden Sie unter: https://www.thelancet.com/journals/lancet/
article/PIIS0140673605671772/abstract

Im weiteren Verlauf dieses Artikels finden Sie weitere Stellungnahmen u.a. des schweizerischen und des deutschen Verbandes der Homöopathen, die weitere erhebliche Fehler der Lancet-Studie zeigen.

Hoch interessant in diesem Zusammenhang mit der im Lancet erschienen Studie ist, dass die Weltgesundheitsorganisation WHO der Homöopathie im Vorentwurf eines Berichts zur Bewertung der Homöopathie im Vergleich zur konventionellen Medizin, ein außerordentlich positives Urteil ausgestellt hat. Es wurde in diesem Bericht nahegelegt, die Homöopathie der konventionellen Medizin als gleichberechtigte Alternative gegenüberzustellen.

In der kürze der Zeit eine komplette Studie mit Patienten zu erstellen, mit dem Ziel, die Homöopathie zu diskreditieren, wäre nicht mehr möglich gewesen. Eine Meta-Studie (Auswertung bereits vorhandener Studien) allerdings schon.

Die sog. Lancet-Homöopathie-Studie wurde in der Folge massiv in Pressemeldungen geradezu “beworben”, mit dem gewünschten Effekt, die Homöopathie als unwirksam darzustellen.

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Hier ein Auszug aus der Kritik an der Studie:

“Bemerkenswert an der Metaanalyse sind die positiven Ergebnisse der Homöopathie und die negative Beurteilung durch die Autoren. So zeigten sowohl die 110 untersuchten Homöopathiestudien als auch die 110 konventionellen Studien deutliche Wirksamkeit (!), wobei die Homöopathiestudien sogar eine höhere Qualität und geringere Heterogenität als die schulmedizinischen Studien aufwiesen.

Dieses für die Homöopathie sehr erfreuliche Ergebnis wurde durch die Lancet-Publikation ins Gegenteil verkehrt. Die 220 in die Metaanalyse eingeschlossenen Studien wurden im Nachhinein auf 21 homöopathische bzw. 8 konventionelle Arbeiten „höheren Standards“ und dann nochmals auf 8 bzw. 6 „größere Studien höherer Qualität“ reduziert. Auf Basis dieser 14 Studien fanden die Autoren dann ihre Annahme (!) bestätigt, dass „die klinischen Effekte der Homöopathie Placeboeffekte sind“.

Abgesehen davon, dass die zweifache Selektion im Studiendesign gar nicht vorgesehen war und deren Auswahlkriterien nicht genannt wurden, blieben auch die 8 ausgewählten Homöopathiestudien und 6 konventionellen Studien – auf die sich die gesamte Aussage stützt – in der Metaanalyse des Lancet anonym!

Erst nach massiven internationalen Protesten gegen diese Arbeit wurden am 23. Dezember 2005 einige Studiendaten auf der Website des Institutes für Sozial- und Präventivmedizin der Universität Bern veröffentlicht, womit bestätigt wurde, dass alle ausgewählten Studien von geringer methodologischer Quaität sind und keine externe Validität aufweisen, d. h., die Studien hatten keinen Bezug zur Praxis der Homöopathie!

Damit geht die Arbeit mehrfach an der vorgegebenen Fragestellung vorbei: Die Studien sagen nichts über die Homöopathie unter Praxisbedingungen aus, die Metaanalyse enthält schwere methodische Mängel und wurde durch die nachträgliche Selektion ins Gegenteil verkehrt. Metaanalysen dienen dazu, die vorhandene Literatur nach einheitlichen Kriterien der Selektion und Analyse zu untersuchen.

Genau das war im Lancet nicht der Fall: Weder wurde die vorhandene Literatur untersucht – wichtige hochwertige Arbeiten wurden nicht in die Studie aufgenommen und 93 Prozent der eingeschlossenen Arbeiten wurden durch die Selektion wieder ausgeschlossen noch waren die Auswahlkriterien dazu bekannt. Hinzu kommt, dass die Metaanalyse die Hypothese, dass die nachgewiesenen Wirkungen doch durch Homöopathie erzielt wurden, gar nicht widerlegt hatte. Die Schlussfolgerungen der Autoren entbehren daher jeglicher Grundlage.”
(Quelle: www.dzkf.de/heft/2006_05-06/12.pdf)

Meine Erfahrungen zeigen, dass Kritiker nicht im Ansatz bereit sind, die Kritikpunkte von Herrn Dellmour zur Kenntnis zu nehmen, geschweige denn, sich damit auseinanderzusetzen. Hauptargument: Herr Dellmour ist selbst Homöopath und deshalb sei die Kritik nicht ernst zu nehmen.

Wenn die sog. “Wissenschaftlichkeit” in der Medizin sich darauf beschränkt, dies als Argument stehenzulassen, dann danke ich allen Kritikern, die sich damit selbst den Vorwurf der Voreingenommenheit gefallen lassen müssen.

Beliebte Argumente der Gegner wie zum Beispiel…

“… dass beim Potenzieren auf beispielsweise D20 (1:10 hoch 20), kein Atom der „Wirksubstanz“ sich in der Arznei mehr nachweisen lässt. Hier kann ein Vergleich mit der „Wirksamkeit“ von einer Tablette Aspirin, verdünnt im Gesamtwasser des Atlantiks herangezogen werden.”

…sind haltlos, weil die “klassische” Chemie und Physik nicht zu einer Erklärung der Homöopathie taugt. Wenn überhaupt, dann müssen wir die Quantentheorie zur Erklärung der Homöopathie heranziehen. Ich empfehle dazu Prof. Dr. Dr. Harald Walach: Generalisierte Quantentheorie (Weak Quantum Theory); Eine theoretische Basis zum Verständnis transpersonaler Phänomene.

Außerdem kann ich auch die Publikationsliste von Lionel Milgrom zu den Themen Homöopathie, Quantentheorie, Verschränkung in makroskopischen Systemen empfehlen. In dem Zusammenhang sind auch die Arbeiten von E. S. Rajendran interessant: Homöopathie – stofflicher Nachweis in Hochpotenzen gelungen!Weitere Argumente gehen in die Richtung:

“Wenn das alles so gut wirkt, wie uns die Homöopathen versichern, wo bleibt die homöopathische Empfängnisverhütung. Wo bleibt die homöopathische Unfallversorgung? Wo bleibt die homöopathische Intensivstation?”

In die gleiche Richtung gehen Aussagen wie:

“Jeder vernünftige wissenschaftlich und heilungsorientierte Arzt würde sofort bei seinen Diabetikern, den Rheumapatienten und den anderen Kranken die Homöopathie anzuwenden versuchen…”

Typ I Diabetes ist eine Organdestruktion, ebenso wie bestimmte “Endzustände” bei rheumatischen Erkrankungen.

Typ II Diabetes und zahlreiche Rheumaerkrankungen sind v.a. Zivilisationskrankheiten, die durch Ernährung und andere Lebensumstände zu beseitigen wären, bzw. erst gar nicht auftreten würden.

Spätestens hier sind wir bei der Diskussion, ob mal alles durch Homöopathie heilen kann. Hier sage ich deutlich NEIN. (Sie können den Typ I Diabetes auch nicht mit einer Operation heilen, die übrigens auch keinen Wissenschaftlichkeitsbeleg nach den Kriterien der EBM hätte.

Hier werden Argumente angeführt, die nicht nur Krücken brauchen, sondern einen Rollstuhl.

Die homöopathische Therapie setzt voraus, dass die Organe noch funktionieren und eine Wiederherstellung der “Lebenskraft” möglich ist. Insofern sind solche Vergleiche reine Polemik – mit einer kritischen Auseinandersetzung in der Sache haben diese nichts zu tun.

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Die sog. “Wissenschaftlichkeit” in der Medizin

Da sich alle auf die Wissenschaftlichkeit beziehen, möchte ich zu bedenken geben, dass dafür bestimmte Kriterien gelten. Ich beziehe mich dabei auf die Falsifizierbarkeit nach Popper.

Die Falsifizierbarkeit war für Popper das Kriterium, um eine Theorie der empirischen Wissenschaften (Erfahrungswissenschaften) von nicht-empirisch-wissenschaftlichen Theorien zu unterscheiden. Und die Medizin ist und bleibt eine Erfahrungswissenschaft in diesem Sinne, denn wir kennen nicht alle Parameter von Gesundheit und auch nicht von Krankheit (anders als z.B. in der Mathematik – und in der Physik gilt das auch nur für die meisten Bereiche).

“Popper unterschied grundsätzlich die „logische Falsifizierbarkeit“ von der „praktischen Falsifizierbarkeit“. Eine Theorie kann dann berechtigt als wissenschaftliche Theorie angesehen werden, wenn man mindestens einen Beobachtungssatz findet, dessen empirische Prüfung logisch zu einem Widerspruch führen kann. Dabei wird nicht ausgeschlossen, dass in der Praxis wegen des Fehlens geeigneter Experimente (zum Beispiel in der Astronomie oder in der Atomphysik) eine Falsifikation gar nicht durchgeführt werden kann.” aus: wikipedia

Ein weiteres Kriterium muss die Werturteilsfreiheit des Beobachters sein.

Leider scheitern die meisten Studien genau daran: “Wessen Brot ich ess, dessen Lied ich sing”. Von Werturteilsfreiheit kann keine Rede mehr sein.

Ich war lange genug mit der Auswertung von Statistiken und Forschungen während meiner Studienzeit beschäftigt, um dies beurteilen zu können. Dies gilt für die Verfechter der Homöopathie übrigens genauso, wie für die Gegner. Hier werden dogmatische Glaubenskämpfe ausgetragen – mit Wissenschaft hat das nicht mehr viel zu tun.

In diesem Zusammenhang muss auch einmal die Frage nach der sog. Wissenschaftlichkeit in der europäisch-konventionellen Medizin gestellt werden.

Was für eine Wissenschaft ist die Medizin eigentlich?

Seit etwa 60-80 Jahren sehen sich die meisten Mediziner “selbstverständlich” als Vertreter einer Vernunftswissenschaft und/ oder als Naturwissenschaft.

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Beitragsbild: pixabay.com – Metsaunelma