Leberkrebs (Leberzellkarzinom): Anzeichen, Symptome, Therapie und Heilungschancen
Das Leberzellkarzinom (Leberkrebs) ist ein bösartiger Tumor. Weil dieser zu Beginn relativ wenige zeigt wird dieser meist erst spät diagnostiziert.
Dabei muss der Leberkrebs nicht immer vom Organ selbst ausgehen (Primärtumor). Durch “Infiltration” mittels Metastasen kann das Leberzellkarzinom die Spätfolge eines anderen Tumors sein (Sekundärtumor).
Der Leberkrebs kennzeichnet sich durch Neubildungen von Leberzellen aus, die unkontrolliert wachsen und so zu einer Umstrukturierung und Ausbreitung der Leber führen. Hauptsächlich geht das Wachstum von den Leberzellen selbst aus (= hepatozelluläres Karzinom). Daneben kommt es aber auch zu Wucherungen der Gallengänge (cholangiozellulär) oder der Gefäßversorgung (= Angiosarkom).
Häufigkeit von Leberkrebs
Das Leberzellkarzinom weist in seinem Vorkommen regionale Unterschiede auf und gilt weltweit als fünfthäufigster bösartiger Tumor. Während diese Krebsart in Deutschland eher selten zu finden ist (jährliche Neuerkrankungsrate liegt bei ca. 5.300 Menschen), findet sich das Geschwür gehäuft in Asien und Afrika (gilt dort als häufigster bösartiger Tumor mit einer Inzidenz von ca. 150 pro 100.000 Einwohner).
Die Erkrankungsrate ist weltweit zunehmend (u.a. auch bedingt durch eine Zunahme der Hepatitis C-Erkrankungen), dabei zeigt sich der Tumor vermehrt bei Männern (ca. drei Mal so oft).
Die Entstehung des Primärkarzinoms ist noch nicht endgültig geklärt. Bestimmte Risikofaktoren begünstigen jedoch die Entartung. So gelten Hepatitis B, Hepatitis C und Hepatitis D mit als Auslöser.
Ebenso können die sich durch viele Ursachen entwickelnde Leberzirrhose (u.a. Hepatitis, Alkoholabusus), Vergiftungen (z.B. durch Aflatoxine, Arsen), spezielle Eiweißmangelerkrankungen und auch Eisenstoffwechselkrankheiten (Hämochromatose) als Auslöser genannt werden.
Sekundärkarzinome entwickeln sich aus Tumoren anderer Organe, die Metastasen in der Leber bilden und diese so zerstören.
Symptome von Leberkrebs
Das Frühstadium des Leberzellkarzinoms weist unspezifische Symptome auf, z.T. zeigen sich auch keine Anzeichen für eine Krankheit. Betroffene leiden unter Bauchschmerzen, erhöhter Temperatur – Fieber, Appetitlosigkeit, Übelkeit und Abneigung gegen Speisen, Erbrechen, Gewichtsverlust, körperlicher Schwäche und allgemeinem Unwohlsein.
Das Spätstadium weist deutlichere Symptome auf, die den Verdacht einer Lebererkrankung stützen. Hierzu zählen v.a. der Ikterus (Gelbsucht) von Haut und Skleren (weißer Anteil der Augen), starker Juckreiz, vermehrte Schmerzen im rechten Oberbauch und Gewebeflüssigkeitsansammlungen (Aszites) v.a. im Bauchbereich. Z.T. ist die vergrößerte Leber unter dem Rippenbogen tastbar. Mit Erscheinen dieser Anzeichen ist die Leber meist bereits stark infiltriert.
Diagnose von Leberkrebs
Neben Inspektion und Auskultation erfolgt die Sicht der Leber mittels Sonographie. Laborwerte (v.a. der Tumormarker Alpha-1-Fetoprotein) und Gewebeproben (Biopsie) sichern die Diagnose. Zum Ausschluss von Metastasen bzw. anderer Tumoren werden MRT und CT genutzt, bei Verdacht von Magenkrebs oder Darmkrebs erfolgt die Abklärung mit Hilfe der Endoskopie.
Die operative Entfernung sämtlicher bösartiger Wucherungen ist das Mittel der Wahl zumindest bei einer gesicherten Diagnose. Bei frühzeitigem Auffinden reicht u.U. die Teilexzision der Leber (bei kleinem Knoten, ohne Metastasen).
Auch eine zu 85 Prozent entfernte Leber kann später eine für den Organismus ausreichende Funktionalität erreichen. Bei Befall der gesamten Leber wird diese oft vollständig entfernt, z.T. erfolgt im Anschluss eine Lebertransplantation. Ist dies nicht möglich, oder liegt bereits ein Nachweis von Metastasen vor, versucht man den Tumor mittels Zellgiften zu veröden oder über die Gabe bestimmter Alkohole und Essigsäuren diese zum Schrumpfen zu bringen.
Auch die radioaktive Therapie, Kryotherapie, Chemotherapie und Lasertherapie werden in der Schulmedizin eingesetzt.
Je weiter der Tumor die Leber geschädigt hat (Spätstadium) und je mehr Metastasen gefunden werden, desto schlechter ist die Prognose. Hier kann eine Therapie nur noch “palliative Qualität” besitzen, wodurch das Leben des Betroffenen erträglicher gestaltet werden kann. Die schulmedizinische palliative Therapie beschränkt sich dabei vor allem auf die Behandlung der Schmerzen.
Ist eine Operation nicht möglich, liegt die Lebenserwartung bei durchschnittlich sechs bis zwölf Monaten. Eine frühzeitige Entfernung des Tumors bei gleichzeitigem Nachweis keiner Tochtergeschwülste lässt die Heilungschancen ansteigen. Diese liegt bei einer Leberteilentfernung um die 50 Prozent (Fünf-Jahres-Regel).
weitere Themen: Operation bei Krebs – Lungenkrebs – Scheidenkrebs
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Beitragsbild: 123rf.com – Kateryna Kon
Dieser Beitrag wurde letztmalig am 19.07.2012 aktualisiert.