Husten – Symptome, Ursachen und Behandlung

Der Hals (speziell die Speiseröhre) des Menschen weist eine gewisse Unempfindlichkeit gegenüber z.B. heiße, kalte oder auch scharfe Nahrungsmittel und Flüssigkeiten auf.

Der Mechanismus ist so geregelt, dass bei Aufnahme über die Speiseröhre die benachbarte Luftröhre verschlossen ist, um keine Fremdpartikel eindringen zu lassen. Die Luftröhre besitzt zusätzlich Rezeptoren, die ungewöhnliche Zustände rückmelden und zu bestimmten Reaktionen führen. So ist auch der unwillkürliche Hustenreflex zu erklären, der entsteht, wenn man sich z.B. verschluckt oder doch Nahrungsbestandteile in die Luftröhre gelangen.

Husten ist eine stoßartige Ausatmung, die meist mit lauten Geräuschen verbunden ist und durch die Atemmuskulatur unter Zusammenziehen des Zwerchfells erzeugt wird. Dabei kann der Husten trocken sein oder aber von Auswurf (Sputum) begleitet werden. Er dient dem Organismus zum Abtransport von Fremdkörpern und Schleim (= Reinigung der Atemwege). Neben dem natürlichen Reflex zum Schutz des Organismus kann es auch durch Erkrankung oder Störung (pulmonal und extrapulmonal) zu Husten kommen.

Dabei unterscheidet man den akut auftretenden vom chronischen, immer wiederkehrenden Husten, der mindestens acht Wochen andauert.

Husten kann sich in verschiedenen Formen präsentieren. Der Hustenreiz kann geräuschlos bleiben, die Luft wird zwar herausgepresst, es ist aber kein Ton vernehmbar. Daneben kann Husten z.B. bellend, röhrend, krächzend, kratzend, keuchend oder räuspernd sein. Das Geräusch tritt entweder kurz oder langanhaltend auf, ist bei jedem Hustenreiz langgezogen oder weist viele kurze Ausatmungen (Art Stakkato) auf. Der Husten kann an Intensität derart ausgeprägt sein, dass die Atmung behindert wird und es zu erstickungsähnlichen Zuständen (Atemnot) kommt (mit roter oder bläulicher Verfärbung des gesamten Gesichts).

Der den Husten begleitende Auswurf kann von unterschiedlicher Konsistenz (z.B. Schleim, Eiter) und Farbe sein. Zum Teil lässt sich hieran die Art des Erregers bzw. die Erkrankung selbst erkennen. Die Farbe variiert dabei von klar, weiß oder hellgelb bis hin zu grün, braun oder auch rot (bei Blutauflagen).

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Ursachen

Die Ursachen für Husten sind vielfältig. Akuter Husten verbleibt nicht länger als acht Wochen. Er gilt als Reaktion auf einen Befall mit Viren oder Bakterien, die durch Verunreinigungen in die Atemluft gelangen und die natürliche Filterung überwinden. Neben der Erkältung ist dies vor allem bei einer Pneumonie (Lungenentzündung) zu beobachten. Daneben kommt es unter anderem zu spontanen Hustenanfällen bei Unverträglichkeitsreaktionen auf bestimmte Gerüche, Gase oder Dämpfe (z.B. Bratfett), einer Erkältung, akuten Bronchitiden (Bronchitis), entzündlichen Prozessen im Bereich von Kehlkopfentzündungen (Laryngitis) oder Kehldeckel (Epiglottitis)(siehe auch: HNO) oder auch einer Lungenverletzung = Lungenkrankheiten.

Zu den seltenen akuten Hustenformen zählen unter anderem die Reaktion bei einer Lungenembolie (Lungenkrankheiten), die Diphtherie (akute bakterielle Infektion) sowie der Keuchhusten (Pertussis, bakterielle Infektionskrankheit).

Vielfach tritt der Husten wiederkehrend auf oder er bleibt andauernd bestehen. Hier spricht der Mediziner von einem chronischen Symptom. Durch langjährigen Nikotinkonsum z.B. kann das Filtersystem (Flimmerhärchen) zerstört werden. Hieraus resultiert ein meist räuspernder oder bellender Husten. Zu den häufigsten chronischen Ursachen zählen die chronische Bronchitis (die sich vermehrt auch bei Rauchern entwickelt und zum Teil mit eitrigem Auswurf verbunden ist), die chronisch-obstruktive Lungenerkrankung (COPD, Ansammlung verschiedener Atemwegsstörungen, die zu Husten und Atemnot führen), Asthma bronchiale (Atemwegserkrankung mit Verengungen, die zu einer akuten Atemnot führen) und das Lungenemphysem (krankhafte, irreversible Überblähung der Lungen).

Symptome

Nahezu alle Allergien stehen in Verbindung mit erkältungsähnlichen Anzeichen, neben tränenden Augen oder Schnupfen ist dies vor allem der Husten. Weitere Erkrankungen, die zu chronischem Husten führen, sind unter anderem die chronische Nebenhöhlenentzündung, anatomisch bedingte Verengungen der Atemwege, die Herzinsuffizienz mit Stauungslunge oder auch nervöse Leiden. Eher selten sind Pseudokrupp (oder auch Morbus Krupp), Tuberkulose, Sarkoidose (Morbus Boeck, entzündliche Erkrankung von Lunge und Lymphknoten) oder auch Lungenkrebs oder des Kehlkopfes. Husten in Kombination mit Fieber deutet meist auf eine schwere Störung im Bereich der Atemwege hin.

Vor allem Kinder neigen vermehrt zu einer ausgeprägten Reaktion bei Störungen des Organismus, durch das Fieber soll sich der Körper rascher regenerieren, den Störfaktor schneller beseitigen. Zu einer Erhöhung der Körpertemperatur kommt es unter anderem bei grippalen Infekten, einer Pneumonie, der akuten Bronchitis, Diphtherie und Tuberkulose. Ein fortgeschrittenes Tumorwachstum kann ebenfalls zu Fieberschüben führen. Ein blutiger Auswurf zeigt sich immer dann, wenn es durch die vermehrte Reizung zu Läsionen im Bereich der Atemwege kommt oder wenn ein Gewebezerfall vorliegt (z.B. bei Tumoren=Krebs), der die Region schwerwiegend schädigt.

Therapie

Neben der Anamnese wird der Arzt intensiv den Nasen-Rachenraum inspizieren. Geschwollene Lymphknoten des Halses (tastbar) deuten auf Entzündungen hin.

Nähere Informationen liefern das Blutbild, die Vitalzeichenkontrolle (auch Körpertemperatur), ein Rachenabstrich und die Auswertung von Sputum. Im Röntgenbild lässt sich die Lunge darstellen. Daneben können Bronchoskopie, Lungenfunktionsprüfung und CT genutzt werden, von den verschiedenen Geweben lassen sich Proben zur histologischen Auswertung gewinnen. Je nach Untersuchungsergebnis wird die Behandlung gewählt. Leichte Erkältungen werden meist mit konservativen Methoden gelindert. Pflanzliche Präparate wie z.B. Fenchel, Salbei oder Kamille dienen der unterstützenden Behandlung.

Durch eine ausreichende tägliche Flüssigkeitszufuhr lässt sich Schleim leichter lösen und abhusten. Dabei kann eine Rückenmassage (mit Vibrationen) die Lockerung (und das Abhusten) fördern. Auf den Genuss von Nikotin ist vollständig zu verzichten. Eine gute Befeuchtung der Umgebungsluft (mit Frischluftzufuhr) ist hilfreich. Nach spätestens acht Wochen ist ein akuter Husten überstanden und vollständig abgeklungen. Bakterielle Infektionen können antibiotisch therapiert werden. Weitere medikamentöse Hilfsmittel sind Hustenlöser (Sekretolytika, Expektorantien) und Hustenstiller (Antitussiva). Schwere Erkrankungen werden meist stationär behandelt, zum Teil muss operativ eingegriffen werden, um die Atmung frei zu halten und das Leben des Betroffenen nicht zu gefährden.

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