Knorpelschicht, Menisken und mehr: Die Komplexität des Kniegelenks
Das Kniegelenk ist das größte Gelenk des menschlichen Körpers. Die Gelenkflächen des Ober- und Unterschenkels sind im Knie jeweils von einer zwei bis vier Millimeter dicken Knorpelschicht überzogen. Die Kniescheibe schützt in Beugestellung als größtes Sesambein (ein freies Knochenteil) des Körpers das Kniegelenk von vorne.
Beim Kniegelenk sind zuerst einmal die korrespondierenden Knochen: der Oberschenkel mit zwei Rollen und kräftigen Verdickungen am Ende, die jeweils eine runde Gelenkfläche bilden und der Unterschenkelkopf, der breit auslädt und quasi ein Widerlager bildet, auf dem diese Rollen sich bewegen.
Damit keine Reibung auftritt und gleichzeitig eine stoßdämpferähnliche Pufferung gewährleistet wird, ist der Knochen mit einer mehrere Millimeter dicken Knorpelschicht, dem Kniegelenk Knorpel bedeckt.
Für eine weitere Verbesserung der Beweglichkeit und eine gewisse “Stoßdämpfung” sorgen zwei Scheiben, die man sich etwa wie zwei aus einer Zitrone herausgeschnittene Segmente vorstellen kann: Innenmeniskus und Außenmeniskus, meistens einfach “nur” Meniskus genannt.
Das Knie muß gewaltige Druckbelastungen aushalten und große Kraftentwicklungen umsetzen. Der Unterschenkel kann dabei als Hebel betrachtet werden. Ein Hebel kann ja nur in Bewegung versetzt werden, wenn ich einen Zügel über das Gelenk hinaus führe und irgendwo ansetzen lasse.
Damit die knieübergreifenden Sehnen sich nicht am Knochen wund- oder abschleifen, werden sie durch Schleimbeutel geschützt, oder im Fall des überaus kräftigen Kniestreckers durch die Kniescheibe.
Der kräftige Oberschenkelmuskel endet in einer Sehne an der Kniescheibe (oder auch Patella (=lateinisch) genannt). Die Kraftübertragung geht dann über eine kräftige Kniescheibensehne weiter an den Unterschenkel.
Die Kniescheibe hat an der Rückfläche auch eine Knorpelschicht und liegt auf einer entsprechend geformten Gelenkfläche des Oberschenkels auf.
Der Kniescheibensehne (Patellasehne) wurde noch bis vor wenigen Jahren relativ wenig Beachtung geschenkt. Doch ohne diese bandförmige Sehne könnte zum Beispiel ein Michael Ballack niemals eine so explosive Streckung des Beines bewirken, die dann zu einem Schuss von über 100 km/h Ballgeschwindigkeit führt.
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Beitragsbild: pixabay.com – u_if8o5n0ioo