Infektionen: Verständlich erklärt
Eine Infektion (“Ansteckung”) ist definiert durch das Eindringen von Organismen (meist im Sinne von Krankheitserregern, die einen Wirtskörper infizieren). Dies kann aktiv oder passiv erfolgen.
In der Regel setzt sich der Erreger im Körper fest und vermehrt sich dann. Dieser Vorgang hat nicht zwingend subjektiven Krankheitswert, erst wenn es zu Symptomen kommt, spricht man von einer Infektionskrankheit. Viele Infektionen verlaufen inapparent, d.h. der Infizierte merkt nichts von einer Besiedlung.
Oft bleibt dennoch eine lebenslange Immunität zurück. Ein zweites Mal kann diese Erkrankung dann nicht auftreten, da das Immunsystem bereits auf den Erreger mit Antikörperbildung vorbereitet ist.
Der menschliche Körper, insbesondere Haut, Schleimhäute und Darm, sind Lebensraum für eine unübersehbare, artenreiche Gruppe körpereigener Mikroorganismen, die zum Teil für die Körperfunktionen wichtige Aufgaben übernehmen. Neben dieser auch „Residentflora“ genannten Kleinstlebewesenwelt sind aber auch ständig Bakterien, Viren, Pilze, Würmer und andere Organismen im Körper vorhanden, die von außen eingedrungen sind und als so genannte „pathogene Mikroorganismen“ in der Lage sind, Krankheiten hervorzurufen. Allerdings ist die Wirksamkeit dieser Krankheitserreger verschieden stark ausgeprägt. In der Regel verhindert das menschliche Immunsystem den Ausbruch einer Krankheit durch Neutralisierung der pathogenen Organismen. Nur ausnahmsweise kommt es zum Ausbruch der Erkrankung.
Dabei verstreicht fast immer eine gewisse Zeit zwischen Infektion und Krankheitsausbruch. Diese „Inkubationszeit“ genannte Zeitspanne kann bei einigen Krankheiten wenige Stunden, bei anderen Infekten aber auch einige Wochen dauern.
Sonderformen der Infektion sind die Superinfektion, bei der eine bereits bestehende Infektion die Ursache für die Ansteckung ist, und die Reinfektion (Wiederansteckung durch gleiche Erreger bei Schwächung des Immunsystems).
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Verschiedene Arten von Infektionen
Es gibt unendlich viele Möglichkeiten, Infektionen einzuteilen. Nur wenige sind dabei für den medizinischen Alltag wichtig.
Zunächst einmal kann eine Infektion eingeteilt werden auf unterschiedliche Arten bezüglich des Eindringens von Mikroorganismen in den Körper, die sich dann im “Wirtskörper” (wir Menschen) vermehren und als Krankheitserreger wirken.
Für eine schulmedizinische Behandlung ist es zum Beispiel für die Therapie entscheidend, zwischen einer lokalen (also örtlich begrenzten) und einer generalisierten (auch: systemischen, also im Körper ausgebreiteten) Infektion zu unterscheiden.
Im harmloseren ersten Fall reichen ggf. kühlende Maßnahmen aus, während bei einer schweren generalisierten Infektion eine Therapie in der Regel unumgänglich ist – jedenfalls nach Meinung vieler Schulmediziner.
Genauso wichtig ist es zu wissen, ob die Infektion im ambulanten Bereich (alles außerhalb des Krankenhauses) oder nosokomonial (also im Krankenhaus oder einer anderen medizinischen Einrichtung, z.B. während eines stationären Aufenthaltes) erworben wurde. In beiden Bereichen ist das Erregerspektrum sehr unterschiedlich und auch Resistenzen gegen Antibiotika sind in medizinischen Einrichtungen deutlich häufiger zu finden. Entsprechend muss die antibiotische Therapie angepasst werden.
Auch werden endogene Infektionen (der eigentlich ungefährliche Erreger kann bei Immunschwäche eine Erkrankung auslösen, typisches Beispiel ist eine Pilzinfektion mit Candida albicans) von den exogenen Infektionen unterschieden. Eine Sonderform ist die polymer-assoziierte Infektion, welche zunehmend an Bedeutung gewinnt.
Polymer-assoziierte Infektion: Dabei handelt es sich um eine Keimbesiedlung von im Körper liegenden Kunstoffen, z.B. von Kathetern oder Gelenksprothesen. Es sind dabei in der Regel normalerweise harmlose Hautkeime anzutreffen, die einen Biofilm auf dem Fremdmaterial bilden, wo die körpereigene Abwehr nahezu wirkungslos ist.
Um sich effektiv vor einer Infektion zu schützen, sollten die Übertragungswege bekannt sein. Der häufigste Infektionsweg ist über den Speichel, dabei werden die Erreger beim Sprechen, Niesen oder ähnlichem übertragen (Tröpfcheninfektion). Auch eine fäkal-orale Schmierinfektion ist nicht selten. Dabei gelangen Keime aus dem Darm in den Mund, z.B. über kontaminierte Lebensmittel bzw. Trinkwasser oder direkt bei mangelnder Hygiene oder kleinen Kindern. Auch eine Übertragung auf dem Luftweg (aerogen) ist möglich.
Unter den parenteralen Infektionen (also unter Umgehung des Gastrointestinal-Trakts) werden z.B. Genital-, Harnwegs- und Lungeninfektionen zusammengefasst.
Auch alle Entzündungen, wo die Erreger durch die Haut eingebracht werden (z.B. Stich-, Schnittverletzungen) werden dazu gezählt.
Doch das wohl wichtigste Unterscheidungskriterium ist die Art des Erregers, welcher die Infektion auslöst:
Die meisten Infekte werden durch Viren verursacht, das bekannteste Beispiel ist der “banale” Schnupfen. Aber auch AIDS (ausgelöst durch das HI-Virus), Grippe (durch Influenza-Viren), Herpes (durch das Herpesvirus I und II, bzw. das Varizella-Zoster-Virus) oder viele Durchfallerkrankungen (z.B. durch NORO-Viren, Norwalk- oder Rota-Viren) und Kinderkrankheiten (zum Beispiel Röteln, Windpocken) sind typische virale Erkrankungen.
Auch Infekte durch Bakterien sind häufig und spielen vor allem im stationären Bereich auf Grund vieler Resistenzen eine entscheidende Rolle. Die häufigste Erkrankung durch Bakterien ist die Harnwegsinfektion, meist durch Escherichia coli. Danach folgen Wundinfektionen und Lungenentzündungen.
Auf dem Vormarsch sind die fremdkörper-assoziierten Infektionen, z.B. bei liegender Hüft- oder Knieprothese und Kathetern. Einige Bakterien sind in der Lage, sehr überlebensfähige Sporen zu bilden. Diese Tatsache stellt hohe Herausforderungen an die Hygiene – ambulant und in medizinischen Einrichtungen. Typisches Beispiel sind die Clostridien, die massive Durchfälle im Rahmen einer Antibiotikatherapie, Tetanus und Gasbrand auslösen können.
Im klinischen Alltag wird der Zuwachs von resistenten Bakterien mit Sorge beobachtet. Bekanntestes Beispiel ist der MRSA (multi- bzw. methicillin-resistenter Staphylokokkus aureus), aber unlängst haben sich noch einige andere Problemkeime in den Kliniken eingefunden, ESBL, VRE und Acinetobacter-Arten sind nur einige Beispiele.
Infektionen mit Pilzen: spielen vor allem bei Menschen eine Rolle, deren Immunsystem geschwächt ist. Am häufigsten findet sich Candida albicans, welcher oft zur normalen Hautflora gehört. Schafft das Immunsystem nicht mehr, die Vermehrung in Grenzen zu halten oder ist die bakterielle Hautflora als schützender Platzhalter durch eine langandauernde Antibiotikatherapie reduziert, kann sich aus der Besiedlung eine Infektion bilden. Die Entzündung durch Candida nennt sich Soor und zeigt sich bevorzugt im Mund, Intimbereich und in feuchten Hautfalten.
Auch Infektionen mit Hautpilzen (Dermatophyten) sind nicht selten. Diese zeigt sich meist als schuppende Rötung, welche sich kreisförmig ausbreitet – Hauterkrankungen.
Nagelpilze werden ebenfalls durch Dermatophyten ausgelöst. Aber auch Schimmelpilzbefall z.B. in der Lunge oder Leber und andere Infektionen durch Pilze sind bei einem geschwächten Immunsystem möglich.
Die Candidose ist eine Hefepilzinfektion. Hierbei entsteht eine Infektion der Haut (hier meist feuchte, bedeckte, intertriginöse Regionen) von Hautanhangsgebilden oder Schleimhäuten durch Candidahefe.
Erkrankungen durch Protozoen (tierische Einzeller) sind meist Andenken aus dem Tropen-Urlaub. Malaria, welches sich durch teilweise regelmäßige Fieberschübe äußert, ist ein bekanntes Beispiel.
Aber auch die Amöbenruhr, die Leishmaniose und die vor allem für Schwangere gefährliche Toxoplasmose werden durch Protozoen verursacht. Ebenso kann ein Befall mit Parasiten zu einer Infektion führen. Bei diesen Krankheitserregern unterscheidet man endogene (also im Körper lebende Formen, z.B. Würmer verschiedenster Art) und exogene (auf dem Körper lebende Formen, z.B. Läuse und Flöhe) Parasiten. Infektionen durch Virusoide (diese benötigen ein Helfer-Virus, um die Erkrankung auszulösen, z.B. Hepatitis D, welches auf die Anwesenheit von Hepatitis B angewiesen ist), Prionen (dies sind infektiöse Eiweißpartikel, welche z.B. BSE oder die Creutzfeldt-Jakob-Krankheit auslösen) oder Algen (in der Regeln nur bei ausgeprägtem Immundefizit auftretend) sind selten.
Das Erysipel (Wundrose) ist eine meist durch Beta-hämolysierende Streptokokken der Gruppe A (spezielle Bakterienform) verursachte Hautinfektion, die sich im Bereich des Lymphsystems manifestiert. Die Erkrankung zählt zu den häufigeren Infektionskrankheiten der Haut.
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