Listeriose: Symptome – Verlauf – Therapie
Listerien sind stäbchenförmige, extrem widerstandsfähige Bakterien, die überall in der Natur zu finden sind und primär Tiere (Hund, Katze, Nutztiere) befallen.
Für den Menschen von Bedeutung ist der Subtyp Listeria monocytogenes, der in geringen Mengen vom Organismus toleriert werden kann, bei starkem Befall jedoch auch eine Listeriose verursacht.
Hierbei handelt es sich um eine Infektionskrankheit, die in vielen Fällen symptomlos bleibt. Besonders bei immungeschwächten Menschen, Schwangeren oder auch Kleinkindern kann der Befall jedoch zu lebensbedrohlichen Beschwerden führen.
In Deutschland ist daher die Erkrankung von Neugeborenen mit Listerien nach dem Infektionsschutzgesetz meldepflichtig.
Man vermutet, dass nahezu jeder Mensch einmal in seinem Leben mit Listerien in Kontakt kommt und dass ca. zehn Prozent der Weltbevölkerung den Erreger in sich tragen, wobei die Erkrankungsrate jedoch relativ gering ist. In Deutschland weisen jährlich zwischen 500 und 1000 Menschen eine ausgeprägte Listeriose auf, die der Behandlung bedarf.
Ursache
Listeria monocytogenes findet sich im Wasser, in der Erde, auf Pflanzen, in Tieren und in deren Ausscheidungen. Das Bakterium gelangt vor allem bei der Nahrungssuche von Tieren in deren Organismus. Durch Verzehr von verseuchtem Fleisch oder Fisch, tierischen Erzeugnissen (z.B. Milchprodukte) oder kontaminierten Pflanzen (z.B. Gemüse) kann der Erreger in den Menschen gelangen und eine Infektion verursachen. Daneben weisen auch Menschen eine erhöhte Ansteckungsgefahr auf, die beruflich bedingt engen Kontakt zu Tieren oder Pflanzen haben (z.B. Fleischer). Ein weiterer Übertragungsweg ist der unmittelbare Kontakt mit kontaminierter Erde (z.B. bei der Gartenarbeit). Auch eine Weitergabe von Mensch zu Mensch ist möglich, hier spielt vor allem der sexuelle Kontakt eine wesentliche Rolle, das Bakterium besiedelt hierbei den Urogenitaltrakt.
Eine Infektion mit Listerien stellt vor allem für das Ungeborene eine große Gefahr dar. Die den Erreger tragende Mutter überträgt diesen über ihre Plazenta auf das Kind, entweder während der Entwicklungsphase oder bei der Geburt. Die Inkubationszeit nach Infektion liegt zwischen drei und 45 Tagen, durchschnittlich bei drei Wochen. Das Bakterium ist sehr resistent gegen äußere Einflüsse, so kann es sich unter anderem auch bei sehr niedrigen Temperaturen (um die vier Grad Celsius) noch mühelos vermehren.
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Symptome
Widerstandsfähige Menschen reagieren kaum auf einen Bakterien-befall. In seltenen Fällen zeigen sich grippeähnliche Symptome oder Hauterscheinungen (Rötungen, Pusteln) bei Übertragung durch verunreinigte Erde. Meist heilt die (unbemerkte) Infektion selbständig aus.
Zu starken Beschwerden kommt es immer dann, wenn der Organismus nicht ausreichend Abwehrmöglichkeiten besitzt. So zeigt sich bei Aufnahme von infizierten Speisen unter anderem ein Befall des Magen-Darm-Traktes mit unterschiedlich ausgeprägten Symptomen (Magenschmerzen, Krämpfe, Darmatonien, Durchfall, Übelkeit, Brechreiz). Auch Entzündungen im Mund- und Rachenraum sind möglich.
Im Gesicht entstehen Rötungen, Hautläsionen oder auch Reizungen der Bindehaut des Auges (siehe auch: Bindehautentzündung). Der Urogenitaltrakt reagiert mit Beschwerden im Bereich des Nierenbeckens (Nierenbeckenentzündung) oder der Harnblase.
Insgesamt verursachen Listerien das Gefühl einer schweren Grippe mit Fieber, Schüttelfrost, Unwohlsein und Kopfschmerzen. Listerien nutzen Körperzellen zur Vermehrung und den Blutweg zur Verteilung.
Der Befall gilt als lebensbedrohlich, wenn das Gehirn in Mitleidenschaft gezogen wird (Meningitis, Enzephalitis), Herzprobleme auftreten (Herzbeutelinfektionen) oder es zu einer Blutvergiftung (Sepsis) kommt. Während der Schwangerschaft oder Geburt infizierte Säuglinge können mit einer verzögerten oder gestörten Entwicklung reagieren. Zudem zeigen sich eine erhöhte Krampfanfälligkeit oder Atemprobleme, die zum Atemstillstand führen können.
Gesicherte Erkenntnisse werden aus den Untersuchungen von Blut, Urin, Stuhl, vom Rückenmarkspunktat (Liquor), Vaginalsekret, Rachenabstrich oder auch dem Fruchtwasser gewonnen.
Im Blut zeigt sich ein für das Bakterium typisches Bild, es erhöht eine spezielle Untergruppe der Leukozyten (weiße Blutkörperchen). Das wirksamte Mittel gegen Listerien ist die Behandlung mit einem Antibiotikum (z.B. Penicillin).
Zu einem tödlichen Verlauf kann es bei Infektion immungeschwächter oder alter Menschen sowie bei Föten und Neugeborenen kommen.
Die Letalität liegt hier zwischen 30 und 50 Prozent, wobei in vielen Fällen Meningitiden (ca. ein Drittel aller Todesfälle) oder Fehlgeburten verantwortlich sind.
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Beitragsbild: pixabay.com – geralt