Brechdurchfall: Symptome, Verlauf, Therapie
Fast jeder Säugling oder Kleinkind erkrankt in seinem Leben wenigstens einmal an einer Erkrankung, die sich als Brechdurchfall äußert. Diese Erkrankungen sind für Eltern und Kinder gleichermaßen unangenehm und auch anstrengend, denn während sich das Kleine regelmäßig übergibt, einkotet und/oder über Bauchschmerzen klagt, müssen Eltern die Ruhe bewahren, Bettzeug wechseln und das Baby / Kleinkind beruhigen. Und die Ursachen eines Brechdurchfalls sind mannigfaltig, in der Regel liegen ihm jedoch virale Ursachen zu Grunde.
Definition
Während Erbrechen sehr leicht zu erkennen ist, ist vielen Eltern unklar, wann ihr Kind wirklich Durchfall und nicht nur einen weichen Stuhl hat, Kinderärzte gehen davon aus, dass man bei Kindern von einer Durchfallerkrankung sprechen kann, wenn:
- Erbrechen, Fieber und ein allgemeines Erschöpfungsgefühl hinzukommt
- Das Kind mehr als 4 mal flüssigen Stuhlgang am Tage hat
- Der Stuhl anders und meist unangenehmer riecht als normalerweise.
Eine Durchfallerkrankung gilt für Babys und Kleinkinder als „gefährlicher“, weil dem Körper durch den häufigen Stuhlgang viel Flüssigkeit, Salze und auch Mineralstoffe in sehr kurzer Zeit verloren gehen. Insbesondere bei Babys und Kleinkindern kann dies zur Dehydrierung (Austrocknung) des Körpers führen und damit im schlimmsten Falle lebensgefährlich werden.
Ursachen
Die häufigste Ursache für Magen-Darm Erkrankungen mit Durchfall und Erbrechen bei Kindern ist die Infektion mit Rotaviren oder Noroviren. Beide Erreger sind sehr weit verbreitet und hochansteckend. Durch die so genannte Schmierinfektion, also Infektion durch mit Viren verseuchten Gegenständen und Flächen, gelangen die Viren meist über die Hände in den Mund und damit in den Körper. Dies erklärt auch, warum Babys und Kleinkinder häufig von einer Infektion betroffen sind, schließlich nehmen sie fast alle Dinge in den Mund, egal, was sie vorher berührt haben oder wo sie den Gegenstand her haben. Neben diesem Übertragungsweg, der durch häufiges Händewaschen und Händehygiene, eigentlich gut beeinflusst werden kann, können aber auch verdorbene Lebensmittel, eine ungesunde Ernährungsweise, eine Allergie auf bestimmte Lebensmittel oder deren Inhaltsstoffe oder bestimmte Medikamente zu Durchfall und/oder Erbrechen führen.
Im Gegensatz zu einer viralen Magen-Darm Infektion mit Rotaviren, die in der Regel bis zu zehn Tagen andauert, klingen die Beschwerden hier jedoch innerhalb von zwei Tagen ab.
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Was hilft?
Ist die Infektion ausgebrochen, können Eltern verschiedenes tun, um ihrem Kind zu helfen und die Beschwerden zu erleichtern. Ganz wichtig ist es, den Flüssigkeits- und Salzverlust wieder auszugleichen. Hierfür muss das Kind sehr viel trinken. Je nach Alter des Kindes kann unterschiedlich vorgegangen werden:
Bei Säuglingen/ Babys:
Bei Stillkindern sollte unbedingt weiter gestillt werden. Dabei sollte die Menge in der einzelnen Stillphase reduziert, dafür aber die Sequenzen der Stillphasen erhöht werden, also kürzer, aber häufiger stillen.
Bei “Flaschenkindern” sollte zunächst auf die Gabe der Säuglingsmilch verzichtet und diese für 6-8 Stunden durch Fenchel- oder Kamillentee mit einem TL Traubenzucker und einer kleinen Prise Salz ersetzt werden.
Bei Kleinkindern und älteren Kindern sollte auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr (Fencheltee, Kamillentee, Wasser ohne Kohlensäure) geachtet werden und für 6-8 Stunden keine feste Nahrung gegeben werden; möchte das Kind allerdings etwas essen, sollte man es ihm nicht verwehren. Allerdings sollte die Nahrung auf Kartoffeln, Reis, Zwieback und Haferschleim begrenzt werden, da diese Nahrungsmittel den Magen und Darm nicht reizen und so weiteres Erbrechen zumindest nicht fördern. In Apotheken gibt es Pulver, die eine Elektrolytlösung enthalten. Diese sind für Reisen gut geeignet, um schnell ein Getränk herzustellen, das die verlorenen Salze und Mineralstoffe auffüllt, zu Hause kann eine solche “Elektrolytlösung” sehr einfach selbst hergestellt werden:
Dafür benötigt man 1,5 l abgekühlten Apfeltee, Heidelbeertee, Kamillentee oder einfach abgekochtes Wasser, ein Glas Orangensaft, einen Esslöffel Zucker, einen Teelöffel Backpulver und eine Prise Salz. Schon ist die Lösung trinkfertig und kann im Kühlschrank bis zu 5 Tagen aufbewahrt werden.
Hygiene ist bei einer Magen-Darm Infektion immer besonders wichtig, um weitere Ansteckung zu vermeiden, Hände sollten regelmäßig gewaschen und bei den betreuenden Erwachsenen auch desinfiziert werden. Bei Kindern reicht das Waschen mit lauwarmem Wasser und Seife aus.
Wenn man sich Sorgen macht, immer gleich zum Arzt gehen!
Diese Regel gilt immer, denn dazu sind Ärzte schließlich da. Der Kinderarzt wird Ihnen mit seiner Erfahrung auf jeden Fall helfen. Man darf sich auch nicht scheuen, Fragen zu stellen, denn es gibt keine dummen Fragen. Man sollte sich niemals schämen, mit scheinbar Banalem zum Arzt zu gehen, denn die eigenen Sorgen sollte man immer ernst nehmen.
Ein Besuch bei Kinderarzt ist besonders wichtig, wenn:
- Wenn der Stuhl bei einem Stillkind weiß ist.
- Wenn das Kind absolut nicht trinken möchte
- Wenn das Kind hohes Fieber bekommt und/oder Bauchschmerzen hat.
- Wenn die Bauchdecke sehr gespannt ist.
- Wenn der Durchfall bei Säuglingen sechs Stunden, beim Kleinkind zwölf Stunden und beim Schulkind 18 Stunden anhält.
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Beitragsbild: pixabay.com – hhach