Regulationsthermographie: Organerkrankungen anhand der Hauttemperatur aufspüren

Die Regulationsthermographie, kurz RTG, ist eine Möglichkeit der Diagnose aufgrund von Wärmemessungen der Haut.

Krankheiten lassen sich leichter erkennen, indem biochemische Prozesse der Haut zur Steuerung der Körpertemperatur – zum Beispiel die Regulierung der Durchblutung in den Kapillargefäßen oder die Transpiration – präzise gemessen und ausgewertet werden.

Diese Prozesse können Aufschluss geben über mögliche Organerkrankungen, denn die Steuerung der Wärmeabgabe über die Haut findet durch spezielle Regionen im Gehirn statt, die mit der Haut in enger Beziehung stehen.

Gleichzeitig existiert eine Wechselwirkung dieser Beziehung mit Nervenverbindungen im Rückenmark sowie mit inneren Organen, da das Rückenmark als Schaltstelle zwischen den Nerven und den Organen fungiert.

Schwankt also die Wärmeabgabe der Haut auf untypische Weise, deutet dies auf eine Erkrankung hin. Dabei repräsentieren bestimmte Hautzonen auch bestimmte Organe, ähnlich wie bei der Fußreflexzonenmassage, bei der jedes Organ einem bestimmten Bereich des Fußes zugeschrieben wird.

Die Lokalisierung einer möglichen Krankheit geschieht durch eine Messung der Haut an 110 fest definierten Punkten oder Arealen. Um die Wärmeregulationsfähigkeit der Haut genau zu erfassen, nimmt man die Messung vor dem Entkleiden vor und anschließend danach, folgend auf einem nun ausgelösten Kältereiz. Die Ergebnisse lassen sich im Regulationsthermogramm anschaulich darstellen; ein Balkendiagramm zeigt alle Messdaten vor und nach dem Kältereiz. Zur Messung dient ein Kontaktthermometer, das alle Daten speichern kann.

Wegen der komplexen Zusammenhänge von Wärmeregulationsfähigkeit und den Organen ist eine fundierte Auswertung der Ergebnisse nur Experten mit langjähriger Erfahrung vorbehalten.

Ein gewisses Maß natürlicher Temperaturschwankungen gehört beim menschlichen Organismus dazu und muss berücksichtigt werden, so dass die Auswertung bewusst etwas “unscharf” formuliert wird. Dennoch lassen sich aus untypischen Wärmeregulationsmustern Rückschlüsse auf den Zustand der Organe ziehen. Außerdem hilft ein automatisches Diagnoseverfahren bei der Auswertung der 220 Temperaturwerte. Aus ihnen werden so genannte “Expertenregeln” abgeleitet, die bei der Diagnose als Indikator für Erkrankungen dienen.

Ein konkretes Beispiel ist die Brustkrebsdiagnose, bei der die Regulationsthermographie helfen kann. Die Wärmeregulationsfähigkeit der Haut weist im Falle dieser Krankheit gewisse Muster auf, die als Expertenregeln vorliegen. Wird die Regulationsfähigkeit der Haut einer Patientin gemessen, werden ihre Werte auf einer Skala eingetragen und mithilfe des automatischen Diagnoseverfahrens mit den Expertenregeln verglichen.

Die einkalkulierte “Unschärfe”, auch “Fuzzylogik” genannt, muss hierbei genau heraus gerechnet werden. Dazu werden die Thermogramme in fuzzylogische Aussagen übersetzt und in ein System übertragen, das beide Einheiten zusammenführt: das Fuzzyinferenzsytem.

Jetzt wird die Auswertung durch eine eingehende Bewertung der Daten durch den Experten vollzogen.

Die Diagnose wird Schritt für Schritt vereinfacht, je mehr Expertenregeln und Datensätze vorliegen und für neue Untersuchungen herangezogen werden können.

Nachlesen zu dieser Thematik kann man bei H. Knaf, P. Lang und D. Prätzel-Wolters, die die Studie “Expertensysteme in der komplementären Onkologie” veröffentlicht haben, zu finden in “Grundlagen der Komplementäronkologie”, Hrsg. J. Beuth, Hippokrates, Stuttgart 2002.

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Beitragsbild: pixabay.com – OsloMetX