Sinusitis – Die Nasennebenhöhlenentzündung: Symptome, Verlauf, Therapie
Bei der Sinusitis handelt es sich um eine Entzündung der Nasennebenhöhlen, meist einhergehend mit einer Reizung der Nasenschleimhaut. Die Sinusitis zählt zu den häufigsten Erkrankungen der Atemwege weltweit, dabei kann sie akut oder chronisch in Erscheinung treten.
Die Nasennebenhöhlen liegen dicht oberhalb (Stirnhöhlen), neben (Kieferhöhlen) und hinter (Siebbeinhöhlen) der Nase und münden mit ihren Ausführungsgängen in das Riechorgan. Nur selten sind alle Nebenhöhlen gleichzeitig entzündet (Pansinusitis), bei Kindern sind vermehrt die Siebbeinhöhlen betroffen, bei Erwachsenen eher die Kieferhöhlen. In vielen Fällen reichen konservative Maßnahmen aus, die Sinusitis verheilt ohne Folgen innerhalb weniger Wochen.
Als Ursachen für die Entstehung werden in der Schulmedizin Bakterien (vor allem Pneumokokken, Streptokokken), Viren oder Pilze verantwortlich gemacht. Daneben sollen anatomische Unregelmäßigkeiten, sowie der zum Teil enge Aufbau eine Sinusitis begünstigen können.
Die mit Schleimhaut ausgekleideten Höhlen transportieren ihren gebildeten Schleim über die Ausführungsgänge zur Nase. Kommt es hier zu einer Behinderung, staut sich das Sekret und verursacht unter Umständen Entzündungen.
Die akute Sinusitis wird durch bakterielle oder virale Infekte der Nase ausgelöst. Daneben können auch Vereiterungen der Zahnwurzeln oder des Kiefers sowie Zahnextraktionen eine Entzündung auslösen. Die chronische Form ist eher auf anatomische Veränderungen oder ein geschwächtes Immunsystem zurückzuführen. Eine Verlegung des Abflussweges kann z.B. durch Nasenpolypen, eine Nasenscheidewandkrümmung oder auch allergische Reaktionen (Allergie) bedingt sein.
Die akute Sinusitis entsteht häufig einige Tage nach einem Schnupfen. Es kommt zu klopfenden oder pochenden Kopfschmerzen im Bereich der betroffenen Höhlen (besonders beim Bücken, Vorbeugen, Tauchen oder bei Druck auf die Stelle). Zusätzlich schmerzt der Augenhintergrund, die Nase sondert schleimiges, zum Teil eitriges Sekret ab, welches auch in den Rachen einfließt. Schwere Formen führen zu hohen Fieberschüben, einem allgemeinen Krankheitsgefühl, Abgeschlagenheit, Müdigkeit, Ohrenschmerzen oder Sehstörungen.
Die chronische Sinusitis ist gekennzeichnet durch ein abgeschwächtes Symptombild, welches sich wiederkehrend zeigt. Dabei wechseln beschwerdefreie Phasen mit Erkrankungsphasen ab.
Nicht immer muss es dabei zu Schmerzen kommen. Der andauernde Prozess führt häufig zu einer Beeinträchtigung des Riech- und Atemvermögens der Nase. Das abgesonderte Sekret ist entweder eitrig oder serös.
Neben Anamnese und Inspektion des Nasenraums (mit dem Rhinoskop) kann auch eine endoskopische Untersuchung des Nasen-Rachenraums sowie der Ausführungsgänge der Höhlen erfolgen. Das abgesonderte Sekret gibt Aufschluss über den möglichen Verursacher.
Bei schwerwiegenden Formen werden Röntgen (auch CT) oder Sonographie genutzt. Hiermit lassen sich anatomische Strukturen und Veränderungen darstellen und beurteilen.
Die schulmedizinische Therapie ist abhängig von der Form und dem Schweregrad. Konservative Maßnahmen sind eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr, Rotlichtbestrahlung, Wärmekompressen, Ruhephasen sowie die Kopfhochlagerung beim Schlafen (besserer Abfluss der Sekrete).
Zur Abschwellung und Linderung der Symptome können Nasenspülungen mit physiologischer Kochsalzlösung und schleimlösende, antibiotische Medikamente verordnet werden. Ein operativer Eingriff wird in der Schulmedizin oft empfohlen, wenn keine Besserung in Sicht ist und weiterführende Schäden drohen, z.B. bei anatomischen Veränderungen (z.B. der Nasenscheidewand), wenn Polypen den Weg versperren oder das Gewebe durch andauernde Entzündungen bereits stark geschädigt ist. Hier drohen Abszesse, Nerven- und Knochenläsionen.
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Beitragsbild: pixabay.com – Mojpe
Dieser Beitrag wurde letztmalig am 12.06.2012 aktualisiert.