Leberschmerzen – Ursachen, Symptome und Therapie
Die Leber ist unser ist unser wichtigstes Stoffwechsel-Organ. Sie füllt den rechten Oberbauch fast vollständig aus und kann bis zu 2 kg wiegen.
Das vierlappigen Organ ist intensiv durchblutet, weil es Nährstoffe aus dem Blut aufnimmt, umbaut, speichert und gezielt wieder in den Kreislauf abgibt. Damit reguliert die Leber den Bedarf des Körpers an Fetten, Proteinen und Kohlehydraten.
Daneben speichert das Organ einige Vitamine und produziert Blutgerinnungs-Faktoren. Bekannt ist auch die lebenswichtige Entgiftungs-Funktion der Leber. Alle Symptome, die auf eine Leberstörung hindeuten, müssen deswegen sehr ernst genommen werden.
Leberschmerzen können oft auf eine Erkrankung oder Funktionsstörung der Leber zurückgeführt werden. Die Beschwerden sind in der Regel schwer zu lokalisieren. Häufig werden sie als unbestimmter Schmerz im rechten Oberbauch wahrgenommen.
Zwar besitzt die Leber selbst keine Schmerzrezeptoren, so können Beschwerden meist erst bei einer Vergrößerung des Organs im umliegenden Gewebe als eine Art Druckschmerz wahrgenommen werden. Ein typisches Indiz für eine Schädigung der Leber ist jedoch eine chronische Müdigkeit.
Symptome und Ursachen
Neben der chronischen Erschöpfung können je nach Gravidität und Stadium weitere Anzeichen hinzukommen. Durch den verminderten Abbau des Hämoglobins kommt es zum Ikterus (Gelbfärbung der Haut und der Lederhaut der Augen). Typisch sind auch die sogenannten „Lacklippen“ und eine „Lackzunge“ mit einer glänzenden Färbung.
Oft sind auch Flecken aufgetriebener Hautvenolen sichbar (Spider naevi) und einst dagewesene Bauchbehaarung bei Männern ist verschwunden. Magen-Darm-Störungen mit Übelkeit und Brechreiz und sogar Atemnot und Fieber können auftreten.
Hinzu kommen oft noch Wasseransammlungen im Bauchraum (Aszites). Sind solche Symptome zusätzlich vorhanden, vermutet der Arzt, dass die Bauchschmerzen von einer Leberstörung ausgehen.
Ursächlich für Leberschmerzen sind Erkrankungen wie die Leberentzündung, die Fettleber, eine Leberzirrhose oder auch Leberkrebs.
Grundsätzlich sind die Leberschmerzen zugrunde liegenden Erkrankungen meist auf ungesunde Ernährung, Alkoholabusus, Nebenwirkungen von Medikamenten oder Medikamentengebrauch zurück zu führen. Durch die ständige Belastung der Leber kommt es zu einer Überforderung des Organs, so dass es seinen Aufgaben nicht mehr in Gänze nachkommen kann.
Ernährt sich ein Mensch lange Zeit sehr fettreich, muss die Leber sehr schnell sehr viel Fett verarbeiten. Dabei wird eine große Menge an Gallensaft produziert, der wiederum durch die Gallenblase in den Dünndarm abgegeben wird, wo die Fette letztendlich in ihre Bestandteile zerlegt werden.
Ein Zuviel, noch in Verbindung mit alkoholischen Getränke oder Medikamenten, überfordert die Leber und führt zunächst zu unbestimmten Beschwerden wie Blähungen, Völlegefühl, Appetitlosigkeit, Übelkeit und/oder Erbrechen, äußert. Das Fett, das die Leber nicht abbauen kann, lagert sie in sich ein.
Dies bedingt krankhafte Veränderungen im Lebergewebe und in der Folge zu Leberschmerzen. Je weiter die Leber anschwillt, umso weniger kann sie ihren Aufgaben gerecht werden. Mit der Zeit schwillt das Organ immer weiter an und verliert zusehends seine Funktionsfähigkeit.
Werden krankmachenden Belastungen der Leber nicht reduziert oder gänzlich ausgemerzt, kann dies unter bestimmten Umständen zu einer lebensbedrohlichen Leberzirrhose führen.
Bei einer Leberzirrhose sind die Leberzellen durch die anhaltenden Überlastung größtenteils abgestorben und die Leber schrumpft, ihr Gewebe vernarbt und das Organ kann seine Aufgaben nicht länger wahrnehmen. Ist es zu einer solchen “Schrumpfleber” gekommen, besteht keine Aussicht auf Heilung oder Regeneration des massiv geschädigten Organs mehr.
Eine weitere Ursache von Leberschmerzen ist die “Stauungsleber. Hier staut sich das Blut aufgrund einer Herzschwäche in der Leber, wodurch der Druck auf die Leberzellen steigt. Durch den anhaltenden erhöhten Druck sterben Leberzellen ab und das Gewebe vernarbt – es kommt zu einer Leberzirrhose.
Auch durch eine Entzündung der Leber (Hepatitis) können Leberschmerzen hervorgerufen werden. Als Hepatitis bezeichnet man in der Medizin alle Entzündungsreaktionen in der Leber, wie sie zum Beispiel durch Giftstoffe, Hepatitis A bis E Viren, Bakterien, Parasiten, Defekte im Erbgut oder eine fehlerhafte Immunreaktion, Prellungen oder Blutabflussstörung ausgelöst werden können.
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Die Steatohepatitis (Fettleberhepatitis) ist die Folge zu fettreicher Ernährung und zu viel Alkohol-Genuss. Dabei sind der akute und der chronische Verlauf der Leberentzündung zu unterscheiden. Bei der der Hepatitis werden die Leberzellen geschädigt oder ganz zerstört.
Dies kann zu Störungen des Hämoglobinstoffwechsels und Gallensäure-Stoffwechsels führen. Dadurch steigt die Bilirubin-Konzentration an und/oder es kommt zu einer Störung des Energiestoffwechsels, mit Symptomen wie anhaltender Müdigkeit und chronischem Schwächegefühl. Bei Hinweisen auf eine Leberentzündung ist das aufsuchen eines Facharztes dringend indiziert, um die richtige Therapie einleiten zu können.
Leberkrebs ist meistens die Folge der Metastasierung eines Tumors in anderen Körperregionen. Wenn die Entartung in der Leber entsteht, scheinen Alkohol- und Medikamenten-Missbrauch (Anabolika) die Hauptursache zu sein.
Gelegentlich ist auch eine Intoxikation mit bestimmten Schimmelgiften (Aflatoxin B 1) vorausgegangen. Doch auch Adipositas und Diabetes Typ-2 fördern Leberkrebs, daneben wird auch die Eisenspeicherkrankheit (Hämosiderose) als Ursache vermutet.
Leberschmerzen können auch als Folge einer Durchblutungsstörung auftreten. Ist das Organ mit Nährstoffen und vor allem mit Sauerstoff (Hypoxie) unterversorgt, kommt es dort zum Zelltod.
Akut lebensbedrohlich ist die Leberinsuffizienz, die bis zum kompletten Leberversgen mit letalem Ausgang führen kann. Leit-Symptom sind hier Ödeme des Bauches und der Beine.
Ursachen können eine Hepatitis und Intoxikationen mit Alkohol, Drogen, Medikamenten und anderen Giften sein. Daneben können die Erbkrankheit Morbus Wilson und eine Thrombose der Lebervenen (Budd-Chiari-Syndrom) zur Leberschwäche führen.
Bei schwangeren Frauen ist das HELLP-Syndrom (Hämolyse, Elevated Liver enzymes, Low Platelet count) ein Grund für die riskante Leber-Komplikation. Dabei kommt es in der Gebärmutter zu verstärkter Blutgerinnung mit der Folge von Blutungen in der Leber. Die Leberkapsel ist gespannt und verursacht heftige Schmerzen.
Gallen-Beschwerden können als Leberschmerzen fehlinterpretiert werden. So behindern Gallensteine den Sekret-Fluss in den Dünndarm und führen zu teils heftigen Schmerzen im Oberbauch.
Ursache sind oft zu fetthaltige Ernährung und zu hoher Alkohol-Konsum. Die Schmerzen chronifizieren bei vielen Patienten, denen die Gallenblase entfernt werden musste.
Die als Seitenstiche bekannten reißenden Schmerzen bei intensiver sportlicher Betätigung hängen auch mit der Leber zusammen. Der Band-Apparat unterhalb des Zwerchfells ist durch die schnelle und tiefe Atmung überbeansprucht. Auch die „durchgeschüttelte“ und hin und her „gezerrte“ Leber verursacht Schmerzen.
Diagnose
Um eine mögliche Funktionsstörung der Leber zu diagnostizieren, wird der behandelnde Arzt zunächst die Leberwerte (Leber-Enzyme) erheben. Anhand dieser lässt sich eindeutig feststellen, ob die Leber richtig arbeitet oder nicht. Eine Sonographie und ein CT (Computer-Tomographie) und MRT (Magnet-Resonanz-Tomographie) liefern dem Arzt zusätzliche Informationen.
Vorbeugung / Prävention
Leberschmerzen sind häufig Symptom einer ernsthaften Erkrankung. Daher sollte bei unbestimmten Schmerzen im Oberbauch in jedem Falle ein Arzt konsultiert werden.
Einer erfolgreichen Behandlung liegt in der Regel eine aktive Ernährungsumstellung und Umstellung der Lebensweise zugrunde. So sollte auf alle Stoffe, die die Leber schädigen, weitgehend verzichtet werden, hierzu zählen neben Alkohol und Medikamenten auch sehr fett- oder zuckerreiche Ernährung über einen längeren Zeitraum.
Die Vermeidung einer Hepatitis ist durch entsprechende Hygiene-Maßnahmen möglich, wenn auch nicht hundertprozentig zu erreichen. Insbesondere die Ernährung (Vorsicht mit rohen Speisen!) in tropischen Ländern ist hier zu berücksichtigen sowie der Umgang mit Trinkwasser (Abkochen!).
Bei notwendigen Medikamenten sollte unbedingt die ärztlich verordnete Dosis eingehalten werden. Um die Leber zu entgiften, kann zusätzlich zu Naturheilmitteln, wie Löwenzahn als Salat oder Tee, Artischocken oder zum Leberschutz auch zur Mariendistel gegriffen werden.
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Beitragsbild: pixabay.com – Hopestar21
Dieser Beitrag wurde letztmalig am 06.12.2016 aktualisiert.