Der Begriff Divertikel beschreibt unnatürliche Ausstülpungen (ähnlich einem Prolaps) von Organwänden. Der Hauptlokalisationsort befindet sich im Darm. Daneben kommen Divertikel im Ösophagus (Speiseröhre), in der Blase und seltener auch im Magen vor.
Männer weisen wesentlich häufiger (ca. drei Mal so oft) Divertikel auf als Frauen, dabei lassen sich zusätzlich ein Anstieg der Erkrankungsrate mit zunehmendem Alter sowie regionale Unterschiede feststellen.
Divertikel lassen sich in Pseudodivertikel und echte Divertikel unterscheiden. Pseudodivertikel treten wesentlich häufiger in Erscheinung. Die Schleimhaut des Magens (Mucosa) stülpt sich dabei durch die muskuläre Schicht nach außen. Dafür prädestinierte Stellen sind z.B. Bereiche mit Gefäßen zur Blutversorgung des Magens.
Echte Divertikel sind selten und sind dadurch gekennzeichnet, dass neben der Mucosa auch die Muskelschicht ausgestülpt ist.
Das Vorkommen mehrerer dieser Ausstülpungen wird als Divertikulose bezeichnet, die Divertikulitis beschreibt eine sich in diesem Bereich zeigende Entzündung.
Magendivertikel besitzen ein sack- oder birnenförmiges Aussehen und liegen hauptsächlich im Bereich kurz hinter dem Mageneingang (Kardia) an der kleinen Kurvatur (= Magenspitzendivertikel). Daneben bilden sich die Ausstülpungen auch bevorzugt im unteren Bereich des Magens und an der Übergangsstelle zum Darm (Magenpförtner).
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Die sich zeigende Wandschwäche ist entweder angeboren oder erworben. Unter bestimmten Umständen (z.B. durch einen hohen Druck, der die Wand herauspresst = Pulsionsdivertikel, ähnlich dem Zenker-Divertikel) können diese Ausstülpungen entstehen. Daneben führen angeborene Muskel- und Gewebeschwächen (wie sie sich unter anderem auch bei Hernien zeigen) zu Divertikeln.
Divertikel verursachen eher selten Beschwerden und beeinflussen somit nicht das alltägliche Leben. Die Lage der Ausstülpungen kann aber auch eine schmerzhafte Symptomatik (ca. ein bis zwei Prozent) mit zusätzlichen Risiken für den Organismus hervorrufen.
Magenspitzendivertikel können zu Reizungen am unteren Ende der Speiseröhre führen. Hierdurch entstehen unter anderem ein anhaltender Schluckauf oder auch Sodbrennen.
In seltenen Fällen drückt die Ausstülpung auf den Ösophagus und verursacht Einengungen oder Verlegungen, die den physiologischen Weitertransport der aufgenommenen Nahrung behindern und unter Umständen auch zu einem Reflux (die Nahrungsbestandteile werden zurück in den Mund gedrängt) führen.
Der untere Bereich des Magens ist nahezu andauernd mit Speisebrei gefüllt. Dieser nutzt das zusätzliche Platzangebot der Divertikel und persistiert dort. Ein Entleeren dieser Ausstülpungen findet nicht statt, wodurch Entzündungen hervorgerufen werden, die auch die Magenwand angreifen können.
Im oberen Magenbereich entzünden sich Divertikel nur selten, dies zeigt sich eher bei einem permanent prall gefüllten Magen (= einem Überangebot an Nahrung, z.B. bei der Esssucht).
Eine ausgelöste Divertikulitis führt zu Schmerzen, die diffus in den Bauchraum ausstrahlen. Daneben kommt es zu Völlegefühl, Mundgeruch (faulig), Übelkeit, leicht erhöhter Körpertemperatur und häufigem Aufstoßen mit Erbrechen von Mageninhalt.
Die ausgelöste Symptomatik ist nicht lebensbedrohlich, schränkt den Erkrankten aber in seinem Alltag erheblich ein. Das Risiko einer Divertikulitis liegt in auf- oder durchbrechen Ausstülpungen (Perforation), wodurch es zu Blutungen kommen kann.
Blutende Magendivertikel zeigen sich meist durch Auflagen im Stuhl (Meläna, Teerstuhl) oder im Erbrochenen (Hämatemesis, Kaffeesatzerbrechen). Eine Perforation der Magenwand führt zum Entleeren des Mageninhaltes in den Bauchraum, wodurch sich eine lebensbedrohliche Peritonitis (Bauchfellentzündung) entwickelt.
Die Diagnostik nutzt vor allem die Magenspiegelung (Gastroskopie).Das Blutbild gibt Aufschluss über eine bestehende Entzündung. Die Kontrastmittel-Röntgenaufnahme stellt mögliche Brüche der Magenwand dar.
Symptomlose Divertikel bedürfen nach Ansicht der Schulmedizin keiner Therapie. Milde und gut verdauliche Nahrung verhindert die Reizung.
Psychischer und physischer Stress besitzen einen negativen Einfluss auf die Physiologie des Magens, weshalb eine Vermeidung angestrebt werden sollte. Auf Alkohol (und auch Nikotin) sollte ganz verzichtet werden, er fördert die Blutungsneigung.
Erst wenn sich Beschwerden zeigen, werden medizinische Maßnahmen unterstützend eingesetzt. Im Rahmen einer Gastroskopie können Divertikel oder leichte Blutungen verödet werden, in seltenen Fällen exzidiert man das Gewebe und übernäht den Bereich. Zu schweren operativen Eingriffen kommt es nur bei durch eine Perforation verursachter Peritonitis.
Magendivertikel bilden sich nach Ansicht der Schulmedizin nicht zurück. Nach Einschätzung der Schulmedizin können Betroffene bei unauffälligem Verlauf (ca.98 Prozent) aber ein normales Leben führen.
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Beitragsbild: fotolia.com – Tonpor Kasa
Dieser Beitrag wurde letztmalig am 19.07.2012 aktualisiert.