Altershirndruck: Ursachen, Verlauf, Diagnose Therapie

Altershirndruck ist ein Phänomen, welches in seinem Erscheinungsbild einer Altersdemenz, dem Parkinson oder auch dem Alzheimer ähnelt und von Medizinern eher selten diagnostiziert wird. Studien beschreiben, dass ca. 60.000 Menschen in Deutschland unter einem Altershirndruck oder auch Normaldruckhydrozephalus (NPH) leiden. Die Dunkelziffer könnte aber, bedingt durch Fehldiagnosen, wesentlich höher liegen. Die veröffentlichte Zahl wird vermutlich, bedingt durch die erhöhte Lebenserwartung der Bevölkerung, in den kommenden Jahren deutlich ansteigen.

Erstmals beschrieben wurde die Störung im Jahr 1964 unter dem Begriff Hakim-Adams-Syndrom. Typisch für diese Erkrankung ist eine Symptom-Trias, die einhergeht mit Gangstörung, Harninkontinenz und Demenz.

Mit zunehmendem Alter zeigen sich auch häufig zunehmende körperliche Beeinträchtigungen. Viele Menschen leiden unter einer nachlassenden Gedächtnisleistung, ihre Alltagsfähigkeiten sind vermindert. Dies stellt, allgemein betrachtet, noch keinen Grund zur Sorge dar. Der Körper baut im Alter ab, ein physiologischer Prozess, der bei manchen Menschen weniger bei anderen Menschen stärker ausgeprägt ist. Auch eine Blasenschwäche oder Schwierigkeiten bei der Fortbewegung zählen zu diesen Prozessen.

Bei Menschen, die an Altershirndruck leiden, treten die zuvor genannten Beschwerden in der Regel gemeinsam auf. Meist nach dem 60. Lebensjahr kommt es zu einer zunehmenden Störung im Bewegungsablauf, einhergehend mit deutlichen Gedächtnislücken und auch einer Blasenschwäche. Die Symptome ähneln vor allem dem Beschwerdebild von Morbus Parkinson. Daneben kommen aber auch die klassische Altersdemenz oder Morbus Alzheimer in Frage, weshalb Mediziner den Altershirndruck meist zuerst nicht erkennen.

Der Begriff Normaldruckhydrozephalus leitet sich vom Wort Hydrozephalus ab. Hiermit wird eine Erkrankung beschrieben, die meist mit oder nach Geburt bei Säuglingen festgestellt wird. Umgangssprachlich wird die Störung auch „Wasserkopf“ genannt, da eine überdimensionale Schwellung des Kopfes das klassische Symptom der Erkrankung ist. Die Schwellung entsteht durch die Ansammlung von Liquor (Hirnwasser), wodurch sich die Hirnkammern erweitern.

Beim Normaldruckhydrozephalus zeigt sich das identische Phänomen der Liquoreinlagerung. Bei gesunden Menschen werden täglich durchschnittlich ca. 600 ml Liquor gebildet. Der Liquor dient als eine Art Pufferzone. Er umspült das Gehirn und das Rückenmark und transportiert lebenswichtige Nährstoffe. Die regelhafte Resorption der Flüssigkeit sorgt dafür, dass ausreichend Platz ist für neu gebildeten Liquor. Bei einem Normaldruckhydrozephalus sind entweder der physiologische Fluss oder die Resorption gestört, es kommt zu einer Blockade und somit zum Anstau.

Der Mediziner unterscheidet zwischen zwei Formen des Hydrozephalus. Der primäre oder auch idiopathische Hydrozephalus kennzeichnet alle Erkrankungsfälle, deren Ursache nicht nachweisbar ist. Diese Form tritt ab dem 60. Lebensjahr in Erscheinung und wird auch mit dem Begriff Altershirndruck beschrieben.

Im Gegensatz dazu kann die sekundäre Form in jedem Lebensalter auftreten. Hier wird der Begriff Altershirndruck somit nicht verwendet. Ursachen für den sekundären Hydrozephalus sind vor allem Einblutungen in das Gehirn nach schweren Traumata sowie Entzündungen im Bereich des Gehirns (Meningitis).

Meist kommt es zuerst zu einer Gangstörung. Im Verlauf sind es dann die nachlassende Gedächtnisleistung oder die plötzliche Harninkontinenz, die betroffene Personen zu einem Arztbesuch bringen.

Bei der Gangstörung lassen sich keine klassischen Gangbilder definieren. Es kann zu einer Gangunsicherheit (vor allem durch Gleichgewichtsstörungen) kommen. Daneben werden auch ein schleppender bzw. schlurfender Gang, breitbeiniges Gehen, Anlaufschwierigkeiten, Stolpern bis hin zur Sturzneigung sowie auch die totale Bewegungsunfähigkeit beschrieben.

Die Harninkontinenz äußert sich durch einen starken Harndrang mit unwillkürlichem Abgang von Urin. In seltenen Fällen tritt auch eine Stuhlinkontinenz auf.

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Die Demenz verläuft meist sehr langsam und wird in der Regel erst spät bemerkt. Zu Beginn kommt es in unregelmäßigen Abständen zu leichten Gedächtnislücken. Das Kurzzeitgedächtnis ist gestört. Im Verlauf zeigen sich Schwierigkeiten bei der Bewältigung des täglichen Lebens, gelerntes Wissen geht verloren, es kommt zu Wesensveränderungen. In einigen Fällen treten auch schwere Bewusstseinsstörungen auf.

Mit fortschreitender Erkrankung verstärken sich auch die Symptome. Die motorischen Fähigkeiten nehmen weiter ab. Der Drang zum Toilettengang wird durch die zunehmende Gangunsicherheit zumTeil blockiert, wodurch die Inkontinenz sich weiter verstärkt. Allgemein wirken Betroffene antriebslos, müde, gleichgültig und in ihren Bewegungen retardiert. Durch den zunehmenden Druck im Gehirn können zudem Kopfschmerzen, ÜbelkeitErbrechen und auch epileptische Anfälle auftreten.

Der behandelnde Arzt wird in der Regel auf die (eigentlich) differentialdiagnostisch auszuschließenden Erkrankungen hin untersuchen. Seine Vermutungen tendieren häufig zuerst in Richtung Parkinson oder Alzheimer. Es erfolgen neurologisch-körperliche Tests zur Ermittlung des Gangbildes sowie der Gedächtnisleistung. Die Computertomographie gibt Aufschluss über eine mögliche Veränderung der Hirnkammern. Bei Vorliegen eines Altershirndrucks sind die inneren Kammern deutlich geweitet, der Spalt zwischen Gehirn und Schädelknochen verschmälert. Somit kann die CT als gesichertes Diagnosemittel dienen, denn die erweiterten Kammern in Verbindung mit der Symptom-Trias sind spezifisch für den Altershirndruck. Und auch der Liquor wird (mittels Punktion des Rückenmarks) ausgewertet (Tap-Test).

Die Liquorpunktion besitzt daneben häufig einen positiven Effekt auf die betroffene Person. Durch Ablassen von Hirnwasser verringert sich der Druck im Gehirn und es kommt zu einer spontanen Besserung des Allgemeinzustandes. Diese Erkenntnis dient ebenfalls der gesicherten Diagnose sowie auch der sich anschließenden Therapie. Zwar ist der Altershirndruck nicht heilbar (da man den Auslöser noch nicht kennt), jedoch zeigt eine spezielle operative Methode bei bis zu 90 Prozent der Betroffenen eine deutliche Verbesserung aller Beschwerden.

Zur Behandlung eines Altershirndrucks dient der Ventrikel-Peritoneal-Shunt. Bei dieser Operation, die unter Vollnarkose geschieht, wird in den Schädelknochen ein kleines Loch gebohrt. Mithilfe eines speziellen Instruments wird ein Kanal gebildet, der unterhalb der Schädeldecke entlang einer Halsseite zum Oberkörper zieht. Von hier verläuft der Tunnel weiter bis hin zum Bauchraum. Bei der Tunnelung werden keine Strukturen verletzt, nur geweitet. In das Bohrloch wird ein feiner Shunt (spezielle Drainage) eingelegt, der über den zuvor gebildeten Tunnel in den Bauchraum geleitet und mit feinen Fäden fixiert wird. Ein kleines Ventil unter der Hautoberfläche im Bereich hinter dem Ohr sorgt dafür, dass der Liquorfluss konstant geregelt bleibt und nur in eine Richtung verlaufen kann. Diese Methode dient dazu, das überflüssige Hirnwasser in den Körper zu transportieren, wo es resorbiert und ausgeschieden werden kann.

Der Ventrikel-Peritoneal-Shunt verbleibt lebenslang. Sind die durch die Erkrankung verursachten Beschwerden vor dem Eingriff bereits stark ausgeprägt, ist die Linderung der Symptome nur gering. Jedoch verschlechtert sich der Zustand der betroffenen Person anschließend kaum noch. Je frühzeitiger der Eingriff erfolgt, desto besser die Aussichten. Leichtere Formen von Demenz, Inkontinenz und Gangstörungen lassen sich so vielfach nahezu vollständig beheben.

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Beitragsbild: 123rf.com – Ian Allenden