Das Plastik ein Problem von weltweitem Ausmaß ist, hat sich inzwischen schon etwas herumgesprochen. In meinen Beiträgen “Plastikmüll bedroht das Mittelmeer” oder “Weichmacher – Eine Belastung, die man vermeiden kann“, gehe ich auf diese Thematik ja ein.
Allerdings: Was wird dagegen getan? Der Plastik-Müll ließe sich ganz einfach reduzieren. Und zwar durch das Handeln des Verbrauchers. Leider spielt der nicht so richtig mit und so greift die Politik mit mehr oder weniger sinnigen Maßnahmen ein.
Immer wieder steht hier die Flut der Einkaufstüten in der Diskussion. Im April 2016 kam auf Drängen des Bundesumweltministeriums ein Abkommen mit dem Handelsverband Deutschland (HDE) zustande, in dem die kostenpflichtige Einkaufstüte beschlossen wurde. Die Selbstverpflichtung des Einzelhandels wirft die Frage auf, warum die Handelsketten die Maßnahme nicht einfach durchführen, statt mit der Politik zu verhandeln. Ohnehin wollen nicht alle Shop-Ketten mit machen.
Bei REWE gibt´s die Tüten bald gar nicht mehr, weder gratis noch kostenpflichtig. Wer seinen Rucksack, Tragetasche oder „Hackenporsche“ vergessen hat, kann dann Jutebeutel oder Papiertüten erwerben. Ab dem 1. Juni 2016 bedeutet das den Stopp der Polyethylen-Tüte zumindest in einem Supermarkt.
Damit setzt sich REWE an die Spitze des sonst behäbigen Trends. Laut EU-Richtlinie soll jeder Bürger Europas nur noch 40 Plastik-Tüten pro Jahr verbrauchen. Allerdings erst im Jahr 2025. 2015 waren es noch 70 Polyethylen-Taschen. REWE zeigt, dass ein schlichtes Verbot durchaus möglich wäre.
Doch wäre die Papiertüte eine alternative Lösung?
Viele Umweltverbände kritisieren den enormen Verbrauch von Energie, Wasser und auch die Gewässerverschmutzung durch die Herstellung des regenerativen Rohstoffs. Rewe bietet zum Beispiel (anscheinend in Zusammenarbeit mit dem NABU) Einkaufskörbe (wie hier rechts abgebildet) für nur einen Euro an.
Bleibt immer noch die Frage, warum Einmal-Tragetaschen überhaupt sein müssen? Im Grunde ist es nur reine Bequemlichkeit. Wer eine volle Tasche nach Hause tragen kann, der kann auch eine leere Tasche zum Supermarkt mitnehmen.
Übrigens: Wenn Sie solche Informationen interessieren, dann fordern Sie unbedingt meinen kostenlosen Praxis-Newsletter “Unabhängig. Natürlich. Klare Kante.” dazu an:
Beitragsbild: pixabay.com – BRRT
Super. Das ist ein toller Anfang. Ich frage mich allerdings, warum sie dann so hartnäckig daran festhalten, ihr Werbeblatt am Wochenende trotz massiver Protest weiter in Plastik zu packen. Wenn sie denn auf das Werben mit Wegwerfblättern schon nicht verzichten wollen, dann müsste die Umverpackung nun aber nicht auch noch sein. Angeblich ist es ja alles gar kein ‘richtiges’ Plastik und sowieso unglaublich leicht und dünn, aber an der Stelle ist es trotzdem noch weniger nachvollziehbar. Aber wenigstens eins haben sie geschafft, das gibt Mut. Wenn sich sonst auch nachhaltig und regional bei REWE (wie auch bei den anderen Ketten) eher wie ein Witz anhört – gerade diese Woche habe ich versucht, Kartoffeln aus Deutschland zu bekommen. Ist wohl nicht so regional wie Ägypten und nicht so bio wie die aus Israel… Schade, dass ich mich angesichts der vielen Abstrusitäten in unseren Supermarktregalen über den ansonsten guten Schritt nicht mehr freuen mag…