Polyurie: Ursachen, Verlauf, Diagnose Therapie
Im Normalfall besteht das Körpergewicht eines jungen Mannes zu 60%, bei einer gleichaltrigen Frau zu circa 50% aus Wasser. 65% dieser Gesamtwassermenge ist Teil der verschiedenen Körperzellen, 35% liegen außerhalb von Zellgewebe.
Im Durchschnitt liegt die normale Trinkmenge eines jungen, gesunden Erwachsenen Menschen bei einem bis eineinhalb Liter. Diese Menge entspricht ziemlich genau der Flüssigkeitsmenge, die über die Nieren wieder ausgeschieden wird. Durch Zellstoffwechsel entstehen im menschlichen Körper zusätzlich 500 ml Wasser, die durch Stuhlgang, Transpiration und Atmung ausgedünstet werden.
Bei der Polyurie werden vom betroffenen Erwachsenen mehr als 3 Liter, bei Kindern mehr als 2 Liter Urin ausgeschieden.
Abb.1: Eine grafische Darstellung der Nieren zusammen mit den großen Blutgefäßen und den ableitenden Harnwegen. Bild: 123rf.com, Rajesh Rajendran Nair.
Ätiologie
Eine Polyurie ist in zwei Formen zu unterteilen: die Wasserdiurese und die osmotische Diurese.
Bei einer Wasserdiurese zeigt der Urin im Labortest eine nur geringe Urinosmolalität. Der Begriff Urinosmolalität bezeichnet die Konzentration der osmotisch wirksamen Teilchen im Urin bezogen auf 1kg Urinmasse. Bei einer Wasserdiurese liegt die Urinosmolalität bei unter 250 osm/kg, normal ist ein Wert von 600 – 800 osm/kg. Auffällig ist auch die deutliche Erhöhung der renale Clearance des freien Wassers. (Mit renaler Clearance wird in der Medizin die Entfernung bestimmter exogenen oder endogenen Substanzen über die Nieren aus dem Blut bezeichnet).
Bei der osmotischen Diurese hingegen zeichnet sich eine normale oder sogar erhöhte Urinosmolalität ab (>300 osm/kg). Die tägliche Ausscheidung der osmotisch wirksamen Substanzen ist jedoch auffällig erhöht, liegt also über 600 – 800 osm/kg. Die Clearance des freien Wassers ist bei der osmotischen Diurese normal oder sogar niedrig.
Die Polyurie gilt als genetische Störung der Wasserausscheidung und ist eine Sekundärerkrankung beim antenatale Bartter-Syndrom oder dem renalen Diabetes insipidus.
Diagnose
Der genetische Defekt der Polyurie und die damit verbundenen Erkrankungen werden meist bei Routineuntersuchungen beim Kinderarzt in den ersten Lebensjahren festgestellt. Als Symptome zeigen sich Entwicklungsstörungen, Schwäche und eine unerklärliche Antriebsarmut.
Eine Ausnahme bildet das Gitelman-Syndrom, dass sich meist erst im jungen Erwachsenenalter manifestiert.
Für die Diagnose ist die Messung der Plasma-Natrium-Konzentration dringend indiziert, da die Polyurie differentialdiagnostisch von einer Reizblase oder einer Blasenentzündung unterschieden werden muss.
Ein großes Urinvolumen kann auch nur aus einer vermehrten Trinkmenge resultieren.
Therapie
Da sich die Polyurie aufgrund verschiedener Ursachen entwickeln kann, ist die Therapie entsprechend vom behandelnden Arzt einzuleiten.
Prävention
Da es sich bei der Polyurie um eine genetische Störung handelt, ist ein präventives Verhalten nicht möglich.
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Beitragsbild: pixabay.com – sferrario1968