Fettstoffwechselstörungen: Ursachen, Verlauf, Diagnose und Therapie
Täglich nehmen wir mit unserer Nahrung Kohlenhydrate, Eiweiße und Fette als Hauptnährstoffe auf. Der menschliche Organismus benötigt diese Nährstoffe, um Energie freizusetzen und körpereigene Substanzen bilden zu können.
Fette sind für unseren Körper überlebenswichtig. Als Fett in den Organen (Organfett) schützen und stabilisieren sie wichtige Organe wie z.B. Leber und Nieren.
Als Fett im Sinne eines Nährstoffdepots (Depotfett) stellen sie eine Energiereserve dar, die der Körper bei Nahrungsknappheit nutzen kann. Zudem bilden Fette einen wichtigen Bestandteil des Gewebes der Nerven und transportieren Vitamin A, Vitamin D, Vitamin E, und Vitamin K durch den Körper.
Diese Vitamine sind fettlöslich und könnten ohne Fette vom Organismus nicht aufgenommen werden. Auch sind Fette verantwortlich für die Bildung für unterschiedliche Gallensäuren und Hormone.
Fette, die nicht wasserlöslich sind, werden in der Schleimhaut des Darmes in Triglyceride umgewandelt. Die Triglyceride werden mit Hilfe des Cholesterins an die Lipoproteine gebunden über das Blut zu ihrem Bestimmungsort gebracht. Beim Transport sind unterschiedliche Eiweiße für die verschiedenen Fettarten zuständig:
Cholesterin wird von den HD- und LD-Lipoproteinen transportiert, während das VLD die Triglyceride befördert. Nur über die Lymphe des Darmes gelangen die Lipoproteine mit ihrer Fracht in das Blutplasma.
Sind die Fettsäuren nur kurzkettig, können sie durch die Pfortader ungebunden in die Leber eintreten.
HDL und LDL
Das LDL (Low density lipoprotein) ist im Volksmund auch als das “schlechte” Cholesterin bekannt. Dabei ist das LDL ein Lipoprotein, dass das Cholesterin trägt und nicht das Cholesterin selbst. Und der menschliche Organismus kann auf das LDL keineswegs verzichten. Denn es trägt das Cholesterin aus der Leber in andere Körperzellen. Gefährlich wird es nur, wenn sich zu viel LDL im Blut befindet. In diesem Fall kann es zu Ablagerungen in den Blutgefäßen und zu deren Verkalkung und Verschluss kommen.
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Das HDL (High density lipoprotein) transportiert Cholesterin aus den Zellen und dem Gewebe in die Leber, wo dieses dann vollständig abgebaut wird. Da so eine Ablagerung in den Gefäßen verhindert wird, gilt das HDL als das “gute” Cholesterin.
Um durch die Blutwerte und deren HDL- und LDL-Gehalt einen Aufschluss darüber zu bekommen, ob ggf. eine Fettstoffwechselstörung vorliegt, reicht es nicht, die Werte isoliert zu betrachten. Wichtig ist das Verhältnis zwischen den beiden Lipoproteinen. Das Verhältnis von LDL zu HDL sollte immer kleiner als vier sein; in diesem Falle liegt keine Fettstoffwechselstörung vor.
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Ursachen und Folgen
Als Fettstoffwechselstörung wird eine Erkrankung bezeichnet, bei der die Blutfettwerte erhöht sind.
Die häufigsten Fettstoffwechselstörungen sind:
- Hypertriglyceridämie (hier sind zu viele Triglyceride im Blut)
- Hypercholesterinämie (hier ist der Cholesterinanteil im Blut zu hoch)
- kombinierte Hyperlipidämie, (bei der sowohl eine Hypertriglyceridämie, als auch eine Hypercholesterinämie vorliegt.)
Für eine Fettstoffwechselstörung gibt es die unterschiedlichsten Ursache. Neben einer genetischen Ursache (primären Hyperlipoproteinämie) sind auch Erkrankungen wie eine Unterfunktion der Schilddrüse, eine Niereninsuffizienz oder eine Diabetes Mellitus Auslöser einer Hyperlipoproteinämie.
Sind Erkrankungen oder eine falsche Ernährung der Auslöser spricht man von einer sekundären Hyperlipoproteinämie. Mangelnde Bewegung, falsche Ernährung, Übergewicht, Stress und weitere umweltbedingte Faktoren begünstigen die Entstehung einer Fettstoffwechselstörung.
Eine sekundäre Hyperlipoproteinämie ist an sich noch kein Krankheitsbild, kann jedoch zu verschiedensten, schwerwiegenden Erkrankungen wie Angina Pectoris (Herzanfall), Herzinfarkt, Schlaganfall oder Störungen der Durchblutung in den Beinen und weitere führen.
Durch ständig erhöhte Blutfettwerte kommt es zu Ablagerungen von Cholsterin und Schäden in den Blutgefäßen. Diese werden immer enger und der Blutfluss gestört. Die Gefäßwände werden porös und starr. Man spricht in einem solchen Falle von arteriosklerotisch veränderten Gefäßen (Aterienverkalkung).
Diagnose
Die Diagnose “Fettstoffwechselstörung” stellt der Hausarzt durch eine Bestimmung der morgendlichen Nüchtern-Cholesterin- und- Blutfettwerte. Hier wird nicht nur das Gesamtvolumen des Cholsteringehaltes im Blut bestimmt, sondern auch das Verhältnis von LDL und HDL. Zeigt das Blutbild (kleines Blutbild bzw. großes Blutbild) eine Erhöhung des Gesamtcholesterins und/oder des LDL-Cholesterins, muss sich der Patient weiteren Untersuchungen zur Bestimmung der Ursachen unterziehen.
Diese können EKG, Blutzuckermessung und Blutdruckmessung und eine ausführliche Anamnese bezüglich weiterer Risikofaktoren für eine Herzerkrankung oder eine Kreislauferkrankung, wie zusätzliche Stoffwechselerkrankungen, Rauchen, Alkoholismus oder Übergewicht sein.
Therapie
Zunächst wird ein Zielwert für die Blutfettwerte gesetzt. Dieser ist in den meisten Fällen durch eine Veränderung der Lebensgewohnheiten zu erreichen. Die Reduktion von Übergewicht, das Erlernen gesunder Ernährungs- und Lebensweisen, Stressabbau durch verschiedene Entspannungstechniken und die Bereitschaft, sich mehr zu bewegen sind die Mittel der Wahl bei einer Fettstoffwechselstörung. Ist diese noch nicht zu weit fortgeschritten, reichen diese Maßnahme aus um wieder Normalwerte zu erreichen.
Sollten sich die Blutfettwerte durch die oben genannten Maßnahmen nicht ausreichend senken lassen, ist ggf. die Gabe von Magnesium, Fischkörperöl oder Magnesiumpyridoxalphosphatglutamat (alle rezeptfrei erhältlich) sinnvoll. Ärztlich verschrieben werden Cholesterin-Synthese-Hemmer, Anionenaustauscherharze oder Fibrate, um die Blutfettwerte zu senken.
Bei einer diagnostizierten Fettstoffwechselstörung sollte der betroffene Patient immer Rücksprache mit seinem behandelnden Arzt halten und regelmäßig die Blutfettwerte kontrollieren lassen.
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Beitragsbild: 123rf.com – Seksak Kerdkanno