LNB Motion – Training für mehr Beweglichkeit

LNB Motion war ein Teil der Schmerzbehandlung nach Liebscher und Bracht. Es war ein eigenes Bewegungssystem mit recht komplexen Formen und Übungen, die weit über das hinausgingen, was meines Wissens heute noch bei Liebscher und Bracht ausgebildet, bzw. gelehrt wird, wie zum Beispiel das Fayo (Faszien-Yoga) oder die Übungen die man auf Youtube sieht.

Nicht das wir uns falsch verstehen: Ich halte von den Übungen sehr viel! Nur: das „alte“ LNB Motion Training war in seiner Art schon „einzigartig“.

Aber erst mal eins nach dem anderen:

Schmerzbehandlung nach Liebscher und Bracht

LNB Motion ist ein Aspekt der Schmerztherapie von Dr. med. Petra Bracht und Roland Liebscher-Bracht. Ihre Therapie beruht auf der Beobachtung, dass „Verschleiß“ und andere Probleme sehr häufig mit unphysiologischen, einseitigen oder falschen Bewegungen zu tun haben. Um den Körper beweglich und schmerzfrei zu halten, muss das muskeldynamische Gleichgewicht wiederhergestellt werden.

Zur Erklärung: Wenn alle Muskeln um ein Gelenk herum in einem natürlichen Entspannungs- und Kraftzustand sind, können alle Bewegungen wie vorgesehen ablaufen und das Gelenk wird kaum belastet.

Sind aber Muskeln verkürzt, verkrampft oder zu schwach, wird das Gelenk falsch belastet und es kommt zu Alarmschmerzen: Der Körper weist mit dem Schmerz darauf hin, dass die falsche Bewegung über kurz oder lang zu Schäden führt. Liebscher und Bracht sind der Überzeugung, dass über 90 Prozent der weitverbreiteten Schmerzen mit diesen Zusammenhängen zu tun haben.

Ein zentrales Element der Schmerzbehandlung nach Liebscher und Bracht ist LNB Motion, eine Bewegungsform, mit der das muskeldynamische Gleichgewicht wiederhergestellt werden soll. Der Körper kann dann die Alarmschmerzen abschalten. Dadurch werden die Schmerzen selbst dann deutlich gelindert, wenn schon Schäden an Gelenken oder anderen Strukturen vorliegen.

LNB Motion: mit gezielter Bewegung zu Schmerzfreiheit

Die Bewegungslehre LNB Motion besteht aus mehreren einzelnen Bausteinen: der Beweglichkeitskräftigung, der Engpassdehnung, dem Ansteuerungstraining und speziellen Bewegungsformen, vor allem der Basisform und der Bodenform.

Gezielte Dehnungs- und Kräftigungsübungen sollen verhärtetes und verfilztes Bindegewebe wieder geschmeidig machen und zu Muskeln stärken. Bei dieser Beweglichkeitskräftigung werden die Muskeln im Gegensatz zum gewöhnlichen Krafttraining nicht kürzer und unflexibler, sondern behalten oder erlangen ihre volle Beweglichkeit. Wobei mir natürlich klar ist, dass Muskeln nicht kürzer werden, sondern das Bindegewebe (neuhochdeutsch: Faszien), das die Muskeln umgibt.

Als „Trainingsgerät“ wird dabei ein Partner benutzt, der ganz flexibel auf die individuellen Bedürfnisse und Möglichkeiten des Trainierenden reagieren kann.

Engpassdehnungen sorgen dafür, dass in möglichst kurzer Zeit verkrampfte oder verkürzte Muskeln gelockert und gedehnt werden können. Dazu kommen verschiedene Techniken zum Einsatz, je nach der individuellen Situation des Patienten. Mit der sogenannten Schmerzpunktpressur soll dann die neue Bewegungsform im Gehirn verankert werden. Grundlegende Übungen können vom Patienten auch alleine ausgeführt werden, der Großteil ist aber als Partnerübungen konzipiert.

Mit der Engpassdehnung und der Beweglichkeitskräftigung sind die Voraussetzungen dafür geschaffen, dass der Körper wieder seine neuen Möglichkeiten kennenlernt. Das geschieht beim Ansteuerungstraining, bei dem die Patienten wieder eine bessere Körperkontrolle und Koordination lernen, immer im Einklang mit den natürlichen Möglichkeiten des Körpers.

Spezielle Bewegungsformen im Stand (Standform, ehemals Basisform) und am Boden (ehemals Bodenform) verbinden die anderen Elemente miteinander. In einem ganzheitlichen Ansatz werden hier Gleichgewicht, Atmung, Muskelaktivierung, Motorik und Hemisphärenausgleich geübt.

Im Zusammenspiel dieser einzelnen Bausteine können die Patienten zu einer gesunden, entspannten Beweglichkeit zurückfinden und einen Großteil ihrer Schmerzen reduzieren. Durchgeführt wird LNB Motion von speziell ausgebildeten Trainern, die zunächst eine gründliche Anamnese durchführen und dann das Programm individuell an die Patienten anpassen.

In den ersten Sitzungen werden zunächst die Spannungen gelöst, dann können und sollen die Patienten auch zu Hause mit regelmäßigen Übungen systematisch ihre Engpässe weiter dehnen. Der Behandlungserfolg wird dabei immer wieder vom Trainer überprüft und mit gezielten Maßnahmen weiter vorangetrieben.

Die Ausbildung in LNB Motion

Wenn Sie jetzt denken: „Toll, diese Ausbildung will ich machen!“, dann muss ich Sie enttäuschen. Denn diese „Original“ LnB-Motion Ausbildung gibt es so nicht mehr.

Stattdessen werden (Stand April 2017) zwei andere Dinge angeboten:

1. Die Bewegungstherapie. Hier sind die Engpassdehnungen und die Dehnung durch den Therapeuten enthalten. Neu ist die Faszien-Rollenmassage, die Liebscher & Bracht ca. seit 2016 integriert haben.

2. Das FaYo, das Faszien-Yoga. Dieses ist im Wesentlichen die alte Basisform, wie Sie bei LnB Motion genannt wurde. Diese Basisform entstand wohl noch in der Zeit, als Roland-Liebscher Bracht bei der EWTO war, einem Verband für Wing Tsun (Kampfsportart). Dort wird diese Form noch in ähnlicher Art unterrichtet und nennt sich Chi Kung.

Fazit:

Das „alte“ LNB Motion System wird so nicht mehr ausgebildet. Was noch ausgebildet wird sind die Bewegungstherapie und das Fayo (Faszien Yoga). Beides ist jetzt zwar einfacher zu erlernen, aber es reicht meines Erachtens nicht mehr an die Effektivität und Komplexität des alten LNB Motion Trainings heran.

Heilverfahren die ähnlich sind, aber auch auf den ersten Blick mit der Schmerztherapie nach Liebscher-Bracht verwechselt werden: Akupressur – ChiropraktikOsteopathieTriggerpunkttherapie – Myofaszialtherapie – Myoreflextherapie – RolfingDorntherapieShiatsuZilgrei.

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Beitragsbild: pixabay.com – leninscape

Dieser Beitrag wurde am 29.8.2019 erstellt.