Kalium Blutwert – Verständlich Erklärt

Die sich im menschlichen Organismus befindenden Mineralstoffe besitzen zum Teil sehr umfangreiche und essentielle Funktionen. Ein Mangel oder auch ein Überangebot an diesen Stoffen kann daher unter bestimmten Voraussetzungen zu deutlichen Beeinträchtigungen von Körperfunktionen und Stoffwechselprozessen führen.

Bildnachweis: Bild im Text stockxpert, in der rechten Randspalte 123rf.com (Vadim Zakirov)

Kalium zählt mit zu lebensnotwendigen Mineralstoffen. Es findet sich vor allem in den Körperzellen und fungiert hier unter anderem als Gegenspieler zum Natrium, welches hauptsächlich in den Zellzwischenräumen vorliegt. Kalium ist ein positiv geladenes Ion (Kation), welches unter anderem am Aufbau des Membranpotentials der Lipidmembran von Zellen beteiligt ist. Das Membranpotential kennzeichnet die Spannung, die zwischen der Innen- und Außenweite einer Zelle herrscht.

Diese Spannung wird durch die vermehrte Anwesenheit von Natrium an der Außenseite und der hohen Konzentration Kaliums an der Innenseite geregelt und konstant gehalten (Natrium-Kalium-Pumpe). Vereinfacht bedeutet dies eine Art der Informationsübertragung zwischen den Zellen und den Zwischenräumen. Zusätzlich ist Kalium verantwortlich für die Aufrechterhaltung des osmotischen Drucks (= Flüssigkeitsgehalt) in der Zelle. Es regelt die Reizweiterleitung über Nervenstränge, steuert Kontraktionen von Muskelfasern, unterstützt die Kohlenhydratverwertung und dient dem Eiweißaufbau.

Kalium gelangt über die Nahrung in den Körper. Hier wird es an verschiedenen Stellen gespeichert (die Resorption erfolgt im Dünndarm) und bei Bedarf in den Organismus abgegeben. Um den Kaliumspiegel in Gleichgewicht halten zu können, stehen verschiedene Hormone (unter anderem Insulin und Glukagon) zur Verfügung. Die physiologische Ausscheidung erfolgt über die Nieren.

Daher wird der Kaliumspiegel sowohl im Blutserum als auch im Urin bestimmt. Da der Gehalt an Kalium in den roten Blutkörperchen (Erythrozyten) gut 25 Mal höher ist als im Blutserum kann es schnell zu Messfehlern kommen. Eine gewonnene Blutprobe muss daher sehr rasch zur Auswertung kommen, um dem natürlichen Zerfall der Erythrozyten (Hämolyse) zuvorzukommen.

In westlichen Regionen wird eine tägliche Zufuhr an Kalium von mindestens zwei Gramm empfohlen. Für Säuglinge und Kleinkinder liegt dieser Wert mit 400 bis 1.000 mg deutlich unterhalb dieser Empfehlung. Mit dem Heranwachsen steigt auch der Bedarf. Im Labor gelten Werte zwischen 3,6 und 4,8 mmol/l (Mol = internationale Einheit zur Angabe der Stoffmenge) Blutserum als physiologisch. Der Referenzbereich für Säuglinge liegt zwischen 3,6 und 6,1 mmol/l.

In den meisten Fällen steht dem Organismus eher ein Überangebot an Kalium zur Verfügung. Dies ist der Tatsache geschuldet, dass viele Lebensmittel Kalium beinhalten. Wissenschaftliche Studien konnten aufzeigen, dass der gemittelte Verzehr pro Tag in Deutschland bei rund dreieinhalb Gramm Kalium liegt. Vor allem pflanzliche Lebensmittel besitzen einen hohen Gehalt an Kalium. Hierzu zählen u.a. Getreide, Gemüse (zum Beispiel Auberginen, Spinat, Salat) und Früchte (zum Beispiel Bananen, Trauben, Beeren). In Fisch und Fleisch finden sich ebenfalls Spuren von Kalium. Diese sind jedoch sehr gering und besitzen kaum einen Effekt auf den menschlichen Organismus.

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Durch eine lange Lagerung der Lebensmittel in Wasser und auch durch den Garprozess in kochendem Wasser geht ein Großteil des Kaliumgehaltes in den Lebensmitteln verloren. Dies sollte bei der Zubereitung beachtet werden, vor allem, wenn ein Kaliummangel vorliegt.

Von einem Kaliummangel (Hypokaliämie) spricht man, wenn die Blutserumkonzentration unterhalb von 3,6 mmol/l liegt. Die Ursachen hierfür sind mannigfaltig. Unter anderem können eine zu geringe Nahrungsaufnahme bzw. auch eine zu geringe Flüssigkeitszufuhr (zum Beispiel bei alten Menschen) zu einem Kaliummangel führen. Durch lang anhaltendes Erbrechen oder starke Durchfälle geht ein Großteil an Elektrolyten verloren. Die Einnahme von Diuretika fördert die Urinausscheidung und mit dieser auch das Austreiben von Kalium. Abführmittel (Laxantien) können den gleichen Effekt bewirken, hier geht der lebenswichtige Mineralstoff über den Fäzes verloren.

Bei Menschen mit extremer Schweißproduktion (Hyperhidrosis, durch Sport oder verschiedene Organstörungen) wird mit dem Schweiß u.a. auch Kalium ausgeschwemmt. Weitere Ursachen für einen Kaliummangel sind der Alkoholabusus, die Bulimie, verschiedene Medikamente (unter anderem Antibiotika), entzündliche Darmerkrankungen, das Cushing-Syndrom (zu hohe Produktion von Kortisol), die Alkalose (Störung des Säure-Basen-Haushaltes, der zu einer pH-Wert-Verschiebung führt), der Hyperaldosteronismus (Erkrankung, die zu einer vermehrten Ausschüttung von Aldosteron führt), Diabetes mellitus (bei Verschiebung des Säure-Basen-Haushaltes in Richtung Ketoazidose) oder die perniziöse Anämie (Vitamin-B12-Mangelanämie).

Ein Kaliummangel kann sich durch sehr unterschiedliche Symptome bemerkbar machen. Hierzu zählen MüdigkeitKopfschmerzenSchwindelKreislaufproblemeÜbelkeit, Verstopfung, Muskelschwäche, Krämpfe, Lähmungserscheinungen in den Gliedmaßen und auch Herzrhythmusstörungen.
In den meisten Fällen kann eine regelmäßige, ausgewogene Nahrungs- und Flüssigkeitszufuhr einem Kaliummangel entgegenwirken. Jedoch sollte immer ein ärztlicher Rat eingeholt werden.

Im Gegensatz zum Mangel lässt sich ein Überschuss (Hyperkaliämie) in den meisten Fällen nur mit ärztlicher Unterstützung regulieren. Der Mediziner spricht von einer Blutwerterhöhung ab Serumwerten oberhalb von 5 mmol/l. Neben einer fehlerhaften Serumauswertung (Messfehler) können viele Ursachen zu einer Kaliumerhöhung führen.

Häufig liegt eine Störung im Nierensystem (Insuffizienz, Nierenversagen, Hypoaldosteronismus) vor, wodurch es zu einer verminderten Ausscheidung und somit Anreicherung verschiedener Stoffe im Organismus kommt. Bestimmte Diuretika sind besonders kaliumsparend und können so zu einer Erhöhung führen. Weitere Gründe sind u.a. schwere Verletzungen, Verbrennungen, eine Azidose (pH-Wert-Verschiebung des Blutes in den sauren Bereich), die Zerstörung roter Blutkörperchen, bestimmte Medikamente (zum Beispiel Heparin, Digoxin, Zytostatika) sowie einige Tumoren.

Hohe Kaliumwerte verursachen vor allem Beschwerden im Bereich des Herzens sowie an den Nerven. So kommt es unter anderem zu Herzrhythmusstörungen (bis hin zum Kammerflimmern), Missempfindungen (Parästhesien), Lähmungserscheinungen, Muskelzucken oder auch zu verminderten Reflexen.

Die Hyperkaliämie gilt als Notfallsituation, die der dringenden ärztlichen Therapie bedarf. Neben der Behandlung von Herzproblemen steht vor allem der Abbau des zu hohen Kaliumspiegels im Focus. Dieser lässt sich zum Teil medikamentös (zum Beispiel Dialyse („Blutwäsche“) normalisieren.

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Beitragsbild: KI generiert