Häufig angewendet und nicht sicher: Scratch-Test [Ritz-Test], Prick-Test [Stech-Test], Intrakutan-Test, Reibe-Test und der Epikutan-Test
Fast immer werden in Praxen bei Allergie-Verdacht eine Allergie-Diagnose durchgeführt.
Der bekannteste Hauttest ist der Pricktest (Stech-Test): Dazu werden stark verdünnte Allergenextrakte direkt auf die Haut geträufelt, die dann mit einer Lanzette angeritzt wird.
Bei einer Allergie sollen sich innerhalb von Minuten Rötungen oder juckende Quaddeln um die Einstichstellen bilden.
Der Scratch-Hauttest (Ritz-Test) verläuft umgekehrt: Hier wird zuerst die Haut eingeritzt und dann die Allergenlösung aufgetragen. Die Auswertung erfolgt wie beim Prick-Hauttest.
Beim Intrakutan-Hauttest wird das verdünnte Allergen mit einer feinen Kanüle in die Haut gespritzt. Bis 48 Stunden später sollen allergische Rötungen bzw. Quaddeln auftreten.
Ohne Hautverletzungen geht es beim Reibe-Test ab: Hier reibt der Patient selbst die Innenseite seines Unterarms mit dem mutmaßlichen Allergen (z. B. Obstschalen) ca. 10-mal kräftig ein. Bei einer Allergie soll es nach wenigen Minuten zu Hautrötungen oder Quaddelbildung kommen.
Speziell zur Diagnose von Kontaktallergien dient der Pflaster-Test (Epikutan- oder Patch-Test): Dazu klebt der Arzt Pflaster mit verdünnten Allergenen auf den Rücken des Patienten. Nach 48 bis 72 Stunden werden die Pflaster abgenommen und die Haut auf Ekzeme untersucht.
Bei allen Hauttest können Komplikationen bis hin zum lebensgefährlichen allergischen Schock auftreten.
ACHTUNG: Die Testergebnisse der Hauttests sind NICHT ZUVERLÄSSIG
Mediziner schätzen die Fehlerquote auf ca. 30 %.
Das bedeutet: Fast jede dritte Hautreaktion ist gar keine Allergie, sondern eine ganz normale Reaktion des Gewebes auf den Kontakt mit einer Fremdsubstanz, z. B. den Schalen von Zitrusfrüchten.
Denn auch bei diesen Hautreaktionen wird Histamin freigesetzt, ohne dass jedoch IgE-Antikörper beteiligt sind. Und nicht zuletzt können die Testsubstanzen in Einzelfällen sogar zur Auslösung einer Allergie beitragen.
Bekannt ist das für Lebensmittel-Allergien, wenn die Haut beispielsweise mit Allergenen aus Bananen gereizt wird. Besonders groß ist die Gefahr eine Allergie zu erwerben beim Intrakutan-Hauttest.
Zur Diagnose von Nahrungsmittel-Allergien eignen sich Hauttests ohnehin nicht, weil die Haut mit der Nahrungsaufnahme nichts zu tun hat! Außerdem sind die Allergene der Test-Lösungen aus rohen Lebensmitteln hergestellt. Wenn es sich um eine Unverträglichkeit gegen gekochte oder gebratene Lebensmittel handelt, ist der Test sowieso sinnlos!
Mein Tipp: Verzichten Sie auf routinemäßige Hauttests, lassen Sie besser einen RAST-Test oder RIST-Test machen. Bei Kontaktallergien leistet die genaue Beobachtung sogar noch bessere Dienste. Bei Allergien im Gesicht sollten Sie Kosmetika und Ihr Shampoo durch hypoallergene Produkte, die von Ökotest getestet wurden ersetzen.
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Beitragsbild: fotolia.com – alexander raths
Dieser Beitrag wurde letztmalig am 7.8.2019 aktualisiert.