Die Cortisontherapie kann zuverlässig fast jede Allergie und Entzündungsreaktion “in Schach” halten.

Ich weiß, dass unter Heilkundigen und auch von Patienten viel gegen das Kortison “gewettert” wird, was vor allem an der Langzeiteinnahme von Cortison lag, die die bekannten schwerwiegenden Nebenwirkungen hervorbrachte.

Aber wir sollten nicht vergessen, dass Cortison ein segensreiches Medikament ist und viele Leben gerettet hat – dies trifft vor allem auf Akutfälle zu.

Bei chronischen Erkrankungen ist es jedoch in Verruf geraten, weshalb Cortison heute vorwiegend lokal angewendet wird, z. B. als Spray bei Pollenallergie, Dosieraerosol bei Asthma oder als Salbe bei Ekzemen. Über einige Probleme der Cortisontherapie hatte ich übrigens auch in meinem Beitrag: “Die Leiden mit der Kortisonspritze (“killing me softly”)”, berichtet.

Trotzdem halte ich eine Abwägung von Nutzen und Risiken bei langfristiger Anwendung für nötig, denn es gibt Alternativen.

Kortison bei Asthma

Bei einem akuten allergischen Asthma-Anfall werden so genannte kurzwirksame Betamimetika (z. B. Berotec®) als Notfallspray verabreicht. Diese Wirkstoffe erweitern die Bronchien. Bei sehr schwerem allergischen Asthma werden lang wirksame Betamimetika zur Anfallsvorbeugung sowie ein Kortisonspray zur Hemmung der allergischen Entzündung gegeben. Wer Betamimetika nicht gut verträgt, kann Ipratropiumbromid (z. B. Atrovent®) nehmen. Zur Erweiterung der Bronchien dient auch der Wirkstoff Theophyllin.

Alle Medikamente mit Ausnahme einzelner Antihistaminika und Cromoglycinsäurepräparate sind verschreibungspflichtig und werden daher von den Krankenkassen bezahlt.

Häufig sehe ich auch, dass Patienten die verordnete Medikamente in der falschen Reihenfolge einnehmen – zum Beispiel: wenn Ihnen Ihr Arzt ein Cortisonspray und ein bronchienerweiterndes Medikament verordnet hat, sollten Sie zuerst das bronchienerweiternde Mittel anwenden. So kann das Kortison, das Sie einige Minuten später nehmen sollen, besser in die tieferen Atemwege gelangen. Aber das sind eigentlich Dinge, die Ihnen Ihr Arzt gezeigt haben sollte.

Kortison bei entzündlichen Gelenkerkrankungen

Kortison ist auch ein gängiges Mittel zur Behandlung von Schmerzen bei chronischen Gelenkentzündungen. Besonders bei Arthrose wird Kortison direkt ins Gelenk gespritzt. Dieses Intraartikuläre Corticosteroid-Injektionen (IACS) können jedoch mit erheblichen Nebenwirkungen verbunden sein.

Die Schmerzlinderung verleitet den Patienten zu einer Überlastung des Gelenkes, wodurch weitere Schäden entstehen können. Typisch ist hier die subchondralen Insuffizienz-Frakur. Nekrosen führen zu Knochenschwund und die Arthrose schreitet schneller voran. Eine Gelenk-Endoprohehse ist in vielen Fällen eher erforderlich, wenn Kortison ins Gelenk appliziert wurde.

Eine Studie mit 459 Teilnehmern beziffert diese Risiken auf 8 % aller Fälle. Die Arbeit weist auf die Gefahren von Kortison bei Arthrose hin, ohne einen eindeutigen wissenschaftlichen Beweis zu liefern. Die Autoren betonen aber, dass Orthopäden besser geschult werden müssen, um Gelenke zu erkennen, die für die Nebenwirkungen des Kortikosteroids besonders empfänglich sind. Mit bildgebenden Verfahren können Spezialisten die gefährdeten Gelenke identifizieren.

Ich persönlich bin kein Fan der hier soeben besprochenen Mittel und würde immer die Alternative Therapie bevorzugen.

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Beitragsbild: fotolia.com – alexander raths

Dieser Beitrag wurde letztmalig am 13.08.2020 aktualisiert.