Afterjuckreiz – Ursachen, Symptome und Therapie
Der Afterjuckreiz (Pruritus ani) ist ein Thema, über das man ungern spricht. Dennoch sind eine Vielzahl von Menschen, dabei prozentual mehr Männer als Frauen, von diesem sehr unangenehmen Problem betroffen.
Hauptsächlich tritt der Afterjuckreiz in der Nacht auf; die Betroffenen können nicht einschlafen und versuchen, durch intensives Kratzen das Leiden zu lindern. Dies kann letztendlich zu Blutungen und Wunden führen, die sich wiederum entzünden können. Ein Teufelskreis beginnt.
Warum entsteht das Afterjucken?
Der Analbereich ist besonders empfänglich für Hautprobleme, die einen Juckreiz auslösen können. Ähnlich wie im Genitalbereich liegen im Bereich des Afters vermehrt Hautfalten übereinander. In diesen Falten bilden sich feuchtwarme, sauerstoffarme Bereiche, in denen die Haut aufquellen und dadurch reißen kann. Durch Sperma, Ausfluss oder Stuhl- und Urinabgang können Keime in die Risse eindringen und eine Infektion begünstigen. Je tiefer die Hautfalten, beispielsweise durch Adipositas (krankhaftes Übergewicht), desto größer die Gefahr der Bildung von Rissen und damit Infektionen.
Das Afterjucken zieht sich direkt vom Anus über den Damm und kann sich bis hin zum Hoden beim Mann oder den Schamlippen bei der Frau ausbreiten, so dass auch der Genitalbereich vom Juckreiz betroffen wird.
Ursachen des Afterjuckreizes
Der Afterjuckreiz kann verschiedene Ursachen haben. So können Analekzeme, Hämorrhoiden oder Analvenenthrombose und hormonelle Umstellungen Ursache für die störende und unangenehme Erkrankung sein. Aber auch ernstere Erkrankungen, wie der Darmkrebs können das Symptom Afterjuckreiz auslösen.
Ursachen für Analjuckreiz im Einzelnen
Das Analekzem
Ein Analekzem ist eine Rötung und Entzündung des Bereiches um den Anus. In sehr ausgeprägten Fällen kann die Haut bluten und nässen.
Ein charakteristisches Symptom für ein Analekzem ist ein sehr starker Juckreiz, der nachts an Intensität zunimmt. Für ein Analekzem gibt es verschiedenste Ursachen.
Beispielsweise ist durch eine leichte Funktionsstörung des Schließmuskels der After dauerhaft feucht und durch die Verunreinigung durch leichten Stuhlabgang ständig gereizt.
Aber auch eine Salbenallergie, Darmwürmer, Pilzinfektionen oder eine Nahrungsmittelunverträglichkeit und Duftstoffunverträglichkeit kann ursächlich für ein Analekzem und damit für den Afterjuckreiz sein.
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Hämorrhoiden
Hämorrhoiden sind Erweiterungen des hämorrhoidalen Venegeflechtes. Man unterscheidet zwischen inneren und äußeren Hämorrhoiden. Die inneren Hämorrhoiden sind eine Erweiterung oberhalb der analen Haut- Schleimhautgrenze, die äußeren Hämorrhoiden
sind eine Erweiterung der Hämorrhiodalvenen im unteren Abschnitt des Analkanals.
Hämorrhoiden selbst schmerzen oder jucken nicht. Da sie jedoch dafür sorgen, dass der Darmausgang nicht mehr fest schließen kann, führen die durch sie verursachten ständigen Verunreinigungen des Anus häufig zu Analekzemen und damit zu Juckreiz. Das Afterjucken verstärkt sich zusätzlich, wenn Patienten stark behaart sind, zu starker Transpiration neigen oder lokal einzusetzende Medikamente nicht richtig angewandt wurden.
Analvenenthrombose
Eine Analvenenthrombose ist ein Blutgerinnsel in den Hämorrhoiden. Der Patient spürt bei einer Analvenenthrombose einen schmerzhaften Knoten am After. Dieser kann entweder mit einem einfachen, operativen Eingriff vom Proktologen oder Dermatologen entfernt oder durch Medikamente behandelt werden. Eine Analvenenthrombose ist nicht gefährlich, aber sehr störend.
Therapie
Bei lang anhaltendem Juckreiz im Afterbereich sollte man eine Untersuchung durch den Hautarzt vornehmen lassen. Durch Proktoskopie, Rektoskopie, eine Darmspiegelung und der Entnahme einer Hautprobe kann eine Darmkrebserkrankung ausgeschlossen werden. Eine längerfristige Behandlung von einem Afterjuckreiz ohne genaue fachärztliche Diagnose ist unverantwortlich und unvernünftig.
Prognose
Analekzeme und Hämorrhoiden sind heilbar.
Auch wenn ein Patient schon länger unter den Erkrankungen leidet, ist die Prognose sehr gut. Um die individuelle Ursache herauszufinden, sind verschiedene Untersuchungen durch den Dermatologen und Proktologen notwendig. Auch Selbstversuche, wie das Weglassen bestimmter Nahrungsmittel oder Waschmittel können bei der Ursachenermittlung helfen.
Ist die Ursache gefunden, kann mit der individuellen Behandlung begonnen werden. Diese kann von einer äußerlichen Behandlung mit Zinksalbe oder kortisonhaltigen Salben über eine diätische Ernährungsumstellung, Sitzbädern und Pilzbehandlungen bis zur operativen Hämorrhoidenbehandlung reichen.
Der Betroffene selbst kann zur Heilung der Beschwerden beitragen. Dazu sollte er durch die richtige Ernährung für einen regelmäßigen und weichen Stuhlgang sorgen. Zudem sollte der Analbereich immer sauber und trocken gehalten werden. Beim Gang auf die Toilette sollte kein feuchtes oder raues Toilettenpapier genutzt werden. Nach dem Stuhlgang sollte der After mit klarem Wasser gespült werden. Tägliche warm-kalt Wechselduschen des Analbereichs sorgen zusätzlich für Linderung.
Diese Maßnahme können unterstützend zur vom Arzt verordneten Therapie angewandt werden. Dennoch sollten die Ursachen für das Symptom des Afterjuckens besonders bei längerfristigem Beschwerdeverlauf fachärztlich abgeklärt werden.
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Beitragsbild: pixabay.com – derneuemann