Beinschmerzen: Symptome, Ursachen, Therapie

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Die Beine des Menschen zählen, neben den Armen, mit zu den meist belasteten Körperteilen. Sie tragen das gesamte Gewicht, sorgen für den aufrechten Stand und ermöglichen die Bewegung durch den Gang. Durch verschiedene Störungen, Erkrankungen oder auch äußere Einflüsse kann es zu Schmerzen in den Beinen kommen, die den Betroffenen in seiner Mobilität behindern oder die Lebensqualität negativ beeinflussen.

Das Bein des Menschen wird aus dem Oberschenkelknochen (Femur), dem Schien- und Wadenbein (Tibia und Fibula) sowie dem Kniegelenk gebildet. Es artikuliert in der Pfanne des Beckens mit seinem Hüftkopf, am unteren Ende setzt der Fuß mit seinen gelenkigen Anteilen an. Die Knochen sind umgeben von mehr oder minder ausgeprägter Muskulatur mit Sehnen und Bändern, die durch Geflechte von Venen, Arterien und Nervenfasern durchzogen sind. Als Schutzhülle dient die Haut mit ihrer Fettschicht.

Siehe auch: Orthopädie

All diese Strukturen können Schmerzen verursachen, so dass die Abklärung meist durch verschiedene Fachärzte erfolgen muss.

Diagnose

Zum Nachweis der Ursache dienen in der Schulmedizin, neben dem Blutbild und der Kontrolle aller Vitalzeichen, auch bildgebende Verfahren wie z.B. die Röntgenaufnahme (auch mit Kontrastmittel), die Phlebographie bzw. Angiographie, die Szintigraphie, eine CT, eine MRT, die Doppler-Sonographie oder auch die EMG (Elektro-Myographie). Daneben können orthopädische oder neurologische Testverfahren genutzt werden.

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Ursachen

Durch Überanspruchung kann es zu muskelkaterähnlichen Beschwerden kommen. Ein untrainierter Körper weist eine mäßig ausgeprägte Muskulatur auf. Durch sportliche Aktivitäten oder Bewegungsmuster, die der Muskulatur fremd sind, entstehen Mikroläsionen, in denen sich Endprodukte der Stoffwechselaktivität des Körpers ansammeln. Hierdurch entstehen Schmerzen, die jedoch nach wenigen Tagen wieder verschwunden sind. Die Klinik ist vergleichbar mit einem nicht aufgewärmten Muskel, der plötzlich stark belastet wird. Die Schmerzen lassen sich durch wärmende Bandagen, kurze Bäder und Lockerungsübungen rasch mildern. Die zu den Schmerzen führende Aktivität sollte dabei bis zum Verschwinden der Symptomatik jedoch gemieden werden.

Eine weitere Ursache für Schmerzen in den Beinen ist die Verspannung der Muskulatur, z.B. durch Schonhaltung oder Fehlhaltung bzw. Bewegungsmangel. Eine Massage der Wadenmuskulatur, Wärmeanwendungen und leichten Bewegungsübungen lockern die meisten Verspannungen, wodurch auch die Schmerzen rasch nachlassen. Krämpfe in der Beinmuskulatur drohen immer dann, wenn z.B. bestimmte Mineralien im Körper fehlen. Magnesium dient der regelhaften Muskelfunktion, indem es die Nervenimpulse zur Entspannungsphase des Muskels initiiert. Durch den Mangel (z.B. durch Flüssigkeitsmangel, falsche Ernährung) bleibt der Impuls aus, der Muskel verharrt in der Anspannung und verkrampft (= akuter Schmerz). Hier ist vor allem die Wadenmuskulatur betroffen, daneben zeigen sich die Krämpfe auch im Oberschenkel, wo sie einen reißenden oder ziehenden Charakter aufweisen können. Durch eine ausreichende Magnesiumzufuhr können die Krämpfe verhindert werden.

Ist es bereits zur Symptomatik gekommen, kann man durch Gegenbewegungen den Krampf lösen (z.B. bei einem Krampf im Unterschenkel durch auf die Zehenspitzen stellen). Auch Entzündungen der Muskulatur (Myositis) führen zu (ohne rechtzeitige Behandlung zu zum Teil chronischen) Schmerzen. Durch frühzeitige Behandlung (orale Gabe oder Injektion entzündungshemmender Substanzen) können diese rasch gemildert werden.

Weitere, die Muskulatur betreffende Ursachen, sind die Zerrung, der Muskelfaserriss oder auch der vollständige Riss einer Muskelgruppe bzw. deren Halteapparates (Bänderriss oder Muskelverletzungen). Hierbei handelt es sich um verschiedene Verletzungsmuster, die zum Teil bei Sportlern, zum Teil aber auch im Alltag auftreten können (unter anderem durch eine Fehlbewegung des Beins) und zu akuten Schmerzen führen. Meist wird die betroffene Region bandagiert oder ruhig gestellt. Kommt es bei einem vollständigen Riss zu einer Funktionsbeeinträchtigung, können die gerissenen Muskelenden operativ wieder vereint werden (durch spezielle Nahttechniken oder den Ersatz mit autogenem Bandgewebe).

Im Bereich des Skeletts kann es durch verschiedene Läsionen oder Strukturveränderungen zu Schmerzen im Bein kommen. Hierzu zählen osteoporotische Veränderungen, Einstauchungen, Risse, die unterschiedlichen Frakturmuster (z.B. Ermüdungsbruch, Bruch durch Unfall, pathologischer Bruch infolge eines Tumorleidens), Knochenentzündungen oder auch Wucherungen. Die daraus resultierenden Behandlungen zur Schmerzbekämpfung sind abhängig vom Erkrankungsmuster. Das Gefäßsystem des Menschen ist vielen inneren und äußeren Einflüssen ausgesetzt. Unstimmigkeiten können auch zu Schmerzen in den Beinen führen.

Eine der häufigsten Ursachen für die Beschwerden sind Verschlüsse venöser Gefäße (z.B. bei der tiefen Beinvenenthrombose / Thrombose), wodurch es zu einer Mangelversorgung des Gewebes und der umliegenden Strukturen kommt.

Auch Krampfadern, eine Veneninsuffizienz, Gefäßverengungen (z.B. durch Ablagerungen) sowie die arterielle Verschlusskrankheit sind Ursachen für zum Teil stark ausgeprägte Schmerzen im Bein. Je nach Lokalisation und Auslöser kommt es zu belastungsabhängigen Schmerzen, Schmerzen in Ruhe oder Schmerzen bei Lageänderung (z.B. beim Hochlegen der Extremität). Häufig nimmt der Umfang des Unterschenkels zu, Gewebewasser wird eingelagert und es entstehen Rötungen und Hautläsionen mit zugrunde gehendem Gewebe (Nekrose). Bei arteriellen Störungen bleibt das Bein kalt und ist weiß-blau gezeichnet. Störungen im Nervensystem führen ebenfalls zu (zum Teil chronischen) Schmerzen in den Beinen.

Häufig ist ein eingeklemmter Nerv im Bereich der Spinalwurzeln (der Wirbelsäule) für ausgeprägte Beschwerden beim Gehen und Sitzen verantwortlich. Daneben kann auch ein Bandscheibenvorfall (Prolaps) in Frage kommen.

Weitere Ursachen sind Nervenentzündungen, Nervenreizungen oder erkrankungsbedingte bzw. genetisch bedingte Neuropathien (Nervenschmezen – Neurologie) (z.B. bei Diabetes mellitus, Amyloidose, Alkoholsucht, Vergiftung). Erkrankungen des Hautmantels (z.B. das Erysipel = Wundrose) können Schmerzen im gesamten Bein verursachen. Der Biss einer Zecke verursacht zum Teil Borreliose, wodurch eine schmerzhafte (akute) Schwellung am Bein entsteht, die einhergeht mit Rötung, Erwärmung und neurologischen Beeinträchtigungen. Unbehandelt kann es hierbei zu schwerwiegenden, lebensbedrohlichen Lähmungserscheinungen kommen.

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Beitragsbild: pixabay.com – Peggy Marco