Gewichtsverlust – Ursachen, Symptome und Therapie
Das Gewicht ist abhängig von Faktoren wie z.B. Art der Ernährung, Flüssigkeitszufuhr, Bewegung und Krankheit. Bei gesunden Menschen bleibt das Gewicht ohne Änderungen der Lebensgewohnheiten relativ konstant, Schwankungen im Verlauf des Tages sind normal und stellen keinen Grund zur Sorge dar.
Der Gewichtsverlust kann entweder vom Betroffenen gewollt sein (im Rahmen einer diätetischen Lebensweise) oder aber ungewollt als Symptom verschiedener Erkrankungen und körperlicher Unregelmäßigkeiten auftreten. Hierbei sollte immer eine medizinische Abklärung erfolgen, um mögliche Schäden für den Organismus abwenden oder frühzeitig erkennen und behandeln zu können.
Symptome
Ein Verlust von Gewicht geht mit einer Reduktion körpereigener Substanzen einher. Von einem ungewollten Verlust spricht man, wenn der Betroffene seine Lebensweise nicht geändert hat und sich wie gewohnt ernährt, Flüssigkeiten aufnimmt und auch seine sportlichen Aktivitäten weder steigert noch verringert. Der Substanzabbau geschieht vor allem durch einen Flüssigkeitsverlust in den Zellen, eine Fettreduktion (die ein Schrumpfen der Adipozyten / Fettzellen bedeutet) sowie den Abbau von Eiweißen und von Muskelmasse (Atrophie). Hierdurch wird der Körper geschwächt und ausgezerrt (kachektisch), es kommt zu einem Leistungsabfall, vermehrter Müdigkeit, rascher körperlicher Erschöpfung und im Verlauf auch teilweise zu einer Appetitlosigkeit.
Es gilt als normal, dass im Alter (etwa ab 70 Jahre) das Gewicht leicht sinkt. Ein Gewichtsverlust von circa 250 Gramm pro Jahr ist recht üblich, ohne dass die Betroffenen ihren Lebensstil merklich ändern. Denn ältere Menschen verspüren häufig weniger Hunger als zuvor. Gleichzeitig hält das Sättigungsgefühl länger an, denn die Nahrung verbleibt über einen längeren Zeitraum im Magen.
Meist nimmt im Alter die Muskelmasse ab, so dass der prozentuale Fettanteil sich erhöht. Während bei jungen Menschen dieser Gewichtsverlust durch den so genannten Jo-Jo-Effekt ausgeglichen wird, geschieht dies bei betagten Personen nicht.
Doch im Alter kann es auch zunehmend zu einem extremen Gewichtsabfall kommen. Ursache hierfür sind dann ernstzunehmende Erkrankungen. Dies können etwa Altersdepressionen, Magengeschwüre, Schluckbeschwerden oder Darmentzündungen sein.
Der enorme Gewichtsverlust selber ist aber auch ein Risikofaktor für andere Krankheiten, so dass es wichtig ist, diesem möglichst rasch entgegenzusteuern.
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Ursache
Zur Ermittlung der Ursache wird der Mediziner verschiedene Untersuchungsmethoden anwenden. In der ausführlichen Anamnese klärt er die Lebensgewohnheiten, den Alltag und familiär gehäufte Erkrankungen oder Organstörungen. Auch die körperliche Inspektion und Kontrolle der Vitalfunktionen dienen der Diagnose. Daneben wird das Blutbild auf Unregelmäßigkeiten überprüft. Bildgebende Verfahren werden zur Darstellung von verändertem Gewebe (z.B. Wucherungen) oder Gefäßanomalien genutzt.
Hier bieten sich Röntgenaufnahmen, die Sonographie, die CT, die MRT und verschiedene Kontrastmittelverfahren an. Den meisten Menschen fällt im Zusammenhang mit dem Begriff „ungewollter Gewichtsverlust“ vor allem die Krebserkrankung ein. Tumoren gelten in der Gesellschaft als Hauptverursacher der zunehmenden Gewichtsabnahme und sind mit großen Ängsten verbunden. Das sich zeigende Symptom bewegt Betroffene nur zum Teil, den Arzt aufzusuchen, zum Teil überwiegt die Angst vor dem Befund, weshalb eine medizinische Abklärung gemieden wird. Je früher jedoch ein Krebsgeschwür diagnostiziert wird, desto größer gestaltet sich der Heilungserfolg.
Und nicht immer muss ein bösartiger Tumor für die Symptomatik verantwortlich sein. Durch das tumoröse Gewebe werden dem Organismus vermehrt Nährstoffe entzogen. Dies zeigt sich besonders ausgeprägt bei Entartungen im Bereich des Magen-Darm-Traktes (Magenerkrankungen und Darmerkrankungen), bei Nierenkrebs und Lungenkarzinom. Störungen des Magen-Darm-Traktes können zu anhaltenden Durchfällen oder einer gesteigerten Synthese der resorbierten Nährstoffe führen.
Neben der veränderten Defäkation kommt es dabei vor allem zu einem Gewichtsverlust. Das über den Darm ausgeschiedene Wasser wird nicht ausreichend substituiert, gesteigerte Stoffwechselaktivitäten fördern zusätzlich die Gewichtsreduktion (siehe auch: Stoffwechselerkrankungen). Zu den sich hierbei zeigenden Erkrankungen und Störungen zählen Infektionen des Magen-Darm-Traktes, Nahrungsmittelunverträglichkeiten, Allergien und Vergiftungen. Ein Befall mit Würmern (Helminthen) führt zum Teil zu schweren Krankheitsbildern. Neben Gebieten mit hygienischen Missständen treten einige Formen weltweit in Erscheinung.
Die Eier oder Larven der Parasiten gelangen meist über verunreinigte bzw. infizierte Nahrung (z.B. ungewaschener Salat, befallener Fisch) in den Magen-Darm-Trakt. In unseren Breitengraden ist es vor allem der Bandwurm (Zestode), der sich im Dünndarm ansiedelt. Während der Wachstumsphase ernähren sich die Larven vom Gewebe des Organsystems und sind so in der Lage, große Schäden anzurichten. Aufgenommene Nahrung kann nicht mehr ordnungsgemäß verdaut und resorbiert werden, es kommt zu anhaltenden Durchfällen und Gewichtsverlust. Neben Bandwürmern sind in Europa besonders Fadenwürmer und Spulwürmer anzutreffen.
Therapie
Die Therapie bei parasitenbefall ist hauptsächlich medikamentös, meist in Tablettenform oder als trinkbare Flüssigkeit. Der enthaltene Wirkstoff tötet die Parasiten ab, die mit den anschließenden Darmentleerungen aus dem Körper entfernt werden.
Bei einer Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose) ist der Gewichtsverlust eine wesentliche Begleiterscheinung. Es handelt sich um eine Funktionsstörung, die zu einer vermehrten Produktion der Schilddrüsenhormone Thyroxin und Trijodthyronin führt. Durch die Ausschüttung der übermäßigen Hormone wird der Appetit zwar gesteigert (Betroffene nehmen auch meist mehr Nahrung zu sich), die Ankurbelung von Stoffwechselprozessen führt jedoch gleichzeitig zu einem rascheren Abbau der verwertbaren Nährstoffe = Gewichtsverlust.
Zusätzlich leiden Betroffene deutlich unter einer gesteigerten Wärme-produktion (zeigt sich durch vermehrtes Schwitzen), Haarausfall und verschiedene Beschwerden des Herz-Kreislauf-Systems (Herzkrankheiten und Kreislaufkrankheiten). Zur Reduzierung der Hormonproduktion werden medikamentöse oder operative Verfahren angewandt. Daneben kann auch die Radiojodtherapie wirkungsvoll eingesetzt werden. Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen (Morbus Crohn, Colitis ulcerosa) sowie entzündliche Prozesse des Magens (z.B. Gastritis – Magenschleimhautentzündung) weisen in ihrem großen Symptomkomplex auch den Gewichtsverlust auf. Dieser ist nicht immer die Leitbeschwerde, kann jedoch bei der Diagnosefindung durchaus als wertvoller Hinweis dienen. Während die Magenschleimhautentzündung meist medikamentös in den Griff bekommen wird, ist die Behandlungsstrategie bei chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen weitaus ausgeprägter und hängt mit davon ab, in wie weit bereits Anteile des Darms geschädigt sind.
Psychischer und physischer Stress ist in der Lage, sich auf den gesamten Organismus auszuwirken und so im Verlauf auch einen Gewichtsverlust herbeizuführen. Daneben müssen auch Zustände wie z.B. Depressionen oder der Missbrauch von Alkohol abgeklärt werden.
Gerade bei älteren Menschen werden die Depressionen oft nicht rechtzeitig erkannt, so dass diese zu einem starken Gewichtsverlust führen. Auch zeigt sich, dass alleinlebende Senioren oft mehr mit einem krankhaften Gewichtsverlust zu kämpfen haben, als Menschen, die auch im Alter in Gesellschaft leben. Gemeinsames Essen scheint demnach bei betagten Leuten dabei zu helfen, das Gewicht stabil zu halten.
Oropharyngeale Dysphagien sind Schluckbeschwerden, die während des Essens auftreten können. Sie führen in schweren Fällen nicht nur zu einem Gewichtsverlust, sondern können auch Lungenentzündungen auslösen. Denn während des Schluckvorgangs gelangen immer wieder kleinste Mengen Speisebrei in die Atemwege. Eine Dysphagie tritt ebenfalls sehr häufig bei älteren Patienten auf.
Weitere Erkrankungen, die zu einem ungewollten Gewichtsverlust führen können, sind unter anderem der Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit), der Diabetes insipidus (Wasserharnruhr), die Pankreatitis (Bauchspeicheldrüsenentzündung) und Morbus Addison (Insuffizienz der Nebennierenrinde = Nierenerkrankungen). Daneben führen auch der Konsum von Drogen (z.B. Heroin) oder die Einnahme bestimmter Medikamente (z.B. Digitalis-Präparate) auf Dauer zu einer Gewichtsreduktion.
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Beitragsbild: pixabay.com – mojzagrebinfo