Nachtschweiss – Ursachen, Symptome und Therapie
Als Nachtschweiß wird ein vermehrtes, unphysiologisches Schwitzen (Hyperhidrose) während des Schlafs bezeichnet. Typisch dabei ist, dass am ganzen Körper geschwitzt wird, so sind auch die Haare nass und die Nacht- und Bettwäsche muss meist mehrmals nächtlich gewechselt werden. Davon abzugrenzen ist nächtliches Schwitzen. Dem liegt meist eine nachvollziehbare Ursache zu Grunde, z.B. hohe Zimmertemperatur, hohe Luftfeuchtigkeit, zu warme Bett- oder Nachtwäsche, scharfe oder schwere Nahrung vor der Nachtruhe.
Nachtschweiß kann in jedem Alter auftreten, meist liegt die Erstmanifestation jedoch im frühen Erwachsenenalter. Die Symptome können kontinuierlich auftreten oder in Schüben mit symptomfreien Intervallen. Ein neu aufgetretener Nachtschweiß sollte ärztlich abgeklärt werden, da neben harmlosen Ursachen auch schwerwiegendere systemische Erkrankungen möglich sind.
Meist wird nach eingehender Diagnostik keine direkte organische Ursache für die Hyperhidrose gefunden, in dem Fall wird von einem idiopathischen Nachtschweiß gesprochen. Aber auch psychische Ursachen sind nicht selten. So führen Stress, Albträume, Angst- und Schlafstörungen zu dem störenden Leiden.
Oft tritt Nachtschweiß im Rahmen von Infektionskrankheiten auf. Neben banalen Erkältungen, viraler Grippe, Malaria oder dem pfeifferschen Drüsenfieber kann er bei jedem fieberhaften Infekt vorhanden sein (s.a. Fieber). Typische bakterielle Infektionen als Auslöser sind allgemein Abszesse, Endokarditis (Entzündung der Herzinnenwand und der Herzklappen) und Osteomyelitis (Entzündung des Knochenmarks). Für die Diagnose richtungsweisend ist Nachtschweiß bei einigen chronischen Infektionserkrankungen, vor allem bei der systemischen Tuberkulose (fortgeschrittene Lungentuberkulose oder Miliar-Tuberkulose) und AIDS.
Stoffwechselerkrankungen und Hormonschwankungen sind ebenfalls häufige Auslöser. Bei einem Diabetes mellitus kann es nachts zu einer Unterzuckerung (Hypoglykämie) kommen, wenn die Kohlehydrate der Abendmahlzeit verbraucht sind, aber die antidiabetischen Medikamente noch wirksam sind. Der Körper reagiert, in dem er blutzuckererhöhende Stresshormone ausschüttet.
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Dies und andere Folgen der Unterzuckerungen führen schließlich zu Hyperhidrose. Auch bei der Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose) läuft der Körper auf Hochtouren – mit den entsprechenden Symptomen. Auch in Zeiten von Hormonschwankungen (vor allem in den Wechseljahren und in der Schwangerschaft) ist Nachtschweiß ein lästiger Begleiter. Seltene Ursachen für stoffwechselbedingten Nachtschweiß sind hormonproduzierende Tumore (z.B. das Phäochromozytom oder das Karzinoid) oder paraneoplastische Syndrome.
Im Rahmen der Diagnostik sollte auch immer eine Genussmittel- und Medikamentenanamnese gemacht werden. So kommt die Hyperhidrose beim chronischen Alkohol- und Drogenkonsum, aber vor allem bei deren Entzug vor. Dabei spielt der körperliche Entzug eine ebenso große Rolle wie der psychische.
Als Medikamentennebenwirkung ist Nachtschweiß typisch bei der Einnahme von Antidepressiva, bis zu 20 Prozent der Behandelten sind davon betroffen. Andere Medikamente (z.B. ASS) sind als Ursache selten.
Hinter dem scheinbar harmlosen Nachtschweiß können sich aber auch bösartige Erkrankungen verstecken. Treten zusätzlich Fieber und ein ungewolltem Gewichtsverlust hinzu, spricht man auch von der so genannten B-Symptomatik. Die stärkste Assoziation besteht zu dem Lymphdrüsenkrebs (Hodgkin und Non-Hodgkin-Lymphom). Auch bei akuten Leukämien kommt es häufig zu typischer B-Symptomatik. Prinzipiell kann aber jeder bösartige Tumor als Früh- oder Spätsymptom mit Nachtschweiß einhergehen.
Weitere Ursachen sind die autoimmunologische Erkrankungen (z.B. Rheumatoide Arthritis, Kollagenosen wie der systemische Lupus erythematodes, Wegener Granulomatose, Polymyalgia rheumatica mit oder ohne Arteriitis temporalis), neurologische Erkrankungen mit Störung der Temperatur- und Schweißregulation (z.B. Multiple Sklerose, stattgehabter Schlaganfall) und das obstruktive Schlafapnoesyndrom. Letzteres geht häufig mit deutlichem Übergewicht einher, welches die Schweißneigung nochmals verstärkt.
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