Es ist längst kein Geheimnis mehr, dass zu große Fettansammlungen im Körper das Risiko für Brustkrebs bei Frauen nach der Menopause drastisch erhöhen. Daher ist die körperliche Betätigung als „Fettkiller“ die logische Gegenmaßnahme zur Senkung dieses Risikos. Darüber hinaus hat die körperliche Betätigung den Vorteil, keine Nebenwirkungen zu erzeugen (vom Muskelkater einmal abgesehen), recht preisgünstig zu sein und keinen nachhaltigen beziehungsweise unvorteilhaften Eingriff in die Biochemie des Organismus auszuüben (wie dies bei einer großen Zahl der Medikamente der Fall ist, besonders aber bei den pharmazeutischen Fettkillern).

Dies haben die offiziellen Organe der Schulmedizin anerkennenswerterweise inzwischen erkannt. Darum empfehlen sie, dass für die Erhaltung der allgemeinen Gesundheit mindestens 150 Minuten pro Woche moderate körperliche Aktivität notwendig sind, oder aber 60 bis 75 Minuten Training auf einem hohen Level. Sind das jetzt die wissenschaftlich anerkannten „Grenzwerte“, nach denen sich die Gesundheit zu richten hat?

Die Sache mit den mehr oder weniger willkürlich gezogenen „Grenzwerten“ hatten wir bereits bei Blutdruck und Cholesterinwerten diskutiert. Der Unterschied hier liegt jedoch darin, dass niedrige Grenzwerte bei Blutdruck und Cholesterin künstlich behandlungsbedürftige Kundschaft (=Patienten) schaffen. Einen solchen Hintergrund gibt es bei der Frage nach der Dauer einer sinnvollen Trainingsdauer eher nicht. Und das scheint auch genau der Grund zu sein, warum bislang kaum jemand sich dieser Frage angenommen hat.

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Eine neue Studie aus Kanada hatte sich zum Ziel gesetzt, dies zu ändern (Effects of a High vs Moderate Volume of Aerobic Exercise on Adiposity Outcomes in Postmenopausal Women: A Randomized Clinical Trial).

Die Autoren dieser Studie weisen noch einmal darauf hin, welche zentrale Rolle Körperfett bei dem Risiko für Brustkrebs hat, besonders bei Frauen nach der Menopause. Sie gehen davon aus, dass körperliche Bewegung das Risiko senkt, jedoch gibt es keine Angaben zu der optimalen „Dosierung“ dieser körperlichen Aktivitäten. Daher vergleichen sie die Empfehlungen von 150 Minuten körperlicher Aktivität pro Woche mit einer Aktivität, die das Doppelte (300 Minuten) ausmacht. Die Studie lief über 12 Monate. Insgesamt nahmen 400 gesunde Frauen nach der Menopause teil, die wenig körperliche Bewegung ausübten und einen BMI zwischen 22 und 40 aufwiesen, nicht rauchten und keine Hormonersatztherapie durchmachten oder gemacht hatten.

Trainiert wurde an 5 Tagen der Woche, wovon 3 Tage unter „Überwachung“ trainiert wurde und 2 Tage ohne Anleitung oder dergleichen. Die Trainingsdauer pro Runde dauerte entweder 30 oder 60 Minuten. Die Intensität war so bemessen, dass für mindestens die Hälfte der Trainingsdauer 65 bis 75 Prozent der Herzfrequenzreserven erzielt wurden. Unter der Herzfrequenzreserve versteht man die Differenz zwischen der maximalen Herzfrequenz und der Herzfrequenz in Ruhe. Den Teilnehmern wurde nahegelegt, keine Änderungen in ihrem Ernährungsverhalten durchzuführen.

Gemessen wurde totales Körperfett als wichtigstes Studienziel. Andere Messungen wurden durchgeführt, wie das subkutane und intraabdominale Fett, Körpergewicht und Hüft- und Bauchumfang.

Resultate: Von den 400 ursprünglichen Teilnehmern gab es 384 auswertbare Befunde. Diese zeigten, dass im Durchschnitt die Gruppe mit 300 Minuten Training 1 Kilogramm mehr „abspeckte“ als die Vergleichsgruppe, die nur die empfohlenen 150 Minuten trainierte. Außerdem zeigte sich eine signifikante Abnahme der folgenden Parameter in der 300-Minuten-Gruppe: Subkutanes, abdominales Fett, gesamtes abdominales Fett, BMI, Bauchumfang und das Verhältnis von Bauch- zu Hüftumfang. Die Resultate zeigen auch, dass die Effekte bei übergewichtigen Frauen deutlicher ausfielen, also bei einem BMI von 30 und mehr.

Schlussfolgerung der Autoren: Es gibt inzwischen mehr als 100 epidemiologische Studien, die einen Zusammenhang zwischen Brustkrebs und körperlicher Aktivität haben zeigen können. Daher ist anzunehmen, dass der Verlust von Fettmasse ein wichtiger, aber nicht der einzige Mediator für diesen Zusammenhang zu sein scheint.

Und die Dosisfindung, wie sie auch für pharmakologische Substanzen durchgeführt werden, für die optimale Dauer von Training, um diese günstigen Effekte zu gewährleisten, legt die Empfehlung nahe, dass Frauen nach der Menopause statt 150 Minuten 300 Minuten pro Woche trainieren.

Fazit

Diese unkonventionelle Form der „Dosisfindung“ für Trainingseinheiten ist ein Anfang. In der Arbeit wird auch deutlich gemacht, dass die Autoren von einer Hypothese ausgehen, dass mehr körperliche Aktivität das Risiko für Brustkrebs senkt. Aber auch hierfür gibt es (noch) keine Studien, die den Zusammenhang direkt belegen beziehungsweise direkt „beweisen“.

Man kann aber davon ausgehen, dass die beim Übergewicht oft beobachteten chronischen Entzündungsprozesse hier eine wichtige Rolle spielen. Auch wenn es sich hier „nur“ um eine Hypothese handelt, die allerdings mehr als wahrscheinlich ist, muss man sich vor Augen halten, dass körperliche Aktivität mehr als nur möglicherweise Brustkrebs verhindern kann. Körperliche Aktivität ist keine Monosubstanz für eine einzige medizinische Indikation, sondern hat in anderen Studien gezeigt, dass hier für den gesamten Organismus positive Effekte zu erwarten sind.

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