Als “Superkeime” werden Bakterien bezeichnet, die gegen ein oder mehrere Antibiotika resistent sind. Ein kritisches Problem ist, dass solche Mikroben schwere Infektionskrankheiten beim Menschen auslösen können.

Entstanden sind derartige “Superkeime” durch den falschen und völlig aus dem Ruder gelaufenen Einsatz der Antibiotika. Über genau diese Problematik berichte ich übrigens schon seit Jahren, unter anderem in meinem Grundsatzbeitrag zum Thema Antibiotika.

Die große Zahl von Individuen in einer Bakterien-Population führt zu einer hohen Wahrscheinlichkeit von Mutationen die diese Resistenzen hervorbringen. Weil die nicht-resistenten Schwester-Bakterien durch die Pharmaka abgetötet werden, bleiben nur die widerstandsfähigen Superkeime übrig – und die können sich dann weiter vermehren.

Superkeime entstehen nicht nur durch Antibiotika-Behandlungen beim Menschen. Denn auch in der Tier-Produktion kommen die Pharmaka zum Einsatz und induzieren die fatalen Eigenschaften der Mikroben. Mit dem Fleisch der Nutztiere nimmt der Mensch nicht nur Antibiotika-Rückstände zu sich, sondern die resistenten Erreger gleich mit – und damit kommen wir zu einem ernsthaften Problem.

Zumindest ist das ein Problem, wenn das Fleisch roh oder nur halbgar verzehrt wird, denn bei Temperaturen um 100° C sterben Bakterien ab. Daher ist es ratsam, immer gut durchgebratenes oder gekochtes Fleisch zu essen, um das Risiko einer Superkeim-Infektion zu vermeiden. Der Verzehr von rohem Hackfleisch ist strikt zu unterlassen. Auch in Steaks können Superkeime überleben, denn das Rindfleisch kommt häufig halb gar („medium“ gebraten) auf den Tisch.

Die Empfehlung, auch halbgares Fleisch zu meiden, wird inzwischen öfter empfohlen. Die letzte Empfehlung dazu las ich in der BBC News vom 8. Dezember 2015 (bbc.com/news/health-35037558). Der Beitrag der BBC zitiert auch konkrete Zahlen aus wissenschaftlichen Untersuchungen.

So sollen rund 20 % aller Schlachttiere mit Superkeimen verseucht sein und etwa 15 % aller Rohfleischproben enthalten die resistenten Bakterien. Die Briten sind die der Frage mittlerweile besonders sensibel, weil in ihrem Land der Einsatz von Antibiotika in der Tier-Produktion fast bedenkenlos gehandhabt wird. In dem Inselreich soll etwa 50 % der Gesamtmenge der Pharmaka auf die Landwirtschaft entfallen. In anderen europäischen Ländern hingegen konnte die Antibiotika-Anwendung in der Tier-Produktion bereits angeblich gesenkt werden, woran ich allerdings Zweifel habe, wie ich in meinem Antibiotika-Beitrag (siehe Link oben) ausführe.

Das Problem ist aus medizinischer Sicht derart gravierend, dass internationale Bemühungen dringend erforderlich wären.

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Beitragsbild: pixabay.com – mp1746