Immer mehr Menschen vertrauen auf homöopathische Arzneimittel. Besonders beliebt sind diese Mittel bei Beschwerden der Magengegend, bei Erkältungen oder Kopfschmerzen. Zu diesen Erkenntnissen kam eine repräsentative Umfrage.

In Auftrag gegeben wurde diese Umfrage vom zuständigen Bundesverband der ansässigen Hersteller von Arzneimitteln. Im Vordergrund stand das Ziel, die tatsächlich angewandten Möglichkeiten der Verwendung, die Bekanntheit der Mittel, sowie das Image unter deutschen Nutzern und Bürgern zu untersuchen.

Dabei konnte ein, laut Steffen de Sombre, dem Projektleiter der Studie, unerwartetes Fazit gezogen werden: Mit 92 Prozent aller Befragten kennt mittlerweile schon fast jeder deutsche Staatsbürger die natürlichen Heilmittel der Homöopathie. Noch vor wenigen Jahrzehnten hätten von vier Befragten höchstens drei Leute gewusst, was unter Homöopathie zu verstehen ist.

Ebenso stieg die Zahl der Patienten. Im Jahre 1970 vertraute wohl höchstens jeder vierte Westdeutsche auf die Wirkung homöopathischer Mittel. Laut dem Ergebnis der Umfrage sind es heute mehr als doppelt so viele, nämlich mehr als die Hälfte der Gesamtbevölkerung. Sombre gab als Grund für das steigende Vertrauen in die Homöopathie an, dass viele Menschen sehr gute Erfahrungen mit den Präparaten gemacht hätten. Diese Erfahrungen werden von Ärzten, Apothekern und Bekannten gern an potenzielle Neukunden weitergegeben. Folglich wird die Anzahl derer, die natürliche Heilmittel ablehnen, stetig geringer. Heute zählt gerade noch jeder siebte dazu.

Eine Versorgung mit homöopathischen Arzneimitteln bieten die rund 7.000 Ärzte mit der Facharztbezeichnung „Homöopathie“ an. Die von den Ärztekammern verliehene Zusatzbezeichnung wird vom Deutschen Zentralverein homöopathischer Ärzte (DZVhÄ) unterstützt. Der Verband bietet Ärzten Lehrgänge über Homöopathie an, die danach die Zusatz-Qualifikation innehaben.

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Die zum Teil polemische Kritik aus Kreisen der Ärzteschaft wie dem „Münsteraner Kreis“ weisen Vertreter des DZVhÄ zurück. Cornelia Bajic ist die erste Vorsitzende des Verbandes und betont die zunehmende Nachfrage der Patienten nach homöopathischen Präparaten. 2017 vertraute die Hälfte aller Patienten auf die nebenwirkungsfreien Mittel und 73 % waren mit der Wirkung der Präparate sehr zufrieden. Laut Forsa fordern 65 % der Bevölkerung eine stärkere Förderung der Homöopathie durch die Politik.

Die unsachliche Kritik des Münsteraner Kreises begegnet Cornelia Bajic. Die von Gegnern stets geäußerte Behauptung, die Homöopathie habe keine wissenschaftliche Grundlage, sei schlichtweg falsch. Die Wissenschaftliche Gesellschaft für Homöopathie kann auf ein breites Spektrum an Nachweisen zurückgreifen. Der Verband verweist auf Ergebnisse der Grundlagenforschung und zahlreiche Meta-Analysen sowie eine Vielzahl von Anwendungsbeobachtungen durch niedergelassene Ärzte. Weitere Nachweise zur Wirksamkeit ergeben sich aus randomisierten placebo-kontrollierten Studien. In der Schweiz ist die Homöopathie im Gesundheitswesen anerkannt, weil die Methode auf den Grundlagen der evidenzbasierten Medizin beruht.

In Deutschland hingegen gibt es regelmäßig Diskussionen darüber, ob die Homöopathie für die Behandlung akzeptabel sei. Auf dem Deutschen Ärztetag kommt das Thema immer wieder in emotional aufgeheizten Debatten auf die Tagesordnung. Die polemische Argumentation der Gegner zeigt indes auch die Unsicherheit, mit der beispielsweise der Münsteraner Kreis die Homöopathie bekämpft. Von „Esoterik“ und „Voodoo-Zauber“ ist da die Rede. Wissenschaftliche Belege und die Erfahrung praktischer Ärzte werden dabei schlicht ignoriert. Die positiven Erfahrungen der Patienten können die Gegner schon gar nicht überzeugen. In meinem Beitrag: Homöopathie – Wie Hardcore-Mediziner Ihre Interessen durchsetzen wollen, gehe ich ausführlicher auf diese Thematik ein.

Trotz aller Querelen innerhalb der deutschen Ärzteschaft ist die Homöopathie auf dem Vormarsch. Und dass zu Recht, denn die Heilmittel sind wirksam und frei von den “üblichen Nebenwirkungen” klassischer allopathischer (schulmedizinischer) Mittel.

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Beitragsbild: pixabay.com – Bru-nO

Dieser Beitrag wurde von mir erstmalig am 4.9.2008 erstellt und am 4.6.2018 mit den “neuen Zahlen” ergänzt.