ASS, die Acetylsalicylsäure (besser bekannt unter dem Handelsnamen “Aspirin”) gibt es schon so lange, dass es schon fast zur Apotheke der traditionellen Volks-Medizin gehören könnte. Bedenkenlos wird das freikäufliche Präparat bei erkältungsbedingtem Kopfbrummen und nach Party-Nächten eingenommen. Die gelegentliche Anwendung mag auch gar nicht so schlimm sein. Doch der Dauergebrauch zeitigt zum Teil schwere Nebenwirkungen. Und ausgerechnet die tägliche Einnahme ist meist ärztlich verordnet.

Bei der täglich verordneten Einnahme soll ASS die Thromben-Bildung verhindern. Zielgruppe sind vor allem Patienten mit koronarer Durchblutungsstörung und durchgemachtem Herzinfarkt. Nur einzelne Mediziner bezweifeln den Nutzen bei dieser Indikation und mahnen schädliche Auswirkungen an. Einer von ihnen ist der international angesehene Arzt Prof. Dr. John Cleland.

Er weist darauf hin, dass die Mehrzahl der Studien zu ASS einen positiven Effekt nicht oder nur kaum belegen können. Die unkritische Verschreibung der Pillen nennt Cleland ironisch „PAPA-DOC”-Syndrom“ (Physicians Addicted to Prescribing Aspirin – a Disorder Of Cardiologists) (https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S2213177917308181)

Sein Kollege Dr. Christian Madelaire von der Uniklinik Kopenhagen pflichtet ihm bei. Er kommt nach Sichtung eigener, umfangreicher Daten zu demselben Schluss, dass ASS in der Dauer-Medikation nur schade und nichts nutze. Das gelte auch für die meist nur niedrigen Dosierungen (https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S2213177917306844).

So kann ASS das auslösen, was es eigentlich verhindern sollte: die gesteigerte Blutungsneigung kann offensichtlich zur Teilablösung arteriosklerotischer Plaques führen und so Infarkte verursachen. Zudem reduziert ASS die Wirkung anderer Medikamente, die Herzpatienten nehmen müssen. Dazu gehören die blutdrucksenkenden ACE-Hemmer, Mineralokortikoid-Rezeptor-Antagonisten und wahrscheinlich auch     Betablocker. Die durch das Präparat hervorgerufenen Blutungen fördern das Entstehen von Anämien, weil Blut und Eisen verloren gehen. Zudem wird befürchtet, dass ASS das Gehirn, die Sehkraft und das Gehör schädigt.

Das Beispiel zeigt, wie in der Schul-Medizin alte und gängige Therapien unkritisch durchgeführt werden – ganz nach dem Motto: „was alle schon immer gemacht haben, kann nicht falsch sein“.

Übrigens: Wenn Sie solche Informationen interessieren, dann fordern Sie unbedingt meinen Praxis-Newsletter mit den “5 Wundermitteln” an:

Kleine Anmerkung: Die Sache mit den “5 Wundermitteln” ist mit Abstand der beliebteste Newsletter, den meine Patienten gerne lesen…