Wurde uns nicht seit eh und je von den Experten der schulmedizinischen Wissenschaft vermittelt, dass mit fortschreitendem Alter die Fähigkeit des Gehirns, sich zu regenerieren und neue Zellen zu bilden, massiv eingeschränkt ist?
Zu meiner Schulzeit ging man sogar davon aus, dass Körperzellen sich zwar regenerieren können, das Gehirn aber von einem solchen Regenerationsprozess ausgeschlossen war.
Seit geraumer Zeit wissen wir, dass auch das Gehirn von Regenerationsprozessen nicht ausgeschlossen ist. Die neue Beurteilung der Situation sah dann so aus, dass es zwar dann doch einen Regenerationsprozess für das Gehirn gibt, aber ein altes Gehirn hier massiv eingeschränkt ist. Und mit zunehmendem Alter soll die Fähigkeit des alternden Gehirns, neue Zellen zu bilden, stetig abnehmen.
Kein Wunder also, wenn man im Alter etwas tüdelig wird. Man vergisst schnell etwas, erinnert sich schlecht etc. – alles typische Anzeichen des Alterns, wogegen sogar die Schulmedizin evidenzbasiert machtlos ist. Leider!
Wie sich jetzt zeigt, sind solche unbewiesenen Hypothesen seitens der Schulmedizin und ihrer unwissenschaftlichen Wissenschaft, die uns quasi als „Naturgesetze“ vor die Nase gesetzt werden, weit von der Realität entfernt.
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Neues zu alten Gehirnen
Im April 2018 erschien eine Studie , die den alten schulmedizinischen Mythos kräftig ins Wanken brachte. Denn diese Studie zeigte, dass ältere Menschen ähnlich viele neue Gehirnzellen produzieren wie vergleichsweise Teenager. Der Studie zufolge darf man davon ausgehen, dass gesunde Männer und Frauen während ihres gesamten Lebens kontinuierlich neue Neuronen bilden. Das heißt, dass ältere Menschen in ihren kognitiven und emotionalen Fähigkeiten keinen Schaden nehmen, falls hier nicht krankmachende Einflüsse dies verhindern.
Wie kamen die Autoren zu diesen Erkenntnissen?
Die Forscher untersuchten die Gehirne von 28 gesunden Menschen im Alter zwischen 14 und 79 Jahren, die plötzlich zu Tode gekommen waren. Dabei entdeckten sie, dass die älteren Personen ähnlich viele Vorläuferzellen für die Entwicklung von Neuronen im Hippocampus aufwiesen wie die jungen Personen.
Gleichzeitig stellten sie fest, dass das Volumen der Hippocampi (es gibt zwei Hippocampi im Gehirn, für jede Hälfte des Gehirn ein Hippocampus) bei Alt und Jung vergleichbar war. Das heißt, dass auch hier keine altersbedingten Unterschiede zu beobachten waren. Warum das Volumen eine Rolle spielt, darauf gehe ich später noch einmal ein.
Die Hypothese vom alternden Gehirn
Die Unfähigkeit von alternden Gehirnen zur Neubildung von Hippocampus-Zellen kennt man von Nagetieren und Primaten. Selbstverständlich hat man diese Beobachtungen dann 1 zu 1 auf den Menschen übertragen. Und die nicht selten auftretenden mentalen und kognitiven Probleme im Alter schienen diese Hypothese zu bestätigen. Also war fortan die mangelnde Regenerationsfähigkeit des alternden Gehirns verantwortlich für die damit auftretenden Probleme.
Ein besonders eindrucksvoller „Beweis“ für diese „Theorie“ soll die Fähigkeit des Lernens von Sprachen sein, die einem Kind viel leichter fallen als einem älteren Menschen. Umgekehrt sind gemäß dieser Logik ein geistiger und mentaler Verfall von älteren Menschen kein Problem von Umwelteinflüssen, wie problematischer Ernährung, Toxinen, emotionaler Stress etc., sondern ein unangenehmes „Geschenk“ von Mutter Natur, gegen die auch die Schulmedizin machtlos ist.
Dagegen spricht jetzt die Tatsache, dass die Forscher der Columbia Universität gleich viele neue, sich formende Gehirnzellen bei jungen und alten Gehirnen hat finden können.
Die Unterschiede zwischen Alt und Jung
Dennoch scheint es ein paar Unterschiede zu geben. Denn die Autoren beobachteten ebenfalls in den älteren Gehirnen, dass hier weniger Blutgefäße zu und Verbindungen zwischen den Gehirnzellen zu beobachten waren. Die Autoren vermuten hier, dass diese Tatsache die Basis sein könnte, dass bei älteren Menschen häufiger eine beeinträchtigte kognitive und emotionale Widerstandsfähigkeit beobachtet werden kann.
Ich hatte in einem anderen Zusammenhang einen Beitrag zur Angiogenese, also der Bildung von Blutgefäßen, verfasst: Angiogenese oder: Wie esse ich gegen Krebs?
In diesem Beitrag ging es darum, dass es Nahrungsmittel gibt, die Inhaltsstoffe haben, die die Angiogenese für Tumorzellen unterdrücken können. Catechine, Resveratrol, TNF etc. sind solche Substanzen. Sie bewirken eine Blockade der Angiogenese nur bei Tumorzellen, nicht jedoch bei gesunden Zellen.
Umgekehrt scheint es natürliche Substanzen zu geben, die die Angiogenese bei gesunden Körperzellen unterstützen, auch im Bereich des Gehirns. Hier ein Beispiel: Grüner Tee schützt vor Alzheimer und Demenz – Doch Vorsicht!
Das hieße auf unser Thema bezogen, dass eine entsprechende Ernährung mit die Angiogenese fördernden Inhaltsstoffen das Nachlassen der Ausbildung von Blutgefäßen im Gehirn verhindern oder zu mindestens verlangsamen kann. Dies ist jetzt eine „unbewiesene Hypothese“ meinerseits, die allerdings einer näheren Betrachtung wert sein sollte. „Beweise“ aus dem Alltag gibt es auch hier. Denn es gibt eine Reihe von Senioren weit über 80 oder 90 Jahre alt, die noch voll im Besitz ihrer geistigen Kräfte sind. Wäre der Verfall der kognitiven Fähigkeiten im Alter ein Naturgesetz, dann dürfte es solche Beispiele, auch wenn wir sie nur als Ausnahmen begreifen, nicht geben.
Es ist ein Naturgesetz, dass wir alle sterben. Und weil dies ein Naturgesetz ist, gibt es hier keine Ausnahmen. Aus diesem Vergleich lässt sich ableiten, dass geistiger und mentaler Verfall im Alter kein Naturgesetz sein kann.
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Die Gegenstudie
Nur einen Monat vor Veröffentlichung dieser Studie gab es eine Veröffentlichung einer Studie, die zu genau dem Schluss kam, der uns allen seit langem bekannt zu sein hat: Alte Gehirne bilden keine neuen Neuronen. Zu diesem Ergebnis kamen Neurologen, Neurochirurgen und Neurobiologen aus verschiedenen Nationen (USA, Spanien, China). Im Gegensatz zu der vorigen Studie lässt sich für diese Studie nur das Abstract einsehen. Um die gesamte Studie zu lesen, verlangt der Verlag neun Dollar.
Interessant wäre hier gewesen, die Methode kennen zu lernen, mit denen die Autoren zu ihren Erkenntnissen gekommen waren. Denn sie sagen, dass der Rückgang der Neubildung von Neuronen bereits im ersten Lebensjahr erfolgt. Das hieße, dass wir überhaupt nicht bis zum 60. oder 70. Lebensjahr zu warten brauchen, um entsprechende Effekte zu beobachten. Diese Beobachtung ist allerdings kaum geeignet zu erklären, warum dann nicht Gedächtnisschwund, Gedächtnisschwächen etc. bereits zu einem viel früheren Lebensalter einsetzen. Denn wenn die Neubildung von Neuronen bereits nach dem ersten Lebensjahr so signifikant abnimmt, wie die Autoren behaupten, dann müsste die Lernfähigkeit von Kindern in entsprechender Weise eingeschränkt sein.
Aus dem Abstract ist zu entnehmen, dass hier Patienten mit Epilepsie und gesunde Erwachsene (im Alter zwischen 18 und 77 Jahren) die Basis der Studie bildeten. Hier wurden 17 Proben aus einem Teil des Hippocampus (Gyrus dentatus) von Verstorbenen entnommen und zwölf Proben von chirurgischen Eingriffen bei Epileptikern.
Der Gyrus dentatus ist der Ort im Hippocampus, wo es zur Neubildung von Neuronen, also zur Neurogenese, kommt. Die Autoren konnten keine „jungen Neuronen“ in diesem Bereich entdecken. Sie geben weiter an, dass auch bei Rhesusaffen ein Nachlassen der Neuronenbildung in diesem Bereich beobachtet wurde. Ich hatte dies bereits weiter oben erwähnt. Und jetzt wird es in dieser Studie noch einmal „bestätigt“.
Die Autoren schließen aus ihren Beobachtungen bei den Rhesusaffen und den Untersuchungen von Proben von Epileptikern und einigen gesunden vorzeitig verstorbenen Probanden, dass die alte Annahme von der Unfähigkeit von alternden Gehirnen, Neuronen zu bilden, richtig sein muss.
Der Kommentar der Autoren zu der neuen Studie aus der Columbia Universität ist merkwürdig. Sie sagen, dass sie nicht glauben, dass die neuen Erkenntnisse die eigenen Erkenntnisse herausfordern oder widerlegen. Denn falls die Neurogenese im Hippocampus von Erwachsenen weiter anhält, dann handele es sich um ein extrem seltenes Phänomen.
Meine Einschätzung: Es ist unwahrscheinlich, dass die Forscher der Columbia Universität 28 „extrem seltene Phänomene“ beobachten konnten. Alle untersuchten Proben zeigten vergleichbare Mengen an jungen Neuronen, was der Annahme eines seltenen Phänomens widersprechen muss. Wäre dem so, dann hätte die eine oder andere Probe keine jungen Neuronen aufweisen müssen.
Die Fallzahlen sind bei beiden Studien relativ gering. Allerdings untersuchte die multizentrisch durchgeführte Studie Gehirne von nur 17 angeblich gesundenen Verstorbenen. Das Fehlen von jungen Neuronen im Gyrus dentatus bei Epileptikern lässt sich möglicherweise mit der Erkrankung erklären.
Hippocampus und sein Volumen
Noch ein kurzes Wort zu dieser interessanten Beobachtung. Laut Wikipedia bilden sich im erwachsenen Gehirn im Hippocampus neue Verbindungen zwischen bestehenden Nervenzellen aus, was man als „synaptische Plastizität“ bezeichnet. Diese Neubildung ist die Basis für den Erwerb neuer Gedächtnisinhalte.
Darüber hinaus koordiniert der Hippocampus verschiedene Gedächtnisinhalte. Er spielt zudem eine Rolle bei den Emotionen. Und hier scheint das Volumen eine maßgebliche Rolle zu spielen. Denn Personen mit Depressionen zeigen ein reduziertes Volumen. Starke emotionale Stresssituationen sind in der Lage, die Hippocampus-Formation und dessen Volumen zu vermindern. Studien an Tieren haben gezeigt, dass es zu einer Atrophie (Abnahme) des Hippocampus aufgrund von chronischem emotionalen Stress kommt. Dies ist mit einem Nachlassen der Neurogenese im soeben erwähnten Gyrus dentatus verbunden. Die gleichen Effekte sind auch bei Menschen mit schweren emotionalen Traumata beobachtet worden, wie zum Beispiel Vietnam-Veteranen oder Opfer von sexuellem Kindesmissbrauch.
Alkoholmissbrauch, vor allem während der Adoleszenz, steht in dem Verdacht, den Hippocampus nachhaltig zu schädigen, was sich zu einem späteren Zeitpunkt in Form von Vergesslichkeit und einer mangelnden räumlichen Orientierung ausdrückt.
Fazit
Die Hypothese vom altersbedingten Nachlassen der Fähigkeiten des Gehirns wurde durch zwei Studien bestätigt und dann widerlegt. Die von Neurobiologen erstellte Studie, die gezeigt hat, dass die Hippocampi von unterschiedlichen Altersgruppen, von Jugendlichen bis Senioren, vergleichbare Mengen an neuen Neuronen aufwiesen, scheint die glaubwürdigere Studie zu sein.
Was jetzt noch offen bleibt, das ist die Frage, welche Mechanismen in der Lage sind, die Gesundheit der Hippocampi zu verhindern beziehungsweise zu beeinträchtigen. Auch hier würde ich eine entsprechend gute beziehungsweise nicht so gute Ernährung als den primär ausschlaggebenden Faktor vermuten.
Freie Radikale (Freie Radikale und Altern) und Medikamente mit mitochondriotoxischen Eigenschaften (Mitochondriale Erkrankungen) dürften weitere Faktoren sein, die im Laufe der Zeit einem gesunden Gehirn signifikant zusetzen können.
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Beitragsbild: 123rf.com – Ian Allenden
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