Duftkerzen sind beliebt – und das nicht mehr nur während der kalten Jahreszeit. Mittlerweile findet man in immer mehr Haushalten Duftstäbchen, Duftkerzen und Duftlampen.

Doch es gibt Schattenseiten dieser “Beduftung”. Und die sind mittlerweile auch ganz gut zu beschreiben.

Die ätherischen Öle in Duftkerzen schaden besonders unseren Kindern

Genau darauf verweist der „Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte“ (BVKJ). Es beginnt meistens mit einer Reizung der Haut sowie der Schleimhäute. Das hängt damit zusammen, dass sich die Raumluft immer stärker mit sogenannten flüchtigen organischen Verbindungen (VOC) anfüllt. Hinzu kommen dann noch giftiges Kohlenmonoxid, Feinstaub, Rußpartikel und Formaldehyd, erklärt Dr. Josef Kahl, der Sprecher der Kinder- und Jugendärzte. Als unmittelbare Folge daraus können sich heftige Allergien entwickeln.

In Haushalten mit Kindern sollte unbedingt auf eine Aromatisierung der Räume verzichtet werden. Die entsprechenden Öle und Gels dürfen auf keinen Fall in der Reichweite von Kleinkindern aufbewahrt werden.

Allergien bis hin zu schwerem Asthma

Die Verbrennungsprodukte der Duftkerzen in der Raumluft führen zu Kopfschmerzen, Schleimhautreizungen, Nervosität und Unwohlsein. Aber das sind noch die harmlosen gesundheitlichen Auswirkungen. Im nächsten Schritt entwickeln sich Allergien, chronische Atemwegserkrankungen und Asthma. Diese Gefahr besteht gleichermaßen für Kinder und Erwachsene.

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Betrachten wir das Ganze mal umgekehrt. Kommt ein Asthmatiker in einen Raum, der mit derlei Raumdüften angefüllt ist, kann dies sofort einen heftigen Anfall auslösen. Es handelt sich dabei um eine Reiz-Reaktion, so, wie es auch bei kalter Luft passieren kann. Ähnliche Reiz-Reaktionen sind bei verschiedenen Sprays, Deodorants oder Räucherstäbchen längst bekannt. Die Gruppe der Terpene kann in Kombination mit Ozon ebenfalls für Schleimhäute äußerst reizstarke Substanzen ausbilden.

Duftkerzen schrecken auch vor Krebs nicht zurück

Diese Überschrift wurde absichtlich etwas verdreht, um dem Zusammenhang das ihm gebührende Gewicht zu geben. Britische Wissenschaftler der University of York haben im Rahmen einer Studie auf eine Krebsgefahr von einigen Duftkerzen hingewiesen, die auf die Freisetzung von relativ viel Formaldehyd zurückzuführen ist. Typische erste Symptome bei Formaldehyd sind zum Beispiel Nasenbluten, Husten oder ein Brennen in den Augen.

Wo liegt das Problem bei den Duftstoffen?

Zwar sind ätherische Öle meistens pflanzlichen Ursprungs, sie sind aber dennoch gesundheitlich nicht völlig unbedenklich. Die Öle mit ihrem charakteristischen Duft werden aus Pflanzen beziehungsweise Pflanzenteilen gewonnen: Rosenholz, Jasmin, Lavendel, Orange, Eukalyptus, Kiefer oder Zitronelle wären dafür ganz typische Vertreter.

Solche im Handel erhältlichen ätherischen Öle enthalten neben ihren Hauptbestandteilen meistens noch weitere, unbekannte Duftstoffe oder werden gleich in Gänze künstlich als synthetische Duftöle hergestellt. Ob natürlich oder künstlich, Fakt ist, dass Präparate mit ätherischen Ölen sowohl bei Kindern als auch bei Erwachsenen, die an Keuchhusten, Lungenentzündung oder Asthma bronchiale leiden, nicht zum Einsatz kommen dürfen.

Kontaktallergien nicht unterschätzen

Einige Duftstoffe, die beispielsweise in Cremes, Seifen oder frisch gewaschener Wäsche enthalten sein können, können bei Kontakt mit der Haut zu allergischen Reaktionen führen. In manchen Fällen entwickeln sich diese erst langsam, sodass der direkte Bezug zur Ursache kaum zu erkennen ist. Typische Symptome sind hierbei: Jucken, Rötungen oder Schwellungen an den betroffenen Hautstellen, manchmal kommt es auch zu Schuppungen oder Bläschenbildung. Gerade Duftöle sind dafür bekannt, dass sie die Haut, aber auch die Atemwege stark reizen können.

Im Übrigen werden oftmals Haustiere wie Katzen durch Duftöle in Mitleidenschaft gezogen, was sich zum Beispiel in einem Schwächeanfall des Tieres oder als Durchfall und Erbrechen äußern kann. Sogar Tod durch Vergiftung ist in extremen Fällen bei Haustieren schon vorgekommen.

Fazit

Die zum Teil sehr intensiven Düfte durch Räucherstäbchen, Duftkerzen und Co. sind für viele Menschen nicht nur unangenehm, sondern sogar gesundheitsschädlich. Daher ist in der Sache ein hohes Maß an Rücksichtnahme geboten. In Anwesenheit von Asthmatikern sollte unbedingt ganz und gar auf Duftsprays oder Räucherstäbchen verzichtet werden.

Wer dennoch gern Raumluftparfüms, duftende Öllämpchen oder Duftkerzen verwendet, sollte deren Einsatz unbedingt zeitlich begrenzen und die Räume spätestens vor dem Schlafengehen kräftig durchlüften (Stoßlüftung). Wenn die Ozonbelastung an heißen Tagen besonders hoch ist, sollte auf die „Raumbeduftung“ besser verzichtet werden, da niemand genau vorhersagen kann, welche chemischen Komplexe dabei entstehen können.

Falls es in Ihrem Umfeld zu Geruchsproblemen kommt, versuchen Sie die Ursache herauszufinden. Die unangenehme Situation nur mit Räucherstäbchen zu übertünchen, ist eine denkbar schlechte Maßnahme, da Gerüche ihre Quelle in Wohngiften wie Schimmelpilze haben können, die unbedingt nachhaltig beseitigt werden müssen.

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