Wenn es um Corona geht, dann scheint Bayern ein Vorreiter in Sachen „Eigentümlichkeiten“ zu sein. Erst im September wurde publik, dass für die Corona-Beschlüsse in Bayern die sonst üblichen Akten zu den Beschlüssen unauffindbar waren.

Jetzt scheinen die Offiziellen aus dem Freistaat Bayern mit dem Zählen von Corona-Patienten auf der Intensivstation ihre Probleme zu haben. Denn laut „Bayerischem Rundfunk“ werden mehr Patienten angegeben als vorhanden sind.

Durcheinander auf der Corona-Intensivstation

Es ist ausgerechnet der „Bayerische Rundfunk“, der eine Recherche durchgeführt zu haben scheint, deren Ergebnisse zeigten, dass nur halb so viele Patienten mit der Diagnose Covid-19 an Beatmungsgeräte angeschlossen waren. Wie kann dies sein? Können die Bayern nicht richtig zählen?

Oder werden hier die Zahlen so hoch interpretiert, dass man die Statistik so aufbläht, dass der gewünschte Horror-Effekt sich einstellt? Es wäre ja nicht das 1. Mal, oder?

Wie sieht die Situation aus?

Laut Beitrag vom BR verkündete die bayerische Staatsregierung, dass am Dienstag, den 27. Oktober 2020, 926 Patienten wegen Covid-19 auf den Intensivstationen lägen, davon wären 114 Patienten „in Intensivbetten mit Beatmung“. Die Frage ist hier, ob der Ausdruck „Intensivbetten mit Beatmung“ gleichzusetzen ist mit „beatmet“? Oder liegen diese Patienten in diesen Betten, wo die Möglichkeit für eine Beatmung besteht, diese Patienten aber nicht notwendigerweise beatmet werden?

2 Tage danach waren es dann angeblich schon 151 Covid-19-Patienten, die „an der Beatmung hängen“.

Trauen Sie nur den offiziellen Zahlen

Vor nicht allzu langer Zeit erzählte uns Frau Merkel, dass man nur den Informationen vom RKI und anderen angeschlossenen offiziellen Institutionen trauen sollte. Für Bayern scheint dies jedoch nicht weiter maßgeblich zu sein. Warum?

Denn die offiziellen Zahlen des DIVI (Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin) vom besagten Dienstag wiesen nur 55 beatmete Patienten aus. 2 Tage später waren es dann 71 Patienten. Das sind also nur halb so viele wie von den Bayern gezählt.

Anfragen bei Klinikern zeigten dann, dass auch die vor Ort arbeitenden Ärzte die DIVI-Zahlen für die realistischeren hielten. Ein wichtiger Grund hierfür ist die Erfahrung von vergangenem März, wo man sehr häufig und sehr schnell intubiert hatte, was mit einer hohen Todeszahl einherging. Oder mit anderen Worten: Beatmung nur als Mittel der letzten Wahl.

Und auch durchgeführte Stichproben zeigten dann, dass die Zahlen übertrieben sein müssen. Im Klinikum Rechts der Isar gab es am Dienstag, wo die bayerische Regierung die „alarmierenden Zahlen“ veröffentlicht hatte, nur 2 Patienten, von denen keiner beatmet wurde.

Und auch in anderen Kliniken werden höchstens die Hälfte der intensiv behandelten Covid-19-Patienten beatmet.

Fehlinterpretation oder Manipulation?

Der BR kommt zu dem Schluss, dass die falschen Zahlen eine „Fehlinterpretation“ sein müssen.

Ach was? Wie kann denn so etwas sein?

Angeblich bekommt das bayerische Gesundheitsministerium seine Zahlen von einem anderen System, IVENA genannt. Auch hier werden Zahlen erhoben, die die Situation in deutschen Krankenhäusern widerspiegeln. Laut BR hat diese Statistik einen Pferdefuß:

IVENA scheint keinen Unterschied zu machen zwischen Betten, bei denen die Möglichkeit einer invasiven Beatmung besteht, und den aktuell durchgeführten Beatmungen. Damit besteht also die Möglichkeit, dass das bayerische Gesundheitsministerium die Zahl der Betten mit Beatmungsmöglichkeit als reale Fälle betrachtet hatte.

Ist man im bayerischen Gesundheitsministerium wirklich so dumm, diesen Unterschied nicht zu kennen? Oder will man diesen Unterschied nicht kennen?

Ich denke, wer weitreichende politische Entscheidungen, wie zum Beispiel einen Lockdown, durchführt, und sich dann solche Fehler erlaubt, der sollte nicht an den Schaltern der Macht sitzen. Denn wenn es sich wirklich um eine „Pandemie“ handeln würde, dann gibt es keinen Platz für derartige Fehler. Oder haben wir vielleicht doch keine „Pandemie“, wo man großzügig über solche Kleinigkeiten hinwegsehen kann? Wenn ja, warum dann ein Lockdown?

Das Imperium des Gesundheitsministeriums schlägt zurück

Es ist geradezu selbstverständlich, dass die zuständigen Politiker Fehler nicht zugeben (können). Wie heißt doch das schöne Sprichwort: „Dummheit und Stolz wachsen auf einem Holz“! So auch hier.

Die Gesundheitsministerin Huml erklärt kategorisch, dass IVENA aussagekräftiger sei als DIVI, trotz der Tatsache, dass es keine Differenzierung zwischen Betten mit Beatmungsmöglichkeit und wirklich beatmeten Patienten bei IVENA gibt, ganz im Gegensatz zum DIVI-Register.

Warum IVENA aussagekräftiger sein soll, wird im Beitrag des BR nicht näher ausgeführt. Das müssen wir also alle glauben. Und sehr wahrscheinlich dürfen wir dies auch NIE hinterfragen …

Denn bei so idiotischen Maßnahmen und Vorgehensweisen können nur noch Idioten mit dem Kopfnicken.

Die Lage am 3. November 2020: laut DIVI-Register für Bayern 269 Covid-19-Patienten in Intensivbehandlung, davon 137 mit Beatmung. Am 9. November: 390 Fälle, davon 204 beatmet.

Am 27. Oktober lagen angeblich noch 926 Patienten auf den Intensivstationen im Freistaat.

In Bayern muss man sich sehr rasch auf den dortigen Intensivstationen von einer Covid-19-Infektion erholen, wenn innerhalb einer Woche über 650 Patienten die Intensivstation haben verlassen können. Jedenfalls habe ich nichts von 650 Covid-19-Todesfällen gehört.

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Dieser Beitrag wurde am 6.11.2020 erstellt und am 9.11. aktualisiert.