Zu dieser Überzeugung kommen bayerische Kinderärzte und Kinderkliniken aufgrund ihrer Datenlage. Diese zeige eindeutig, dass das Risiko, dass sich Schüler mit SARS-CoV-2 infizieren, als eher gering einzuschätzen ist. An der diesbezüglichen Studie haben sich beteiligt:
Matthias Keller – Chefarzt der Kinderklinik in Passau
Johannes Hübner – Haunersche Kinderklinik München
Michael Kabesch – Uni-Kinderklinik in Regensburg
Ihre Studie basiert auf Daten junger Patienten, die von insgesamt 100 Kinder- und Jugendkliniken zur Verfügung gestellt worden sind. Die Rede ist von Universitätskliniken, Bezirkskliniken und Kinder-Reha-Einrichtungen, in denen eine große Zahl an Corona-Tests stattgefunden hat, da dort alle Kinder, auch ohne COVID-19-Symptome, routinemäßig getestet wurden. Das wurde in der Tat so konsequent gemacht, dass sogar Kinder mit einem Beinbruch dem Routinetest unterzogen wurden.
Dieses Vorgehen ermöglichte einen Blick auf die Corona-Dunkelziffer unter Kindern. Matthias Keller, der zugleich Mitglied der „Süddeutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin e. V.“ ist, fasst es so zusammen, dass bislang eindeutig von einer tendenziell zu hohen Infektionsrate unter Kindern und Jugendlichen ausgegangen wurde, stets verbunden mit dem Hinweis darauf, dass die Infektion bei Kindern oftmals symptomlos verläuft.
Abgefragt wurden die Daten im Zeitraum zwischen dem 18. und 22. November, wobei alle jungen Patienten ab Mai 2020 einflossen. Das überwältigende Ergebnis der Auswertung lautet so:
Von den insgesamt 116.000 Tests fielen nur 612 positiv aus!
Das ist ein bisschen mehr als ein halbes Prozent! Dabei gab es auch keinen signifikanten Unterschied hinsichtlich der Altersgruppen der Kinder. Bei Kindern über zwölf Jahre war die Positivrate nicht wesentlich größer als bei den jüngeren. Sogar die Infektionswege konnten im Rahmen der Studie einigermaßen nachverfolgt werden. Auch dabei ergab sich eine beachtliche Zahl:
Nur 8 von 612 Infektionen wurden auf eine Ansteckung in der Schule zurückgeführt (1,3%).
Alle anderen Infektionen erfolgten offenbar innerhalb des Freundeskreises und/oder in der Familie.
Johannes Hübner von der „Gesellschaft für Pädiatrische Infektiologie“ erklärt dazu weiter, dass im Oktober und November sehr wohl ein Anstieg der Fallzahlen bei Jugendlichen beziehungsweise Kindern zu verzeichnen ist. Diese Zunahme verlaufe aber streng parallel zu den steigenden Fallzahlen der Bevölkerung insgesamt. Umgekehrt gilt daher, dass sich die positiven Effekte der Corona-Maßnahmen in der Bevölkerung natürlich auf die Schulen zurückspiegeln.
Der Nutzen von Schulschließungen ist zu Recht umstritten
Schulen sind nachweislich nicht Haupttreiber der Infektionen. Wenn dort die Einhaltung eines guten Hygienekonzepts mit den AHA-Regeln und regelmäßiges Stoßlüften umgesetzt werden kann, wobei die Halbierung der Klassen eine gute zusätzliche Option ist, könnten die Fallzahlen in den Schulen auf ein erträgliches Maß reduziert werden.
Das klappt bei der einen Schule aus vielerlei Gründen gewiss besser als bei der anderen, insofern ist mit der deutschen Gleichmacherei ohnehin niemandem geholfen. Wenn wir den Präsenzunterricht jetzt total aushebeln, müssen wir mit ganz erheblichen Kollateralschäden rechnen. Einer davon wäre zum Beispiel die Zunahme häuslicher Gewalt.
Abschließend noch ein Blick auf die Situation der Lehrer
Wolfgang Kölfen ist Generalsekretär des „Verbandes Leitender Kinder- und Jugendärzte und Kinderchirurgen Deutschlands“ (VLKKD). Er weist darauf hin, dass sich Lehrer eher innerhalb des Kollegiums als bei Schülern mit COVID-19 anstecken. Im Gegenteil, die Schüler seien diesbezüglich sogar eher durch Lehrer gefährdet.
Unterstützt wurden die Studie und die Analyse der Daten auch noch von:
Verband der leitenden Kinderärzte und Kinderchirurgen
Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte
Süddeutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin
Deutsche Gesellschaft für Pädiatrische Infektiologie
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Dieser Beitrag wurde am 6.12.2020 erstellt.
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