Die Maßnahmen im Land der „Dichter und Denker“ gehen weiter, nicht zuletzt deshalb, weil die Datenlage, die als Begründung dient, nicht sehr viel mit den wirklichen Bedingungen zu tun hat.
Ich hatte bereits vor einigen Tagen gezeigt, wie die offiziellen Stellen für das Jahr 2020 eine Übersterblichkeit herbei rechnen konnten:
Die Basis für die Behauptung, dass es für 2020 eine Übersterblichkeit gäbe, liegt im bloßen Vergleich von absoluten Zahlen für 2020 mit den absoluten Zahlen von den Jahren zuvor, ohne zu berücksichtigen, dass die Altersgruppen der 80-89-jährigen, sowie der 90-jährigen und älter im Vergleich zu den Vorjahren deutlich zugenommen haben. Die Zunahme beträgt im Schnitt 36 %. Und diese Zahl stammt von niemand anderem als dem Statistischen Bundesamt.
Einem Dichter und Denker sollte es doch logisch erscheinen, dass bei mehr sehr alten Menschen auch mehr Todesfälle zu erwarten sind – vor allem in einer schweren Grippewelle. Dies mag zwar kein zwingendes Argument gegen eine Übersterblichkeit der absoluten Zahlen sein. Aber dieser Sachverhalt erklärt eine willkommene Übersterblichkeit, die von der Politik begeistert genutzt wird, um selbige auf ein Infektionsgeschehen zurückzuführen und nicht auf die vermehrte Zahl der sehr alten Senioren.
Noch mehr Tricks für die unsterbliche Übersterblichkeit
Da erschien am 27. Januar 2021 ein Beitrag auf „Reitschuster.de“, der das Statistische Bundesamt bezichtigt, irreführende Todeszahlen veröffentlicht zu haben.
Der Beitrag nimmt Bezug auf eine Pressemitteilung vom 22. Januar 2021, in der das Statistische Bundesamt eine Tabelle veröffentlichte, die den Eindruck vermittelte, dass mit fast 41.000 mehr Todesopfern im Vergleich zu den Vorjahren (2016-2019) nicht nur eine Übersterblichkeit gegeben war, sondern dass mit 35.415 Covid-19-Toten der überwiegende Teil dieser Übersterblichkeit auf SARS-CoV-2 zurückzuführen wäre.
Über 35.000 Covid-19-Tote? Wenn man dem CDC Glauben schenken darf, dann könnten davon nur 6 % wirklich an SARS-CoV-2 verstorben sein. 94 % der Verstorbenen hatten im Durchschnitt 2,6 gravierende Vorerkrankungen:
Die Vorerkrankungen kommen aber immer dann gelegen, wenn es gilt, Todesfälle nach Impfungen zu erklären, nämlich dass die Impfung keinesfalls etwas mit dem Ableben der Geimpften zu tun haben kann. Denn jetzt kommen plötzlich genau die tödlichen Vorerkrankungen zum Zuge, die unter Covid-19 ohne Impfung als harmlos gegolten hatten:
Das heißt also, dass harmlose Vorerkrankungen erst durch die RNA-„Impfung“ tödlich werden? Ich wage diese Theorie lieber nicht fortzuführen.
Schauen wir lieber, was an Fakten belegt ist:
PCR-„Tests“ sind zur Bestimmung von Infektionen generell und Covid-19 speziell so gut wie nicht geeignet:
Das hat unter anderem ein Gericht in Portugal festgestellt:
Sie sind aber gut dazu geeignet, angebliche „Infektionen“ auf dem Papier zu produzieren, die dann als „Corona-Tote“ oder „Fallzahlen oder Inzidenzen“ in die Statistik Einzug halten:
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Zurück zum Reitschuster-Beitrag, der eine weitere Sensation bereithält.
Wie es aussieht, sind die Mortalitätszahlen des Statistischen Bundesamtes in gewisser Weise „getürkt“. Man hatte bei der Summierung der Fallzahlen pro Kalenderwoche für 2020 auch die erste Kalenderwoche im Jahr 2020 komplett mit einbezogen, obwohl die ersten beiden Tage der ersten Kalenderwoche von 2020 noch zum Jahr 2019 gehörten (30. und 31. Dezember). Aber die Zahlen dieser beiden Tage wurden großzügig für das Jahr 2020 mit berechnet und umfassen immerhin 5327 Todesfälle.
Wer möchte, der kann die dazugehörigen Daten hier runter laden und abklären:
Interessant in dieser Exceltabelle ist, dass die Darstellung und Aufsummierung der individuellen Tage vom 1. Januar bis zum 27. Dezember genau diese von Herrn Reitschuster erwähnte Sterbefallzahl von 966.828 statt der angegebenen 972.155 ergibt. Das heißt, dass die verfälschte Darstellung in der Tabelle, die bei der Pressekonferenz heraus gehauen wurde, vielleicht doch bewusst gemacht wurde, um die Fallzahl zu dramatisieren?
Der Kommentar von Herrn Reitschuster hierzu:
„In einer öffentlich zugänglichen Tabelle schlägt man also kurzerhand mehr als 5.000 Tote, die eindeutig dem vorhergehenden Jahr anzulasten sind, dem Jahr 2020 zu und verliert kein Wort darüber. Sicher, wer immer das möchte, kann sich in den zugänglichen Excel-Tabellen informieren, aber man darf mit großer Wahrscheinlichkeit davon ausgehen, dass der übliche interessierte Leser das nur selten tun wird, der Politiker oder gar der Journalist des öffentlich-rechtlichen Rundfunks schon gar nicht. Schließlich hat man ja eine schöne und übersichtliche Tabelle der Pressestelle, und die wird schon stimmen.“
Der Beitrag veröffentlicht einen Kommentar des Pressesprechers des Statistischen Bundesamtes, der den Einwand brachte, dass diese Art des Vergleichs auch mit den vorhergehenden Jahren durchgeführt wurde, wo auch einige Tage des Dezembers vom vorhergehenden Jahr mit in die Berechnung für das laufende Jahr übernommen wurden und daher die Zahlen vergleichbar wären. Das Problem wären unterschiedlich lange Zeiträume, die in den verschiedenen Jahren auftreten, zum Beispiel eine 53. Kalenderwoche für das Jahr 2020.
Diese Diskussion zeigt nur zu deutlich, dass die vergleichende Darstellung von absoluten Zahlen fast bedeutungslos ist, da selbst das Statistische Bundesamt zugibt, dass es hier kaum möglich ist, gleich lange Zeiträume miteinander zu vergleichen.
Aber die Tabelle mit einer angeblichen Übersterblichkeit von 41.000 Todesfällen kommt für den Maßnahme-Politiker und seine Freunde fast wie gerufen…
Veraltete Zahlen für neue Maßnahmen
Ebenfalls am 27. Januar 2021 erschien ein bemerkenswerter Beitrag in „Focus“. Hier kam ein Mediziner und Soziologe namens Bertram Häussler zu Wort, der dem Gesundheitsforschungsinstitut IGES angehört. Und der hatte einiges zu berichten.
Es beginnt damit, dass die veröffentlichten Zahlen des RKI nur wenig über die aktuelle Lage aussagen. Im Gegenteil. Laut Herrn Häussler vermitteln sie sogar ein falsches Bild. Vor allem die extrem hohen Todeszahlen in diesem laufenden Monat gehen in Wirklichkeit auf Infektionen vom Ende November bis Anfang Dezember zurück, so seine Aussage. Die echten Sterbezahlen jedoch zeigen zu diesem Zeitpunkt, dass diese stark abnehmen, was aber durch die Darstellung der Zahlen vom RKI unkenntlich gemacht wird.
Er bringt dazu ein Beispiel: Am 15. Januar hat das RKI 1113 „neue Todesfälle“ für den Vortag vermeldet. Die Analyse von IGES dagegen zeigt, dass an diesem besagten Tag nur 20 Menschen gestorben sind. Und ein ähnliches Muster ließe sich auch für die „teilweise sehr hohen Fallzahlen der vergangenen sieben Tage“ erkennen.
Und: „In etwa drei Wochen werden wir feststellen, dass beispielsweise die Zahl von 1148 Toten am 20. Januar tatsächlich nur etwa halb so hoch sein wird.“
Das RKI scheint dies durchaus zu wissen, weist aber bei der Präsentation dieser Zahlen nicht explizit und deutlich darauf hin, dass hier entsprechend falsche Interpretationen provoziert werden könnten. Es scheint also ein Interesse daran zu bestehen, dass missverständlich präsentierte Zahlen unter das Volk gestreut werden, um hier auch weiterhin Angst und Panik aufrecht zu erhalten.
Wie kommt dieses verzerrte Bild zustande?
Grund hierfür ist ein sogenannter „Meldeverzug“ von durchschnittlich drei Wochen. Das heißt mit anderen Worten, dass Menschen, die vor drei Wochen verstorben sind, heute als aktuell Verstorbene aufgeführt werden. Und dieser Verzug wird bedingt durch die Tatsache, dass die Ärzte im Krankenhaus nur einen Totenschein an das Standesamt übergeben, welches dann den entsprechenden Fall an das Gesundheitsamt meldet, welches dann das RKI informiert.
Dabei sollten laut Infektionsschutzgesetz die Krankenhäuser einen Meldebogen ausfüllen, der direkt an das RKI geht. Warum man dies nicht macht, wäre vielleicht auch etwas „worüber man mal nachdenken sollte“.
Kein Wunder also, wenn mit veralteten Zahlen heute Entscheidungen getroffen werden, die mit der Realität nichts zu tun haben, wie zum Beispiel den Lockdown wieder einmal zu verlängern.
Herr Häussler kommt dann zu dem Schluss, unter Einbeziehung dieses Sachverhalts, dass der verschärfte Lockdown bereits wirken würde. Das ist allerdings jetzt die Seite, wo ich erhebliche Bedenken habe. Denn auch korrekt ermittelte Zahlen, die einen Abwärtstrend bei den Todesfällen zeigen, sind kein „Beweis“ dafür, dass der Lockdown und nur der für diesen Trend verantwortlich ist. Wäre er es, dann müssten in allen Ländern ohne Lockdown horrende Sterberaten zu beobachten sein.
Warum der Lockdown nur eine bestenfalls untergeordnete Rolle bei dieser Frage spielt, das habe ich in diesen Beiträgen verhandelt:
- Globale Studie zeigt die Wirkungslosigkeit von Lockdown und „AHA“-Regeln.
- Nobelpreisträger: Lockdown rettete keine Leben, im Gegenteil….
- Lockdown ohne Grundlage? Widerlegen Zahlen des Statistischen Bundesamts RKI und Regierungen?
- Corona – Der große Lockdown-Bluff? Interessante Studien aus Israel.
- Lockdown: Die Regierung ist beratungsresistent.
- Das große Lockdown „Märchen“ der Regierungen.
Die in diesem Punkt falsche Einschätzung von Herrn Häussler bestätigt sich auch bei der Diskussion von „Neuinfektionen“. Er lässt hier verlauten, dass laut DIVI die Zahl der Intensivpatienten seit dem 4. Januar um rund 20 % zurückgegangen sei. Und der Grund hierfür sei ein Rückgang an „Neuinfektionen“ seit den Weihnachtstagen. Warum? Weil: „Die bisherigen Lockdowns immer nach rund elf Tagen Wirkung zeigten.“
Was in den Weihnachtstagen zurückgegangen ist, das sind nicht die Neuinfektionen sondern die Zahl der PCR-„Tests“ zu den Festtagen. Auch hier werden wieder positive PCR-„Tests“ mit „Neuinfektionen“ tituliert. Er fordert sogar eine „konsequente Sequenzierung“, verschweigt aber, was hier sequenziert werden soll. Das gesamte Virus? Die Patienten? Die Getesteten? Die Verstorbenen? Auch eine „konsequente Sequenzierung“ ist nicht in der Lage, Rückschlüsse auf ein reaktives Virus zu geben, ähnlich wie ein Foto von einem Menschen nichts darüber aussagt, ob dieser noch lebt oder bereits verstorben ist.
Fazit
Die Statistikmühle malt weiter und produziert panikmachende Ergebnisse. Aber, und das ist der positive Trend, gibt es jetzt auch vereinzelt in den „Qualitätsmedien“ Stimmen, die nicht vollkommen kritiklos die offiziellen Ergebnisse akzeptieren. In diesem Fall liegt mit dem Bericht im „Focus“ ein Beispiel vor, wo gezeigt wird, wie das RKI mit zeitverzögerten Daten umgeht und sie quasi als aktuell herausgibt und damit verfälscht.
Das Beispiel zeigt allerdings auch, dass der Autor ebenfalls noch nicht begriffen hat, wie das RKI „Neuinfektionen/Fälle/Inzidenzen“ ermittelt oder kreiert; nämlich durch den breitflächigen Einsatz von PCR-„Tests“, die aus den diskutierten Gründen dazu nicht in der Lage sind.
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Kleine Anmerkung: Die Sache mit den “5 Wundermitteln” ist mit Abstand der beliebteste Newsletter, den meine Patienten gerne lesen…
Dieser Beitrag wurde am 01.02.2021 erstellt.
René Gräber, herzlichen Dank wieder einmal für die engagierte, umfassende und fundierte Informations-Arbeit, obwohl du dir wie Sisyphos vorkommen musst !