Intoleranz gegen Lebensmittel: Erkennen und Leben mit Nahrungsmittelunverträglichkeiten

Eine Nahrungsmittelunverträglichkeit (Intoleranz) zeigt sich durch Überreaktionen des Körpers auf bestimmte Nahrungsmittel oder deren Bestandteile und Zusatzstoffe. Je nach Reaktion unterscheidet man Allergie, Intoleranz, Vergiftung und Aversion.

Die Auslöser müssen identifiziert werden, um sie künftig zu vermeiden. Die akuten Symptome nach dem Verzehr bestimmter Nahrungsmittel verschwinden dann, allerdings können andere assoziierte Beschwerden aufgetreten sein, die einer weitergehenden Behandlung bedürfen.

Eine angeborene, genetisch bedingte Nahrungsmittelintoleranz zeigt sich meist schon beim ersten Kontakt mit dem unverträglichen Nahrungsmittel. Die erworbene Unverträglichkeit tritt erst Jahren nach dauernder Exposition auf. Dazu gehören die Allergien.

Die Nahrungsmittelallergie

Eine Nahrungsmittelallergie ist eine Überreaktion des Immunsystems auf Antigene bestimmter Lebensmittel, die gewöhnlich gut verträglich sind. Diese nicht genetisch bedingte Unverträglichkeit hat der Körper im Laufe des regelmäßigen Kontaktes mit dem Antigen erworben. Die Gründe dafür sind bisher nicht vollständig verstanden.

Das Immunsystem produziert Antikörper, die durch die Bindung an die Antigene heftige Entzündungs-Reaktionen auslösen. Insbesondere die Ausschüttung von Histamin führt zu teils gravierenden Symptomen. Diese Prozesse erfolgen schon beim Kontakt mit den geringsten Mengen des Antigens.

Die Symptome einer Nahrungsmittelallergie

Nach dem Verzehr des betreffenden Lebensmittels treten starker Juckreiz (Pruritus), Hautrötungen, Nesselsucht (Urtikaria), Schnupfen, Schleimhautschwellungen, Asthma bronchiale, Übelkeit, Erbrechen, Koliken und wässrige Durchfälle auf. In Extremfällen erleiden die Patienten einen anaphylaktischen Schock, der bis zum Herz-Kreislaufversagen führen kann. In den meisten Fällen treten die Symptome unmittelbar nach dem Genuss von Erdbeeren, Äpfeln, Erdnüssen oder anderen Lebensmittel auf.

Der Sofort-Typ

Sofort nach dem Kontakt mit dem Allergen vermitteln zellgebundene Antikörper (IgE) die Ausschüttung von Histamin, Prostaglandinen und Leukotrienen. Diese, auch Typ I genannte Allergieform, betrifft 85 % aller Lebensmittel-Allergiker.

Allergische Reaktion erst nach einigen Stunden

Seltener sind Formen der Nahrungsmittelallergie, bei der es zur Bildung von Immunkomplexen kommt. Immunglobuline koppeln sich an zellgebundene Antigene, sodass das Komplementsystem aktiviert wird.

In der Folge zerstören entweder Killerzellen die antigenpräsentierenden Zellen (Typ II oder zytotoxischer Typ) oder es kommt zur Phagozytose („Zellfressen“) der betreffenden Zellen ein (Typ III). Diese beiden Allergieformen gehen mit der Bildung von Immunglobulinen E (IgE) einher. Die fehlgeleitete Immun-Antwort dauert etliche Stunden, wodurch die Identifizierung des Auslösers zunächst erschwert ist.

Die Reaktion kann auch Tage dauern

Mindestens einige Stunden, oft aber erst einige Tage nach dem Kontakt mit dem Allergen erscheinen die Symptome beim Typ IV oder dem sogenannten „Spättyp“. Spezielle Lymphozyten, die T-Helferzellen I, schütten Zytokine wie den Tumor-Nekrose-Faktor alpha aus. Die Botenstoffe führen dann zu den heftigen Entzündungs-Reaktionen. Der Spättyp ist bei Lebensmittel-Allergikern sehr selten.

Die Pseudoallergie

Eine Pseudoallergie ist eine Erkrankung mit allergietypischen Symptomen, ohne eine echte Allergie zu sein. Dabei werden die Beschwerden nicht durch eine Antigen-Antikörper-Reaktion ausgelöst. Dennoch kann das Immunsystem beteiligt sein.

Pseudoallergien sind beispielsweise Intoxikationen oder Unverträglichkeiten gegen Lebensmittelzusatzstoffe und Medikamente wie nichtsteroidale Antirheumatika und Antibiotika. Der Terminus der „Pseudoallegie“ ist in der Fachwelt allerdings umstritten. Am treffendsten beschreibt der Oberbegriff noch die Histaminintoleranz.

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Die Histaminintoleranz

Histamin ist ein Botenstoff des Immunsystems und für heftige Entzündungs-Reaktionen verantwortlich. Das biogene Amin wird nicht nur im Körper bei Bedarf produziert, sondern ist auch in vielen Lebensmitteln enthalten.

Wie bei jedem Hormon steuert der Körper den Bedarf an Histamin durch Synthese einerseits und Abbau andererseits. Einige Menschen leiden an einer gestörten Produktion derjenigen Enzyme, die Histamin abbauen, wodurch es zur Anreicherung von Histamin kommt.

Der Enzym-Mangel betrifft dann die Diaminoxidase (DAO) und die Histamin-N-Methytransferase (HNMT). Ein Defizit dieser Enzyme ist besonders dann ungünstig, wenn stark Histamin-haltige Lebensmittel wie Schokolade, Hartkäse, Wein oder Bier verzehrt werden.

Zöliakie und Glutensensitivität

Einige Menschen leiden nach dem Genuss von Weizen und anderen Getreiden an Bauchschmerzen, Durchfall und Blähungen. In diesem Fall kann eine Zöliakie vorliegen, die sogar zu krankhaften Veränderungen der Darmschleimhaut führen kann.

Diese Zottenatrophie kann Entwicklungsstörungen zur Folge haben, weil die Erkrankung oft schon im Kindesalter aufflammt. Auch Depressionen sind häufig mit den heftigen Beschwerden verbunden. Die Zöliakie gehört nicht zu den Allergien, trotzdem sind durch den Krankheitsverlauf die Werte der Immunglobuline A erhöht.

Aufgrund der Beteiligung des Immunsystems ist die Darmstörung mit Autoimmunkrankheiten vergesellschaftet. Daher leiden die Patienten parallel unter Hashimoto-Thyreoiditis, Diabetes Typ I oder Arthritis.

Eine ähnliche Erkrankung ist die Glutensensitivität, die aber neben den Magen-Darm-Beschwerden keine ernsten Folgeerkrankungen zeitigt. Wenn die Symptome nach dem Verzehr von Weizen auftreten, die Immunglobuline E aber nicht  erhöht sind, handelt es sich um eine Glutensensitivität und nicht um eine Weizenallergie.

Ursachen umstritten

Die Zöliakie und die Glutensensitivität werden nach allgemeiner Auffassung von den Klebereiweißen im Weizen und nah verwandten Gräserfrüchten ausgelöst. Doch schlüssig erweisen ist das nicht, andere Überlegungen suchen die Ursachen in der modernen Landwirtschaft.

Getreidezüchter sind bemüht, Sorten mit starker Resistenz gegen Schädlinge hervorzubringen. Dadurch wächst die Konzentration entsprechender sekundärer Pflanzenstoffe in den Feldfrüchten. Auch diese biogenen Verbindungen könnten die Weizenunverträglichkeit verursachen.

Unspezifische und funktionelle Intoleranzen

Verdauungsbeschwerden treten auch auf, wenn die Nahrung schlecht abgebaut oder unvollständig resorbiert wird. Hier kommen einige Ursachen infrage wie ein Mangel an Verdauungs-Enzymen wie bei einer Gallen-Problematik oder einer verminderten Spaltung der Kohlenhydrate.

Oft sind die genauen Auslöser nicht exakt zu benennen, daher spricht der Arzt von „unspezifischen Nahrungsmittelunverträglichkeiten“. Bei den funktionellen Unverträglichkeiten ist die Darm-Motorik beeinträchtigt, wodurch der Nahrungsbrei weniger durchmischt und die Verdauung verlangsamt wird.

Diese nicht immer leicht zu definierenden Störungen können erworben, angeboren oder multifaktoriell bedingt sein.

Erworbene Intoleranzen nehmen zu

Die Fachwelt nimmt mit Besorgnis zur Kenntnis, dass Nahrungsmittelunverträglichkeiten immer häufiger werden. Inzwischen sind 50 % aller Menschen betroffen und in Deutschland klagen über 30 % unter mindestens einer Allergie. Bei insgesamt 3 % der Erwachsenen und 4 % aller Kinder sind Lebensmittel die Auslöser. In Anbetracht dieser Zahlen stellt sich die Frage, welche Faktoren die Erkrankungen fördern.

Wahrscheinlich ein Ernährungsproblem

Die Flut neuer Chemikalien in unserer Umwelt wächst ständig und löst im Organismus zahlreiche unerwünschte Reaktionen aus. Auch in unserer täglichen Nahrung tummeln sich Verbindungen, mit denen wir in unserer Evolution bisher nicht konfrontiert waren.

Das gilt besonders dann, wenn wir vorwiegend industriell bearbeitete Lebensmitteln essen. Es sind nicht nur die Konservierungs-, Farb- und andere Hilfsstoffe, sondern auch die beim Produktions-Prozess abgewandelten biologischen Bestandteile. So sind die Proteine in dem Fabrik-Food oft verändert, aber den biogenen Ursprungs-Substanzen noch sehr ähnlich.

Damit scheint eine Überforderung des Immunsystems einherzugehen, gerade weil die Ketten-Moleküle aufgrund ihrer abgewandelten Struktur nicht mehr vollständig verdaut werden können. Den ersten Kontakt mit den Triggern hat das darmeigene Immunsystem, weswegen die auch die ersten Beschwerden dort auftreten.

Immunsystem aus der Balance

Die Irritation der Körperabwehr zeigt sich bei vielen Nahrungsmittelunverträglichkeiten an Labor-Befunden auch dann, wenn keine Antigen-Antikörper-Reaktionen zu direkten Beschwerden führen. Bei Reihenuntersuchungen an Patienten mit Nahrungsmittelintoleranzen waren oft die Konzentrationen der Immunglobuline G4 (IgG4) erhöht. Auch die Zahl der T-Helferzellen 1 (TH1) war ungewöhnlich hoch.

Diese Ergebnisse betrafen vielfach auch Menschen mit Tumor-Erkrankungen, was auf einen Zusammenhang der Intoleranzen mit der Krebsentstehung hindeutet. Seit langem ist bekannt, dass eine unausgewogene TH1/TH2-Balance erhebliche Langzeit-Risiken in sich birgt.

Die Ernährung sollte möglichst natürlich sein. Immer mehr wird eine gesündere, das heißt naturbelassene Ernährung aus frischen Zutaten gefordert. Dies muss vor dem Hintergrund der zunehmenden, erworbenen Nahrungsmittelintoleranzen an dieser Stelle nochmals unterstrichen werden.

Angeborene Enzym-Defekte

Die wichtigste therapeutische Maßnahme bei allen Nahrungsmittelunverträglichkeiten ist die Vermeidung des verursachenden Lebensmittels. Das gilt nicht nur für die erworbenen, sondern auch für die genetisch bedingten Intoleranzen. Dazu zählen die Enzym-Defekte, bei denen Stoffwechsel-Enzyme durch fehlerhafte DNA-Abschnitte nicht richtig funktionieren oder völlig wirkungslos sind.

Die Laktoseintoleranz

Die Intoleranz gegen Laktose (Milchzucker) beim Erwachsenen ist die Folge einer zu geringen oder völlig unterbleibenden Produktion des Verdauungs-Enzyms Laktase. Diese Laktoseintoleranz) führt zu einer Malabsorptionen (mangelhafte Aufnahme) von Milchzucker, der unverdaut in den Dickdarm geleitet wird.

Dort metabolisieren Bakterien das Disaccharid und es kommt zu Blähungen, Bauchschmerzen und vor allem Durchfall. Menschen mit dieser Störung müssen Milch und Milch-Produkte vom Speisezettel streichen oder Laktase in Tablettenform einnehmen, wenn sie Milchzucker verzehren.

Die Fruktoseintoleranz

Auch die angeborene Fruktoseintoleranz beruht auf genetisch bedingten Defekten. Bei einem Mangel an dem Leber-Enzym Aldolase kann der Fruchtzucker nicht zu Frucose-1-Phosphat transformiert werden. Das Stoffwechselzwischen-Produkt reichert sich im Körper an und führt über verschiedene biochemische Steuerungs-Mechanismen zu Hypoglykämien.

Unbehandelt kann die Frukstoseintoleranz sogar eine Leberzirrhose zur Folge haben.

Bei der intestinalen Fruktoseintoleranz beruht Unverträglichkeit auf einer Malabsorption des Fruchtzuckers. Bei dieser Erkrankung ist ein Fruktosetransport-Protein in den Dünndarmzellen defekt. Die genetische Störung führt dann im Dickdarm zu Beschwerden, weil der Fruchtzucker dort bakteriell abgebaut wird. Menschen mit diesen beiden Erkrankungen sollten keinen Fruchtzucker konsumieren.

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Dieser Beitrag wurde letztmalig am 28.01.2019 aktualisiert.

Lebensmittelallergie: Häufige Auslöser und wie man sie bekämpft

Eine Nahrungsmittelallergie entsteht durch eine Überempfindlichkeit gegen bestimmte Nahrungsmittel oder deren Zusätze, die nach Aufnahme eine Immunreaktion auslösen.

In Deutschland leidet ca. ein Zehntel der Bevölkerung an dieser Allergieform, die hauptsächlich durch die Aufnahme von Milchprodukten, Eiern, Nüssen, Äpfeln, Roggenmehl, Fischen und Schalentieren ausgelöst wird.

Sie tritt vorwiegend im Kleinkindalter auf, wo sie mit fortschreitendem Alter wieder rückläufig ist.

Eine erworbene Lebensmittelallergie im Erwachsenenalter bleibt meist bestehen, ist selten reversibel. Auslösende Faktoren z.B. der Kuhmilch können verschiedene Eiweiße (z.B. Casein) sein.

Die Allergene lösen unterschiedliche Symptome aus, häufig zeigen sich Rötungen, Schwellungen, Quaddeln und Ekzeme im Gesicht.

Daneben kommt es auch zu Schwellungen der Zunge, der Lippen oder im Halsbereich, starkem Juckreiz, asthmaähnlichen Hustenanfällen (siehe auch: Asthma), Koliken, BauchschmerzenDurchfall und Erbrechen.

Besonders die Schwellungen im Körperinneren können lebensbedrohliche Situationen mit akuter Atemnot bis hin zum Schock auslösen. Symptom verstärkend wirken Alkohol, Stress und starke körperliche Anstrengung.

Daneben findet sich eine vermehrte Nahrungsmittelallergie bei Pollenallergikern (Heuschnupfen) und Latexallergikern.

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Dieser Beitrag wurde letztmalig am 06.06.2012 aktualisiert.

Laktoseintoleranz erkennen und behandeln: Symptome, Ursachen und Lösungen

Die Laktoseintoleranz ist die Unfähigkeit des Körpers, Milchzucker (Laktose) verwerten zu können.

Bei gesunden Menschen spaltet das Enzym Laktase den Milchzucker in seine Bestandteile, die dann im Darm resorbiert (aufgenommen) werden können. Bei der Laktoseintoleranz liegt ein Laktase-Mangel vor, der erblich bedingt, angeboren (Alaktasie) oder auch erworben sein kann.

Häufigste Ursache ist die erbliche Form, die sich bereits im Säuglingsalter zeigt. Der angeborene Laktose-Mangel kommt meist erst im Erwachsenenalter zum Ausbruch, während der erworbene Defekt durch Magenerkrankungen und Darmerkrankungen (z.B. Morbus Crohn, Infektionen) ausgelöst wird.

In der Klinik kommt es direkt oder wenige Stunden nach Laktose-Aufnahme (z.B. Eis, Milch) zu kolikartigen Beschwerden, Durchfällen und starken Blähungen. Die gemilderte Form zeigt sich durch ein Magengrollen oder einen unruhigen Magen. Ein Verzicht auf laktosehaltige Nahrung führt zu Linderung der Symptomatik, die erworbene Form ist durch Beseitigung der Primärerkrankung reversibel.

Die Laktoseintoleranz zeigt eine unterschiedlich starke Ausprägung. So leiden ca. 15 Prozent der Bevölkerung aus Industriestaaten unter der Krankheit, während z.B. fast 90 Prozent der Asiaten und 70 Prozent der Afroamerikaner einen Laktose-Mangel aufweisen.

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Dieser Beitrag wurde letztmalig am 06.06.2012 aktualisiert.

Allergisch auf mehr als Sie denken? So erkennen Sie Kreuzallergien

Leiden Sie vielleicht an einer Kreuzallergie – und wissen es vielleicht gar nicht?

Viele Allergiker reagieren nicht nur auf eine Pollenart oder ein Nahrungsmittel (= Hauptallergen) allergisch, sondern nach einiger Zeit auch auf andere Pollen, Nahrungsmittel und weitere Naturprodukte.

Diese „Folgeallergie” nennt die Medizin „Kreuzallergie“, die auslösenden Fremdstoffe heißen daher Kreuzallergene.

Bemerkenswert ist dabei, dass bereits beim ersten Kontakt mit dem Kreuzallergen eine Reaktion erfolgt. Wirksam sind dabei Antikörper, die gegen das Hauptallergen gebildet wurden und daher schon im Organismus vorliegen.

Diese, hier sind es die IgE-Antikörper (Immunglobuline E), binden sich an die Kreuzallergene, die dem Hauptallergen stofflich sehr ähnlich sind. Allergene sind, wie andere Antigene auch, Makromoleküle wie Proteine, Lipide und Kohlenhydrate.

Ausgelöst und bestimmt wird die Kreuzallergie stets durch das Immunogen, das Allergen der Hauptallergie. Auch die spezifischen Moleküle des korrespondierenden Auslösers (Kreuzallergen) werden „Allergen“ genannt.

Immunogene sind diese Kreuzallergene allerdings nicht, weil sie die Immun-Antwort nicht ursprünglich verursacht haben. Die Antikörper resultieren nur aus dem Kontakt mit dem Hauptallergen (Immunogen).

Ein Beispiel für solche Kreuzallergene ist das Profilin, ein in vielen Zellen vorkommendes Protein, das ähnliche Abschnitte hat wie einige Hauptallergene. Da Profilin in vielen Pflanzen- und Tierprodukten vorkommt, ist es für viele Kreuzallergien verantwortlich.

Die Symptome der Kreuz-Reaktion sind oft heftig

Kreuzallergien zeigen sich mit denselben Symptomen wie Allergien im Allgemeinen, oft aber in gesteigerter Form. Entzündungszeichen treten auf wie Schleimhautschwellung und Rötung, Jucken, Schmerzen und dem typischen Quinke-Ödem. Gefäßentzündungen und Ekzeme sind ebenfalls nicht selten. Im Extremfall kommt es zum anaphylaktischen Schock.

Bei Kreuzallergien entstehen bisweilen recht ungewöhnliche Kombinationen, zum Beispiel eine Kreuzallergie gegen Birkenpollen und Kirschen oder eine Kreuzallergie gegen Früchte wie Kiwi, Banane, Ananas  und Maronen mit gleichzeitiger Allergie gegen Latex (Gummi). Eine Allergie gegen Milbenkot („Hausstauballergie“) kann auch heftige Reaktionen beim Verzehr von Krebsfleisch, Muscheln oder Schnecken auslösen.

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Die Überempfindlichkeit gegen Schimmelpilze hat einen besonderen notfallmedizinischen Aspekt: Die Allergie gegen Aspergillus und Verwandte führt oft auch zu immunologischen Überreaktionen bei der Behandlung mit Penicillin.

Hier besteht ein hohes Risiko des anaphylaktischen Schocks, der das Worst-Case-Szenario jeder Allergie darstellt. Verwunderlich ist diese Kreuzallergie hingegen nicht, denn das Antibiotikum ist ein Stoffwechsel-Produkt des Pinselschimmels (Penicillium).

Oft lösen Pollen-Allergene eine Kreuzallergie aus

Am häufigsten ist freilich die pollenassoziierte Nahrungsmittelallergie, die von einer Pollenallergie ausgeht und sich dann auf einzelne Lebensmittel ausweitet. Eine Hauptallergie gegen die Pollen des Wiesenlieschgrases führt oft zur Kreuzallergie gegen Pfirsiche, Zwiebeln, Tomaten und Kiwis. Eine Roggenpollen-Allergie ist häufig assoziiert mit entsprechenden Schwierigkeiten beim Verzehr anderer Getreide wie Weizen, Mais und Hafer aber auch Kiwis.

Doch auch der umgekehrte Fall kommt vor, wenn eine Hauptallergie gegen Lebensmittel nach einiger Zeit spezifische Pollenallergien nach sich zieht. Beispielsweise ist die Überempfindlichkeit gegen Aprikosen oder Ananas teils verbunden mit Allergien gegen Birken- und einigen Gräserpollen. Einige Kreuz-Allergien, die durch Pollen ausgelöst werden, sind hier zusammengestellt:

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Auch Nahrungsmittel können die Reaktion verursachen

Nicht selten ist es aber auch eine Lebensmittel-Hauptallergie, die dann auch andere Nahrungsmittel als Kreuzallergie mit erfasst. Wer beispielsweise auf Kartoffeln allergisch reagiert, sollte auch mit Äpfeln vorsichtig sein. Bemerkenswert ist hier die Kreuzallergie von Sojabohnen und Schweinefleisch. Dies soll nur dann zur Reaktion führen, wenn die Tiere mit Sojabohnen gefüttert wurden. Kann eine Sojamast ausgeschlossen werden, darf das Fleisch ohne Bedenken verzehrt werden. Auch hier eine tabellarische Übersicht:

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Allergien gegen weitere Trigger

Kreuzallergien machen bei Pollen und Lebensmitteln nicht halt. Auch andere bekannte Auslöser verursachen die überschießende Antwort des Immunsystems:

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Viele aber nicht alle Allergiker sind betroffen

Eine Kreuzallergie entwickelt sich nicht zwangsläufig. Nicht alle Menschen mit Birkenpollen-Allergie sind auch empfindlich gegen Erdbeeren oder Kirschen.

Nur 60 % der in Frage kommenden Patienten bilden diese Kreuzallergie aus. Warum das so ist, ist im Einzelnen noch nicht geklärt. Bekannt ist jedoch, warum bei einer bestehenden Kreuzallergie manchmal eine Reaktion erfolgt und ein anderes Mal nicht. So können die Kreuzallergene bei unterschiedlichen Apfelsorten genetisch voneinander abweichen.

Hat sich im Laufe der Pflanzenzucht das allergene Protein strukturell verändert, kann es von den Antikörpern nicht mehr erkannt werden und eine allergische Reaktion unterbleibt. Schützen kann man sich gegen Allergene dann, wenn es sich um Eiweiße handelt. Proteine verlieren beim Kochen ihre Struktur und sind so nicht mehr als Antigene aktiv. Früchte wie Steinobst oder Äpfel können dann als Kompott unbedenklich verzehrt werden.

Allergien und deren korrespondierenden Kreuzformen können mit verschiedenen Verfahren diagnostiziert werden. Fast jeder hat wohl schon einen Prick-Test durchführen lassen.

Dabei trägt der Arzt Lösungen mit den Allergenen tröpfchenweise auf den Unterarm auf. An diesen Stellen sticht der Arzt nun die Haut mit einer kleinen Lanzette an und beobachtet, ob sich hier punktuell Entzündungszeichen (Rötung, Schwellung) zeigen.

Eleganter sind Blut-Analysen, die spezifische IgE-Globuline nachweisen.  Dazu gehört der Radio-Immuno-Sorbens-Test (RIST) und der Radio-Allergo-Sorbens-Test (RAST). Neuere Verfahren sind der Enzym-Immunoassay (EIA) und der Fluoreszenz-Enzym-Immunoassay (FEIA).

Nicht alle Allergien und Kreuzallergien können mit diesen Methoden festgestellt werden. Denn für jede spezielle Immun-Reaktion, also für jedes einzelne Allergen, muss ein spezifischer Test verfügbar sein. In Anbetracht der immensen Vielzahl möglicher Allergene in unserer Umwelt ist dies schlicht nicht machbar (und wäre wohl auch nicht wirtschaftlich realisierbar).

Bei Lebensmitteln und Kontaktallergien kann der Patient selber entscheidende Hinweise liefern. Hier können auch eigene Provokations-Tests durchgeführt werden. Vor und nach dem Allergen-Kontakt  wird der Puls gezählt und verglichen. Ein Anstieg um 10 Herzschläge pro Minute deutet auf eine Allergie hin.

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Dieser Beitrag wurde letztmalig am 18.05.2023 aktualisiert.

Insektengift Allergie

Prozent der Erwachsenen auf Gift von Wespen oder von Bienen (Bienengiftallergie) mit einer sog. Insektengift-Allergie. Auch Kinder können bereits auf Insektengift allergisch reagieren, diese Reaktionen sind allerdings seltener als bei Erwachsenen.

Bei den Betroffenen Allergikern können nach einem Stich einer Biene oder Wespe innerhalb kürzester Zeit Allergie-Symptome, wie: Hautveränderungen, Herz-Kreislauf-Probleme oder Atemnot auftreten. Im schlimmsten Fall versterben die Patienten durch einen anaphylaktischen Schock, auch bekannt als „Allergieschock„.

Eine Hyposensibilisierung könnte bei der Insektengift-Allergie helfen…

Während die Hyposensibilisierung noch vor wenigen Jahren euphorisch bei allen Allergien vom Typ I empfohlen wurde, ist auch die Schulmedizin inzwischen zurückhaltender geworden.

Über die Jahre habe ich die Patienten gesehen, die gegen alles mögliche hyposensibilisiert wurden.

Ich war und bin kein Überzeugter Anhänger der Hyposensibilisierung, aber das wichtigste Einsatzgebiet ist zweifellos die lebensgefährliche Insektengiftallergie.

Hier erzielt die Hyposensibilisierung nach den Daten der Deutschen Gesellschaft für Allergologie und klinische Immunologie (DGAI) Erfolgsraten bis zu 90 %, die den großen und v. a. langjährigen Aufwand wirklich rechtfertigen.

Eine Insektengift-Allergie kann fast immer mit einer Hymenopterengift-spezifischen Immuntherapie geheilt werden. Bis der Erfolg der Therapie eingetreten ist, sollten die Patienten Notfall-Medikamente für die Selbstanwendung erhalten. Die Notfallapotheke besteht aus einem Adrenalin-Autoinjektoren, einem oralen Kortisonpräparat und einem Antihistaminikum.

Auch bei einer einfachen Pollenallergie, die sich durch einen Heuschnupfen bemerkbar macht, werden Erfolgsraten zwischen 70 und 90 % berichtet.

Allerdings sollte die Allergie noch nicht zu lange bestehen. Als ideal gilt eine Dauer von maximal zwei Jahren. Ansonsten sinken die Erfolgsraten auf unter 50 %.

Dies stimmt mit meinen Erfahrungen aus der Praxis überein. Da viele meiner Patienten allerdings schon mehrere Jahre mit ihren Allergien zu tun haben und ich diese auch meist erst dann sehe, wenn selbst die herkömmlichen Mittel nicht mehr wirken, wäre in diesen Fällen die Hyposensibilisierung nicht ratsam.

Auch Personen die an mehreren Allergien leiden (und seien es „nur“ mehrere Gräser) empfehle ich die Desensibilisierung nicht.

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Dieser Beitrag wurde letztmalig am 06.06.2012 aktualisiert.

Allergischer Schnupfen (Heuschnupfen)

Heuschnupfen ist eine allergische Erkrankung. Sie kommt auf Grund einer Überempfindlichkeit gegen die Eiweißkomponenten verschiedener Pollen zustande, die während der Blütezeit von Gräsern und Bäumen in die Luft gelangen.

Der von Heuschnupfen Betroffene reagiert auf diese Allergene mit allergischen Reaktionen der Nasen und Augen sowie der Schleimhäute der Atemwege. Äußerlich wird dies erkennbar durch tränende und juckende Augen, laufende Nase, asthmaähnliches Husten und Atmen wie auch eine Rötung der Haut.

Unter Heuschnupfen- auch Pollenrhinopathie, saisonale allergische Rhinitis oder Pollinose genannt- leiden in Deutschland jährlich bis zu 20 Prozent der Bevölkerung.

Als „Volkskrankheit“ ist Heuschnupfen durchaus ernst zu nehmen, aber es gibt auch Behandlungsmöglichkeiten.

Die schwächere Form des Heuschnupfens wird beispielsweise mit Nasensprays und Augentropfen behandelt.

Kommt es zu stärkeren Reaktionen, greift man vermehrt zu Medikamenten wie Antihistaminika, die die allergische Reaktion sofort blocken. Durch die weite Verbreitung der Erkrankung findet man mittlerweile auch alternative Heilmethoden wie etwa Akkupunktur oder Naturheilverfahren.

Ein allergischer Schnupfen tritt häufig saisonal bedingt auf. Dieser Schnupfen tritt insbesondere als allergische Reaktion auf Blütenpollen (Heuschnupfen) auf.

verwandte Themen: Schnupfen

Reagiert der Körper allergisch auf andere Allergene – zum Beispiel Tierhaare, Federn, Milben, Schimmelpilze, hält der Schnupfen so lange an, wie der Organismus mit dem Allergen in Kontakt ist.

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Dieser Beitrag wurde letztmalig am 06.06.2012 aktualisiert.

Fruktoseintoleranz verstehen: Ursachen, Symptome und diätetische Empfehlungen

Zufuhr dieses Zuckers zu verzichten. Dies ist vor allem für die Menschen von Bedeutung, die unter einer Fruktoseintoleranz leiden.

Fruktoseintoleranz beschreibt die Unverträglichkeit des Organismus Fruchtzucker zu verwerten. Die genaue Entstehung dieser Störung ist noch nicht vollständig geklärt.

Zu unterscheiden von der hereditären Fruktoseintoleranz ist die weltweit häufig in Erscheinung tretende Fruktose-Malabsorption (auch intestinale Fruktoseintoleranz genannt), bei der die Resorption gestört ist. Betroffene können die aufgenommene Fruktose nur zu einem gewissen Prozentsatz verdauen.

Bei der intestinalen Form liegt ein Defekt des Transportmoleküls GLUT5 vor. Hierdurch ist die Fruktoseaufnahme vermindert, was im Verlauf zu Blähungen und Durchfällen führt.

Neuere Studien gehen davon aus, dass ca. 30 Prozent aller Erwachsenen in Deutschland unter einer der beiden Formen von Fruktoseintoleranz leiden, wobei die Malabsorption wesentlich häufiger in Erscheinung tritt. Weltweit gilt diese Stoffwechselstörung jedoch weiterhin als eher selten.

Bei der hereditären Form ist durch Mutation ein spezifisches Gen so verändert, dass die Produktion des wichtigen Enzyms Aldolase B (Fruktose-1-Phosphat-Aldolase) nicht erfolgen kann. Im gesunden Organismus sorgt Aldolase B dafür, dass Fruktose in Blutzucker umgewandelt wird und so der Energiegewinnung dient.

Die Genmutation verhindert diesen Prozess, wodurch aufgenommene Fruktose im Organismus gespeichert (abgelagert) wird. Es kommt zu einer Anreicherung vor allem im Bereich von Leber, Nieren und Darm und kann im schlimmsten Fall zu einer Schädigung bzw. Zerstörung dieser Organe führen.

Auch die Herstellung von Phosphat, welches zur Freisetzung von in der Leber gespeichertem Zucker benötigt wird, ist gestört. Es droht eine Unterzuckerung mit weitreichenden Folgen für den gesamten Organismus.

Bereits im Säuglingsalter kann es zu ersten Symptomen kommen, die auf eine Fruktoseintoleranz hindeuten. Bedingt durch die noch sehr geringe Ausprägung des Immunsystems sowie den allgemein noch sehr schwach entwickelten Organismus kann der Kontakt mit Fruktose bei den Neugeborenen akut ernsthafte und zum Teil lebensbedrohliche Auswirkungen haben.

Aus diesem Grund ist die Ernährung mit Muttermilch in den ersten Lebensmonaten besonders wichtig. Muttermilch enthält keine Fruktose. Je älter das Kind ist, desto „besser“ kann es eine Aufnahme von Fruktose kompensieren.

Die unmittelbaren Anzeichen einer Fruktoseintoleranz zeigen sich in der Regel direkt nach der Aufnahme von Fruktose (= Akutphase). Hierzu zählen Übelkeit, Erbrechen, BauchkrämpfeBlähungen, Völlegefühl, vermehrtes Aufstoßen, DurchfallSchweißausbruch, blasse oder fahle Gesichtsfarbe, Unruhe, zittrige Glieder sowie die mögliche Unterzuckerung (Hypoglykämie).
In sehr ausgeprägten Fällen kann es zu einer Bewusstseinseintrübung, Krampfanfällen oder auch zum Koma kommen.

Werden keine geeigneten Maßnahmen ergriffen können sich die Beschwerden chronisch ausbilden. Die möglichen Folgen können von dramatischem Ausmaß sein.

So kann eine Fruktoseintoleranz bereits im Kindesalter zu einem verminderten Wachstum oder deutlichem Untergewicht führen. Bei Erwachsenen drohen u.a. die Vergrößerung der Leber (Hepatomegalie) sowie die Übersäuerung des Organismus (Azidose).

Spätfolge kann eine Zerstörung von Leber- oder Nierengewebe mit daraus resultierender Leberzirrhose, einem Nierenverlust bzw. auch totalem Organversagen sein.

Bei der Fruktoseintoleranz reicht nicht allein der Verzicht auf fruktosehaltige Lebensmittel. Auch Saccharose (Haushaltszucker) ist zu meiden, da dieser aus Glukose und Fruktose besteht. Sorbitol (ein Zuckeraustauschstoff) wird in der Leber zu Fruktose umgewandelt und darf daher ebenfalls nicht verwendet werden.

Da die Symptome der Fruktoseintoleranz eher unspezifisch sind, dauert es vielfach sehr lange, bevor eine eindeutige Diagnose gestellt werden kann. Das hervorgerufene Beschwerdebild ähnelt dem vieler Erkrankungen, die z.B. mit einer Störung im Magen-Darm-Bereich einhergehen. Auszuschließen sind u.a. das Reizdarmsyndrom, entzündliche Darmerkrankungen oder auch verschiedene Leberleiden.

Bei der Diagnostik ist die Ernährungsweise von Belang. Kohlsorten, Hülsenfrüchte oder auch Vollkornprodukte z.B. können akut identische Beschwerden (vor allem im Bereich des Darms) verursachen.

Das Blutbild liefert keine eindeutigen Angaben in Richtung Fruktose. Bei einem ersten Verdacht muss der behandelnde Arzt unterscheiden zwischen einer Malabsorption und der hereditären Fruktoseintoleranz. Die Malabsorption kann mittels Atemtest nachgewiesen werden. Hierzu trinkt die betroffene Person (in nüchternem Zustand) eine Fruktoselösung.

Anschließend wird in ein spezielles Messgerät geblasen, welches den Wasserstoffgehalt der Atemluft misst. Hieraus lässt sich (vereinfacht dargestellt) ableiten, in wie weit Fruktose vom Organismus aufgenommen und regelhaft verwertet wird.

Bei einer hereditären Intoleranz ist dieses Testverfahren kontraindiziert, da die Zufuhr hoher Dosen an Fruktose schwerwiegende Folgen für die betroffene Person haben kann. Hier wird zunächst das Blutbild analysiert. In einem weiteren Schritt erstellt der Arzt eine fruktosefreie Diät.

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Nach einem festgelegten Zeitraum wird das Blut erneut ausgewertet. Hierbei lässt sich in der Regel eine deutliche Besserung bestimmter Laborparameter feststellen. Zudem mildern sich häufig auch die Beschwerden. Im fortgeschrittenen Stadium kann das Blutbild zudem Aufschluss geben über mögliche Organstörungen, zum Beispiel der Leber (unter anderem erhöhter Bilirubinwert).

Die Kontrolle des Urins liefert unter Umständen. einen erhöhten Zuckergehalt oder den Nachweis von Albumin (Eiweißstoff). Durch eine Leberbiopsie unter örtlicher Betäubung kann die Aktivität des Enzyms Aldolase B nachgewiesen werden.

Menschen mit der Diagnose Fruktoseintoleranz haben keine andere Wahl, als einer auf sie abgestimmten Diät zu folgen. Dies bedeutet den Verzicht auf alle Lebensmittel, die Fruktose, Saccharose und auch Sorbitol beinhalten.

Während die Auswirkungen auf den Organismus bei Menschen mit einer Fruktose-Malabsorption eher gering sind (diese Form ist nicht lebensbedrohend), ist es bei der hereditären Form äußerst wichtig, die Diät so gut wie möglich einzuhalten.

Die Umsetzung erscheint schwierig angesichts der Tatsache, dass Fruktose und Saccharose aus dem täglichen Leben kaum wegzudenken sind. Und auch viele Getränke beinhalten diese Zucker oder Zuckeraustauschstoffe wie Sorbit, Xylit oder Mannit.

Eine Diät beinhaltet u.a. den Verzicht auf Süßigkeiten, Honig, Invertzucker, Inulin (ist z.B. in Artischocken zu finden), Alkohol, Light-Getränke, Säfte, Limonaden, Eis, Marmelade, Obst, Sirup, die meisten Wurstsorten, einige Käsesorten, Saucen, Gewürzmischungen, Knoblauch, Senf und Essig.

Zu beachten ist daneben auch, dass viele Medikamente Fruktose, Saccharose oder Sorbitol beinhalten und somit ebenfalls zu meiden sind.

Eine gesicherte Diagnose ist von großem Vorteil. Je eher diese gestellt ist, desto besser ist das für den Organismus. Lernt man, mit den aufgestellten Verhaltensregeln zu leben, gehen in den meisten Fällen die Beschwerden nach und nach verloren, bessert sich die Lebensqualität deutlich. Eine bereits erfolgte Zerstörung von Organgewebe kann hierdurch jedoch nicht rückgängig gemacht werden.

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Dieser Beitrag wurde letztmalig am 12.11.2015 aktualisiert.

Extreme Reaktion auf Nahrungsmittel: Allergie oder Unverträglichkeit?

Im Prinzip kann der Körper auf jede Nahrung mit einer Allergie antworten. Bei einer Nahrungsmittelallergie reagiert das Immunsystem auf harmlose Bestandteile im Essen. Meistens reagiert der Körper auf bestimmte Proteine (Eiweiße) und behandelt diese so, als wären sie gefährliche Eindringlinge in den Körper.

Er produziert Antikörper, die dafür sorgen, dass bestimmte Botenstoffe, zum Beispiel Histamin, ausgeschüttet werden.

Diese lassen dann die Haut jucken, die Nase laufen oder den Darm rebellieren. Eine Allergie zeigt sich in den meisten Fällen nicht nach dem ersten Kontakt des Organismus mit einem Nahrungsmittel. Nahrungsmittelunverträglichkeiten können schon nach dem ersten Kontakt mit einem Lebensmittel auftreten.

Diese Intoleranzen können die verschiedensten Ursachen haben, an denen die Körperabwehr oft gar nicht beteiligt ist. Deswegen werden diese Lebensmittelintoleranzen von den eigentlichen Allergien abgegrenzt. Allerdings sind trotz Fehlens klassischer Allergie-Marker bei einigen Formen dieser Beschwerden Reaktionen des Immunsystems nachweisbar.

Lebensmittelintoleranzen und Lebensmittelallergien: die 2 häufigsten Volkskrankheiten

Forschungen zufolge leidet weltweit fast die Hälfte aller Menschen an Lebensmittelunverträglichkeiten. Und mindestens ein Drittel aller Deutschen sind  bereits an einer Allergie erkrankt, wobei ca. drei Prozent der Erwachsenen und ca. vier Prozent der Kinder auf Nahrungsmittel allergisch reagieren.

Einige dieser Allergien verschwinden, wenn die Kinder größer werden. Der überwiegende Teil der Nahrungsmittelallergien bleibt aber bis ins Erwachsenenalter hinein bestehen.

Folgende Symptome lassen eine Nahrungsmittelallergie vermuten:

  • Hautreaktionen wie Juckreiz, Rötungen, Quaddeln, Ekzeme wie Neurodermitis
  • Reaktionen des Verdauungssystems wie Durchfall oder Erbrechen
  • Kribbeln und Anschwellen der Mundschleimhaut
  • Reaktionen der Atemwege wie Schnupfen bis hin zu Asthma oder tränende Augen. Besonders Menschen, die schon Asthma haben, sind hier gefährdet.
  • Reaktionen des Herz-Kreislauf-Systems wie verlangsamter Herzschlag, Blutdruckabfall bis hin zum allergischen Schock

Meistens treten die Symptome plötzlich nach einer Mahlzeit auf. Aber auch eine zeitversetzte Reaktion des Körpers ist möglich, zum Beispiel bei der Neurodermitis.

In epidemiologischen Studien wurde festgestellt, dass viel mehr Menschen glauben, eine Nahrungsmittelunverträglichkeit zu haben, als tatsächlich betroffen sind. Dies beobachten auch viele Ärzte aus der täglichen Praxis.

Regionale Unterschiede

Einige Lebensmittel sind jedoch häufiger für Allergien verantwortlich als andere, wobei auch die Ernährungsgewohnheiten eines Landes eine Rolle spielen. Während zum Beispiel Allergien gegen Erdnüsse in den USA und in Frankreich verbreitet sind, spielen sie in Deutschland eine geringere Rolle.

Der Grund dafür: Kinder essen hier weniger Erdnussbutter und kommen mit den allergieauslösenden Stoffen später in Kontakt.

Kleinkinder in Deutschland sind vor allem gegen Kuhmilch und Hühnerei allergisch, dann folgen Weizen und Soja. Bei Erwachsenen sind Allergien gegen Kuhmilch und Hühnerei ebenfalls häufig, außerdem solche gegen Fisch und Schalentiere, aber auch gegen Erdnüsse.

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Die Kreuzallergie

Menschen mit Heuschnupfen reagieren auf Lebensmittel, deren Eiweiße zufällig Ähnlichkeit mit denen der Blütenpollen haben, die ihr Immunsystem reizen. Meist sind dies Äpfel, Haselnüsse, Karotten oder Sellerie, aber auch Früchte wie Kiwis, Pfirsiche und- eher selten – Erdbeeren.

Zum Beispiel reagiert ein Patient mit Heuschnupfen, der gegen Birkenpollen allergisch ist, auch mit einer Allergie auf den Genuss von Kernobst und Gewürzen. Diese Reaktion ist typisch für eine Kreuzallergie. Gekocht oder gebacken sind die meisten Nahrungsmittel für Allergiker gut verträglich.

Allergien auf dem Vormarsch

Da die Pollenallergien in den letzten Jahrzehnten deutlich zugenommen haben, sind auch die Kreuzallergien mit bestimmten Nahrungsmitteln häufiger geworden. Davon abgesehen ist eine Zunahme von Lebensmittelallergien in den letzten Jahrzehnten bisher nicht objektiv nachgewiesen worden.

Allerdings verlaufen in den letzten Jahren immer häufiger allergische Schübe bei Nahrungsmittelallergien tödlich. Es kommt zu einem anaphylaktischen Schock und im schlimmsten Fall zum Tod durch Ersticken. Je nachdem wie stark die Allergie ist, können schon winzigste Mengen des Allergens einen anaphylaktischen Schock auslösen.

Schon winzige Mengen sind Auslöser

Schon leichte Verunreinigungen von Kochgeräten können im schlimmsten Fall zu starken, eventuell lebensbedrohenden Symptomen führen. Dadurch ist es für Allergiker schwer, sich vollständig vor den Allergenen zu schützen. Für Allergiker, die zu systemischen Reaktionen neigen, kann deshalb ein Notfallset aus verschiedenen Medikamenten hilfreich sein.

Drei Verlaufs-Formen von Nahrungsmittelallergien werden unterschieden:

  • Form A betrifft vor allem Säuglinge und Kleinkinder und verschwindet wieder, wenn das Verdauungssystem der Kinder stabiler wird.
  • Form B kommt bei älteren Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen vor und hat meist mit Allergien gegen Pollen oder andere Stoffe zu tun.
  • Form C tritt bei Erwachsenen auf, vor allem bei Frauen, geht aber nicht mit einer anderen Allergie einher.

Am häufigsten ist der „Sofort-Typ“

85 % aller Nahrungsmittelallergien gehören zum Typ I oder „Sofort-Typ“. Dabei erfolgt die allergische Reaktion unmittelbar nach dem Verzehr des Allergens. Vermittler sind hier die zellgebundenen IgE-Antikörper, die die Ausschüttung von Histamin, Leukotrienen und Prostaglandinen auslösen.

In diesem Zusammenhang könnte Sie auch der Artikel „Die Rolle von IgE-Antikörpern bei Typ-I-Allergien: Ursachen und Auswirkungen“ interessieren.

Die Nahrungsmittelallergie ist selten zytotoxisch

Sehr selten unter den Lebensmittelallergien ist der Typ II oder zytotoxische Typ. Einige Stunden nach dem Kontakt mit dem Allergen binden sich Immunglobuline G (IgG) an diese zellgebundenen Antigene.

Daraufhin zerstören die Killerzellen des Immunsystems die so gekennzeichneten Zellen, die als Immunkomplexe vorliegen. Typ II der Allergien ist ein ernstes Problem im Rahmen von Abstoßungs-Reaktionen nach Transplantationen, kann jedoch auch bei Nahrungsmittelallergien eine Rolle spielen.

Immunkomplexe sind auch beim Typ III der Auslöser

Nicht ganz so häufig wie der Typ I unter den Nahrungsmittelallergien ist auch der Typ III der Störung, bei der die Reaktion nach einigen Stunden auftritt. Hierbei sind Immunglobuline beteiligt, die teils zellgebunden, teils auch im Blut und anderen Körperflüssigkeiten gelöst sind.

Diese freien Antikörper der Gruppe IgG bilden Immunkomplexe mit den Antigenen. Dadurch kommt es zu einer Aktivierung des Komplementsystems, das die Phagozytose auslöst: Leukozyten „fressen“ die Immunkomplexe und toxische Enzyme werden freigesetzt. Die gravierendste Folge sind Gefäßschäden.

Die Reaktion kann auch Tage später erfolgen

Bei der Allergie vom Typ IV („Spättyp“) kommt es nach einigen Stunden, oft aber erst Tage nach dem Kontakt mit dem Auslöser zur Reaktion des Immunsystems. Sensibilisierte Lymphozyten (vor allem T-Helferzellen I) sezernieren Zytokine wie den Tumor-Nekrose-Faktor alpha und eine Entzündung nimmt ihren Lauf.

Der Spättyp ist unter den Nahrungsmittelallergien eine seltene Erscheinung. Auch weitere Formen der allergischen Reaktion, die einige Forscher postulieren, spielen bei der Überreaktion auf Lebensmittel kaum eine Rolle.

Allergie ist nicht immer gleich Allergie

Bei einer Apfel-Allergie sind mittlerweile vier Proteine des Apfels bekannt, an die sich die IgE-Antikörper spezifisch binden (Mal d 1-4). Eine Kreuzreaktivität zwischen dem „Mal d 1“ Gen und dem Birkenpollenallergen „Bet v 1“ führt zu relativ milden oralen Symptomen. Das Apfelallergen „Mal d 3“ hingegen hat eine höhere Stabilität und kann Reaktionen am ganzen Körper hervorrufen.

Mal d 3-Epitope besitzen außerdem eine hohe Homologie zum Pfirsichallergen Pru p 3.6. Unterschiedliche Sensibilisierungswege führen demnach zu der gleichen, aber nicht derselben Apfel-Allergie.

Die Reaktionen sind hochkomplex

In der klinischen Praxis kann die Nahrungsmittelallergie nicht immer nur einem einzelnen dieser Allergie-Typen zugeordnet werden. Mediziner gehen davon aus, dass die unterschiedlichen Prozesse ineinander greifen oder auch parallel ablaufen.

Die Diagnose wird dadurch erschwert, dass auch bei einigen Nahrungsmittelunverträglichkeiten das Immunsystem beteiligt sein kann, ohne dass eine Allergie im eigentlichen Sinne vorliegt.

Nahrungsmittelunverträglichkeiten ohne immunologische Ursachen

Bei einigen Nahrungsmittelunverträglichkeiten sind Enzymdefekte oder ein Enzym-Mangel die Ursache. Bei diesen Stoffwechselstörungen entstehen die Beschwerden, weil ein Verdauungs-Enzym durch genetische Fehler bedingt nicht richtig funktioniert oder nicht ausreichend produziert wird. Die unverdauten Nahrungsbestandteile führen im Magen-Darm-Trakt zu Problemen.

Milch-Allergie oder Lactoseintoleranz?

Nicht nur beim Apfel, auch bei der Milch gibt es verschiedene Auslöser allergischer Symptome. Dabei wird die Laktose-Unverträglichkeit (Laktoseintoleranz), häufig mit einer „echten“ Milchallergie verwechselt. Bei der Laktoseintoleranz fehlt den Betroffenen das Enzym Laktase, das für die Spaltung des Milchzuckers verantwortlich ist.

Wenn Milchzucker unverdaut in den Darm gelangt, ist dieser eine Nahrungsquelle für Bakterien. Die aus dem Milchzucker hergestellten kurzkettigen Fettsäuren senken den pH-Wert und reizen dann die Darmschleimhaut: Blähungen, Durchfall und Übelkeit sind die Folge. Patienten können dagegen Tabletten mit Laktase einnehmen.

Leider gibt es ganz ähnliche Symptome auch bei einer tatsächlichen Milchallergie. Bei der Milch-Allergie sind allerdings Milcheiweiße wie Casein oder Laktoglobulin die Auslöser der Symptome. IgE-Antikörper sind bei einer Milch-Allergie in einem RAST-Test nachweisbar. Milchallergiker müssen alle Produkte, die Milcheiweiß enthalten, meiden.

Apfelallergie oder Fructoseintoleranz?

Oft glauben Menschen, die Äpfel nicht vertragen, gegen die beliebte Scheinfrucht allergisch zu sein. Doch wenn die vermeintliche Allergie auch gegen anderes Obst besteht, kann eine Fructoseintoleranz vorliegen. Dieses Krankheitsbild tritt in zwei Formen auf:

  • Genetisch bedingter Aldolase-Mangel: Das Leberenzym wandelt Fructose in Frucose-1-Phosphat um, das sich bei dem Enzym-Defizit akkumuliert und einige Stoffwechselvorgänge stört. So kann es auch zu fatalen Unterzuckerungen und Leberschäden kommen.
  • Intestinale Fructoseintoleranz: Die Fructose kann im Dünndarm nicht ausreichend aufgenommen werden (Malabsorption). Grund dafür ist ein genetischer Defekt des Fructosetransporters in den Membranen der Dünndarmzellen. Der Fruchtzucker gerät in den Dickdarm und wird dort von Bakterien metabolisiert. Dadurch entstehen Blähungen, Bauchschmerzen und gelegentlich auch Durchfall.

Zöliakie und Glutensensitivität

Die Zöliakie ist eine Darmerkrankung, die durch den Verzehr der häufigsten Getreidesorten entsteht. Wahrscheinlich sind es die Gluten-Proteine (Klebereiweiße) im Weizen und verwandten Körnerfrüchten, die die Darmzotten verkümmern lassen.

Diese Zotten-Atrophie führt zu erheblichen Magen-Darm-Problemen und bei Kindern zu Entwicklungsstörungen. Daneben erkranken viele Patienten an Depressionen.

Obwohl die Zöliakie keine echte Allergie ist, ist das Immunsystem im Krankheitsgeschehen verwickelt. Denn erhöhte Konzentrationen der Immunglobuline A (IgA) sind ein diagnostischer Marker für die Erkrankung.

Da die Körperabwehr mit reagiert, ist die Zöliakie auch von Autoimmunkrankheiten begleitet. So ist das Risiko für Diabetes Typ 1, Arthritis und Hashimoto-Thyreoiditis für die Patienten erhöht.

Weniger gravierend ist die Glutensensitivität, die ebenfalls (vermutlich) von den Klebereiweißen verursacht wird. Von einer Weizenallergie kann die Erkrankung durch die Bestimmung der Immunglobuline E (IgE) unterschieden werden, die bei Glutensensitivität nicht erhöht sind. Die Symptome sind allgemeine Magen-Darm-Probleme wie Bauchschmerzen, Durchfall und Blähungen.

Moderne Zuchtformen die eigentliche Ursache?

Einige Forscher geben neuen Getreidesorten die Schuld an der Zöliakie und der Glutensensitivität. Sie glauben, dass sekundäre Pflanzenstoffe aus dem Kreis der natürlichen Resistenzen gegen Schädlinge die Ursache sind. Moderne Züchtungen sind auf einen hohen Gehalt der biogenen Pflanzenschutzmittel hin gezüchtet. Dies könnte erklären, warum beide Erkrankungen immer mehr zunehmen.

Histaminintoleranz

Histamin kann heftige Allergiesymptome nach dem Genuss von Lebensmitteln auslösen, ohne dass Reaktionen des Immunsystems den Anstieg des biogenen Amins verursacht hätten. Dann liegt eine  Histaminintoleranz vor.

Grund ist der Verzehr von stark Histamin-haltigen Lebensmitteln wie Hartkäse, Schokolade, Bier oder Wein. Zum Problem wird das dann, wenn der Körper Histamin nicht abbauen kann, weil zwei Enzyme nicht ausreichend produziert werden: die Diaminoxidase (DAO) und die Histamin-N-Methytransferase (HNMT).

Unspezifische Nahrungsmittelunverträglichkeiten

Malabsorptionsstörungen können auch eine der Ursachen der unspezifischen Nahrungsmittelunverträglichkeiten sein. So ist bei Gallen-Problemen die Fettverdauung beeinträchtigt oder wie bei der Fructoseintolerenz die Verdauung der Kohlenhydrate.

Oft ist die Ursache nicht bestimmbar, es kann aber nach dem auslösendem Lebensmittel via Ausschluss- oder Provokations-Test gefahndet werden. Wenn der Patient die Trigger meidet, kann er beschwerdefrei leben.

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Funktionellen Nahrungsmittelunverträglichkeiten

Kaum abgrenzbar von den unspezifischen sind die funktionellen Nahrungsmittelunverträglichkeiten. Dabei kann unter anderem eine Störung der Darm-Peristaltik vorliegen oder die Beteiligung von Faktoren, die gänzlich unbekannt sind.

Das betrifft viele Nahrungsmittelunverträglichkeiten. Vermutlich stimulieren bestimmte Substanzen in der Nahrung Botenstoffe im Körper, sodass diese eine Reaktion auslösen, die einer Allergie ähnelt. Tatsächlich ist das Immunsystem aber nicht ursächlich beteiligt.

Überraschend war die Erkenntnis, dass bei vielen Lebensmittelintoleranzen die Werte der Immunglobuline G4 (IgG4) und die Zahl der T-Helferzellen 1 (TH1-Zellen) sehr hoch waren. Ein Zusammenhang mit der Krebsentstehung könnte hier auch bestehen, weil die Unverträglichkeiten und diese Labor-Parameter oft bei Tumor-Patienten vorliegen. Die TH1-TH2-Balance des Immunsystems ist gestört, mit erheblichen Folgen für die Gesundheit.

Der Begriff der Pseudoallergie

Was seit langem schon für eine Beteiligung des Immunsystems spricht, ist das gleichzeitige Auftreten von Autoimmunkrankheiten bei vielen Nahrungsmittelunverträglichkeiten.

Aus diesen Gründen wurde von einer „Pseudo-Allergie“ gesprochen. Allerdings empfiehlt die Europäische Akademie für Allergologie und klinische Immunologie (EAACI), diesen Begriff nicht mehr zu benutzen.

Vergiftungen müssen ausgeschlossen werden

Neben einer Allergie und einer Unverträglichkeit muss man bei Reaktionen auf Nahrungsmittel auch immer an eine toxische Reaktion, also eine Vergiftung, denken. Verdorbene Speisen, nicht essbare Pilze oder bestimmte Gemüsesorten in rohem Zustand können zu ÜbelkeitDurchfällenFieber und anderen Symptomen führen. Unter bestimmten Umständen können die Symptome einer allergischen Reaktionen sehr ähnlich sehen und ebenfalls bis hin zum Schock führen.

Psychosomatische Faktoren

Außerdem kommen noch psychische und psychosomatische Reaktionen hinzu, die oft mit großer Aversion gegen bestimmte Nahrungsmittel zu tun haben und ebenfalls zu heftigen körperlichen Symptomen führen können.

Die Rolle ungesunder Ernährung

Viele Menschen ernähren sich heute von industriell stark veränderten Lebensmitteln. Die in den technischen Prozessen manipulierten Inhaltsstoffe der Nahrung treffen zuerst auf das darmassoziierte Immunsystem.

Dieser Teil der Körperabwehr ist dann mit Verbindungen konfrontiert, die nicht biogen sind, aber trotzdem den natürlichen Nahrungsbestandteilen recht ähnlich sind. Dies bedingt dann eine fehlgeleitete Immun-Antwort. Einer der Haupt-Faktoren stellen hier wahrscheinlich veränderte Proteine dar, die nur teilweise verdaut werden und Rückstände hinterlassen, mit denen das Immunsystem überfordert ist.

Um Nahrungsmittelunverträglichkeiten und entsprechende Allergien zu vermeiden, hilft von vornherein eine Ernährung mit natürlich belassenen, frischen Lebensmitteln. Wenn eine Allergie oder eine andere Unverträglichkeit bereits eingetreten ist, müssen die Patienten die betreffenden Lebensmittel aus ihrem Speiseplan verbannen.

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Dieser Beitrag wurde letztmalig am 11.03.2019 aktualisiert.

China-Restaurant-Syndrom

Das China-Restaurant-Syndrom wird so genannt, weil Allergie-Symptome die nach dem Genuss in einem China Restaurant auftreten mit bestimmten Stoffen im Essen in Verbindung gebracht werden.

Bei der Zubereitung von Gerichten in der chinesischen Küche werden häufig Nahrungsmittelzusätze als Geschmacksverstärker oder zum Färben von Speisen verwendet (wie z.B. Tartrazin = E102), die für das China-Restaurant-Syndrom verantwortlich gemacht werden. Auch das Natrium Glutamat, dass in größeren Mengen in der chinesischen Küche Verwendung findet, wird für das China-Restaurant-Syndrom verantwortlich gemacht. Deswegen spricht man in diesem Zusammenhang auch von einer Natrium-Glutamat-Allergie.

Wissenschaftler wehren sich allerdings gegen den Begriff „China-Restaurant-Syndrom“, weil diese Zusatzstoffe auch in Fertiggerichten oder Kantinenessen auftreten und somit die Symptome auch dann auftreten können.

Symptome beim China-Restaurant-Syndrom

Die Symptome zeigen sich relativ rasch bereits nach 30 Minuten aber auch erst nach 2-3 Stunden. Es können vor allem Übelkeit, Schwitzen, allgemeine Schwächegefühle, Kopfschmerzen, Herzrasen und auch ein gewisses Taubheitsgefühl im Bereich von Nacken und Armen auftreten.

Diese ganze Symptomatik hält für ungefähr 2 Stunden an.

Wenn eine Pseudoallergie hinzukommt, kann es auch noch zu Hautausschlägen mit Juckreiz oder ohne Juckreiz, einem allergischen Schnupfen, leichtem bis mäßigem Durchfall und auch einem Blutdruckabfall kommen, der sich als Benommenheit äußert.

Asthmatiker aufgepasst:

Bei Asthmatikern kann es nach etwa 1 bis 12 Stunden zur Auslösung eines Asthmaanfalls kommen.

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Dieser Beitrag wurde letztmalig am 06.06.2012 aktualisiert.

Lebensgefahr durch Bienengiftallergie? Hyposensibilisierung und Sofortmaßnahmen

Für die mindestens 1,5 Millionen Insektengift-Allergiker und Personen, die vor allem an einer Bienengiftallergie in Deutschland leiden, ist die Hyposensibilisierung ohne Zweifel die sicherste Therapie.

Da bei der Bienengiftallergie Lebensgefahr besteht, nehmen die meisten Patienten die hohen Anforderungen dieser Therapie auch gerne in Kauf.

Tipp falls Sie gestochen werden: Kratzen Sie den Stachel mit den Fingernägeln heraus. Ein Herausziehen ist nicht sinnvoll, da sich dadurch der Rest des Giftes in die Wunde entleert. Suchen Sie schnellstmöglich einen Arzt auf. Sorgen Sie dafür, dass Sie Notfallmedikamente von Ihrem Arzt erhalten!

Anders ist es bei weniger bedrohlichen Allergien. Hier sollten Sie sich ehrlich fragen, ob Sie die regelmäßigen Behandlungstermine über einen Zeitraum von drei bis fünf Jahren wirklich zuverlässig einhalten können. Ansonsten ist die Therapie nämlich umsonst.

Und: aus naturheilkundlicher Sicht sind die alternativen Therapieformen sowieso erfolgversprechender – nicht unbedingt einfacher… aber aus meiner Sicht erfolgversprechender.

Mehr Informationen finden Sie unter: Insektengift-Allergie

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Dieser Beitrag wurde letztmalig am 06.06.2012 aktualisiert.