Amlodipin – Wirkung, Nebenwirkung, Absetzen, Erfahrungen

Bluthochdruck gehört zu den häufigsten Erkrankungen im mittleren Lebensalter; häufig wird eine schulmedizinisch orientierte Behandlung eingesetzt, zum Beispiel mit Amlodipin.

Dieser Wirkstoff präsentiert jedoch nicht nur eine gute Wirkung gegen hohen Blutdruck, sondern gleichzeitig auch unerwünschte Nebenwirkungen. Aus diesem Grund hat es sich bewährt, zusätzlich über den Einsatz ergänzender, sanfter Therapiemethoden nachzudenken.

Wirkung und Wirkungseintritt

Amlodipin ist eine Substanz, welche die Gefäße erweitert und auf diese Weise den Blutdruck senkt; gleichzeitig wird das Herz gestärkt und die Sauerstoffversorgung des Herzmuskels verbessert.

Die Wirkung von Amlodipin beruht auf der Hemmung des Calciumeinstroms. Das Zusammenziehen der Gefäße wird im Körper durch die Konzentration vom Calcium bestimmt: Je mehr Calcium in die Zellen strömt, umso mehr ziehen sich die Gefäße zusammen.

Amlodipin sorgt nun dafür, dass der Calciumeinstrom gebremst wird, wodurch sich die Gefäße erweitern können. Durch die erweiterten Gefäße sinkt automatisch der Blutdruck. Das klassische Anwendungsgebiet stellt daher arterieller Bluthochdruck dar, aber auch Angina pectoris, sofern es sich um die stabile Form handelt, wird mit dem Wirkstoff behandelt. [2]

Amlodipin gehört zu den Standardwirkstoffen gegen Bluthochdruck, weil es in gewissem Rahmen auch das Schlaganfallrisiko senkt. Allerdings wird durch die Einnahme die Herzfrequenz erhöht; um dem entgegenzuwirken, verordnen Ärzte oft zusätzlich so genannte Betablocker. [1]

Dosierung

In der Regel wird bei Bluthochdruck zu Beginn der Behandlung für Erwachsene eine Tablette mit 5mg des Wirkstoffs gewählt; später wird die Dosis oft auf 10mg erhöht. Diese Wirkstoffmenge wird auch gewählt, wenn Angina pectoris behandelt werden soll. Eine Gabe von einmal täglich ist ausreichend, weil Amlodipin eine lange Halbwertszeit aufweist.

Amlodipin kann unabhängig von den Mahlzeiten eingenommen werden. Für den Behandlungserfolg ist es sehr wichtig, die Tabletten regelmäßig einzunehmen. Bei der Einnahme ist zudem zu beachten, dass Grapefruitsaft (mehr als einen Liter am Tag) die Wirkung beeinträchtigen bzw. Nebenwirkungen hervorrufen kann.

Nebenwirkungen

Zu den häufigsten Nebenwirkungen bei der Einnahme von Amlodipin gehören Wassereinlagerungen. Da durch Amlodipin die Gefäße erweitert werden, sind Kopfschmerzen, Schwindel, Gesichtsrötungen, Schläfrigkeit und fühlbarer Herzschlag klassische Nebenwirkungen des Wirkstoffes. Auch Übelkeit und Unterbauchschmerzen werden bei der Einnahme beobachtet. [2]

Absetzen von Amlodipin

Insbesondere weil nach der Einnahme von Amlodipin oft unangenehme Nebenwirkungen auftreten, überlegen viele Patienten, das Blutdruckmittel wieder abzusetzen. Das schlagartige Absetzen des Medikamentes birgt jedoch beträchtliche Gefahren; durch die Einnahme werden im Körper normalerweise die Anzahl der Rezeptoren, die den Blutdruck niedrig halten, verringert.

Der Körper benötigt eine gewisse Zeit, bis diese Rezeptoren nach dem Absetzen wieder in ausreichender Zahl vorhanden sind. Ein abruptes Einnahmeende würde den Blutdruck schlagartig in die Höhe treiben, wodurch die Gefahr eines Schlaganfalls erhöht wird. Jegliche Dosisänderungen müssen deshalb mit dem behandelnden Arzt besprochen werden. [1]

Erfahrungen

Wie die Erfahrung zeigt, lässt sich Bluthochdruck mit Hilfe von Amlodipin bei vielen Patienten (je nach Diagnose) symptomatisch durchaus behandeln.

Problematisch sind (natürlich) jedoch die Nebenwirkungen des Wirkstoffes, vor allem die häufig auftretende Neigung zu Wassereinlagerungen. Um diese zu verhindern, werden meist zusätzlich noch entwässernde Medikamente verordnet, die ihrerseits wieder über ein beträchtliches Nebenwirkungspotential verfügen. Gleichzeitig ist bei Gabe von Amlodipin aufgrund der entstehenden erhöhten Herzfrequenz die zusätzliche Gabe von Betablockern angezeigt.

Aus diesem Grund ist vor allem bei Bluthochdruck im Anfangsstadium ratsam, die Symptomatik ganzheitlich zu behandeln. [3]

Grundsätzlich kann der Verzicht auf Alkohol und Nikotin nachweislich den Blutdruck senken; wer als Übergewichtiger sein Gewicht reduziert, kann sich ebenfalls über verbesserte Blutdruckwerte freuen. [3]

Auch eine gezielte Ernährung mit viel Obst und (vor allem kaliumreiches, grünes) Gemüse, fetter Fisch wie Lachs und Makrele (Omega-3-Fettsäuren) sowie die sparsame Verwendung von Salz trägt zu einer Verbesserung der Problematik bei. [4]

Ausreichend Schlaf, sanfter Ausdauersport wie Schwimmen oder Walken und die Reduktion von Stress (zum Beispiel mit Hilfe verschiedener Entspannungstechniken) eignen sich hierzu ebenfalls. [3]

Neben einer gesunden Lebensweise kann auch eine spezielle Nährstofftherapie helfen, den Blutdruck zu senken; Knoblauch- und Fischölkapseln eignen sich hierzu genauso wie Vitamin DCalcium und Omega-3-Fettsäuren.

Die Aminosäure Arginin hat in Tierversuchen ebenfalls positive Wirkungen hervorgerufen, die jedoch für die Anwendung beim Menschen noch nicht bestätigt sind. Vielfach kommen bei Bluthochdruck auch homöopathische Mittel zum Einsatz, die jedoch nicht direkt auf die Symptomatik wirken, sondern vielmehr die körpereigene Blutdruck-Regulation aktivieren. Vor allem Crataegus und Viscum Album eignen sich für die Behandlung von Bluthochdruck. [3]

Grundsätzlich zeigt die Erfahrung, dass schon mit Hilfe einer gesunden Lebensweise und zusätzlicher Nährstofftherapie Bluthochdruck leichter und mittelschwerer Ausprägung erfolgreich behandelt werden kann – ohne dass zusätzlich Amlodipin eingesetzt werden muss; der Patient profitiert vor allem, weil lästige Nebenwirkungen wegfallen. Ob und bei welchem Patient eine ganzheitliche Therapie ausreicht, sollte dabei je nach Situation des Patienten individuell entschieden werden.

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Quellen:

[1] Doggrell S.A. Is amlodipine the best initial monotherapy for hypertension? Expert Opin Pharmacother, 2006, 7(6), 829-32
[2] Europäisches Arzneibuch
[3] Fetzner, Angela: Blutdruck senken ohne Medikamente. Natürliche Maßnahmen zur Selbsttherapie
[4] gesundheit.de/ernaehrung/krankheit-und-ernaehrung/weitere-erkrankungen/ernaehrung-bei-bluthochdruck

Beitragsbild: pixabay.com – Myriams-Fotos

Dieser Beitrag wurde letztmalig am 27.06.2018 aktualisiert.