Augenentzündungen: Naturheilkunde und die besten Hausmittel

Entzündungen am Auge sind ein sehr häufiges medizinisches Problem und in Ursache, Auswirkung und Lokalisation extrem vielfältig. So können z.B. Bakterien, Viren oder bei Allergien und Autoimmunkrankheiten der Körper selbst die Entzündung auslösen. Daher ist es nicht verwunderlich, dass Menschen mit einer herabgesetzten oder fehlgeleiteten Immunabwehr (z.B. im Rahmen eines Diabetes mellitus) deutlich häufiger unter Augenentzündungen leiden.

Verschiedene Arten von Augenentzündungen

Entzündungen am Augenlid

Am häufigsten sind hier die Entzündungen der Liddrüsen, z.B. das Gestenkorn (Hordeolum).

Dabei handelt es sich um eine bakterielle Infektion der Zeis- oder Molldrüsen, meist durch Stäbchenbakterien (Staphylokokken) ausgelöst. Typisch ist eine Rötung und Schwellung an der Lidkante, ggf. mit Eiterpfropf. Fieber und allgemeines Krankheitsgefühl kommen nicht selten dazu. Therapeutisch werden trockene Wärme, lokale Antibiotika oder eine chirurgische Behandlung eingesetzt.

Das Hagelkorn (Chalazion) dagegen ist eine abakterielle, granulomatöse Entzündung durch einen gestörten Talgabfluss. Diese Erkrankung ist in der Regel völlig schmerzfrei, meist ist eine operative Therapie unumgänglich.

Vorsicht ist bei einem Befall mit dem Herpes-zoster-Virus geboten (Zoster ophthalmicus). Dieser zeigt sich durch massive Schmerzen unter oder über dem Auge (je nach befallenem Nervenast), Bläschen und Krusten. Als Komplikation kann es zu einem Befall z.B. der Hornhaut oder der Netzhaut kommen, es besteht dann akute Erblindungsgefahr.

Eine Therapie erfolgt mit Virustatika (z.B. Aciclovir). Auch sollte nach einer zugrunde liegenden Immunschwäche gefahndet werden. Seltener sind z.B. Lidphlegmone, Liderysipel oder Lidabszess (meist im Rahmen einer Komplikation). Mulluscum contagiosum (zeigt sich durch Knötchen mit zentraler Delle, welche durch Pockenviren verursacht werden) oder allergisch bedingte Lidentzündungen sind ebenfalls selten.

Entzündungen der Tränenorgane

Ist die Tränendrüse entzündet (Dakryoadenitis), kommt es zu einer Rötung und Schwellung am äußeren oberen Auge, was zu der charakteristischen Paragraphenform des Augenlides führt. Meist sind systemische (Kinder-)Krankheiten auslösend, z.B. MasernMumps, Pfeiferisches Drüsenfieber oder Röteln. Behandelt wird mit lokaler Wärme und Antibiotika.

Bei der chronischen Form sind die Symptome etwas schwächer ausgeprägt, meist liegen systemische Erkrankungen wie z.B. Tuberkulose, Sarkoidose oder Leukämien zugrunde. Eine Infektion des Tränensacks (Dakryozystitis) hat meist mechanische Ursachen, in der Regel ist der Tränengang verschlossen (so genannte Dakryostenose, oft bei Säuglingen im ersten Lebensjahr). Die Therapie ist ähnlich der Dakryoadenitis. Insgesamt ist häufiger eine chirurgische Intervention nötig, vor allem wenn eine chronische Entzündung mit mechanischer Ursache vorliegt.

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Entzündungen der Bindehaut

Die Bindehautentzündung (Konjunktivitis) wird häufig umgangssprachlich mit der Augenentzündung gleichgesetzt. Die Betroffenen klagen über ein Fremdkörpergefühl, Juckreiz bis hin zu brennenden Schmerzen.

Die Augenlider sind geschwollen, die Gefäßzeichnung der Bindehaut verstärkt („Kaninchenaugen“) und es kommt zu übermäßigem Tränenträufeln (Epiphora). Je nach Infektion kommen wässrig-blutige oder eitrige Sekretionen vor. Die Lichtempfindlichkeit ist stark erhöht, teilweise kommt es sogar zu einem reflektorischen Lidkrampf, um das Licht abzuschirmen (Blepharospasmus). Neben den allgemeinen Symptomen kommt es zu einer starken eitrigen Sekretion mit morgendlich verklebten Lidern. Zusätzlich können Fieber, Halsschmerzen und eine „laufende Nase“ (Rhinitis) auftreten.

Manchmal sind Herpes-simplex-Viren für die Entzündung verantwortlich. Am häufigsten ist jedoch die Keratokonjunctivitis epidemica, ausgelöst durch Adenoviren. Meist kommt es nach Infektion des einen Auges um wenige Tage versetzt zu einer Entzündung des anderen. Nach durchgemachter Krankheit besteht allerdings lebenslange Immunität.

Wichtig ist die strenge Einhaltung von Hygiene, da diese Form der Bindehautentzündung extrem ansteckend ist.

Seltenere Ursachen sind klassische bakterielle Bindehautentzündungen durch Stäbchen- oder Kettenkokken, die Gonokokkenkonjunktivitis. Andere bakterielle Auslöser sind Haemophilus influenzae, Staphylococcus aureus und Streptococcus pneumoniae.

Das Trachom stellt eine Chlamydien-Infektion dar, die in Deutschland sehr selten vorkommt, während die Erkrankung weltweit die häufigste Erblindungsursache ist. Pilzinfektionen können ebenfalls eine Konjunktivitis hervorrufen.

Die bakteriellen Formen der Konjunktivitis sind durch zähflüssige, gelblich-grüne Sektretbildung gekennzeichnet. Oft treten Verkrustungen auf, die die Augenlider verkleben. Nach der Ansteckung schwellen die Lider schnell an und die Augen beginnen im Vergleich zur viralen Infektion stärker an zu brennen und zu jucken. Dann muss schnell gehandelt werden, um gefährliche Augenentzündungen im Keim zu ersticken. Generalisierte Entzündungszeichen wie Halsbeschwerden und Schnupfen kommen allerdings nicht so oft vor wie bei viral bedingter Bindehautentzündung.

Aber auch mechanische Manipulationen, trockene Augen, Staub, Rauch oder Luftzug lösen nicht selten eine Konjunktivitis aus. Auch etliche Allergene können verantwortlich sein. So provozieren Pollen, Tierhaare oder Raupentrichome allergische Reaktionen mit der Folge einer Bindehautentzündung. Beschwerden wie Brennen und Jucken sind gravierender als bei den infektiösen Formen der Konjunktivitis.

Entzündungen der Hornhaut

Eine Hornhautentzündung (Keratitis) ist meist sehr schmerzhaft, es kommt zur Lichtscheu, ggf. auch mit Blepharospasmus. Durch Wassereinlagerungen oder Trübungen kommt es nicht selten zu einer Sehverschlechterung.

Häufigste Ursache ist eine Infektion mit Herpes-Viren. Bei der Herpes-simplex-Infektion (gleicher Erreger wie bei dem Lippen-Herpes) und auch der Herpes-zoster-Infektion am Auge sollten Virustatika eingesetzt werden, da ein Überschreiten auf die Iris mit Ausbildung von Verklebungen droht.

Folge ist dann nicht selten ein sekundärer grüner Star (Glaukom). Der Herpes zoster geht auch in einigen Fällen mit bleibenden Schmerzzuständen einher. Zum Schutz vor einer bakteriellen Superinfektion sind meist zusätzlich Antibiotika nötig.

Auch ein trockenes Auge kann zu einer abakteriellen Hornhautentzündung führen (Keratitis sicca). Typische Ursachen dafür sind unter anderem eine Lähmung des Nervus facialis (denn dann kann das Lid nicht mehr geschlossen werden und das Auge trocknet aus) oder ein Schaden am Nervus trigeminus (dadurch wird die Sensibilität der Hornhaut herabgesetzt oder ausgeschaltet, so dass bei Reizung der schützende, reflektorische Lidschluss fehlt).

Doch meist ist ein trockenes Auge idiopathisch (d.h. ohne direkt erkennbare Ursache) oder im Rahmen von anderen Grunderkrankungen (z.B. Rheuma).

Seltenere Ursachen sind bakterielle Infektionen (dann meist durch Streptokokken mit Gefahr der Geschwürbildung), Pilzbefall (meist Candida albicans), allergische Keratitis und Verblitzung (so genannte Keratitis photoelectrica).

Entzündungen der Lederhaut

Diese Form der Augenentzündung ist selten und in der Regel nur im Rahmen von systemischen Erkrankungen (z.B. bei Allergien, rheumatoider ArthritisKollagenosen, Lues und Tuberkulose) anzutreffen. Häufiger liegt die so genannte Episkleritis vor.

Dabei handelt es sich um eine Entzündung der Lederhaut-Oberfläche. Diese ist typischerweise sehr schmerzhaft und zeigt sich durch eine umschriebene Rötung mit buckelförmiger Vorwölbung auf dem Augenweiß. Zusätzlich ist die Gefäßzeichnung deutlich vermehrt.

Die eigentliche Lederhautentzündung (Skleritis) ist ein chronischer Reizzustand mit typischerweise bläulich-roten Verfärbungen. Diese Art der Lederhautentzündung ist ebenfalls extrem schmerzhaft. Beide Formen werden mit lokalen, selten mit systemischen Glukocorticoiden behandelt.

Entzündungen der Gefäßhaut

Die häufigste Entzündung der Gefäßhaut (Uveitis) ist die Iritis (wenn nur die Regenbogenhaut (Iris) betroffen ist) bzw. die Iridozyklitis (wenn zusätzlich der Zilliarkörper involviert ist).

In der Regel handelt es sich bei der Gefäßhautentzündung ebenfalls um eine Begleiterscheinung im Rahmen einer systemischen Infektion (z.B. Allergien, Viruserkrankungen, diverse rheumatologische Erkrankungen, Gicht). Eine exogene Uveitis (z.B. nach perforierendem Trauma oder Hornhautgeschwür) ist seltener.

Die Gefäßhautentzündung geht meist mit einem stechenden Schmerz, Lichtempfindlichkeit bis hin zum Blepharospasmus und Tränenträufeln einher. Die Sehschärfe ist nicht selten herabgesetzt. Diagnostisch sind eine vermehrte Gefäßzeichnung, eine verengte Pupille (Reizmiosis) und Eiweißablagerungen in der Vorderkammer (Tyndall-Zeichen) wegweisend.

Die Therapie besteht in Cortisongabe, trockener Wärme (z.B. Rotlicht) und pupillenerweiternden Medikamenten. Letztere werden zum Schutz vor Verwachsungen eingesetzt, welche den Kammerwasserabfluss stören könnten und somit die Gefahr eines grünen Stars erhöhen würden.

Entzündungen der Aderhaut

Die so genannte Choroiditis geht meist mit einer Beteiligung der Netzhaut (Retina) einher, dies wird dann unter dem Begriff Chorioretinitis zusammengefasst. Am häufigsten liegt die diffuse Form vor (Chorioretinitis disseminata).

Typisch sind mehrere grau-gelbe Herde auf dem Augenhintergrund, welche der Arzt mittels Augenspiegelung darstellen kann. Ursächlich sind in der Regel Infektionskrankheiten wie Tuberkulose oder Syphilis.

Die Chorioretinitis centralis hat lediglich einen Herd, welcher aber zentral in der Nähe der Makula (Zentrum des schärfsten Sehens) vorkommt. Zu Grunde liegen rheumatische Erkrankungen oder granulomatöse Infektionen, z.B. Sarkoidose. Die Chorioretinitis Jensen ist sehr selten, aber die wohl bekannteste aller Aderhautentzündungen.

Diese Herde nahe der Papille entstehen nur durch eine Toxoplasmose. Betroffen sind entweder Neugeborene (durch eine Erstinfektion der Mutter in der Schwangerschaft werden die Erreger über die Plazenta auf das ungeborene Kind übertragen) oder Menschen mit einer geschwächten Immunabwehr (z.B. bei AIDS).

Die Therapie der Chorioretinitis erfolgt mit Cortison, ggf. je nach Grundkrankheit mit Antibiotika.

Entzündung des Sehnervs

Eine Sehnerventzündung (Neuritis nervi optici) ist in circa 50 Prozent der Fälle ein Vorbote bzw. eine Begleiterscheinung einer multiplen Sklerose (MS). Charakteristischerweise treten Seh- und Farbsinnstörungen auf, der klinische Untersuchungsbefund ist dabei aber völlig unauffällig („der Patient sieht nichts und der Arzt sieht nichts“).

Nachweisen lässt sich die Erkrankung nur mittels Nervenleitgeschwindigkeitsmessung, welche bei einer Sehnerventzündung deutlich reduziert ist.

Therapeutisch kommt Cortison zum Einsatz, eine Multiple Sklerose sollte mittels Liquorpunktion ausgeschlossen werden.

Wie werden Augenentzündungen behandelt?

Wenn die Augenentzündung infektiös verursacht ist, stellt sich die Frage, ob die Erreger bekämpft werden können. Die Therapie ist ansonsten rein symptomatisch, lediglich bei bakterieller Superinfektion kommen Antibiotika zum Einsatz. Ob eine bakterielle Beteiligung vorliegt, zeigt eine Bestimmung der Erreger. Vorschnell Antibiotika zu verordnen, birgt langfristig die Gefahr, dass die Mikroben resistente Stämme entwickeln.

Sind Bakterien als die Verantwortlichen sicher identifiziert, sind Antibiotika jedoch die Mittel der Wahl. Gegen Herpes-simplex-Infektionen helfen antivirale Augentropfen. Künstliche Tränen und das Auflegen eines befeuchteten, kalten Tuches können die Beschwerden lindern. Diese antisymptomatischen Maßnahmen sind bei allergischen Bindehautentzündungen ebenfalls angebracht. Medikamentös können Antiallergika gegen die Beschwerden helfen.

Wasserstoffperoxid (H2O2) kann Viren wirkungslos machen und infizierte Körperzellen und Bakterien abtöten sowie Immunzellen aktivieren. Ähnlich wie bei Lungen- und Bronchialinfekten kann das vernebelte Peroxid helfen. Die Maske der dazu verwendeten Inhalationsgeräte wird dabei auf das erkrankte Auge aufgesetzt. Erhältlich ist 3- bis 12-prozentiges H2O2 in Apotheken. Diese Konzentration muss bis auf 0,1 % verdünnt werden, damit es den Augen nicht mehr schadet als nutzt! Selbstbehandlungen stoßen bei längeren Krankheitsverläufen an ihre Grenzen. Auch eine erhöhte Sensibilität gegen Licht ist ein Indiz dafür, besser zum Arzt zu gehen.

Wie kann man vorbeugen?

Ein starkes Immunsystem kann Bakterien und Viren besser bekämpfen als jedes Medikament. Eine gesunde Vollwertkost unterstützt die körpereigene Abwehr mit allen Vitalstoffen. Wichtig für die Augen sind die Vitamine A, C und E. Empfehlenswert ist der Verzehr von vielen Karotten, Blattgemüse und Zitrusfrüchten. Zur Versorgung mit Omega-3-Fettsäuren kommen Kaltwasserfische auf den täglichen Speiseplan. Dehydrierungen sind auch für die Augen kritisch, deswegen soll auch genügend getrunken werden.

Ausreichend Nachtruhe (7 bis 9 Stunden) unterstützt nachweislich die Immunfunktionen. Dazu beitragen können auch Entspannungstechniken wie Yoga, Meditation und Atemübungen. Darüber hinaus stärkt Sport die Körperabwehr. Kurz gesagt: Ein gesunder Lebensstil senkt das Infektionsrisiko. Zu viel Alkohol, Zucker, Fastfood und Schweinefleisch schwächen die Abwehrkräfte. Rauchen erhöht die Wahrscheinlichkeit für Makuladegeneration und Grauen Star.

Es gibt einige Maßnahmen, um sich Krankheitserreger gar nicht erst einzuhandeln. Die Augen zu schützen bedeutet, ein Anfassen so weit es geht zu reduzieren. Gegenstände, die von vielen Menschen berührt werden, sollen möglichst gemieden werden. Händewaschen mit Seife kann schon viele Mikroben abtöten.

Der Allergiker kann versuchen, den betreffenden Allergenen aus dem Weg zu gehen. Schutzbrillen und Atemmasken können dabei helfen und auch das Infektionsrisiko reduzieren.

Einmal jährlich sollte ein Augenarzt Vorbeugeuntersuchungen durchführen. Das gilt besonders dann, wenn chronische Erkrankungen wie Diabetes und Hypertonie vorliegen.

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Dieser Beitrag wurde letztmalig am 16.01.2025 aktualisiert.

Weitsichtigkeit (Hyperopie): Symptome, Diagnose und Therapieoptionen

Bei der Weitsichtigkeit (Hyperopie, Hypermetropie) liegt eine Fehlsichtigkeit (Ametropie) vor, bei der das angespannte Auge zu unscharfen Bildern führt. Unter normalen Bedingungen ist das Auge bei der Sicht von nahe gelegenen Gegenständen angespannt, für das Erkennen von weiter entfernten Objekten liegt die Muskulatur im Augenbereich (Ziliarmuskel) erschlafft vor.

Im Vergleich zum normalsichtigen Auge ist das Auge bei der Weitsichtigkeit zu kurz gebaut oder es liegt eine verminderte Brechkraft von Linse oder Hornhaut vor. Das einfallende Licht trifft nicht gebündelt auf der Netzhaut auf, sondern der Brennpunkt (Bündelstelle der Lichtstrahlen) liegt dahinter.

Dadurch erscheinen Objekte in der Ferne scharf und klar, während nahe gelegene Bereiche schlecht und unscharf abgebildet werden. Um dieser Sehschwäche entgegenzuwirken, versucht das Auge mittels der Akkommodation (Anpassung der Brechkraft mittels Anspannung) auch nahe Gegenstände scharf erscheinen zu lassen.

In jungen Jahren ist dies meist noch möglich, die Fähigkeit zur Anpassung lässt aber mit zunehmendem Alter nach. Dies erklärt auch, warum die Hyperopie häufig erst nach Jahren diagnostiziert wird.

Wie bei der Kurzsichtigkeit zeigen sich zwei Formen der Hyperopie, die hauptsächlich angeboren sind. Die Brechungshyperopie entsteht durch eine zu geringe Brechkraft bei normal entwickelter Augenlänge.

Die wesentlich häufiger in Erscheinung tretende Achsenhyperopie kennzeichnet eine Störung, verursacht durch eine zu geringe Augenlänge bei normaler Brechkraft. Die Entwicklung einer Weitsichtigkeit erreicht meist um das 20. Lebensjahr ihren Gipfel, danach kann es sogar eigenständig zu einer Rückbildung der Symptome kommen. Eine plötzlich auftretende Hyperopie im späteren Lebensabschnitt deutet u.U. auf die Entstehung eines Tumors im Augenbereich hin und sollte schnellstmöglich abgeklärt werden.

Neben der Unfähigkeit zur deutlichen Projektion naher Objekte zeigen sich vor allem brennende, tränende oder schmerzende Augen, KopfschmerzenBindehautentzündungen mit vermehrtem Juckreiz sowie eine eingeschränkte oder rasch nachlassende Sehkraft während des Lesens.

Im Kindesalter empfiehlt sich der Gebrauch einer angepassten Sehhilfe, um Fehlstellungen der Augen (z.B. Schielen) durch den ständigen Versuch zur Akkommodation zu verhindern. Häufig gibt sich der Sehfehler mit dem Alter, so dass im Erwachsenenstadium auf das Tragen von Brille oder Kontaktlinsen verzichtet werden kann oder diese nur beim Lesen benötigt werden.


Dieser Beitrag wurde letztmalig am 06.06.2012 aktualisiert.

Amblyopie – Die Schwachsichtigkeit nur eines Auges

Als Amblyopie (aus dem griechischen für „stumpfes Auge“) wird eine dauerhafte Sehschwäche eines Auges (selten auch beide Augen) bezeichnet, die auf einer Fehlentwicklung des Sehsystems während der kindlichen Entwicklung beruht.

Die Fähigkeit, die Umgebung mit beiden Augen (binokular) wahrnehmen zu können, entwickelt sich in den ersten sechs Lebensjahren.

Hauptverantwortlich für eine physiologische Ausbildung ist das Gehirn, welches sich in unterschiedliche Bereiche für die verschiedenen Fähigkeiten des Menschen gliedert. Der visuelle Cortex dient z.B. dem Sehen. Kommt es zu Störungen in diesem Bereich, wirkt sich dies auch auf die Sehfähigkeit aus, u.a. kann dies zu einer entwicklungsbedingten Schwachsichtigkeit (Amblyopie) führen.

Ca. 50 Prozent aller Fälle sind durch Anisometropie (unterschiedliche Fehlsichtigkeit beider Augen, z.B. ein Auge normalsichtig, das andere weitsichtig) bzw. Ametropie (Fehlsichtigkeit, z.B. Kurzsichtigkeit) verursacht. Daneben gilt die Amblyopie als häufigster durch Schielen (Strabismus) verursachter Schaden (ebenfalls nahezu 50 Prozent).

Durch Reizunterdrückung (partielle / vollständige Reizdeprivation) versucht das Gehirn, die durch das fehlblickende Auge erhaltenen Informationen auszublenden und somit eine Doppelprojektion von fixierten Gegenständen zu vermeiden (hier sind bereits die ersten Monate nach Geburt prägend). Durch die Unterdrückung werden im Gehirn nur noch die Zellen des normalsichtigen Auges gereizt und entwickelt, was dazu führt, dass im Verlauf nur noch mit dem gesunden Auge gesehen wird, während die Funktion des schielenden Auges immer weiter eingeschränkt wird (Zellen für das binokulare Sehen werden nicht ausgebildet). Unbehandelt kann es so zu einem irreparablen Verlust der Sehkraft des betroffenen Auges kommen.

Bedingt durch die Vernetzung des visuellen Apparates mit Gehirnzellen (die Ausprägung und Reifung aller Gehirnzellen erfolgt in den ersten Lebensjahren) zeigt sich eine Amblyopie nur im Kindesalter. Beim Erwachsenen sind sämtliche Gehirnregionen vollständig ausgebildet, die Zellen bedürfen hierfür keiner weiteren Information und können somit durch Schielen auch nicht in Mitleidenschaft gezogen werden. Hier führen Fehlstellungen der Augen zu den Doppelbildern, die in der Kindheit vom Gehirn unterdrückt werden.

Neben Strabismus, Anisometropie und Ametropie als Ursachen einer Amblyopie kann u.a. auch der angeborene graue Star (Cataracta congenita / connatale) zu Schwachsichtigkeit führen und stellt eine Indikation zur sofortigen Therapie nach Geburt dar. Daneben gelten auch die kindliche Ptosis (Lidsenkung, hängendes Lid), perinatale Komplikationen, Frühgeburt sowie familiäre Prädisposition als Risikofaktoren.

Die Therapie setzt in den ersten Monaten vor allem auf die Abdeckung des gesunden Auges mittels Okklusionspflaster. Da gerade kurz nach der Geburt eine spezielle Prägung und Ausbildung aller Gehirnzellen erfolgt, muss diese Methode unter ständiger ärztlicher Kontrolle in abgestimmten Rhythmen erfolgen.

Das geschwächte Auge soll so gezwungen werden, alle Reize vollständig aufzunehmen, hierdurch eine physiologische Entwicklung der Rezeptoren im Gehirn zu bewirken, um letztendlich das binokulare Sehen zu ermöglichen. Zusätzlich werden in den ersten Jahren Sehhilfen verordnet, die auf die jeweilige Fehlsichtigkeit abgestimmt sind.

Eher selten erfolgt bereits im Kleinkindalter ein operativer Eingriff (nur bei schwerwiegenden Fällen). Je früher die richtige Diagnose gestellt wird, um so besser sind die Heilungserfolge.


Beitragsbild: pixabay.com – LhcCoutinho

Dieser Beitrag wurde letztmalig am 06.06.2012 aktualisiert.

Schielen (Strabismus) – Fehlstellungen der Augen

Weicht die Blickrichtung eines Auges von der Achse des zweiten Auges ab, spricht man von Schielen (Strabismus). Ein Objekt wird somit nur von einem Auge gesehen, während das Zweite in eine andere Richtung schaut.

Hierdurch kommt es zu einer Stärkung des normal gerichteten Auges, das fehlgestellte Auge weist Schwächen auf.

Abweichungen des Auges sind in alle Himmelsrichtungen möglich, wobei sich das nach außen oder nach innen gedrehte Auge besonders häufig zeigt. Nahezu sieben Prozent der Bevölkerung leiden an einer Fehlstellung der Augen, die unterschiedliche Ursachen hat und nicht immer erkrankungsbedingt auftritt.

Das latente Schielen (Heterophorie) beschreibt keine Störung im eigentlichen Sinne. Nahezu 70 Prozent aller Menschen weisen die Heterophorie auf, bei der ein Ungleichgewicht der Augenmuskulatur vorliegt, welches durch eigene Kraft (Fusionskraft) aber ausgeglichen werden kann und somit nicht zum Vorschein kommt.

Nur unter bestimmten Voraussetzungen bzw. in speziellen Situationen geht die Fusionskraft verloren, der Betroffene schielt. Dies zeigt sich z.B. nach vermehrtem Alkoholgenuss oder bei ausgeprägter Müdigkeit, wo es zu einem leichten Kontrollverlust kommt.

Das manifeste Schielen zeichnet sich durch die Dominanz eines Auges aus. Wird ein Objekt fixiert, folgt ein Auge dieser Richtung, während das zweite Auge in eine andere Richtung blickt.

Bedeckt man das fixierende Auge, richtet nun das andere Auge seinen Blickwinkel auf dieses Objekt. Beim manifesten Schielen unterscheidet man das nach innen schielende und das nach außen schielende Auge, zusätzlich kann die Höhe beider Augen (Pupillen) variieren.

Beim begleitenden Schielen (konkomitantes Schielen = Strabismus concomitans, Heterotropie) bleibt der Unterschied beider Augen immer konstant im gleichen Winkel, unabhängig von der Blickrichtung. Vereinfacht bedeutet dies, dass das schielende Auge dem anderen immer folgt.

Die Heterotropie zeigt sich vornehmlich in den ersten beiden Lebensjahren und tritt schon mit Geburt auf. Wie beim latenten Strabismus liegt hier ein gestörtes Gleichgewicht der Augenmuskulatur vor.

Kommt es zu einer Lähmung eines oder mehrerer Augenmuskeln, tritt das inkomitante Schielen (Strabismus paralyticus) auf, bei dem sich der Schielwinkel mit einem Blickwechsel ändert. Ursachen für die Lähmung können u.a. Muskelerkrankungen, Durchblutungsstörungen, Entzündungen oder Tumoren im Augenbereich sein.

Die Symptomatik ist nicht sonderlich stark ausgeprägt. Besonders beim latenten Schielen zeigen sich eher selten Beschwerden (nur bei ca. 10 Prozent der Betroffenen).

Hier kann es zu Kopfschmerzen und einer kurzfristig verminderten Sehkraft (verschwommene Wahrnehmung, Doppelbilder) kommen. Das konkomitante Schielen kann zu Weitsichtigkeit oder Schwachsichtigkeit (Amblyopie) des betroffenen Auges führen, zeigt sich meist aber symptomarm, weshalb es meist erst spät diagnostiziert wird. Fehlstellungen der Augen durch Lähmungserscheinungen führen zu Schwindel, Übelkeit und Brechreiz. Z.T. zeigen sich Doppelbilder und die Betroffenen versuchen, durch Schiefhalten des Kopfes die Schwäche auszugleichen.

Allgemein kann es zu zittrigen, brennenden, tränenden oder übermüdeten Augen kommen. Daneben zeigen sich Konzentrations- und Lesestörungen, vermehrtes Blinzeln sowie Orientierungsprobleme und Geschicklichkeitsprobleme (z.B. Danebengreifen bei Gegenständen oder Danebentreten beim Ballschuss).

Zur Verhinderung einer Schwachsichtigkeit muss die Fehlstellung des Auges schnellstmöglich therapiert werden, bei zu später Diagnose bleibt das schielende Auge irreparabel geschädigt. Bereits im Kindesalter erfolgt die Behandlung mit einer ausgleichenden Brille, dem längerfristigen Abdecken des gesunden Auges (Okklusionspflaster) sowie einer Operation.

Ziel ist es, die Fehlstellung des schielenden Auges zu beheben sowie dieses soweit zu stärken, dass es wie das gesunde Auge funktioniert. Bei der anschließenden Operation werden zu kurze Augenmuskeln durchtrennt und der physiologischen Muskellänge angepasst, so dass das schielende Auge wieder zur Mitte hin wandert.


Beitragsbild: pixabay.com – LhcCoutinho

Dieser Beitrag wurde letztmalig am 06.06.2012 aktualisiert.

Netzhautablösung – Symptome, Ursachen und Behandlung

Die Netzhaut (Retina) findet sich im hinteren Bereich des Auges an der Innenseite des Augapfels und beherbergt u.a. lichtempfindliche Zellen (Rezeptoren).

Durch unterschiedliche Erkrankungen und Prozesse kann es zu einer Ablösung der Rezeptorschicht kommen, durch die der Verlust der Sehkraft droht. Dies zeigt sich mit einer Prävalenz von 1 zu 10.000, womit die Netzhautablösung zu den seltenen Erkrankungen zählt.

Die Ablösung der Netzhaut (Ablatio retinae) von der Aderhaut tritt v.a. durch einen Netzhautriss (rhegmatogene Netzhautablösung) auf. Hier liegen häufig altersbedingte Ursachen (degenerative Prozesse, Schrumpfung) vor.

Die Netzhaut kann sich auch ohne ersichtlichen Grund ablösen. Daneben begünstigen Ödeme (Flüssigkeitsansammlungen) unter der Netzhaut (exsudative Netzhautablösung, z.B. durch Tumoren oder Entzündungen), Verletzungen, Parasiten, Retinopathien (Netzhauterkrankungen) und Kurzsichtigkeit die Entstehung. Bei Kleinkindern zeigt sich eine besonders schwere und schlecht zu therapierende Sonderform.

Die Erkrankung macht sich im Anfangsstadium durch Blitz- und Funkenerscheinungen (Photopsie) sowie wellenförmig verschwommene Wahrnehmungen (Kamptopsie) bemerkbar. Auffälligstes Symptom ist das eingeschränkte Gesichtsfeld (Skotom).

Je nach Ausprägung bleibt ein Bereich verschwommen oder dunkel (z.B. unten oder an der Seite), die vollständige Wahrnehmung des Umfeldes ist nicht möglich. Ein Riss in der Netzhaut führt gleichzeitig zu einer Zerstörung feinster Gefäße, die dann in den Glaskörper einbluten (Glaskörpetrübungen)und so zu den Wahrnehmungsproblemen führen.

Je eher die Diagnose gestellt wird, umso besser lässt sich die Netzhautablösung therapieren. Mithilfe des Augenspiegels (und durch applizierte Augentropfen vergrößerte Augen) kann der Augenhintergrund inspiziert werden. Einblutungen und Lösungen sind meist gut zu erkennen, zusätzlich kann eine Ultraschalluntersuchung erfolgen.

Durch Einsatz eines Lasers können Einblutungen unterbunden werden (Verödung der gerissenen Gefäße durch Vernarbung). Ein Einsatz zeigt hier aber nur Erfolg, wenn die Netzhaut ihrem ursprünglichen Untergrund noch aufliegt.

Therapie der Wahl ist die operative Methode, wobei unterschiedliche Möglichkeiten zur Auswahl stehen. Rhegmatogene Netzhautablösungen werden mithilfe der eindellenden Operationsmethode behandelt. Durch die verursachte Delle wird die gelöste Netzhaut der Aderhaut wieder angenähert, durch zusätzliche Kälte und Laser wird eine Entzündungsreaktion provoziert, die zu einer Verklebung und somit zu einer Verbindung beider Schichten führt.

Eine weitere operative Methode wird bei schwerwiegenden Erkrankungsformen gewählt (wenn auch die Makula in Mitleidenschaft gezogen ist). Hierbei wird der Glaskörper des Auges (der nur ernährende Funktionen hat) entfernt und durch Öl oder Gas ersetzt (tamponiert).

Je eher die Ablösung diagnostiziert wird und umso kleiner der Defekt ist, desto bessere Heilungserfolge können erzielt werden. Betrifft die Netzhautablösung bereits den Bereich des schärfsten Sehens (Makula), bringt der operative Eingriff zwar Erfolg, führt nach Jahren aber häufig zur Ausbildung eines grauen Stars (Katarakt = Eintrübung der Linse).


Dieser Beitrag wurde letztmalig am 06.06.2012 aktualisiert.

Die Makuladegeneration – Ursachen, Symptome und Behandlung

Das Auge ist eine biologische Kamera. Es besteht aus einer Vielzahl unterschiedlicher Gewebearten, zu denen die Lederhaut gehört, die den Augapfel (Kamera-Gehäuse) umschließt. Darin befinden sich der Glaskörper (Kamera-Innenraum), die Ader- und Netzhaut (Sensor), die Linse und die Iris (Blende), um die wesentlichen Bestandteile zu nennen.

Die Makula (gelber Fleck) befindet sich im Zentrum der Netzhaut. Mit einer ungefähren Ausdehnung von fünf Millimetern beherbergt der gelbe Fleck spezielle Sinneszellen (Zapfen für das Farbsehen) und ermöglicht so das Scharfsehen (Synonym: Bereich des schärfsten Sehens). Die Makula ist der Bereich mit der höchsten Dichte an Fotorezeptoren in der gesamten Netzhaut.

Die Mitte des Sichtfeldes wird schwächer

Degeneration (Rückbildung) der Makula ist ein irreversibler Prozess, der zunächst zu einer Störung der Sehschärfe führt. Zu Beginn werden die Zellen im Bereich des gelben Flecks geschädigt und gehen schließlich zugrunde, wodurch das Gesichtsfeld eingeschränkt wird (Skotom).

Die Beschwerden treten hauptsächlich im Seh-Zentrum auf, während an den Rändern eine schwache Sehkraft verbleiben kann. Unterschieden wird zwischen einer juvenilen (selten in jungen Jahren auftretend) und der senilen (altersbedingten) Makuladegeneration. Neben dem Glaukom und der diabetischen Retinopathie zählt die Makuladegeneration mit 500.000 Neuerkrankungen pro Jahr zu den häufigsten Ursachen für einen Verlust der Sehkraft.

An der altersbedingten Makuladegeneration (AMD) erkranken rund 20 % aller Menschen über 85 Jahren. Es werden zwei Formen der Erkrankung unterschieden, die feuchte (exsudative) und die trockene (atrophe) AMD.

Die trockene Makuladegeneration

80 % aller Patienten leiden an der  trockenen AMD, die langsam und schleichend verläuft. Dabei lagern sich Stoffwechsel-Abfälle in der Netzhaut ab, die als Lipofuszin bezeichnet werden. Der alternde Organismus kann diese lipidhaltigen Verbindungen nicht mehr abbauen, die dann sogenannte Drusen in der Netzhaut bilden. Die Konglomerate schädigen die Sinneszellen der Retina, bis sie dann absterben.

Die feuchte Makuladegeneration

Die feuchte AMD mit ihrem raschen und schwerwiegenden Verlauf wird bei ca. 20 % aller Erkrankungsfälle diagnostiziert. Oft entsteht die feuchte AMD als Folge der trockenen AMD. Als Reaktion auf die Ablagerungen bildet die Aderhaut neue Blutgefäße, die aber eher wuchern als geordnet wachsen.

Deswegen treten Blutungen und kleine Ödeme auf, wodurch sich die Netzhaut verformt. Daher kommt es zu verzerrtem Sehen. Auch kann sich das Pigmentepithel ganz ablösen und die retinalen Sinneszellen sterben ab.

Seltene Formen der Makuladegeneration

Die juvenile Form ist eher selten, gleicht in den Symptomen aber der altersbedingten Degeneration. Die Ursachen liegen u.a. in speziellen Erkrankungen (z.B. Morbus Stargardt), sind genetisch bedingt oder entstehen durch akute Schädigung (z.B. Toxine, reizende Substanzen, Medikamente).

Daneben gibt es eine Augenerkrankung, die mit starker Kurzsichtigkeit einhergeht. Bei dieser myopen Makulopathie wird die Netzhaut überdehnt, wodurch ebenfalls eine  Makuladegeneration entsteht.

Eine Makuladegeneration kann auch aus Ablagerungen von Medikamenten resultieren, wie dies bei der Akkumulationen von Chloroquin der Fall ist. Andere seltene Formen der Augenerkrankung sind das zystische Makulaödem und die epiretinale Gliose. Die vitelliforme Makuladegeneration (Morbus Best) ist eine Erbkrankheit, bei der Ablagerungen und Gefäßwucherungen in der Netzhaut erblich bedingt sind und die schon ab dem 20. Lebensjahr auftreten kann.

Symptome der AMD

Die Makuladegeneration macht sich meist erst spät bemerkbar (langsamer Prozess bei der trockenen Form). Es zeigen sich graue Schatten im Bereich des zentralen Blickfeldes. Dies fällt z.B. beim Lesen auf, wo Buchstaben verschwommen erscheinen. Bei der Fixierung von Objekten entstehen Verzerrungen, gerade Linien wirken verbogen. Im Verlauf bleibt die Orientierung im Raum zwar erhalten, Lesen oder das Führen eines Fahrzeugs sind aber zunehmend eingeschränkt.

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Ursachen der AMD

Zu den Ursachen für die AMD zählen neben dem Alter u.a. auch die genetische Prädisposition und die Arteriosklerose. Begünstigend auf die Entstehung wirken sich Rauchen, vermehrte Strahlen- / Lichtexposition (intensive Sonnenbäder ohne Augenschutz), ein zu geringer Beta-Carotin-Spiegel und auch andauernde Hypertonie (Bluthochdruck) aus. Während hellhäutige Menschen häufig schwerwiegender erkranken, zeigt sich besonders bei dunkelhäutigen Völkern ein eher milder Verlauf.

Die genauen physiologischen Zusammenhänge können zurzeit noch nicht erklärt werden. Die Naturheilkunde fokussiert auf grundlegende systemische Erkrankungen, die auch die Makuladegeneration verursachen.

Beispielsweise tritt die Augenerkrankung oft zusammen mit der Arteriosklerose auf. Wenn die Durchblutung des Herzens durch Cholesterin-Ablagerungen gestört ist, verändern sich auch die Kapillaren in der Aderhaut des Augenhintergrundes. Offensichtlich fördert dies auch die AMD. Wenn die Arteriosklerose therapeutisch angegangen wird, ist mit einer Besserung beider Erkrankungen zu rechnen. Vorbeugung ist natürlich auch hier die beste Medizin.

Diagnose der AMD

In der Diagnostik wird u.a. die Prüfkarte nach Amsler eingesetzt, die dem Betroffenen ein Gitternetz präsentiert, welches nach Fixierung zu den eben erwähnten Phänomenen führt. Auch die Farbwahrnehmung ist beeinträchtigt, während das Schwarz-Weiß-Sehen (durch die Stäbchen im weiteren Bereich der Netzhaut) unverändert funktioniert.

Durch den Augenspiegel lässt sich der Augenhintergrund inspizieren. Hier können z.B. die Ablagerungen bzw. Einblutungen bei der feuchten Form wahrgenommen werden.

Therapie der AMD

Die Therapie richtet sich nach der Diagnose. Neben vergrößernden Sehhilfen kann bei der trockenen AMD z.B. die Rheopherese eingesetzt werden, bei der durch ein spezielles Verfahren die Fließeigenschaft des Blutes verbessert wird.

Lasertherapie bei AMD

Die Lasertherapie, bei der die veränderten Gefäße im Bereich der Netzhaut verödet werden, kann bei der feuchten Form durchgeführt werden, schädigt u.U. aber auch umliegendes Gewebe. Bei der photodynamischen Therapie werden vor der Laser-Behandlung der Netzhaut Farbstoffe injiziert, die das Laser-Licht optimal absorbieren. Auf diese Weise werden die Gefäßwucherungen effektiver verödet.

Auch alternative Methoden bedienen sich der Laser-Technik. Zu diesen Verfahren gehört die Photobiomodulation oder Low-Level-Lasertherapie. Die Bezeichnung lässt vermuten, dass hier mit niedrigen Licht-Intensitäten gearbeitet wird. Allerdings kommen eher mittlere bis starke Laser-Emissionen zum Einsatz.

Operative Techniken bei AMD

Chirurgische Verfahren werden meist nur in Betracht gezogen, wenn der Verlauf bereits stark fortgeschritten ist. Die klassische Operation bringt keine Heilung, bewirkt aber eine Stabilisierung der vorhandenen Sehkraft. Durch die neue Methode der Netzhaut-Rotation (Verlagerung des gelben Flecks durch Drehen der vollständig abgelösten Netzhaut) kann eine Verbesserung erzielt werden, der geschädigte Bereich hat im Anschluss wieder Kontakt zu gesunden Zellen.

Medikamentöse Therapie bei AMD

Durch Injektion bestimmter Medikamente in das Auge kann kurzfristig eine Unterbrechung des Verlaufs erzielt werden, dies muss aber in regelmäßigen Abständen wiederholt werden. Die medikamentöse Behandlung verspricht nur bei der feuchten AMD Linderung.

Das oft eingesetzte Arzneimittel Lucentis ® ist aufgrund der unverschämten Preispolitik der Pharmakonzerne negativ in die Schlagzeilen geraten ( www.yamedo.de/blog/abkassierer-pharmakonzerne-beispiel-altersblindheit-von-avastin-zu-lucentis-das-millionengeschaft). Die Wirkstoffe in Lucentis sind monoklonale Antikörper, die die Kapillar-Wucherungen in der Aderhaut stoppen können. Das Präparat wird in den Glaskörper des Auges injiziert.
Injektionen entzündungshemmender Pharmaka wie Kortison oder Triamcinolon sind zur Behandlung der AMD ebenfalls geeignet.

Sehhilfen

Optische Sehhilfen können dem Patienten helfen, die verbliebene Sehfähigkeit besser zu nutzen. Solche Brillen oder Lupen erlauben manchen Kranken, wieder lesen zu können.

Naturheilverfahren bei AMD

Zu den alternativen Heilmethoden gehört vor allem die Supplementation mit Vitalstoffen.  Wirkungsvolle Verbesserungen bei Makuladegeneration erzielen die Carotinoide Astaxanthin, Zeaxanthin, Meso-Zeaxanthin, Lutein, Beta-Carotin und Vitamin A in hochdosierter Form.
Daneben unterstützen auch Vitamin D und C die Netzhaut. Ebenso braucht die Retina tierische Omega-3– und Omega-6-Fettsäuren.

Bestimmte wasserlösliche Pflanzenfarbstoffe (Anthocyane), die beispielsweise in schwarzen Johannisbeeren und in Heidelbeeren enthalten sind, können im Kammerwasser im Bereich der Linse den Augeninnendruck senken. Wichtig ist auch die Versorgung mit Antoxidanzien, die Stoffwechselabfälle (Schlacken) unschädlich machen können. Bei AMD ist dafür besonders das Resveratrol geeignet, das die Lipofuszin-Ablagerungen beseitigen kann.

Enthalten ist der sekundäre Pflanzenstoff zum Beispiel in Himbeeren und Weintrauben. Probate Mittel sind hier Traubenkern- und Heidelbeer-Extrakt, der reich an Radikalfängern ist. Ansonsten raten Ernährungswissenschaftler bei einer Makuladegeneration dazu, viel frisches Obst und grünes Gemüse sowie regelmäßig Fisch zu essen. Ein hervorragendes Smoothie mit geeigneten Vitalstoffen ist ein Rezept mit Äpfeln, Himbeeren, grüner und roter Paprika, Brokkoli, und Blattgemüse wie Spinat oder Mangold. Optimal wird das Getränk täglich frisch im Entsafter oder besser mit dem Purierstab zubereitet.

Vollkornprodukte, pflanzliche Öle, Eier und Nüsse sind ebenfalls empfehlenswert. Diese Lebensmittel liefern auch die für die Netzhaut erforderlichen Mineralstoffe und Spurenelemente. Dazu gehören besonders Magnesium und Zink, die gegebenenfalls supplementiert werden können.

Sehr kohlenhydratreiche Nahrung mit hohem glykämischen Index (Weißmehl, Pommes Frites, süße Getränke) sollten hingegen nicht oder nur in Maßen genossen werden.

Augen-Akupunktur bei AMD

Die Augen-Akupunktur nach Dr. John Boel ist ein Verfahren, dass von dem dänischen Ingenieur speziell für verschiedene Augenkrankheiten entwickelt wurde. In Deutschland gibt es mehrere zertifizierte Heilpraktiker und Mediziner, die diese Methode erfolgreich anwenden. Das Verfahren ist aus dem System der TCM heraus entwickelt worden und unter der Bezeichnung „Akupunktur 2000“ bekannt geworden. Die Triggerpunkte nach der Methode Boel befinden sich an den Gelenken.

Die Augen-Akupunktur nach Dr. Andy Rosenfarb ist ein ganzheitliches Verfahren, bei dem die Akupunktur immer in Kombination mit anderen naturheilkundlichen Maßnahmen appliziert wird. Blutuntersuchungen, Allergie-Tests und eine Anamnese im familiären Zusammenhang stehen am Anfang der Behandlung.

Die Therapie erfolgt dann mit dem nadelfrei arbeitenden Aku-Laser und der Elektro-Akupunktur, bei der die Nadelung mit Schwachstrom verbunden ist. Mit dem als „Mikro-Akupunkutur“ bezeichneten Verfahren nutzt Rosenfarb 48 von ihm neu gefundene Akupunktur-Punkte.

Zusätzlich wird eine konventionelle Ohr-Akupunktur durchgeführt. Während der Kur verordnet Dr. Rosenfarb Vitalstoffe und phytomedizinische Präparate der chinesischen Medizin. Eine spezielle Augen-Gymnastik rundet die Behandlung ab.

Augen-Gymnastik bei AMD

Die Augen-Gymnastik nach Dr. William Horatio Bates kann die Sehfähigkeit verbessern helfen, obwohl sich die Therapie eher an Patienten mit Fehlsichtigkeiten wendet. Bates vermutete, dass viele Augenbeschwerden in den äußeren Augen-Muskeln ihren Ausgang nehmen.

Daher entwickelte er das Augen-Training, um die Sehkraft zu stärken. Eine Übung besteht zum Beispiel darin, einen Punkt zu fixieren, um danach die Augen entspannt schweifen zu lassen.

Beim Palmieren werden die Augen mit den durch Händereiben angewärmten Handinnenflächen bedeckt. Erholsam soll auch das Sonnenbaden mit geschlossenen, zur Sonne gerichteten Augen sein. Beim „großen Schwung“ dreht der Patient den Körper um die Lenden, wobei er sich breitbeinig hinstellt. Die Arme schwingen mit und die Augen schweifen ohne starre Fixierung in die Umgebung. Dieses Augen-Yoga kann bei AMD eine Hilfe für die entkräfteten Augen bieten.

Ozon-Therapie bei AMD

Bei einer Ozontherapie wird das sehr reaktive Molekül unter kontrollierten Bedingungen in geringer Konzentration in den Körper eingebracht. Da die Ozontherapie unter anderem die Durchblutung verbessern kann, lassen sich hiermit auch die Symptome der Makuladegeneration verringern (www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/17444419).

Die AMD-Therapie nach Hancke

Andere Fachleute entwickelten Verfahren, die die Selbstheilungskräfte des Körpers aktivieren. Damit haben sie nach eigenen Aussagen, bei der Makuladegeneration gute Erfolge. Bekannt ist unter anderem der Kölner Heilpraktiker und Augenoptiker Jürgen Hancke, der vorrangig die Stoffwechsel-, Durchblutungs- und Nervenfunktionen des Gehirns in normale Bahnen lenkt, um die Makuladegeneration zu therapieren.

Die AMD-Therapie nach Bangerter

Der verstorbene Schweizer Augenarzt Prof. Dr. med. Alfred Bangerter stellte ebenfalls fest, dass es wichtig ist, die Stoffwechsellage und die Durchblutung zu verbessern, um gegen die Makuladegeneration vorzugehen. Verschiedene Injektionen hinter das Auge, die mit Akupunktur oder Röntgenbestrahlung gepaart werden, scheinen dabei sehr wirksam.

Vollständige Heilung nicht möglich

Die AMD führt nicht zu einer vollständigen Erblindung. Trotzdem ist bei vielen Patienten das Restsehvermögen so gering, dass sie den Blinden-Status zuerkannt bekommen. Die bisherigen Heilverfahren können nur, wenn auch nicht bei allen Patienten, den Verlauf bremsen und das Sehvermögen so weit es geht aufrechterhalten oder verbessern. Eine kausale Heilung ist leider nicht möglich.

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Beitragsbild: pixabay.com – LhcCoutinho

Dieser Beitrag wurde letztmalig am 15.02.2019 aktualisiert.

Ptosis: Das hängende Augenlid

Augenlider sind aus mehreren Gewebeschichten aufgebaut. Neben der Lidhaut finden sich verschiedene Muskeln zum Heben und Schließen. Zur Auslösung der Reflexe werden diese Muskeln von speziellen Nerven des Gehirns versorgt. Der Nervus facialis dient dem Schluss des Lides, während der Nervus oculomotorius das Lid wieder anhebt.

Durch Vererbung, Störungen und Erkrankungen im Bereich der Muskeln (= myogen), Nerven (= neurogen) oder des Lides selbst kann es zu einem teilweisen oder vollständigen Herabhängen des Oberlides kommen, was mit dem Begriff Ptosis gekennzeichnet wird. Dabei zeigt sich das Symptom entweder bei nur einem oder auch bei beiden Lidern.

Die Ptosis congenita ist angeboren. Es handelt sich um einen vererbten Defekt, bei dem der Lidhebermuskel (Musculus levator palpebrae) geschädigt ist. Die Störung zeigt sich hauptsächlich bei nur einem Auge, das herunterhängende Oberlid verhindert die räumliche Wahrnehmung durch binokulares (mit beiden Augen) Sehen. Dadurch kommt es zu einer verminderten Ausbildung des verdeckten Auges, was eine Amblyopie (Sehschwäche) begünstigt.

Durch Unfälle, Erkrankungen oder altersbedingte Gewebeveränderungen kann der Levator-Muskel auch in späteren Lebensjahren in Mitleidenschaft gezogen werden. Das Bild ist identisch zur kongenitalen Form, zeigt sich dabei aber auch häufiger bei beiden Oberlidern.

 

Auch Nervenläsionen führen zu einer Ptosis. Die Ptosis sympathica kennzeichnet eine schwach ausgeprägte Lidsenkung durch Lähmung des Nervus sympathikus. Typisch für die betroffene Seite sind eine kleinere Pupille sowie ein tiefer liegendes Auge. Ist der Nervus oculomotorius (= Ptosis paralytica) betroffen, hängt das gesamte Lid über dem Auge. Lähmungen können u.a. durch Schlaganfall (Apoplex) oder Hirnhautentzündung (Meningitis) ausgelöst werden.

Verschiedene Muskelerkrankungen weisen in ihrem klinischen Bild ebenfalls eine Beeinträchtigung der Oberlider, so z.B. die Myasthenia gravis, eine neurologische Erkrankung, die besonders durch eine belastungsabhängige Muskelschwäche des gesamten Körpers gekennzeichnet ist.

Vergiftungen mit Chemikalien oder einem Schlangengift führen zu einer zentralen Lähmung von Muskeln und Nerven, wodurch sich ebenfalls eine Ptosis ausbilden kann.

Neben einer Beeinträchtigung des Sehens (räumliches Sehen, Sehschärfe) sowie einem störenden Gefühl durch das herabhängende Lid weist die Ptosis selten weitere Symptome auf. In einigen Fällen kann es durch die vermehrte Belastung des nicht betroffenen Auges zu Kopfschmerzen kommen. Das gesunde Auge neigt zu Reizungen, das verschlossene Auge u.U. zu Verklebungen durch vermehrte Flüssigkeitsbildung.

Primär wird die Ursache therapiert. Nerven- und Muskelschäden können mit lidhebenden Brillen korrigiert werden. Ein operativer Eingriff erfolgt hauptsächlich bei angeborenen oder altersbedingten Störungen. Hierbei wird z.B. ein Stück des Levator-Muskels entfernt, es erfolgt eine Straffung oder eine Aufhängung, wobei das Lid durch Stirnrunzeln bewegt werden kann. In seltenen Fällen zeigt sich im Anschluss ein fehlender bzw. teilweise fehlender Lidschluss, so dass eine weitere Behandlung mit eine Austrocknung des Auges verhindernden Augentropfen erfolgen muss. Der Betroffene kann durch den Eingriff aber wieder mit beiden Augen sehen.


Beitragsbild: pixabay.com – Anemone123

Dieser Beitrag wurde letztmalig am 06.06.2012 aktualisiert.

Lidrandentzündung: (Blepharitis)

Eine Lidrandentzündung (Blepharitis) ist eine relativ häufig auftretende Augenerkrankung. Sie kann entweder durch bakterielle Infektionen (wie Staphylokokken), durch eine erhöhte Talgproduktion oder eine Störung der Funktion der Meibom-Drüsen, durch Milben- oder Filzlausbefall, durch virale Infekte (Herpes etc.), Allergien oder eine Rosacea – Erkrankung ausgelöst werden.

Zusätzliche Faktoren, die das erkrankte Auge weiter reizen, sind unter anderem Staub, Rauch, trockene Luft, Klimaanlagen, Kälte und Wärme, chemische Zusätze in Kosmetika, häufiges Augenreiben und/oder mangelnde Augenhygiene. Eine akute Blepharitis kann sehr gut behandelt werden und heilt normalerweise innerhalb von einigen Tagen oder wenigen Wochen vollständig aus.

In manchen Fällen kann sich die Erkrankung jedoch chronifizieren, was zu einer häufigen Wiederkehr der Beschwerden führt. Dies ist an sich nicht schädlich, jedoch sollte die Lidrandentzündung in jedem Falle immer behandelt werden, da sonst (in seltenen Fällen) durchaus auch dauerhafte Schädigungen am Auge entstehen können, wie chronische Bindehautentzündungen, Lidrandvernarbung oder dauerhafter Wimpernverlust.

Symptome

Eine Lidrandentzündung geht meist mit folgenden typischen Symptomen einher:

  • Brennen der Augen und des Liedrandes
  • Rötungen der Augen und des Lidrandes
  • Jucken der Augen und des Lidrandes
  • Verkrustungen und Verklebungen der Lidränder, insbesondere am Morgen
  • Fremdkörpergefühl im oder am Auge
  • Schuppen, kleben und fetten der Wimpern
  • Ausfall der Wimpern

Diagnose

Um eine Blepharitis diagnostizieren zu können, wird der behandelnde Arzt zunächst eine ausführliche Anamnese durchführen, in der die vom Patienten beschriebenen Beschwerden in das Erkrankungsbild eingefügt werden. Mit Hilfe der Spaltlampe wird das Auge untersucht.

Die Diagnose der Lidrandentzündung ist nicht schwierig und meist eindeutig. Schwieriger ist es hingegen, die Ursache zu eruieren.

Therapie

Die Therapie der Blepharitis orientiert sich an der Ursache der Lidrandentzündung.

Grundsätzlich die die Pflege des Auges und des Lidrandes eine wichtige Maßnahme. Der Lidrand und die Wimpern sollten täglich (bei Bedarf auch mehrfach) von Verkrustungen etc. befreit werden.

Dazu ist ein verdünntes mildes Shampoo (am besten “Ökogetestet“) oder milde Reinigungstücher (Babypflegetücher) geeignet. Es können auch warme Feuchtkompressen angelegt oder der Lidrand sanft massiert werden.

Bei Patienten, die zur Chronifizierung der Blepharitis neigen, sollte die Lidrandhygiene unabhängig von einer aktuellen Erkrankung täglich durchgeführt werden – so lassen sich Rückfälle und Neuerkrankungen weitgehend vermeiden. Dabei sollten die Materialien (Wattestäbchen, Wattepads und so weiter) immer nur einmalig verwendet werden, um einer Selbstinfizierung vorzubeugen.

Neben diesen ersten Tipps zur Selbsthilfe kann auch medikamentös gegen die Lidrandentzündung vorgegangen werden. In der Regel verschreibt der Arzt bei akuter Erkrankung Augentropfen oder ein Augensalbe, die regelmäßig und nach ärztlicher Anweisung auf das erkrankte Auge aufzubringen sind.

Ist die Lidrandentzündung nur eine Begleiterkrankung, muss die Grunderkrankung (Herpes, Rosacea, Milbenbefall, Filzläuse und so weiter) primär behandelt werden. Oft wird bei einer bakteriell ausgelösten Lidrandentzündung ein Antibiotikum verschrieben, das (nach Vorschrift eingenommen) durchaus schnelle Linderung verschafft und zu einer Reduktion der akuten Beschwerden innerhalb weniger Tage führt.

Bei chronischen Beschwerden können die einzelnen Schüben verkürzt werden. Eine „Heilung“ der chronischen Lidrandentzündung wird nicht angenommen.

„Präventive Maßnahmen“ der chronischen Lidrandentzündungen sind den meisten schulmedizinisch arbeitenden Ärzten oftmals nicht bekannt. Die Empfehlungen beschränken sich für chronisch kranke Patienten darauf, die Augen vor erkrankungsauslösenden Einflüssen (Rauch, Zugluft und so weiter) zu schützen. So könne die beschwerdefreie Zeit verlängert werden.

In der naturheilkundlichen Praxis rate ich in solchen Fällen oftmals zu „antientzündlichen“ Therapien mittels: Ernährungsumstellung, HeilpflanzenHomöopathie und/oder z.B. der Sanum-Therapie.

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Dieser Beitrag wurde letztmalig am 20.02.2014 aktualisiert.

Kurzsichtigkeit – Verständlich erklärt

Bei einem normalsichtigen Auge werden einfallende Lichtstrahlen von Hornhaut und Linse gebündelt und auf die Netzhaut projiziert, wo dann ein scharfes Bild entsteht. Durch verschiedene Erkrankungen (Augenkrankheiten), Störungen oder auch mit zunehmendem Alter können Fehlsichtigkeiten entstehen (u.a. Weitsichtigkeit, Kurzsichtigkeit und Alterssichtigkeit), die die Sehkraft und Sehschärfe beinträchtigen.

Die Kurzsichtigkeit (Myopie) kennzeichnet Sehstörungen, bei denen Gegenstände in der Ferne nur noch unscharf oder verschwommen wahrgenommen werden können. Dabei wird das Bild, anders als bei der Normalsichtigkeit (Emmetropie), vor der Netzhaut abgebildet, es kommt zu einer Streuung der einzeln projizierten Lichtpunkte.

Nah gelegene Objekte können im Gegensatz dazu korrekt abgebildet werden und erscheinen klar und scharf. Die Myopie zeigt sich vermehrt in jungen Jahren und erreicht ihre volle Ausprägung meist vor dem 30. Lebensjahr.

In über 80 Prozent der Fälle liegt ein erblich bedingtes vermehrtes Längenwachstum des Auges vor. Die Myopie entsteht dabei durch zwei unterschiedliche Störungsmechanismen.

Bei der Brechungsmyopie sind Linse oder Hornhaut übermäßig gekrümmt. Auch eine Trübung des Linsenkerns kann zu dieser Kurzsichtigkeit führen. Die Achsenmyopie tritt wesentlich häufiger auf und zeigt sich bereits im Kindesalter. Durch verschiedene Einflüsse (diskutiert werden u.a. ständige Überanstrengung des Auges oder Lesen bei wenig Lichteinfall) kommt es zu einer allmählichen Verlängerung des Auges, wodurch der Projektionsfehler entsteht.

Zusammengefasst ist das Auge zu lang gebaut, die Netzhaut somit zu weit entfernt, um eine exakte Bündelung der einfallenden Lichtstrahlen auf dieser zu erzielen. Diese erscheinen auf der Netzhaut gestreut.

Durch mehrfaches Blinzeln wird der permanente Lichteinfall unterbrochen, wodurch für einen kurzen Moment auch weit entfernte Gegenstände scharf abgebildet werden können.

Die maligne Myopie ist eine sehr seltene Erbkrankheit, bei der es zu einem extremen Wachstum des Auges kommt, welches zu Sehbehinderungen mit bis zu -30 Dioptrien (Maßeinheit der Brechkraft, bei Kurzsichtigkeit im Minusbereich und bei Weitsichtigkeit im Plusbereich angegeben) führen kann.

Menschen mit einer Kurzsichtigkeit können nah gelegene Objekte scharf und gut erkennen, während weiter gelegene Bereiche verschwommen und unscharf erscheinen. Durch Dunkelheit wird dieses Phänomen verstärkt, was z.B. bei nächtlichen Autofahrten zu einer erschwerten Sicht führt.

Die Bemühungen des Auges, auch weiter entfernte Gegenstände klar darstellen zu können, führen auf Dauer zu einer Schädigung im Bereich des Auges. Die Sehschärfe kann weiter abnehmen, es drohen Veränderungen der Hornhaut oder des Glaskörpers sowie Netzhautablösungen.

Um der Fehlsichtigkeit entgegenwirken zu können, werden Brillen mit Zerstreuungslinse oder (harte) Kontaktlinsen angeboten. Mittels Laser oder operativer Therapie können die Brechkraft von Hornhaut und Linse geändert werden, was u.U. zu einer Normalisierung der Sehfähigkeit führt. Diese Therapien werden aber selten angewandt und befinden sich noch im Primärstadium.

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Dieser Beitrag wurde letztmalig am 06.06.2012 aktualisiert.

Keratitis – Die Hornhautentzündung – Verständlich erklärt

Durch die aus mehreren Schichten aufgebaute, ca. 0,6 bis 0,8 mm dicke, klare und gewölbte Hornhaut (Kornea) des Auges kann Licht einfallen. Zusammen mit der Linse bildet sie das optische System. Durch Entzündung der Hornhaut (Keratitis) kommt es zu einer Eintrübung und somit zu einer Sehverschlechterung.

Die Ursachen für eine Hornhautentzündung sind sehr unterschiedlich. Zum einen führen Bakterien, Viren und Pilze zu der Eintrübung. Bakterien verursachen ein Geschwür im Bereich der Hornhaut, Auslöser sind u.a. Streptokokken, Pneumokokken, Pseudomonaden und Staphylokokken.

Die Viruskeratitis wird durch Adenoviren oder das Herpes simplex-Virus hervorgerufen, bei den Pilzen ist der Candida albicans zu nennen. Weitere Ursachen sind genetische Faktoren, Verletzungen im Hornhautbereich (z.B. Verätzungen, UV-Strahlen) oder auch Erkrankungen wie z.B. Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit), Tumoren, Autoimmunerkrankungen oder HIV.

Die Entstehung einer Keratitis begünstigend wirken u.a. das lange Arbeiten vor einem Bildschirm ohne Pause (Austrocknung des Auges durch Überlastung), übermäßige Sonnenbäder ohne geeigneten Augenschutz, Kontaktlinsen, fehlender Lidschluss, verminderter Tränenfluss, Erkrankungen des fünften Hirnnervens (Trigeminus-Läsion), Immunsuppressiva (Medikamente, die das Immunsystem beeinflussen) sowie der Kontakt der Augen mit verunreinigten Flüssigkeiten (z.B. hoher Chlorgehalt in Schwimmbädern).

Durch die auftretenden Reize kommt es zu einer Trübung der Hornhaut, meist in Kombination mit einer Lichtempfindlichkeit und einer beeinträchtigten Sehleistung (verschwommenes, unscharfes Wahrnehmen). Das Auge wirkt trocken, der Tränenfluss ist reduziert.

Es zeigen sich unterschiedlich stark ausgeprägte Schmerzen, z.T. mit Juckreiz oder Brennen. In einigen Fällen entsteht das Gefühl von Fremdkörpern (z.B. Sand, Fluse) im Auge. Schwere Formen können zu einer Ablösung oder Veränderung der Hornhaut (z.B. Vernarbung) führen. Ein Teil der Symptomatik wird durch Ruhephasen mit geschlossenen Lidern gemildert, auch das Benetzen mit feuchtigkeits-spendenden Tropfen wirkt positiv.

Die Symptomatik führt relativ eindeutig zur Diagnose. Zusätzlich erfolgt die Inspektion des Auges mittels Stablampe, wobei Veränderungen der Hornhaut oder auch Verletzungen gut erkannt werden können.

Mit dem Schirmer-Test wird der Tränenfluss in Abhängigkeit zu einer bestimmten Zeitspanne (meist 20 Minuten) kontrolliert. Ein Abstrich vom Auge dient dem Nachweis von Erregern, wodurch Medikamente gezielter eingesetzt werden können.

Milde Formen einer Keratitis können ohne unterstützende Therapie ausheilen. Bei schwereren Formen sollte eine ärztliche Abklärung erfolgen, um keine dauerhaften Schäden der Hornhaut oder eine eventuelle Erblindung zu riskieren. Hier werden von der Schulmedizin u.a. Antibiotika und Virostatika (Mittel gegen Viren) eingesetzt. Zusätzlich erfolgt eine Behandlung gegen die Austrocknung des Auges (Tränenersatzmittel).

Bei bereits bestehender Schädigung der Hornhaut kann eine Hornhauttransplantation (Keratoplastik) erfolgen, bei der sowohl geeignetes Spendermaterial als auch künstlich erzeugte Hornhautpräparate verwendet werden können.


Dieser Beitrag wurde letztmalig am 06.06.2012 aktualisiert.