Brennen und Schmerzen beim Wasserlassen: Ursachen, Diagnose, Therapie und Vorbeugung

Die Zystitis (Blasenentzündung) ist eine akute oder chronische Entzündung der Harnblase.

Diese Erkrankung trifft mehr Frauen als Männer, da diese kürzere Harnleiter haben und so Erreger schneller in die Harnblase eindringen können.

Ätiologie

Die Blasenentzündung ist selten eine Primärerkrankung. Meist tritt sie im Anschluss an eine Infektion der Niere, der Prostata oder der Harnröhre auf.

Der Blasenbereich ist normalerweise äußerst resistent gegen Infektionen, aber fortgesetzte Passagen eines durch eine Nierenbeckenentzündung infizierten Harns, infizierte Ausflüsse im Zusammenhang mit einer Entzündung der Prostata, fortwährende Reizung durch Fremdkörper oder Nierensteine oder eine nicht vollständig entleerte Blase können ursächlich für eine Blasenentzündung sein.

Nach einem größeren chirurgischen Eingriff ebenso wie nach einer Entbindung oder nach längerer Bettruhe können verminderte Widerstandsfähigkeit und gleichzeitig ungenügende Blasenentleerung das Auftreten einer Blasenentzündung begünstigen. In Fällen eines schlecht eingestellten Diabetes mellitus kommt es unverhältnismäßig oft zu einer Zystitis.

Abb.1: Eine grafische Darstellung der Nieren zusammen mit den großen Blutgefäßen und den ableitenden Harnwegen. Bild: 123rf, Rajesh Rajendran Nair.

Pathologie

Die pathologischen Veränderungen reichen von einer leichten Gefäßinjektion des Harnblasendreiecks bis zu generalisiertem Ödem und Geschwürbildung. Ein großblasiges Ödem oder eine Zystenbildung treten bei vielen chronischen Infektionen auf. Eine lang andauernde Blasenentzündung kann eine dickwandige, geschrumpfte Blase mit sehr geringem Fassungsvermögen zur Folge haben. Durch Harnstoff spaltende Bakterien bedingte chronische Infektionen verursachen kalkige Inkrustationen des Gewebes.

Symptome

Bei der akuten Zystitis sind Pollakisurie (häufiges Wasserlassen mit geringer Urinmenge) und brennender Schmerz bei der Entleerung der Harnblase die häufigsten Beschwerden. In schweren Fällen kann es zu einem ständigen Harndrang kommen.

Die Patienten verspüren Schmerzen in der Dammgegend und / oder oberhalb des Schambeins. Häufig kommt zeitweise eine Blutbeimischung im Urin vor. Schüttelfrost, Fieber und Störungen des Allgemeinbefindens werden durch eine Bakteriämie (Einschwemmung von Bakterien in den Blutkreislauf) hervor gerufen. Bei einer chronischen Zystitis treten die gleichen subjektiven und objektiven Symptome auf, jedoch weniger stark ausgeprägt als bei der akuten Zystitis.

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Diagnostik

Die Anamnese, die Untersuchung der Patienten und das Vorhandensein von Eiter in beiden Harnportionen der Zweigläserprobe ermöglichen die Diagnose. Die Untersuchung der äußeren Genitalien, die rektale Untersuchung beim Mann und die vaginale bei der Frau, die Einführung von Sonden zur Feststellung von Harnröhrenverengungen und Katheterisierung zur Entleerung des Restharns können sich als notwendig erweisen, um Erkrankungen des unteren Urogenitalapparates als mögliche Ursache auszuschließen.

Die oberen Harnwege, das heißt die Nieren, Harnleiter und Blase, sollten mittels Abdomenübersichtsaufnahme und einer radiologischen Darstellung der Harnleiter und des Nierenbeckens sowohl im Stehen als auch in Rückenlage untersucht werden. Ist auch dann die Ursache noch nicht geklärt, so wird der behandelnde Arzt nach Infektionsherden an anderen Stellen des Körpers suchen. In Zweifelsfällen sollte ein Besuch beim Urologen erfolgen. Erkrankt ein Patient oder eine Patienten häufiger an einer Blasenentzündung, sollte nach Abklingen der akuten Symptome eine Blasenspiegelung vorgenommen werden.

Therapie

Sobald die Ergebnisse der Harnkultur vorliegen und ausgewertet sind, ist eine antibakterielle Therapie vorzunehmen. Der/die Betroffene sollte pro Tag mehr als 25ml pro Kilogramm Körpergewicht trinken, am besten Wasser und Kräutertees. Spezielle Blasen- und Nierentees sowie Cranberriesaft können helfen, die Bakterien schnell auszuschwemmen.

Bei schweren Symptomen sind schmerzstillende Mittel, so genannte Analgetika, indiziert. Ist der Harn stark übersäuert, können mit Kaliumzitrat sowohl die Symptome des Blasenbrennens und des Harndrangs gelindert werden als auch eine bakteriostatische Wirkung erzielt werden. Bei einer chronischen Zystitis sollten dringend Blasenspülungen vorgenommen werden.

In ergänzender Eigentherapie kann mit lokaler Wärme (am besten mit Hilfe eines Körnerkissens oder einer Wärmflasche) gearbeitet werden. Auf jeden Fall ist die richtige Intimtoilette wichtig – bei jedem Toilettengang sollte der Intimbereich von vorn nach hinten gereinigt werden und es sollten bei der Intimhygiene keine aggressiven Seifen zum Einsatz kommen.

Prognose

Eine akute Blasenentzündung heilt meist innerhalb von zwei bis drei Wochen vollständig aus. Dabei muss der Urin immer wieder kontrolliert werden, da dieser, um eine Wiedererkrankung zu vermeiden, bakterienfrei sein muss.

Andere Ursachen

Obwohl die Zystitis die häufigste Ursache für ein Brennen und Schmerzen beim Wasserlassen ist, können auch andere Erkrankungen mit diesen Symptomen einhergehen. Bei Frauen kann beispielsweise eine Kolpitis (Scheidenentzündung) oder eine Vulvovaginitis (Entzündung der Schamlippen und der Scheide) ursächlich sein.

Bei Männern käme eine Prostatitis (Entzündung der Vorsteherdrüse) in Frage. Im schlimmsten Falle löst sogar ein Tumor in den Harnwegen Schmerzen und Brennen beim Urinieren aus. Eine eher harmlose Ursache ist die Reizblase. All diese Erkrankungen gehen neben dem brennenden und schmerzenden Wasserlassen mit noch weiteren Symptomen einher. Daher ist bei Problemen beim Wasserlassen immer ein Arztbesuch zur Klärung der Ursache indiziert.

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Beitragsbild: pixabay.com – Alexas_Fotos