Verschiedende Arten von Krebs werden oft mit der sogenannten Chemotherapie behandelt. Die amerikanische Food and Drug Administration (FDA) bestätigte, dass eines der bekanntesten Chemotherapeutika, das Medikament Avastin bei metastasierendem Brustkrebs nicht mehr verwendet werden soll.
Jüngere Studien hatten den Verdacht nahe gelegt, dass das Medikament dank gefährlicher Nebenwirkungen eher schadet als nützt. Bei anderen Krebsarten wie Lungenkrebs, Nierenkrebs, Darmkrebs oder Hirntumoren, soll das Medikament jedoch weiter angewendet werden dürfen.
Die FDA hatte Avastin erst 2008 die Zulassung für die Anwendung bei Brustkrebs erteilt. Damals erhielt der Hersteller Genentech die Auflage, mit weiteren Studien die Wirkung des Medikamentes zu belegen. Man konnte aber in den Folgejahren keine Studienergebnisse ermitteln, die die längere Lebensdauer von damit behandelten Patientinnen nachwiesen. CNN meldete sogar, dass neben diesen enttäuschenden Ergebnissen gravierende Nebenwirkungen bekannt wurden. Unter ihnen wurden Bluthockdruck, innere Blutungen, perforierte Organe sowie Herzkrankheiten wie Herzversagen oder Herzattacken genannt. In einigen Fällen wurde über Schwellungen des Gehirns berichtet. Der Hersteller Genentech hat nun die Möglichkeit, gegen diese Entscheidung Widerspruch einzulegen.
Avastin ist eines der am besten verkäuflichen und teuersten Krebsmedikamente der Welt. Die Monatsdosis Avastin kostet 8000 Dollar. Für ein kaum effektives und zudem schädliches Medikament ist dies zweifellos ein horrender Preis, an dem die Pharmaindustrie gut verdient.
Vom Markt nehmen will man Avastin vorerst nicht. Es wird nur noch in Kombination mit Paclitaxel für die Behandlung von Brustkrebs verwendet. Die so genannte E2100 Studie ergab, dass diese Kombination die Ausbreitung des Krebses um durchschnittlich fünfeinhalb Monate länger aufhielt als herkömmliche Chemotherapie.
In drei größeren Nachfolgestudien musste man diese Zeitangabe aber deutlich verringern. Letztendlich musste man zugeben, dass keine sichtbare Nutzwirkung gegenüber der klassischen Behandlung mit Chemotherapie erkennbar war. Damit gehört Avastin zu der länger werdenden Reihe von Krebsmedikamenten, deren Nutzen strittig geworden ist.
Lesen Sie auch
Übrigens: Wenn Sie so etwas interessiert, dann fordern Sie unbedingt meinen kostenlosen Newsletter
“Hoffnung bei Krebs” dazu an:
Beitragsbild: pixabay.com – PDPics
[…] Bekanntes Krebsmedikament – mehr Schaden als Nutzen? […]
[…] wenn man sich die Nebenwirkungspalette solcher Medikamente anschaut (wie auch in meinem Artikel: Bekanntes Krebsmedikament – Mehr Schaden als Nutzen? […]
[…] Überlebensraten zu verdoppeln. Ich selbst habe Avastin schon mal unter die Lupe genommen: “Bekanntes Krebsmedikament – mehr Schaden als Nutzen?” An dieser Stelle nenn ich nur einfach die weiteren Preisträger, ohne auf sie im Einzelnen […]
[…] Firma Roche hatte vor einiger Zeit einen solchen „Durchbruch“ auf den Markt geworfen: Avastin, generisch Bevacizumab (klingt fast wie Beelzebub – und wirkt teilweise auch so). Auch hier […]
[…] Behandlungssysteme zu sein. Zumindest sind mir hier keine Behandlungs-GAU alá Vioxx, Avastin, Avandia et al. bekannt. Da ist es schon fast lustig (oder auch traurig), wenn die Homöopathie […]
[…] Krebs gelungen ist. Die letzten “Durchbrüche” waren die monoklonalen Antikörper (wie Avastin), die auf „höchst selektive“ Art und Weise die Krebszellen eliminieren sollten und damit das […]
[…] Medizin dagegen untersuche den Nutzen für den Patienten. Angesichts Vioxx, Avandia, Avastin und dergleichen muss man sich schon fragen, wovon Herr Windeler eigentlich nachts träumt? Es […]
[…] so herabsetzen, dass man hier kaum noch von einer Behandlung im eigentlichen Sinne reden kann (http://www.yamedo.de/blog/bekanntes-krebsmedikament-mehr-schaden-als-nutzen/). Und die wenigen Wochen erbärmlicher Lebensqualität kosten dann auch noch eine nette Stange Geld […]
[…] Bekanntes Krebsmedikament: Mehr Schaden als Nutzen? […]