Seit wir die Maskenpflicht in Deutschland haben, ist ein Streit entbrannt:

  1. Wegen der Freiheits-, bzw. Grundrechte
  2. Wegen der Sinnhaftigkeit der Masken, Schals, usw.

Wie dicht sind Masken wirklich?

Dieser wichtigen Frage sind Wissenschaftler mit Experimenten auf den Grund gegangen, die kürzlich in Annals of Internal Medicine (2020, doi: 10.7326/M20-1342) veröffentlicht wurden.

Weil medizinische Atemmasken mit Filtern (N95) zur Mangelware wurden, musste sich Klinikpersonal vielerorts auf dieser Welt auf chirurgischen Gesichtsschutz reduzieren und das Volk hat sich inzwischen schon fast an seine Baumwollmasken gewöhnt. In der südkoreanischen Hauptstadt Seoul haben Sung-Han Kim und sein Team vom „Asan Medical Center“ beide Maskentypen an 4 COVID-19-Patienten getestet, mit folgendem ernüchternden Ergebnis:

Alle Patienten wurden gebeten, 5 Mal in Richtung auf eine Petrischale zu husten. Der Abstand zwischen Gesicht und Schale wurde auf 20 Zentimeter eingestellt. Das Experiment wurde durch jeden Teilnehmer 4 Mal, jeweils unter anderen Bedingungen durchgeführt:

  1. ohne Maske
  2. mit chirurgischer Maske
  3. mit Baumwollmaske

Vor dem Experiment betrug die durchschnittliche Viruslast aller Teilnehmer 5,66 log Kopien/ml (Nasopharynx-Abstrich). In den Speichelproben wurden im Durchschnitt 4,00 log Kopien/ml nachgewiesen.

Was haben die Petrischalen im Einzelnen aufgefangen?

(wieder in der Maßeinheit log Kopien/ml,)

  1. ohne Maske – 2,56
  2. mit chirurgischer Maske – 2,42
  3. mit Baumwollmaske – 1,85

Auf den Außenflächen der Gesichtsmasken wurden nach den Experimenten eindeutig Viren nachgewiesen, auf den Innenseiten zum Teil aber nicht. Für letzteren Befund wurde noch keine Erklärung gefunden. Fakt scheint allerdings zu sein, dass weder Baumwollmasken noch chirurgische Masken die SARS-CoV2-Viren signifikant aufhalten.

Schon durch frühere Studien wurde belegt, dass Aerosole mit Durchmessern zwischen 0,9 und 3,1 µm chirurgische Masken problemlos passieren. Während des SARS-Ausbruchs im Jahre 2002/2003 wurden die mit Viren behafteten Partikel und Tröpfchen zu 0,08 bis 0,14 µm bestimmt. Es darf auch jetzt mit Partikeln dieser geringen Größenordnung gerechnet werden.

Fazit

Bei anderen Experimenten mit Patienten, die sich mit saisonalen Corona-Viren angesteckt hatten, kam man dagegen zu dem erfreulichen Ergebnis, dass chirurgische Gesichtsmasken die Viren sehr wohl abhalten können.

Der Hauptunterschied bestand allerdings darin, dass hierbei die Atemluft ohne eine Anweisung zu husten untersucht wurde, das heißt, dass die Masken bei normaler, flacher Atmung einigermaßen wirksam zu sein scheinen. Beim Husten werden die kleinen Partikel aber so stark beschleunigt, dass diese Masken keinen nennenswerten Widerstand mehr darstellen.

In der o.a. Versuchsanordnung wurde aus 20cm Entfernung auf die Schale gehustet, etwas was man bei seinem Gegenüber sicher nicht machen würde. Wenn wir etwas Positives aus der Schweinegrippe-Pandemie 2009 gelernt haben, dann wohl, dass wir in die Ellenbogenbeuge husten sollten.

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Beitragsbild: 123rf.com – Shao-Chun Wang