H2– Molekularer Wasserstoff – Wunderwaffe und Antioxidans der Zukunft?

H2, auch molekularer Wasserstoff genannt, scheint ein sehr wirksames selektives Antioxidans zu sein, was umso wichtiger ist, weil andere Antioxidantien, zum Beispiel Vitamin C, Vitamin E etc., diese Selektivität nicht aufweisen können. Das bedeutet, dass eine „Überdosis“ dieser Vitamine möglicherweise auch weniger günstige Effekte mit sich bringen könnte.

Aus biologischer Sicht würde ich sagen, dass die Effektivität von H2 in therapeutischen Dosen günstiger ausfällt als die der eben genannten Vitamine oder anderer Antioxidantien, was diese aber nicht überflüssig macht. Im Gegenteil. Unsere Vitamine haben noch weitere Aufgaben als die, antioxidativ wirksam zu sein, eine Eigenschaft, die H2 vermissen lässt.

H2 als molekularer Wasserstoff ist ein Gas, in dem zwei Wasserstoffatome miteinander verbunden sind. Dieses Molekül ist das kleinste Molekül im Universum, was mit einigen interessanten Eigenschaften verbunden ist. Aufgrund seiner geringen Größe ist es in der Lage, durch Zellmembranen zu wandern und in den Zellkern einzudringen, die Blut-Hirn-Schranke problemlos zu überwinden und auch Zellbestandteile, wie zum Beispiel die Mitochondrien, problemlos zu erreichen. Dazu benötigt es kein Transportsystem. Grundlage hierfür ist die Tatsache, dass das Molekül keine elektrische Ladung besitzt.

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H2 gut für die Gesundheit?

Der größte gesundheitliche Vorteil von H2 ist seine Fähigkeit, exzessiven oxidativen Stress einzudämmen. Das hat günstige Auswirkungen auf Entzündungsprozesse, die ebenfalls gemildert werden. Die Betonung liegt hier auf dem Wort „exzessiv“, da ein gewisses Maß an oxidativem Stress und freien Radikalen notwendig zu sein scheint. Zum Beispiel benutzt unser Organismus auch freie Radikale, um gezielt Krankheitserreger zu bekämpfen.

Die Metabolisierung von Nahrung erfolgt ebenfalls über einen oxidativen Prozess, ohne den wir „verhungern“ würden. Auch Stickstoffmonoxid zählt zu den freien Radikalen, die physiologisch wirksam sind. Der Körper nutzt die Verbindung als Botenstoff, um den Blutdruck zu regulieren. Andere Radikale wie Superoxid und Wasserstoffperoxid, die unser Organismus braucht, werden von H2 nicht eliminiert.

Was also in diesem Zusammenhang gesundheitlich vertretbar ist, ist die Fähigkeit, exzessiven oxidativen Stress zu unterbinden. Prozesse, bei denen nützliche oxidative Prozesse angeregt werden, werden dadurch nicht beeinflusst. Beispiele hierfür sind körperliche Betätigung, Sauna etc., wo oxidative Prozesse in einem physiologischen Ausmaß angeregt werden. Dies führt zu vorteilhaften Effekten, wie zum Beispiel die Ausbildung von Hitzeschockproteinen.

Hierbei handelt es sich um Proteine, die anderen Proteinen bei der Faltung oder bei der Erhaltung ihrer Sekundärstruktur unter Extrembedingungen helfen. Es sind Stress-Proteine, die bei Hitze oder stresserzeugenden Umweltbedingungen gebildet werden. In diesen Situationen schützen die Hitzeschockproteine die zellulären Proteine vor Denaturierung und bauen nicht mehr aktionsfähige Proteine ab.

Dieser Vorgang wird auch als „Hormesis“ bezeichnet, ein Phänomen, bei dem geringe Dosen von unphysiologischen oder giftigen Substanzen und stressauslösenden Umweltfaktoren zu einer positiven Reaktion des Organismus führen.

Wissenschaftliche Untersuchungen legen nahe, dass H2 etliche Körperfunktionen und das Wohlbefinden unterstützen könnte. Einige dieser Effekte sind dem des Heilfastens sehr ähnlich:

  • Kardiorespiratorische Kondition
  • Schlafqualität
  • Stimmung
  • Kognitive Leistung
  • Mitochondrienvermehrung
  • Verbesserte Zellgesundheit
  • Optimale Blutfettwerte
  • Gutes Hautbild

Selektive Antioxidantien?

Bei oxidativem Stress ist es sinnvoll, den Stress abzubauen und in ein gewisses Gleichgewicht (Homöostase) zu gelangen. Das heißt, dass nicht unbedingt alle freien Radikale eliminiert werden, sondern ein „kleiner Teil“ aktiv bleibt. Eine Art „Reserve“, auf die zum Beispiel das Immunsystem zurückgreifen kann.

Es gibt eine Reihe von Antioxidantien, die eine hohe Anzahl von Elektronen aufweisen und damit schrotschussartig und in großer Zahl freie Radikale neutralisieren können und damit aber die Homöostase verhindern. Oder mit anderen Worten: Zu viel des Guten bewirken. H2 auf der anderen Seite ist hier selektiver, indem es nur die überschießenden Mengen an freien Radikalen neutralisiert, was zu einer Wiederherstellung der Homöostase führt.

H2 ist insofern „selektiv“, als es nicht das antioxidative Potenzial der anderen Antioxidantien besitzt. Dadurch werden „schwächere“ Oxidantien, zu denen auch teilweise Moleküle mit Signalwirkung (Hydrogenperoxid, Superoxid, Stickoxid etc.) gehören, nicht beeinflusst. Auf der anderen Seite ist H2 in der Lage, mit toxischen Hydroxyl-Radikalen, reaktiven Sauerstoffspezies (ROS) und Peroxynitrit zu reagieren und eine Verbindung einzugehen, die als Endresultat Wasser ergibt.

Inzwischen gibt es sogar Hinweise, dass H2 im Falle von Herzinfarkten und Schlaganfällen hilfreich sein kann, indem hier der sonst übliche oxidative Schaden, der von den dabei entstehenden bzw. involvierten Hydroxyl-Radikalen während der Reperfusion ausgeht, zu verhindern weiß. [1]

Es spricht vieles dafür, dass H2 bei der Behandlung von Herzinfarkt und Schlaganfall mit auf der Liste der notwendigen Therapiemaßnahmen stehen sollte. Dazu kommt, dass die Gabe von H2 kein Risiko beinhaltet, keine Kosten verursacht, aber dennoch enorme Vorteile zu bieten hat.

Im Oktober 2012 erschien eine interessante Arbeit mit Ratten im „Journal of the American Heart Association“. [2]

Die Arbeit zeigte, dass H2 die Überlebensrate nach Wiederbelebung nach Herzstillstand von 43 Prozent in der Kontrollgruppe auf 92 Prozent in der H2-Gruppe steigert. Bei einer Kombination mit therapeutischer Unterkühlung, was die Bildung von freien Radikalen zusätzlich einschränkt, ging die Überlebensrate auf 100 Prozent hoch.

H2 mit Signalwirkung

Eine weitere interessante Eigenschaft von H2 ist, dass es sich hier um einen Signal-Modulator zu handeln scheint. Als solcher ist es in der Lage, Genaktivitäten zu beeinflussen, ist also ein epigenetischer Faktor. Weiter beeinflusst es Proteine, die eine Aufgabe bei der Signalübermittlung spielen. Dies erklärt die therapeutischen Effekte, die man hat beobachten können.

Inzwischen weiß man, dass H2 Nrf2 aktiviert. Was ist Nrf2? Ausgeschrieben steht die Abkürzung für „Nuclear factor erythroid 2-related factor 2“. Es handelt sich hier um ein Protein, das die Aktivität des Gens reguliert, welches für die Produktion von antioxidativen Proteinen verantwortlich ist. Dieses Gen wird aktiviert, wenn oxidative Schäden durch Verletzungen oder Entzündungen aufgetreten sind. Und diese Aktivierung erfolgt durch Nrf2. Gleichzeitig hemmt Nrf2 auch die Ausprägung von Entzündungsreaktionen. [3]

Teil der Selektivität von H2 ist, dass Nrf2 nur dann aktiviert wird, falls der Prozess der Produktion von Antioxidantien notwendig wird. Auf diese Art und Weise werden nützliche freie Radikale, wie NO, nur teilweise eliminiert. [4]

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Wo gibt es die Pillen mit H2?

H2 ist ein Gas. Da ist die Frage mit den Pillen wohl eher als Witz aufzufassen? Dem scheint nicht so zu sein. In der Tat ist die leichteste Form der Einnahme von H2 das Auflösen einer H2-Tablette in Wasser, das dann getrunken wird. Diese Präparate sind in Onlineshops erhältlich. Googeln Sie einfach mit dem Suchwort „H2“.

Man kann H2 auch inhalieren, was aber gewisse apparative Voraussetzungen mit sich bringt. Eine andere Möglichkeit wären Infusionen. Unterschiede zwischen Inhalation und Infusion und H2 per Tablette gibt es in Bezug auf Wirksamkeit nicht, wenn die entsprechenden Konzentrationen eingenommen werden. Die Tablette hat den Vorteil, dass sie praktisch in der Anwendung ist. Natürlich besteht das Material nicht aus einem Gas, sondern aus elementarem Magnesium. Das Metall reagiert in Wasser zu Magnesiumhydroxyd (Mg(OH)2, wobei Wasserstoff freigesetzt wird. Trinkt man das Wasser schnell genug, wird der Körper mit H2 in einer Konzentration von 8 ppm (parts per million) gepulst. Präparate auf anderer chemischer Basis erreichen höchstens 2 ppm. Die Magnesiumtabletten haben auch den Vorteil, dass sie nicht in einem verschlossenen Behälter zubereitet werden müssen.

Die Stoßtherapie ist wesentlich effektiver als die kontinuierliche Gabe niedriger Dosierungen. Deswegen profitieren wir auch nicht von der H2-Produktion durch Bakterien unserer Darmflora. Hingegen wird manchmal argumentiert, die Applikation von Wasserstoff sei überflüssig, da unsere Symbionten ausreichend davon freisetzen.

Ganz „nebenbei“ versorgen uns die H2-Tabletten mit Magnesium. Das Mineral ist an hunderten biochemischer Funktionen maßgeblich beteiligt. Herz, Nieren, Muskeln und Nerven könnten ohne Magnesium nicht funktionieren. Auch die Glutathionsynthese ist von dem Erdalkalimetall abhängig, womit es auch die Entgiftung unterstützt.

Magnesiumhydroxid reagiert in Wasser alkalisch. Eine solche basische Lösung mit einem pH-Wert über 7 wird manchmal ebenfalls therapeutisch verwendet. Einige Menschen könnten daher H2 mit alkalischem Wasser verwechseln. Doch obwohl die Anwendung von Magnesium mit der H2-Darstellung zusammengeht, hat das Eine mit dem Anderen wenig zu tun. H2 macht keine Lösung alkalisch und nicht jede alkalische Lösung setzt H2 frei!

Was sagen wissenschaftliche Studien dazu?  

H2 hat inzwischen schon beweisen können, dass eine Reihe von sehr bekannten Erkrankungen günstig beeinflusst werden kann, wie zum Beispiel die Fettleber. [5]

Weiter geht es mit dem metabolischen Syndrom, wozu es eine Arbeit gibt, die dies bereits im Jahr 2013, also vor elf Jahren, gezeigt hatte: [6]

Eine neuere Studie zu diesem Thema erschien im März 2020 in Form einer randomisierten klinischen Studie. Auch hier zeigten sich positive Effekte nach Gabe von hohen Dosen von H2 in Form von Tabletten. [7]

Dosierungsempfehlungen

Die normale Dosis ist eine Tablette pro Tag, aufgelöst in 500 Milliliter Wasser. Sobald die Tablette aufgelöst ist, kann man beginnen, das Wasser zu trinken, bevor das freigesetzte H2 entweicht.

Der Auflösungsprozess dauert zwischen 1 – 3 Minuten, in Abhängigkeit von der Temperatur des Wassers. In kaltem Wasser mit Eiswürfeln dauert es am längsten. Am günstigsten ist die Verwendung von Wasser mit Raumtemperatur. Ein langes Auflösen der Tablette lässt mehr H2 entweichen, bevor die Tablette vollständig aufgelöst ist.

Kohlensäurehaltiges Wasser ist nicht geeignet, da das enthaltene CO2 das freigesetzte H2 verdrängt und schneller entweichen lässt. Es ist günstig, das Wasser relativ schnell zu trinken, solange es ein milchiges Aussehen hat. Die hellen Wolken im Wasser sind der gelöste Wasserstoff. Sobald das Wasser klar wird, ist nicht mehr viel vom H2 übrig. Beachtet werden sollte, dass die Entfaltung des Nrf2-Signalweges längere Zeit in Anspruch nimmt.

Bei starkem Stress und schwereren Erkrankungen sollte man 4 – 5 Tabletten pro Tag zum Einsatz bringen. Unter normalen Bedingungen reicht eine einzige Tablette pro Tag.

Die Belastung durch oxidativ wirksame und schädliche Verbindungen ist besonders hoch bei:

  • Hohem Zuckerkonsum
  • Verzehr von industriell verarbeiteten Lebensmitteln
  • Rauchen
  • Zu viel Alkohol
  • Luftverschmutzung
  • Intensiver Exposition gegen elektromagnetische Felder (EMF)

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Quellen:

Dieser Beitrag wurde letztmalig am 15.1.2025 überarbeitet.

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