Warum Herzinfarkte und Schlaganfälle sehr oft am frühen Morgen auftreten?

Erkrankungen des Herz- und Kreislaufsystems zählen in unseren Industriegesellschaften zu den am häufigsten auftretenden Erkrankungen. Zu wenig Bewegung, eine unausgewogene Ernährung und die Folgen von Bluthochdruck gelten als einige der Hauptauslöser für Herzinfarkte und Schlaganfälle.

Doch warum hört man immer wieder, dass Menschen von einem Herzinfarkt oder Schlaganfall in den frühen Morgenstunden betroffen wurden? Durch die Verstopfung einer Koronar- oder Hirnarterie durch einen Blutpfropf kann das Gewebe nicht mehr mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt werden. Dadurch können Teile des Herzmuskels oder Gehirnzellen absterben – so jedenfalls die gängigen Erklärungsmuster.

Aber Nicht nur ältere Menschen erleiden den Supergau in den Blutgefäßen. Auch bei jüngeren Menschen kann dazu kommen,  dass diese einen Herzinfarkt oder Schlaganfall gerade in den frühen Morgenstunden erleiden. Bisher wurde unter anderem spekuliert, dass Stress (wegen des bevorstehenden Arbeitstages) eine Rolle spielt. Doch die Gründe für die lebensgefährlichen Ereignisse liegen nicht an der Zeit, die der Wecker anzeigt, sondern an der inneren Uhr des Menschen.

 

Die Fließfähigkeit des Blutes verändert sich

Unser gesunder Organismus sorgt dafür, dass unser Blut in den Adern immer fließfähig bleibt. Verklumpen sich Blutzellen, sorgen Reparaturmechanismen normalerweise dafür, dass diese wieder aufgelöst werden. Bei Erkrankungen des Herzens und des gesamten Blutkreislaufsystems spielen Veränderungen in der Blutgerinnung eine große Rolle. Herzinfarkte und Schlaganfälle werden meist durch die Verlegung des Gefäßes durch ein Blutgerinnsel verursacht.

Unsere innere Uhr fährt gerade in den frühen Morgenstunden die Produktion des Proteins PAI-1 hoch. Dieses Protein ist jedoch dafür verantwortlich, dass sich der Abbau von kleinen Blutgerinnseln und Verklumpungen der Blutzellen in unserem Körper verlangsamt. So kommt es oft um 6.30 Uhr, wenn für viele Menschen der Wecker klingelt, zu einem Herzinfarkt oder einen Schlaganfall.

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Studie über den Einfluss des Proteins PAI-1

Ein Team, welches sich aus Forschern des Brigham and Womens Hospital in Boston und der Oregon Health and Science University zusammensetzte, ging dem Phänomen der Häufigkeit der Herzinfarkte und Schlaganfälle gerade in den frühen Morgenstunden nach. Dabei wurden äußere Einflüsse und der innere natürliche Ablauf auf das Protein Plasminogen-Aktivator-Inhibitor-1 (PAI-1) untersucht.

Dieses Protein ist ein Gegenspieler zu den Steuerungsmechanismen, die das Blut verflüssigen. Die Forscher veröffentlichten Ihre Studie in der Zeitschrift „Blood“. Danach wird das Protein PAI-1 gerade um die Zeit von 6.30 Uhr verstärkt ins Blut abgegeben. Natürlich hat jeder Mensch seine eigene innere Uhr. Doch waren die einheitlichen Untersuchungsergebnisse zu dieser frühen Morgenstunde frappierend.

Die Entwicklung neuer Behandlungsansätze

Der Autor der veröffentlichten Studie, Dr. Frank Scheer, Direktor der Medizinischen Chronobiologie-Programm am Brigham and Womens Hospital, war überrascht von dem starken Einfluss des circadianen Systems im Menschen. Dieses circadiane System ist unsere innere Uhr, die an den häufigen lebensgefährlichen, kardiovaskulären Ereignissen zu dieser frühen Tageszeit ihren Anteil hat. Die Vermutung ist, dass die Steuerung mit unserem Wach-Schlaf-Rhythmus zusammenhängt. Denn Änderungen im persönlichen Verhalten und in den Umweltbedingungen brachten in der Studie keine anderen Verläufe der Proteinausschüttung.

Und so kommt es wie es kommen muss: Das Protein PAI-1 wird als neue Chance für eine Therapie gesehen, um die Entstehung von Herzinfarkten und Schlaganfällen zu verhindern. Doch bis aus den Schlussfolgerungen der Studie tatsächlich Patienten profitieren können, sind natürliche weitere umfangreiche Forschungen notwendig.

Bringt das überhaupt etwas?

Die Entwicklung eines Medikaments bzgl. Protein PAI-1 – was soll das? Wer soll das bekommen? Wenn dann doch wohl nur die Patienten die bereits einen Herzinfarkt oder Schlaganfall in den frühen Morgenstunden bereits erlebt haben – oder? Und wie wäre es denn mit Lebenstilumstellungen der Patienten? Und mit Verlaub: in der Naturheilkunde und Alternativmedizin haben wir bereits Mittel die “Verklumpung” des Blutes zu verhindern, bzw. zu beeinflussen.

So sehr ich allen Patienten wünsche, dass es so ein “einfaches” Medikament gäbe, welches solche Probleme verhindern könnte, so sehr weiß ich, dass dies doch eher wieder mal ein Wunschdenken ist. Denn es gibt einfach zu viele Probleme mit dieser ganzen “Medikamentenflut”, wie ich ja bereits mehrfach gezeigt habe. Diese Beitrag finden Sie hier im Blog zum Beispiel unter: https://www.yamedo.de/blog/category/medikamente/

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Beitragsbild: pixabay.com – Pexels