Seit dem März 2020 wurden wir in Deutschland mit einschneidenden “Maßnahmen” konfrontiert: Lockdowns, Kontaktbeschränkungen, Schließung von Geschäften, Schulen, usw.

Es gibt jetzt inzwischen eine überwältigende Fülle an wissenschaftlichen Untersuchungen zu den Lockdowns und anderen begleitenden Maßnahmen, die angeblich die Pandemie in die Knie zwingen sollen.

Als erstes kann man inzwischen ruhigen Gewissens behaupten, dass eigenartigerweise trotz des Dauer-Lockdowns die „Inzidenzwerte“ in den “harten Lockdowns” stiegen. Hätte nicht nach einem halben Jahr Dauer-Lockdown in Deutschland die Zahl sinken müssen, wenn Lockdowns das probate Mittel gewesen wären?

Und wie sah es jetzt in den Staaten aus, die keinen Lockdown hatten?

Ein Bild sagt mehr als tausend Worte: Hier ein Vergleich der an (oder mit) verstorbenen Covid-Patienten in Schweden und Deutschland: Stand 27.4.2021

 

Die Grafik zeigt die täglich neu gemeldeten Covid-19 Todesfälle pro 1 Million Einwohner. 

In Deutschland hatten wir seit dem 2. November 2020 einen Lockdown, seit dem 16. Dezember 2020 den kompletten Lockdown, der dann wieder etwas gelockert wurde um schließlich in die “Bundesnotbremse” zu münden. Maskenpflicht in Deutschland bestand seit dem 27.4.2020.

Die Begründungen waren unter anderem Folgende:

  1. Überlastung der Kliniken vermeiden (“flatten the curve”)
  2. R-Wert unter 1
  3. Inzidenzen unter 50
  4. Inzidenzen unter 35
  5. “Neue Mutationen” die angeblich… usw. usw. (Sie kennen das)
  6. Inzidenzen unter 100 (200, 165, usw. usw.)
  7. Überlastung der Kliniken

Nun, eine Überlastung der Kliniken (im Sinn der Beatmungsplätze) gab es deutschlandweit nicht – wohl aber punktuell. Am 27.4.2021 waren von 21.076 Intensivbetten, 2.835 als frei gemeldet.

Intensivbettenbelegung 21.1.2021

Die folgende Übersicht zeigt, dass Deutschland unter den OECD-Ländern führend bei den Intensivbetten-Kapazitäten ist:

Intensivbettenvergleich weltweit (OECD-Länder)

Deutschland ist führend mit 33,9 Intensivbetten pro 100.000 Einwohner.

Zudem gab es 2020 auch weniger Beatmungsfälle in deutschen Krankenhäusern als 2019:
https://www.yamedo.de/blog/sari-covid-19/

Und ob es in Deutschland 2020 eine Übersterblichkeit gab, sollte man sich auch einmal näher anschauen:
https://www.yamedo.de/blog/verzerrte-statistik-uebersterblichkeit/

Aber es gab Lockdowns, frierende Kinder, depressive Kinder und Jugendliche und  verzweifelte Unternehmer, Selbstständige und vieles mehr.

Den Verlauf der Todesfälle mit Covid-19 sehen Sie oben.

Dieser Verlauf in der sogenannten 2. Welle unterscheidet sich kaum von dem schwedischen Verlauf.

Nur: In Schweden gab es keinen Lockdown, alle Geschäfte waren geöffnet, ebenso die Restaurants und Cafés. Es bestand keine Maskenpflicht. Die Maske wurde empfohlen, vor allem in Bahn und Bus aber auch dort nur zur Hauptverkehrszeit. Kontrolliert wurde das alles nicht. Die Schulen waren geöffnet, die höheren Klassen ab der 10. Klasse waren geschlossen – wie es es ab Mai 2021 aussah, kann ich nicht exakt sagen.

Dennoch: Die Covid-19 Todesfallzahlen lagen in Schweden in der “2. Welle” auf dem gleichen Niveau wie in Deutschland.

Trotzdem gab es massive Kräfte, die von Schweden ebenfalls harte Maßnahmen fordern. In Deutschland (ebenso in anderen Ländern) wurde man nicht müde, den “schwedischen Sonderweg” als gescheitert zu verurteilen.

Ja, so geht “Wissenschaft” heute. Während der rund  1 Jahr laufenden „Pandemie“ wird noch einmal besonders deutlich, dass Evidenzbasiertheit beim eigenen Treiben anscheinend nur eine untergeordnete Rolle zu spielen hat. Ganz besonders gilt dies für die ach so beliebten Lockdowns.

In der Rückschau zeigt sich: Die Gesamt-Übersterblichkeit (aufgrund jedweder Ursachen) war im Vergleich einiger hochentwickelter Länder zwischen 2020 und 2023 in Schweden am geringsten. Das könnte bedeuten: Zwangsmaßnahmen tragen zu unerwünschten Effekten auf die Gesundheit viel mehr bei als die Corona-Infektionen:

Ich hatte bereits in mehreren Beiträgen darauf hingewiesen, dass Lockdowns usw. alles andere als optimal erscheinen um eine Pandemie zu bekämpfen:

Alleine das waren und sind bereits Fakten, die man nicht vom Tisch wischen kann.

Interessant im Zusammenhang mit Masken ist die Veröffentlichung des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) aus dem Juni 2020 [Link zum archivierten Beitrag]. Dort wird über die Schutzwirkung referiert, dass diese angeblich nicht nachgewiesen sei. Unter Paragraf 1 zur „Mund-Nasen-Bedeckung“ (“Community-Maske”) sagt das Institut Folgendes:

Träger der beschriebenen Mund-Nasen-Bedeckungen können sich nicht darauf verlassen, dass diese sie oder andere vor einer Übertragung von SARS-CoV-2 schützen, da für diese Masken keine entsprechende Schutzwirkung nachgewiesen wurde.

Die Seite des BfArM wurde zwischenzeitlich überarbeitet und man ist sich heute natürlich sicher, dass Masken helfen.

Bei Hinweisen für Hersteller von Masken stand (man glaubt es kaum):

Besondere Klarheit ist bei der Bezeichnung und Beschreibung der Maske geboten, die nicht auf eine Schutzfunktion hindeuten darf, da diese nicht nachgewiesen ist. Vielmehr sollte ausdrücklich darauf hingewiesen werden, dass es sich weder um ein Medizinprodukt, noch um persönliche Schutzausrüstung handelt.

Auch dieser Hinweis ist inzwischen verschwunden.

Aber in der ersten Corona-Welle waren die betreffenden ein- oder mehrlagigen Baumwolltücher als gängiger Infektionsschutz akzeptiert.

Nicht dass wir uns falsch verstehen: Die richtige Maske, am richtigen Ort kann sehr wohl sehr nützlich sein. Aber das, was derzeit immer noch praktiziert wird?

Studien, die gegen einen Lockdown sprechen

Wie es aussieht, interessieren sich nicht nur Mediziner und/oder Naturwissenschaftler für die Effektivität von Lockdowns. Auch die Ökonomen und Wirtschafts- und Sozialwissenschaftler schauen hier jetzt genauer hin. Der Grund mag darin liegen, dass der Lockdown einen erheblichen schädigenden Einfluss auf die Wirtschaft hatte und man gerne wissen möchte, ob die Begründungen hierfür so valide sind, dass man eine Zerstörung der Wirtschaft, sowie die massive Einschränkung von Grundrechten hinnehmen musste.

Im August 2020 wurde ein Beitrag[1] veröffentlicht, der den Titel trug: „Lockdowns and Mask Mandates Do Not Lead to Reduced COVID Transmission Rates or Deaths, New Study Suggests“ (Lockdown und Maskenpflicht führen nicht zu verringerten Covid-19 Übertragungsraten oder Todesfällen). Im Beitrag wurde eine Studie[2] des „National Bureau of Economic Research (NBER)“ besprochen, die ebenfalls im August 2020 veröffentlicht wurde.

Was dürfen wir hier erfahren?

Die drei Autoren hatten sich Länder und Bundesstaaten der USA herausgesucht, die mehr als 1000 Covid-19-Todesfälle bis zum späten Juli zu verzeichnen hatten. Es waren dann 25 US Bundesstaaten und 23 Länder aus aller Welt, die in die Auswertung dieser Studie aufgenommen worden waren. Um welche Bundesstaaten und Länder es sich handelt, das wird in der Studie (siehe Link) aufgezählt.

Die vorhandenen Daten und die Analyse dieser Daten der aufgezählten Länder und Bundesstaaten ergab dann vier Hauptpunkte, die Fakten zu Covid-19 beinhalten.

  1. Sobald eine Region die Zahl von 25 Covid-19-Todesfällen erreicht hatte, fiel innerhalb eines Monats die Wachstumsrate für Todesfälle pro Tag auf ungefähr Null (0). Mit anderen Worten: Gleichgültig welches Land oder welcher Bundesstaat und unabhängig von deren aufgestellten Gegenmaßnahmen – die Todesraten pro Tag hörten innerhalb von 20-30 Tagen nach Überschreiten des Schwellenwerts von 25 Todesfällen auf anzusteigen.
  2. Nachdem dies erfolgt war, begannen die Todesfälle pro Tag entweder abzunehmen oder der momentane Trend verlief auf einer flachen Kurve (also keine Zu- oder Abnahme der Todesfallrate).
  3. Die Variabilität der Trends von Todesraten über alle untersuchten Regionen (Länder und Bundesländer der USA) ist seit Beginn der „Pandemie“ scharf abgefallen und verbleibt seitdem auf einem niedrigen Niveau. Alle studierten Staaten und Bundesstaaten sind in der Folge mehr und mehr miteinander vergleichbar in ihren Trends geworden und seitdem auch so geblieben.
  4. Die Beobachtungen in den Punkten 1-3 lassen den Schluss zu, dass der effektive R0-Wert schon nach den ersten 30 Tagen nach Beginn der „Pandemie“ weltweit um die „1“ oszillierte.

Die Schlussfolgerung der Autoren war, dass die Datentrends, die man analysiert hatte, ernstzunehmende Hinweise ablieferten, dass die sogenannten „nicht-pharmazeutischen Interventionsmaßnahmen (NPI)“, also Lockdown, Schulschließungen, Reisebeschränkungen, Bleibt-zu-Hause-Appelle, Verbot von Veranstaltungen, Quarantäne, Ausgangsbeschränkungen und Maskenpflicht, keinen signifikanten Einfluss auf die allgemeinen Übertragungsraten von SARS-CoV-2 hatten und haben.

Eine dänische Arbeit kommt zu ähnlichen Ergebnissen

Zu einem ähnlichen Ergebnis kommt eine Vergleichs-Studie über die “zweite Welle” in Dänemark. Während dieser “Welle” wurde für einige Landesteile wie dem Norden ein Lockdown verhängt. Andere Regionen der skandinavischen Nation waren von den Maßnahmen nicht betroffen. Zwar folgte ein Rückgang der Infektions-Raten, dies aber in ganz Dänemark.

Der Lockdown war nach Meinung der Autoren demnach nicht der Grund für den Rückgang von Infizierten. Zudem wiesen die Forscher nach, dass die zweite Welle schon vor dem Lockdown abebbte. Ob dies daran liegt, dass die Dänen in Lockdown-freien Regionen sich freiwillig restriktiv verhielten, können die Wissenschaftler allerdings nicht sagen. Die Autoren folgern dennoch, dass sowohl ein “freiwilliger” als auch ein erzwungener Lockdown möglicherweise nutzlos ist.[4]

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Leicht zu behaupten, aber schwer zu beweisen?

Es stellt sich natürlich auch die Frage, was die gleich verlaufenden Trends in den USA mit den Geschehnissen in den jeweiligen US-Staaten zu tun haben?

Und hier scheint der Hund begraben zu sein.

Denn nicht alle Länder und US-Bundesländer haben alle unisono die gleiche Strategie gefahren. Es beginnt damit, dass die von der Politik verordneten Gegenmaßnahmen zu den unterschiedlichsten Zeitpunkten gestartet wurden.

Die Autoren der NBER-Studie postulieren eine Überschätzung der Maßnahmen gegen die Infektionen. Dies beruhe auf einer voreingenommenen Ausblendung von Variablen. Ein Schlüsselkandidat für eine solche Ausblendung von Variablen ist die wahre Ursache für den Abfall der Infektionsraten nach dem ersten Monat der „Pandemie“. Und der Grund hierfür ist die Tatsache, dass die Interaktion unter den Menschen einfach nicht mit den epidemiologischen Modellen übereinstimmt, die für die offiziellen Zahlen benutzt wurden.

Wir wissen ja von der WHO und von Herrn Ferguson aus Großbritannien, sowie Herrn Drosten, dass in solchen maroden computergestützten Vorhersageszenarien bereits zuvor von Millionen von Toten gefaselt wurde, 2009 wie 2020. Und nichts trat ein. Kein Wunder also, dass dieser Trick ebenfalls nicht bei den NPI funktioniert.

Ein weiterer Grund, an der Wirksamkeit der NPI zu zweifeln ist die Tatsache, dass die Übertragungsraten zeitweise trotz gelockerter Restriktionen weltweit auf einem sehr niedrigen Niveau gelegen haben. Da hätte man doch einen Anstieg der Infektionen und vielleicht sogar der Todesraten erwarten dürfen, oder?

Dies mag auch eine mögliche Erklärung sein, warum ein Großteil der Regierungen die PCR-„Test“-Aktivitäten vervielfacht hat, um so einen Anstieg der Übertragungsraten künstlich zu erzeugen. Und da ist es von Vorteil, dass der PCR-„Test“ eine Fehlerquote für falsch-positive Ergebnisse von um die 2 % hat, die bei 1 Million Tests pro Woche immerhin bis zu 20.000 „Fälle“ suggerieren, die in Wirklichkeit einfach nur falsch positiv sind.

Selbst ein positiver Test heißt nicht zwingend, dass eine Infektion vorliegt, da ein Test kein Virus nachweist, sondern nur genetische Moleküle, die angeblich zu einem Virus gehören. Ob das Virus dabei noch intakt ist oder ob es sich hier um Trümmer handelt, das lässt sich aus so einem Test nicht erschließen.

Ein “Lockdowner” denkt um

Dr. Ari Joffe hatte den Lockdown einst befürwortet. Der Kinderarzt für Infektionskrankheiten arbeitet am Stollery Children’s Hospital in Edmonton und ist Professor am Lehrkrankenhaus der University von Alberta. Nachdem er die “Kollateralschäden” des Lockdowns mit den Gefahren durch Covid-19 verglichen hatte, ist er anderer Meinung. Er schätzt den gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Gesamtschaden des Lockdowns zehnmal so hoch ein wie die Virusinfektion.

Zu diesem Ergebnis kommt Dr. Joffe nach einer Kosten-Nutzen-Analyse, die auch gesundheitliche Konsequenzen des Maßnahmenbündels berücksichtigt. Er stellte zum Beispiel die Frage, wozu die Konzentration des Gesundheits-Systems auf Corona bei Patienten mit anderen Erkrankungen führt.

Wenn die Behandlung von Tuberkulose, Malaria, HIV und weiteren Infektionen vernachlässigt wird, steigt die Sterblichkeit ebenso an wie durch “hängende” Impfketten. Auch Arbeitslosigkeit, Einsamkeit und die Zunahme von Depressionen während des Lockdowns senken unweigerlich die Lebenserwartung.

Zu den riskanten Vernachlässigungen in der Krankenbetreuung gehören auch Sucht-Therapien, wobei der Amerikaner speziell die Opiod-Krise in seiner Heimat im Blick hat.

Sogar Schulschließungen haben langfristige Auswirkungen auf die Dauer der Lebenszeit. Denn schlecht qualifizierte und wenig verdienende Menschen leiden nicht nur verstärkt unter chronischen Krankheiten, sondern sterben auch früher. Diese Effekte, die ein Lockdown nach sich zieht, werden sich erst in der Zukunft zeigen und sind zurzeit nur durch Modell-Rechnungen wie Joffes Arbeit absehbar.

Dr. Joffe schlug Maßnahmen vor, die gezielt Risiko-Gruppen schützen. Dazu zählen Hochbetagte, Menschen in Pflegeheimen oder Massenunterkünften sowie chronisch Kranke. Schul- und Kitaschließungen lehnte der Infektiologe ab.

Bei Kindern verliefe eine Covid-Erkrankung weniger gravierend und Super-Spreader seien die Kleinen und Jugendliche auch nicht. Die Weiterbeschäftigung von beschwerdefreien Covid-Positiven im Pflegebereich befürwortet Joffe ebenso. Nur so könne ein verschärfter Pflegenotstand ausgeschlossen werden.[5]

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Studien und Hinweise, die ähnliche Tendenzen zeigen

Eine Studie in den USA belegt indes, dass sich während eines gemäßigten Lockdowns die Corona-Zahlen in gleichem Maße entwickelten, wie unter extrem strengen Beschränkungen. Diese Autoren kritisieren deshalb die völlig überzogenen Einschränkungen wie Schul- und Geschäftsschließungen. [6]

Ähnlich gelagerte Ergebnisse zeigt der Vergleich zwischen dem “strengen Lockdowner” Österreich und der in dieser Hinsicht etwas lässigeren Schweiz. Hier lag die 7-Tage-Inzidenz am 19. Februar 2021 bei 81, während Österreich trotz restriktiver Maßnahmen auf dem hohen Niveau von 124 Fällen pro Woche und 100.000 Einwohnern.

Und auch in Kroatien wäre nach dem Erdbeben am 28. Dezember mit einem erheblichen Anstieg der Corona-Zahlen zu rechnen gewesen. Internationale Helfer strömten ins Land und die Bürger des Balkanstaates hatten andere Sorgen als die AHA-Regeln einzuhalten. In der Covid-19-Statistik schlägt sich das Ereignis jedoch nicht nieder (Stand: 20. Januar).

Im August 2020 erschien eine Arbeit[i] aus der Universität Aarhus und dem Institut für Korruptionsstudien und deren Center für politische Studien in Stockholm. Diese Arbeit fand keinen Zusammenhang zwischen Lockdown-Maßnahmen und der Entwicklung der Mortalität in 24 europäischen Ländern. Das heißt also, dass der gewünschte Effekt einer Senkung der Mortalität durch den Lockdown reines Wunschdenken war und letztendlich auch blieb.

Anfang März 2021 erschien eine Studie[ii] aus Brasilien, die die Bewegungsdaten für 87 Länder und Regionen mit und ohne Lockdown-Maßnahmen auswertete und in Vergleich zu den Mortalitätszahlen der jeweiligen Länder setzte.

Von den durchgeführten 3741 Vergleichen waren nur 1,6 % tatsächlich signifikant. Hier schlossen die Autoren, dass bei einem insignifikanten Ergebnis von 98 % aller Vergleiche nicht mehr davon gesprochen werden kann, dass die Maßnahmen Einfluss auf die Mortalität gehabt haben konnten.

Ich hatte im Beitrag weiter oben bereits die im August erschienene Studie von NBER eingehend besprochen. NBER[iii] legte im Dezember 2020 noch einmal nach. Die Autoren belegen hier, dass durch die Auswirkungen der Lockdown-Maßnahmen die durchschnittliche Lebenserwartung für Männer um 0,76 % sinkt; die für die Frauen um 0,41 %. Das heißt für Deutschland in absoluten Zahlen ausgedrückt: Die Lebenserwartung der Männer sinkt von 84,4 Jahre auf 83,8 Jahre; die der Frauen von 88,1 auf 87,7 Jahre.

Diese Beobachtung passt zu einem Beitrag[iv], den ich im Januar 2019 verfasste, wo es allerdings noch keine Pandemie gab. Jetzt mit den unglückseligen Maßnahmen scheint sich dieser Trend noch weiter zu verschärfen. Die NBER-Autoren sehen voraus, dass dieser Trend über die nächsten 20 Jahre anhalten wird.

Die Lockdowns gaben allerlei Anlass für die Betroffenen, ihr normales Verhalten zu ändern – meistens nicht zu deren Vorteil. Diese Studie[v] von Mitte Februar 2021 aus Großbritannien untersuchte die Änderung von Verhaltensweisen in Bezug auf Rauchen, Alkoholkonsum und Entwöhnung.

Der Alkoholkonsum hat bei allen Altersgruppen um fast 40 % zugenommen. Bei den Männern waren es knapp 31 %; bei den Frauen waren es über 55 %.

Im Dezember schrieb ich einen Beitrag[vi] zu Lockdown und Selbstmorden und den Zahlen, die in Deutschland nicht freigegeben werden.

Für Japan gibt es nicht nur Zahlen, sondern sogar eine Reihe von Studien zu diesem Thema[vii] [viii].

Diese Studien konnten zeigen, dass die Intensität der getroffenen Maßnahmen in Korrelation zur Anzahl der erfolgten Selbstmorde steht. Oder mit anderen Worten: Je ausgeprägter die Maßnahmen, desto mehr Selbstmorde fanden statt.

Ein ähnliches Bild erwartet man auch von anderen Staaten. Leider gibt es in den anderen Staaten keine so dezidierte Statistik zu den Suiziden wie in Japan, sodass wir auf das Erscheinen der Daten aus anderen Ländern warten müssen.

Britische Sozialforscher betätigen soziale „Nebenwirkungen“

Laut einer britischen Studie bedeutete der Lockdown besonders für die Abgehängten der Gesellschaft eine Katastrophe. Ein Bericht vom Centre for Social Justice (CSJ) in Großbritannien ist ein Beispiel für den Beleg des ohnehin offensichtlichen Tatbestands.

JL Partners befragte dazu im Auftrag von CSJ 6.000 Einwohner des Inselreichs, darunter 3.000 Menschen, die am unteren Ende der Einkommens-Skala stehen. Stellung genommen haben daneben Wohltätigkeits-Organisationen und andere Dienstleister aus dem Sozial-Bereich sowie Politik-Experten.

Daraus entstand ein Bericht, demzufolge die Kluft zwischen Arm und Reich im Verlauf des Lockdowns noch größer geworden ist. Während der Zeit der Einschränkungen war die Zahl der Sozialhilfeempfänger im erwerbsfähigen Alter um 1,2 Millionen gestiegen.

Vor dem Lockdown beurteilten noch 60 % der Befragten die Lebens-Qualität ihres Wohngebietes als gut, während es danach nur noch 40 % waren. Nur 17 % der Sozialmieter sprachen von guten Verhältnissen ihres Umfeldes. Trotz insgesamt sinkender Kriminalität verharrte die Quote der Gewaltverbrechen auf hohem Niveau.

Das zeigt sich beispielsweise darin, dass die Zahl der Anrufe bei Hotlines für häuslichen Missbrauch im Lockdown um 700 % anstieg. 86 % mehr Menschen suchten Hilfe, weil sie Sucht-Probleme hatten.

Für die 13,4 Millionen Briten, die von Armut betroffen sind, bedeutet der Lockdown alles andere als einen Fortschritt, auf den sie seit 15 Jahren warten. Solange war ihre  Situation schon vor den Maßnahmen unverändert.

In dieser Zeit ist die Zahl der psychisch erkrankten Minderjährigen von rund 10 % auf 20 % gestiegen. Nach Ansicht der Studien-Autoren dürfte sich dieser Trend durch den Lockdown noch erheblich verstärken, sodass für 2030 mit 2,3 Millionen psychisch kranken Kindern zu rechnen ist.

Auswertung von über 80 Covid-19 Studien

Im April 2021 veröffentlichte der Ökonomie-Professor Douglas Allen von der Simon-Fraser-Universität von Vancouver eine kritische Einschätzung, die sich mit den Lockdown-Kosten und einem möglichen Nutzen dieser Maßnahme beschäftigte [ix].

Hierbei hatte er festgestellt, dass sich bei einer Untersuchung von über 80 Covid-19-Studien herausstellte, dass sich viele davon auf falsche Voraussetzungen stützten. Das Resultat davon war, dass diese Studien den Nutzen von Lockdowns überschätzten und die Kosten derselben unterschätzten. Das Resultat war, dass die meisten frühen Kosten-Nutzen-Studien zu Schlussfolgerungen kamen, die durch spätere Daten widerlegt wurden. Damit erwiesen sich die Resultate dieser frühen Studien im Bezug auf Kosten-Nutzen als inkorrekt.

Die Forschung der letzten 6 Monate dagegen hat zeigen können, dass Lockdowns im besten Falle nur einen winzigen Effekt auf die Mortalitätszahlen für Covid-19 gehabt hatten. Allgemein gesprochen kann man sagen, dass die Unwirksamkeit der Lockdowns von freiwilligen Veränderungen im Verhalten herrührt.

Denn die Lockdown Verordnungen waren nicht in der Lage gewesen, ein Nicht-Befolgen zu verhindern. Und Verordnungen ohne Bezug auf Lockdowns profitierten von freiwilligen Verhaltensveränderungen, die Lockdowns imitierten.

Die limitierte Wirksamkeit der Lockdowns erklärt, warum nach einem Jahr das Muster für die täglichen Todesfälle pro Millionen nicht negativ mit der Strenge der Lockdown Maßnahmen korreliert ist.

Das heißt, wenn Lockdowns effektiv gewesen wären, dann müsste sich bei den Staaten, wo ein strenger Lockdown durchgeführt wurde, eine geringere Mortalität abzeichnen als in den Staaten, wo es kaum oder sogar keine Maßnahmen gegeben hatte. Aber genau das ist nicht der Fall.

Das Kosten-Nutzen-Verhältnis der Lockdowns in Bezug auf gesparte Lebensjahre gibt Professor Allen mit 3,6 – 282 an. Das heißt, dass die Kosten den Nutzen um den Faktor 3,6 – 282 mal übersteigen. Und das wird seiner Überzeugung nach in die Geschichte von Kanada als das größte politische Versagen aller Zeiten eingehen.

2024 wird klar: Pandemie-Maßnahmen schlimmer als Covid-19-Folgen

Im Nachgang kommt nach und nach heraus: Lockdowns und Masken hatten gravierendere Konsequenzen als die Corona-Infektionen. Das zeigt eine Analyse des  Committee to Unleash Prosperity (CTUP) aus den USA. Verfasst haben die Arbeit vier renommierte Autoren, darunter Prof. Casey B. Mulligan, der dem ökonomischen Beraterstab von Donald Trump angehörte [X].

Nicht nur die wirtschaftlichen Verluste prangern die Wissenschaftler an, sondern auch die medizinisch relevanten Folgen. Viele notwendige Therapien sind deswegen unterblieben, weil die Kliniken Notfallbetten für Covid-Patienten freihalten mussten. Parallel dazu stiegen die Inzidenzen psychischer Beschwerden, Übergewicht und Herzkrankheiten, was sicherlich auf die soziale Isolation und mangelnde Aktivität zurückzuführen ist. Sogar den Impf-Kampagnen stellt die CTUP ein schlechtes Zeugnis aus.

Politisch ist es laut der CTUP ein Fehler gewesen, Gesundheitsbehörden weitreichende Befugnisse zu erteilen. Außerdem haben maßgebende legislative und exekutive Institutionen bewusst Angst geschürt, damit die Bevölkerung die rigiden Maßnahmen akzeptiert. Einer der Autoren der Corona-Bilanz, Professor Steve H. Hanke, von der Johns Hopkins University, sieht im Grundansatz der Corona-Politik sogar ein autoritäres Staats-Konzept.

Die Verfasser vertreten den Standpunkt, die für Gesundheit zuständigen Einrichtungen der USA (FDA, CDC, NIH ) sollten entflechtet werden und ihre Entscheidungswege transparenter gestalten. Speziell die CDC dürfe keine verbindlichen Verordnungen mehr erlassen. Kritisch sehen die CTUP-Autoren auch die Politik der WHO, mit der laufende Verhandlungen über anzustrebende Verträge mit den USA eingestellt werden sollten.

Zur Kritik an der WHO und was man daraus folgern könnte, lesen Sie in diesen Beiträgen:

Fazit

Die Studienlage zeigt eindrucksvoll, was man ein Jahr nach Beginn der Corona-Welle hat beobachten können. Wie bei Grippewellen auch gibt es bei Covid-19 natürliche Verläufe, die sich dadurch auszeichnen, dass sich zu Beginn die Infektion schnell ausbreitet, um dann nach einer “Pause” eine Folgewelle zu generieren. Und das vollzieht sich, ohne dass wir bis jetzt wissen, wie dies zu verhindern ist.

Die Autoren der NBER-Studie fragen dann noch, wo die von den Regierungen durchgeführte „Viruskontrolle“ effektiv eine Veränderung des Infektionsverlaufs gezeitigt hatte? Für die Autoren gibt es nur die erschreckende Antwort, dass es anscheinend keine Evidenz für diese Maßnahmen gegeben hat. Die Bilanz der CTUP gibt den warnenden Stimmen im Nachhinein Recht.

Wenn der Lockdown wenigstens keinen Schaden anrichtete, könnten wir damit ja noch leben. Doch die gesundheitlichen und wirtschaftlichen Folgen gerieten völlig aus dem starren Blick nur auf “Corona”.

Schlusssatz: „Wenn wir uns um die Evidenz zu diesem globalen Experiment Sorgen machen, dann müssen wir eingestehen, dass die meisten Regierungen vollkommen daneben lagen“.

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Quellen:

Beitragsbild: pixabay.com – Tumisu

Dieser Beitrag wurde im September 2020 erstellt und letztmalig am 16.04.2024 überarbeitet und ergänzt.