Es ist kein Geheimnis: Die Homöopathie gilt in manchen Kreisen (immer noch) als angeblich unwirksam, weil die Benutzer in „quacksalberischer Weise“ mit Wirkstoffkonzentrationen arbeiten, die (vermeintlich) keine Wirkung zulassen können.

Denn das Gesetz der klassischen Pharmakologie geht davon aus, dass es eine direkte Korrelation zwischen Dosis und Wirkung gibt – oder zu geben hat. Tja… und die gibt es doch bei der Homöopathie.

ABER: biologische Systeme „erlauben“ diesen Zusammenhang nur unter bestimmten Bedingungen.

Das klassische Gesetz der Pharmakologie geht von einem linearen Modell aus, das theoretisch ins Unendliche geht.

In der Biologie jedoch sieht man in der Regel, dass mit steigenden Konzentrationen die Wirksamkeit ab einem bestimmten Punkt nicht mehr zunimmt.

Die Dosis-Wirkung-Kurve geht von einem Steigen langsam über in einen horizontalen Verlauf. Es kann sogar vorkommen, dass mit weiter steigenden Konzentrationen die Kurve abfällt, also mit noch höheren Konzentrationen ein Wirkverlust eintritt. Eine Erklärung für diese Phänomene ist schwer. Aber sie sind „evidenzbasiert“ und auch über die Einfalt der Schulmedizin erhaben.

Die andere Seite der Überlegungen ist der Effekt von verschwindend geringen Konzentrationen. Während wir bei sehr hohen Dosierungen unter Umständen einen nachlassenden Effekt beobachten können, zeigen „angeblich“ homöopathische Dosierungen einen guten Effekt. Damit wäre die Verwirrung komplett.

Unsere Alltagserfahrung beruht auf Vorurteilen

Während uns die klassische Physik ein völlig falsches Weltbild vorgaukelt, eröffnet die Relativitätstheorie Zusammenhänge, die uns komplett unlogisch erscheinen. Trotzdem sind Einsteins Erkenntnisse experimentell und auch durch der Praxis bestätigt. Handys und GPS wären unbrauchbar, wenn nicht die Relativitätstheorie in die Technik mit einbezogen worden wäre. Dass es zwischen Himmel und Erde mehr gibt, als die alte Schulweisheit lehrt, zeigt auch die Quanten-Mechanik.

Der „Spiegel“ brachte kürzlich einen Beitrag zu einem physikalischen Phänomen, das, so wie es der Beitrag beschreibt, auch schon Albert Einstein bekannt war (spiegel.de/wissenschaft/technik/quantenteleportation-signale-ueber-glasfaser-uebertragen-a-1054194.html).

Es geht hier um einen Sachverhalt, der mehr als unwahrscheinlich sein muss, wenn man dem Dogma der Schulmedizin und Pharmakologie glaubt. Denn hier wurden über 100 Kilometer Entfernung Quanteninformationen übertragen. Quanteninformation wohlgemerkt und keine Quanten.

Die Sache sah so aus (Zitat „Spiegel“):

Für die Teleportation von Quanteninformationen werden zunächst zwei Lichtteilchen zu einem gemeinsamen quantenphysikalischen Zustand verschränkt. Die beiden Teilchen lassen sich anschließend trennen, ohne den gemeinsamen Zustand zu zerstören. Der gemeinsame Zustand bleibt bestehen – egal, wie weit die Teilchen voneinander entfernt sind und ohne dass ein messbares Signal zwischen ihnen ausgetauscht wird. Albert Einstein hatte den Effekt als spukhafte Fernwirkung bezeichnet.

Eines der Photonen wird dann zum Empfänger gesendet, das andere wird im Sender mit der zu teleportierenden Information überlagert. Dadurch ändert sich automatisch auch der Zustand des entfernten Photons. Auf diese Weise wird die Information übertragen.

Das heißt also, dass sich der Zustand der beiden Quanten, der zunächst bei beiden Quanten identisch war, über eine Distanz von 100 Kilometer bei beiden identisch veränderte, obwohl nur bei einem der beiden eine Veränderung vorgenommen wurde. Das ist die „spukhafte Fernwirkung“ laut Einstein.

Die Frage ist also: Warum „weiß“ das Photon beim Empfänger, dass es sich verändern muss und wie es sich verändern muss, um wieder identische Verhältnisse mit dem Photon beim Sender zu erzeugen?

Dieses Experiment zeigt also, dass es Wirkungen gibt, die nicht auf Konzentrationen beruhen, sondern auf Informationen. Denn 2 Photonen, oder auch 200 Photonen, liegen immer noch weit unter den Konzentrationen, mit denen es die Homöopathie zu tun hat. Daher dürften hier aus „evidenzbasierter Sicht“ überhaupt keine Wechselwirkungen zu beobachten sein.

Es handelt sich hier zwar um ein physikalisches Phänomen. Auf der anderen Seite geht die Biophysik nicht an uns vorbei. Auch Lebewesen sind physikalischen Gesetzen und Phänomenen ausgesetzt beziehungsweise sind ihnen unterworfen. Von daher ist das Phänomen der homöopathischen Wirksamkeit möglicherweise ein vergleichbares biophysikalisches Phänomen.

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Können auch potenzierte Stoffe Informationen weiter geben?

Es gibt schon seit geraumer Zeit die Vermutung, dass die Wirksamkeit der Homöopathie auf einem Austausch an Informationen beruht. Nur man weiß nicht, um welche Informationen es sich handelt und wer der Empfänger dieser Informationen ist – Moleküle, DNA, Enzyme? Aber dieses vom „Spiegel“ erläuterte Experiment ist ein weiterer Hinweis auf die „Macht der Information“ in physikalischen und damit auch biophysikalischen Systemen.

Und wer Homöopathie mit Placeboeffekten erklären will, der sollte in die USA reisen und den dort tätigen Physikern erklären, dass das, was sie da gesehen haben über die Distanz von 100 Kilometern, nichts als ein Placeboeffekt sein kann. Zu allem Überfluss brauchen solche Informationen in einem Organismus keine 100 Kilometer, was die Wahrscheinlichkeit für dieses Phänomen nur noch erhöht.

Homöopathische Präparate verhalten sich auf jeden Fall nicht nach den Grundannahmen der Pharmakokinetik. Das hat der indische Forscher E. S. Rajendran in seinem Buch „Nanodynamik“ dargelegt. Die Ergebnisse seiner experimentellen Arbeiten umreiße ich im Beitrag Homöopathie – stofflicher Nachweis bei Hochpotenzen gelungen!

Fazit

Die schulmedizinische Erklärung der Homöopathie ignoriert so ziemlich alles, was man ignorieren kann. Nichts Neues also.

Aber Biophysik ist integraler Bestandteil der biologischen Funktionen. Nur wer das ausklammert, der wird seine Schwierigkeiten haben, die sehr hohen und sehr schwachen Konzentrationen im Zusammenhang mit starken und schwachen Effekten richtig zu interpretieren.

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Beitragsbild: pixabay.com – Bru-nO

Dieser Beitrag wurde im September 2015 erstellt und letztmalig im Mai 2020 überarbeitet.