Die Rote Beete gilt in der Naturheilkunde schon lange als ein Heilmittel und nicht nur als „Gemüse“. Schön, dass sich auch die „Wissenschaft“ zunehmend dieser Pflanze annimmt und zu dem Schluss kommt: Rote Beete ist ein Wundermittel für Sportler und Herzpatienten.
Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der Kansas State University, die schon im Jahr 2013 in der Zeitschrift „Physiology“ vorgestellt wurde. Schlüssel zur besonderen Wirkung sind demnach die Nitrate, die in den Fuchsschwanzgewächsen enthalten sind. Diese stärkten den Blutfluss sowie die Muskulatur während des Trainings, erklärt Studienleiter Professor David Poole.
Regelmäßig Rote Beete-Saft trinken
In einer weiteren Studie, die kürzlich im „Journal of Nitric Oxide, Biology and Chemistry“ publiziert wurde, haben sich die Wissenschaftler damit beschäftigt, wie man die positiven Eigenschaften der Pflanze am besten nutzbar machen könnte. Das Ergebnis: Sportler und Herzpatienten sollten regelmäßig ein Glas mit Saft trinken, der aus Roten Beete gewonnen wurde.
Der Anteil von Nitraten in einem Glas, in dem sich 70 Milligramm der Flüssigkeit befinden, sei ebenso hoch wie der in 100 Gramm Spinat, so die Forscher. Bestätigt wurde die These, dass Rote Beete tatsächlich hilft, im Einsatz. Das Football Team der Auburn University trinkt inzwischen regelmäßig den Saft und hatte deutliche Leistungssteigerungen zu verzeichnen. Die überaus erfolgreiche letzte Saison der Sportler sei vor allem der Roten Beete zu verdanken, ist Poole überzeugt.
Was machen die Nitrate genau?
Aber warum helfen die Nitrate in der Roten Beete? Die Forscher sind davon überzeugt, dass die Salze „den Weg“ frei machen. Sie säuberten die Blutbahnen, was den Blutfluss erhöhe und dafür sorge, dass der im Blut gebundene Sauerstoff überall hin gelange – ganz einfach ausgedrückt.
Eben deshalb sei der Saft auch für Personen, die schon einmal einen Herzinfarkt hatten oder von diesem bedroht seien, gut und wichtig. Denn der Sauerstoff stärke den Organismus insgesamt und bewirke, dass man sich frischer sowie stärker fühle. Poole liefert allerdings noch eine einfachere Erklärung für die Wirkung der Roten Beete, an der sich all die Personen festhalten können, die sich nicht mit den Feinheiten der Studien auseinandersetzen möchten: Sie sorge dafür, dass das Blut dahin komme, wo es gebraucht wird.
Die Förderung der Durchblutung beruht auf einer Gefäßerweiterung, die Nitrat und das daraus entstehende Nitrit bewirken. Mithin sinkt auch der Blutdruck und so kann Rote Beete als Naturheilmittel bei Hypertonikern eingesetzt werden.
Wissenschaftler konnten in Versuchen zeigen, dass ein Glas Rote-Beete-Saft pro Tag den Blutdruck senkt. Die negativen Auswirkungen von Nitrat und Nitrit können in den verwendeten Mengen nicht auftreten. Die positiven Wirkungen entfalten die mineralischen Stickstoffverbindungen jedoch schon bei einer Dosierung von 0,2 g pro Tag. Empfehlenswert für Erwachsene ist ein halber Liter Rote-Beete-Saft täglich.
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Betain: nach der Roten Beete benannt
Betain ist eine organische Stickstoffverbindung, die in einigen Gemüsesorten vorkommt, besonders reichhaltig aber in der Roten Beete. Der wissenschaftliche Name „Trimethyglycin“ weist auf die Entstehung aus einer Aminosäure hin. Betain trägt zur Entgiftung von Homocystein bei. Diese Aminosäure ist im Stoffwechsel nicht nur nutzlos, sondern schädlich.
So soll Homocystein an der Entstehung der Arteriosklerose beteiligt sein und sollte in möglichst geringen Konzentrationen im Blut vorhanden sein. Weil Betain hier hilfreich eingreift, schützt Rote-Beete-Saft vor Herz-Kreislauf-Krankheiten und Durchblutungsstörungen sowie Schlaganfall. Der Homocystein-Abbau erfordert aber auch die Vitamine B6, B12 und Folsäure, die in der Roten Beete ebenfalls reichlich enthalten sind. Daher ist das vollwertige Gemüse viel wirksamer als reines Trimethyglycin.
Folsäure fördert die Zellteilung und ist deswegen für Schwangere ein Vitamin mit erhöhtem Bedarf. Mit der Bedeutung für das Zellwachstum ist Folsäure auch bei Wundheilungen ein unverzichtbarer Faktor, weswegen nach Verletzungen Rote Beete empfohlen werden.
Betain wird auch eine Wirkung auf das Nervensystem zugeschrieben. Zurückgeführt wird das auf eine Erhöhung des Serotinin-Spiegels, der nach dem Verzehr von Roten Beeten nachweisbar ist. Serotoin ist ein Neurotransmitter und landläufig als „Glückshormon“ bekannt.
Rote Beete gehört zu den Gemüsen, die besonders gut gegen Darmkrebs vorbeugen. Diese Wirkung beruht auf einer darmreinigenden Wirkung aller Inhaltsstoffe, wobei Betain der Hauptfaktor ist. Daneben stimuliert Trimethyglycin Leber und Galle und fördert den Durchfluss der Gallengänge. Rote Beete sollen auch entzündlichen Prozessen entgegenwirken, was besonders in der Behandlung von Akne und anderen Hautreizungen zum Ausdruck kommt.
Rote Beete kann roh verzehrt werden. Durch das Kochen tritt ein Verlust an Vitalstoffen ein. Übrigens sind die Blätter, die viele Köche verwerfen, noch reicher an Nährstoffen als die Knollen. So enthält das Blatt des Gemüses enorme Mengen Vitamin A, C und K. Auch die Konzentration von Magnesium und Calcium ist in den Blättern höher als in den Rüben. Rote Beete sind wegen ihres sehr herben Aromas nicht Jedermanns Sache. Die vielen Rezepte für Salate und Säfte mit Roter Beete bieten jedoch für fast alle Menschen etwas, das ihrem Geschmack zusagt.
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Beitragsbild: pixabay.com – couleur
Dieser Beitrag wurde erstmalig von mir am 16.1.2015 erstellt und am 1.11.2016 ergänzt.
Hier ein interessanter Artikel zum Thema Nitrat:
ugb.de/forschung-studien/nitrat-im-essen-vom-saulus-zum-paulus/
Auszug:
Noch zu früh für allgemeine Entwarnung
Aufgrund der neuen Erkenntnisse wird in Fachkreisen aus Gartenbau und Agrarforschung in Deutschland – insbesondere auch in den Niederlanden – darüber diskutiert, die gesetzlichen Vorschriften und Grenzwerte zur Düngepraxis zu lockern. Doch dafür ist es sicher noch zu früh. Den neuen Hinweisen auf die positive Wirkung von Nitrat und des vermutlich deutlich geringeren Krebsrisikos muss weiter nachgegangen werden. Nitrat ist in den bislang üblichen Mengen vermutlich harmlos. Wie es in größeren Mengen auf den Menschen wirkt, darüber gibt es noch keine gesicherten Erkenntnisse. Für die günstigen Wirkungen wie Blutdruckregulation oder Schutz der Magenschleimhaut wurden in den bisherigen Studien Mengen verabreicht, die ein Zehnfaches über der heute üblichen Aufnahme liegen. Das ist auch ein Vielfaches im Vergleich zur derzeit maximal empfohlenen Aufnahmemenge von Nitrat in Zusatzstoffen von etwa 260 mg für eine Person mit 70 Kilogramm Körpergewicht (ADI = 3,7 mg/kg Körpergewicht).
Ein weiterer Grund, die Nitratproblematik nicht zu leicht zu nehmen, ist eine Wechselwirkung zwischen Nitratzufuhr und Jodhaushalt. Nitrat hemmt sowohl die Resorption von Jod aus der Nahrung als auch den aktiven Transport in die Schilddrüse. Eine hohe Nitratbelastung erhöht somit die Gefahr eines Jodmangels. Zwar schätzt das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) das tatsächliche Risiko eher gering ein, aber: „Wo die Jodversorgung mangelhaft ist, tritt der Kropf häufiger auf, wenn zusätzlich die Nitratbelastung hoch ist.“ Die Bestimmungen über den Stickstoffeintrag im Gartenbau und der Landwirtschaft oder Grenzwerte für den Nitratgehalt in Lebensmitteln zu lockern, würde also ein ungewisses Risiko bedeuten.
Hallo Herr Gräber
Sonst lese ich immer, das Nitrate eher ungünstig seien. Das die erhöhte Nitratbelastung durch Überdüngung ein Problem sei. Denn die Nitrate werden im Darm zu Nitrit umgewandelt und dieser sei krebsfördernd.
Wie ist das nun? Trifft beides zu? Gibt es verschiedene Nitrate?
Bodybilder nehmen a auch vermehrt Stickstoffe und Nitrate, der neuste Schrei für große Muskeln…
Freundliche Grüße
R. Spahn
Antwort René Gräber:
Ich habe dazu einen ausführlichen Artikel hier:
http://der-fitnessberater.de/blog/no-booster-stickstoffmonoxid-fuer-die-gesundheit/