Sie hat eine weitere Chance der Glaubwürdigkeit vertan: Bundesministerin Ilse Aigner hat mit Herrn Peter Bleser einen Staatssekretär benannt, der einer ökologischen Landwirtschaft nicht nur kritisch, sondern sogar ablehnend gegenübersteht.

Leere Versprechungen der Ministerin

Herr Bleser, ausgewiesener Lobbyist der industriellen Landwirtschaft, entlarvt Aigners Versprechen auf der „Grünen Woche“ in Berlin, sich mehr für den ökologischen Landbau einzusetzen, als reine Worthülse. Die Erklärung ist einfach: Zur Zeit der „Grünen Woche“ stand Deutschland unter dem Eindruck des Dioxin Skandals mit Eiern, und mit einer solchen Aussage wollte Aigner an ihrem Image arbeiten und ökologische Pluspunkte sammeln.

Bleser setzt auf industrielle Landwirtschaft

Peter Bleser gilt nicht nur innerhalb der CDU/CSU-Bundestagsfraktion als Hardliner gegenüber allem, was einen ökologischen Umbau der jetzigen Landwirtschaft bedeuten würde. Unter dem Deckmantel einer nach eigenen Worten „nachhaltigen und zugleich wettbewerbsfähige Landwirtschaft“ versteht er nicht nur den Erhalt industrieller Landwirtschaft, sondern deren Ausbau – das versteht Bleser unter nachhaltig.

Peter Bleser ist ein Signal der Bundesregierung

Mit der Berufung von Peter Bleser wurde ein Signal der Bundesregierung gesetzt, dass man ideologisch Abschied von ökologischer Landwirtschaft genommen hat und die Zukunft in der industriellen Landwirtschaft sieht, wie es auch Bundeswirtschaftsminister Brüderle mehrfach forderte.

Ein aufschlussreiches Interview

Einer breiteren Öffentlichkeit bekannt wurde Herr Bleser durch ein Interview in der „Süddeutschen Zeitung“ am 12. Dezember 2010 zu den Lebensmittelskandalen, das für Empörung sorgte. Er sagte: „… Sie stellen ja auch nicht das gesamte deutsche Verkehrssystem in Frage, bloß weil jemand bei Rot über die Ampel gefahren ist“.

Mit der Verharmlosung der Gefahren unkontrollierbarer industrieller Landwirtschaft hat Herr Bleser die verfehlte Agrarpolitik von Ilse Aigner unterstrichen.

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