Wie es aussieht, kümmern sich eine Reihe von Ärzten nicht um Warnhinweise bei der Verschreibung von Medikamenten, selbst wenn diese Warnhinweise vom Hersteller selbst kommen. Als Beispiel dienen hier Medikamente, die ein mögliches Potential haben, bei einer Schwangeren einen spontanen Abort oder eine Totgeburt zu bewirken. Etwa 5 Prozent der werdenden Mütter wurden von ihren Ärzten mit problematischen Antihypertensiva (blutdrucksenkende Medikamente) versorgt. Und die Tendenz für solche Praktiken ist in den letzten Jahren um 30 Prozent gestiegen.
Solche Medikamente sind in der Lage, beim Fetus für ein verzögertes Wachstum zu sorgen, Nierenprobleme zu erzeugen und sogar den Tod des Fötus zu bewirken. Über diese Risiken wurden die Ärzte aufgeklärt. Aber trotz dieser bekannten Tatsachen und trotz der Warnungen erhöhten sich zwischen 2000 und 2006 die Verschreibungen dieser riskanten Medikamente für Schwangere.
Neuere Studien haben belegen können, dass in den USA rund 48.500 Frauen während der Schwangerschaft ein risikoreiches Medikament verschrieben bekommen haben. Die Verschreibungen von Antihypertensiva während der Schwangerschaft sind während dieser eben erwähnten 6 Jahre von 3,5 Prozent auf 4,9 Prozent angestiegen.
Alles in allem wurden etwa 5 Prozent der werdenden Mütter mit Antihypertensiva behandelt, meist während des zweiten und dritten Trimesters, wo ein Hochdruck für den Fetus katastrophale Folgen haben kann. Aber auch hier spielt die Wahl der Medikamente eine Rolle. Methyldopa und Labetalol sind für Schwangere und deren ungeborene Kinder als sicher bekannt. Die meisten anderen Medikamente sind entweder nachweislich gefährlich oder es liegen überhaupt keine Untersuchungen für die Substanzen vor.
So ist eine medikamentöse Behandlung eines Hochdrucks mit ACE-Hemmern für die Spätphase der Schwangerschaft kontraindiziert. Dennoch wurden 4,9 Prozent der Patientinnen im zweiten Trimester und 1,1% in dritten Trimester mit der Substanz behandelt. Auch andere, nicht zugelassene Substanzen während der Schwangerschaft zeigen eine deutliche Tendenz für einen vermehrten Einsatz.
Quelle:
Bateman et al.
Division of Pharmacoepidemiology and Pharmacoeconomics, Department of Medicine, Brigham and Women’s Hospital and Harvard Medical School, Boston, MA 02115, USA. BBateman@partners.org
Patterns of outpatient antihypertensive medication use during pregnancy in a Medicaid population.
Hypertension. 2012 Oct;60(4):913-20. doi: 10.1161/HYPERTENSIONAHA.112.197095. Epub 2012 Sep 10.
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