Blutwert Kreatinin: Schlüssel zur Diagnose von Nierenerkrankungen und Muskelabbau

Kreatinin entsteht als Stoffwechselprodukt aus Kreatin, welches sich in Spuren in Nervenzellen und als Energiereserve in der menschlichen Muskulatur befindet.

Cirka ein bis zwei Prozent des Kreatins werden pro Tag zu Kreatinin abgebaut, in den Kreislauf gegeben und über Filterprozesse mit dem Harn ausgeschieden (weswegen er auch zu den Nierenwerten gezählt wird).

Der Kreatinin-Wert im Blut gibt somit Aufschluss über die Funktionstüchtigkeit der Nieren. Ist diese gestört, wird weniger Kreatinin mit dem Urin ausgeschieden, der Spiegel im Blut steigt aber durch die ungehinderte Stoffwechselaktivität weiter an.

Ein physiologischer Kreatininspiegel im Blutserum ist abhängig vom Alter, Geschlecht, von der Nierenfunktion und in einem gewissen Umfang auch von der Ernährung (erhöhter Fleischkonsum lässt den Spiegel ansteigen), von körperlicher Arbeit und von der Muskelmasse. Die Werte liegen bei Frauen zwischen 0,66 und 1,1 mg / dl Blut, bei Männern zwischen 0,85 und 1,25 mg / dl Blut und pendeln sich ab einem Lebensalter von 50 Jahren bei Werten zwischen 0,8 und 1,45 mg / dl Blut ein.

Zu einem Absinken des Kreatininspiegels kommt es u.a. durch Abbau von Muskelmasse, während der Schwangerschaft sowie bei Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit). Ein erhöhter Spiegel zeigt sich z.B. bei vermehrtem Fleischkonsum, Nierenerkrankungen (z.B. Niereninsuffizienz), Harnsteinen, Herzinsuffizienz, Muskel- und Bluterkrankungen (die das Gewebe zerstören), Muskelverletzungen (z.B. Quetschung), als Folge einer allergischen Reaktion, beim Eiweißmangel-Syndrom, bei der Akromegalie (endokrinologische Erkrankung, bei der es zu einer prominenten Ausbildung der Körperendglieder und vorstehenden Körperteilen kommt) sowie bei bestimmten Medikamenten (u.a. Opiate, Zytostatika).

Die Kreatinin-Clearance beschreibt eine spezielle Methode zur Untersuchung der Filterleistung der Nieren. Der Serumspiegel dient der unterstützenden Diagnostik, erhöhte Werte zeigen sich hier erst bei einer eingeschränkten Filtrationsleistung der Nieren unterhalb 50 Prozent.

Durch die Bestimmung der Clearance im Vergleich vom 24-Stunden-Sammelurin zum Kreatinin-Serumgehalt kann eine relativ genaue Primärharn-Filtration errechnet werden. Physiologische Werte liegen zwischen 95 und 160 ml pro Minute bei einer Körperoberfläche von 173 cm zum Quadrat.

Die erniedrigte oder erhöhte Clearance zeigt sich umgekehrt zum Blutserumspiegel = sie ist u.a. erhöht bei Diabetes mellitus oder in der Schwangerschaft und sie ist z.B. erniedrigt bei Nierenkrankheiten, vermehrter körperlicher Arbeit oder erhöhtem Fleischkonsum.

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Beitragsbild: KI generiert